Ignatius Taschner.
Dittlers, Wrbas, Floßmanns, Wilhelms, die ja alle der Schule,
wenn auch nicht der Schulung Eberles entstammen.
Eines Tages verschwand der junge Taschner von der
Akademie. Aber nicht revolutionäre Bedürfnisse — nein, ein
Revolutionsheld ist Taschner nicht — waren es, die ihn ver-
trieben, sondern die bittere Not zwang ihn, bei Verwandten aus
dein Land Unterkunft und Unterhalt zu suchen. Es muß gesagt
werden, wie schwer der junge Ukensch mit dem Leben gerungen
hat, um die ganze positive Tüchtigkeit, seine ungebrochene Arbeits-
lust und Arbeitskraft, die er sich aus der UAihsal gerettet, im
vollen Ulaße zu schätzen.
Verschüchtert und verstört, verschollen für die wenigen
Freunde, so lebte er mit den Bauern. Aber, obwohl er kaum
über das nötigste Handwerkszeug verfügte, war er nicht müßig.
Ein Bogen Packpapier und ein Stück Rötel, der grobe hafner-
ton des dörflichen Töpfers mußten für die zeichnerischen und
plastischen Studien genügen, die er hier auf eigene Faust trieb.
Ein trauriges Schicksal war es, das ihn in dem entlegenen
niederbayerischen Gebirgsdorf festhielt, aber er konnte dem
\3. Statue, „Uitterfranfen" (mit dem JTtain.
schiff), vom neuen Münchener Rathaus.
(Material: Kalkstein; J)öl;e der Statue 2,30 m;
Standort ca. ? m über dem Boden).
merklichen gerichtete Sinn in
der genannten Akademieklasse
gerade in den achtziger und
neunziger Jahren lebhaft fiil
tiviert wurde. Im holzbild-
hauen wird der treffliche Bradl
als sein Unterweiser genannt,
während ihm für die Stein-
bildhauerei die an den groß-
artigen Vorbildern der mittel-
alterlichen kirchlichen Plastik
geschulte Stilisierungskunst
eines Balthasar Schmitt u. a.
vorbildlich gewesen sein mag.
Obwohl immer still für sich
lebend, gehört Taschner
doch auch zu der Gruppe
[q. Brunnenmodell; Variante für den Reichenhaller Brunnen (vgl. Jahrg. \yo2, S. tsO-
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Dittlers, Wrbas, Floßmanns, Wilhelms, die ja alle der Schule,
wenn auch nicht der Schulung Eberles entstammen.
Eines Tages verschwand der junge Taschner von der
Akademie. Aber nicht revolutionäre Bedürfnisse — nein, ein
Revolutionsheld ist Taschner nicht — waren es, die ihn ver-
trieben, sondern die bittere Not zwang ihn, bei Verwandten aus
dein Land Unterkunft und Unterhalt zu suchen. Es muß gesagt
werden, wie schwer der junge Ukensch mit dem Leben gerungen
hat, um die ganze positive Tüchtigkeit, seine ungebrochene Arbeits-
lust und Arbeitskraft, die er sich aus der UAihsal gerettet, im
vollen Ulaße zu schätzen.
Verschüchtert und verstört, verschollen für die wenigen
Freunde, so lebte er mit den Bauern. Aber, obwohl er kaum
über das nötigste Handwerkszeug verfügte, war er nicht müßig.
Ein Bogen Packpapier und ein Stück Rötel, der grobe hafner-
ton des dörflichen Töpfers mußten für die zeichnerischen und
plastischen Studien genügen, die er hier auf eigene Faust trieb.
Ein trauriges Schicksal war es, das ihn in dem entlegenen
niederbayerischen Gebirgsdorf festhielt, aber er konnte dem
\3. Statue, „Uitterfranfen" (mit dem JTtain.
schiff), vom neuen Münchener Rathaus.
(Material: Kalkstein; J)öl;e der Statue 2,30 m;
Standort ca. ? m über dem Boden).
merklichen gerichtete Sinn in
der genannten Akademieklasse
gerade in den achtziger und
neunziger Jahren lebhaft fiil
tiviert wurde. Im holzbild-
hauen wird der treffliche Bradl
als sein Unterweiser genannt,
während ihm für die Stein-
bildhauerei die an den groß-
artigen Vorbildern der mittel-
alterlichen kirchlichen Plastik
geschulte Stilisierungskunst
eines Balthasar Schmitt u. a.
vorbildlich gewesen sein mag.
Obwohl immer still für sich
lebend, gehört Taschner
doch auch zu der Gruppe
[q. Brunnenmodell; Variante für den Reichenhaller Brunnen (vgl. Jahrg. \yo2, S. tsO-
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