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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 24.1908-1909

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Von Ausstellungen und Sammlungen - Personal- u. Atelier-Nachrichten - Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.12503#0455

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-*=4^> VON AUSSTELLUNGEN <ö^~

land die Abteilung zu erwähnen wäre, welche den
beiden Brüdern Kampf gewidmet ist, sowie eine
Serie interessanter Arbeiten mit der Unterschrift
Joachim von Bülow, den Stempel derPariser Schule
tragend. — Den Kern der Ausstellung bilden die
retrospektiven Ausstellungen der beiden Landschafter
Boulenger und Artan, welche gemeinsam den
Hauptsaal ausfüllen. Beide im selben Jahre 1837

im Erreichen des vorgesetzten Zieles befremden
heute dessen Werke auf Grund ihrer Verschieden-
heit mit den eben erwähnten in der Auffassung der
fundamentalen Prinzipien; sie halten nicht Schritt
mit der allgemeinen Entwicklung und erscheinen
als bemerkenswert durch die individuelle, archai-
sierende Auffassung. — Der hier verfolgten pitto-
resken Charakterisierung steht in der heutigen bel-

AtlECZYSLAW JAKIMOVICZ BILDNIS

Frühjahr-Ausstellung der Wiener Secession

geboren, waren sie mit die ersten Adepten der seit-
dem in Belgien so stark entwickelten naturtreuen
Beobachtungskunst. Wie stets bei Pfadfindern es
der Fall ist, so erscheint auch heute ihre Auffassung
neben anderen, die aus ihr hervorgingen, als gleich
jugendlich, machtvoll und überzeugend. Als zeit-
genössisches Gleichgewicht steht ihnen gegenüber
der seit zehn Jahren erblindete Antwerpener Meister
Franqois Lamoriniere; trotz großer Tüchtigkeit
in der Ausführung und einer beredten phantasie-
reichen Auffassung, trotz seiner unleugbaren Energie

gischen Schule eine mit besonderer Liebe verfolgte
Realitätsbeobachtung gegenüber, namentlich eine
Beobachtung der Luft, der Atmosphäre; in Regen
und Gewitterstimmung, Sonnenschein, Abend- und
Morgenglanz, im pulverisierten, zerstäubten Lichte
des Waldes, in der klaren, durchwehten Luft der
Seeküste und der Flüsse, sowohl als in den konzen-
trierteren Lichtverhältnissen des Interieurs spürt
man eine besondere Feinfühligkeit für die Nuancen,
die Abstufung der Töne im Begreifen der Form
je nach Densität der klimaterischen Verhältnisse. —

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