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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 24.1908-1909

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Wolf, Georg Jacob: Die Secessionsgalerie in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.12503#0540

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LUDWIG HERTERICH DEKORATIVER ENTWURF ZUR AUSMALUNG

DES RATHAUSSAALES IN WASSERBURG >3

DIE SECESSIONSGALERIE IN MÜNCHEN*)
Von Georg Jacob Wolf

I

m Frühjahr 1906 überraschte die Münchner fang an nicht an eine ausgesprochene Nach-
Secession das ahnungslose Kunstpublikum laßgalerie gedacht. Auch die Lebenden sollten
mit einem Unternehmen, das seither vortreff- möglichst berücksichtigt werden, zumal in
lieh gediehen und gewachsen ist und im Be- charakteristischen Werken ihrer Frühzeit. Mit
griffe steht, ein neuer hoher Kunstwert der einem Wort: es kam darauf hinaus, den Ver-
Stadt München zu werden: mit der Secessions- such zu wagen, durch bedeutende Werke die
galerie. Was uns damals in seinen Anfängen Bestrebungen der Secession als Ganzes zu
gezeigt wurde, war das Resultat einjähriger geschlossenem künstlerischen Ausdruck zu
Arbeit. In der Generalversammlung der bringen, gleichzeitig aber den Werdegang der
Secession vom 8. März 1905 hatte der be- Einzelindividualitäten aufzudecken. Dabei sollte
kannte Landschaftsmaler Professor W. L. Leh- keine Engherzigkeit herrschen: nicht nur die
mann den Antrag gestellt, eine eigene Galerie Mitglieder des eigenen Vereins sollten be-
moderner Kunstwerke anzulegen. Zu diesem rücksichtigt werden, sondern jedes bedeutende
Vorschlag wurde Lehmann vor allem veran- Bildsolltewillkommensein,wennesmitdenBe-
laßt durch den Gedanken, daß die Nachlässe strebungen des Secessionismus konform ging,
der Piglhein, Dürr, Volz, Langhammer, Wenban oder wenn es für den Secessionismus eine Art
und anderer verstorbener Mitglieder der Seces- prophetischer Bedeutung besaß; daß Münchens
sion gesammelt werden sollten (leider waren Kunst bei der Auswahl der Gemälde nach-
aber die meisten nachgelassenen Werke dieser drücklich betont werden sollte, war nicht mehr
Künstler schon in alle Winde zerstreut), und als recht und billig. Lehmann entwickelte
daß diesen bedeutenden Meistern auf diese zugleich einen Organisationsplan. Die Galerie
Weise ein Denkmal gesetzt werden könnte, solltedurchAnkäufe,SchenkungenundDeposita
wie sie es sich selbst nicht schöner zu wün- geschaffen werden. Man mußte im Anfang
sehen vermocht hätten. Doch war von An- besonders auf die Schenkungen der Mitglieder

—„. _.—— . „ . „. . . . , rechnen. Und die blieben denn auch nicht

*) Die Secession stellt zurzeit (bis incl. Oktober) TT, , IT . ,
ihre Galeriebestände in den sonst für ihre Jahres- aus: Uhde> Habermann, Keller, Diez, Becker-
ausstellungen bestimmten Sälen aus. Gundahl und besonders LinaVolz, die Schwester

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