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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 6.1908

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Heft 3
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Osthaus, Karl Ernst: Peter Behrens
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https://doi.org/10.11588/diglit.4705#0131

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schönen Schein, im Znsammenklang herrlich be-
reiteter und wohlbehandelter Materiale.

Aber ■— mochten die Dome des Mittelalters
uns so verständlich werden — was verlieh den
wuchtigen Palästen von Toskana, den Schlössern
von Würzburg, Bruchsal, Nancy ihre Schönheits-
macht? Hier wirkte Etwas, das mit äusseren Be-
ziehungen, mit Technik und Material nicht zu er-

lichen abgelenkt. Die eigentlich künstlerische Auf-
gabe aber ist heute wie je, den durch seine Be-
stimmung individualisierten Raum unter souveräner
Verwendung der Materiale und der technischen
Mittel zur rhythmisch beseelten, harmonisch in
sich geschlossenen Form zu gestalten.

*■ BCSESSR

PETER BEHRENS, KATHOLISCHES GESELLENIIAUS, VORDERFRONT

klären war. Sie leuchten in ein Auge unserer Seele,
das von theoretischen Fragen nichts weiss, das rein
und gross die Harmonie in Formen empfindet und
sein Glück im Maasse, im Rhythmus ersieht.

Der Raum als solcher: das ist in der Tat stets
das wahre Problem der Architektur gewesen, und
nur die natürlichen Schwierigkeiten, die seine Um-
schliessung verursacht, hat das Interesse so oft auf
die Fragen der Technik als auf die scheinbar wesent-

Über die Begabung der heute in vorderster
Reihe stehenden Erneuerer unserer Architektur
und den Wert ihrer Beiträge zum künstlerischen
Leben der Gegenwart sind die Ansichten noch
sehr geteilt. Man darf aber sagen, dass sich Keiner
gründlicher mit jenen die Zeit bewegenden Theorien
aus einander gesetzt hat als Peter Behrens.

Die Darmstädter Ausstellung von 1901 hat
ihn den Deutschen bekannt gemacht. Sein Haus,

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