Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 54.1903-1904

DOI Artikel:
Habich, Georg: Ignatius Taschner
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.7291#0028

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ignatius Taschner.

32. Füllung,

Flachschnitzcrei.

Metallgegenstände, Aupfergefäße, Handleuchter usw. (Abb.7sff.) entbehren
keineswegs weder in der Grundform, noch im Beschlag der straffen
Eleganz, die zum Begriffe des modernen Mafchinen-Zeitalters gehört.
Hier sind besonders die geistreich aus Naturmotiven entwickelten, spangen-
artig gestalteten Griffe und Henkel zu beachten. Abb. zeigt als Beschlag
ein offenbar aus einem gähnenden Raubtierkopfe entwickeltes Liniensystem.

Was Taschner an farbigen Zeichnungen veröffentlicht hat, sind zu-
meist Gelegenheitsarbeiten. Aber feine Einladungskarten und Plakate
für den Echwabinger Bauernball waren wie seine privaten Neujahrs-
gratulationen (S. \8 u. \9) wegen ihrer einfachen tüchtigen Manier sowohl,
wie der köstlichen Typen wegen längst von Rennern und Künstlern
geschätzt. Es ist das Verdienst der rührigen Wiener Firma M. Ger-
lach & Ko., Taschners einzigartige Begabung für Buchschmuck und
Illustration richtig erkannt zu haben. Zch stehe nicht an, das Märchen-
bilderbuch, das von seiner Hand in Gerlachs „Zugendbücherei" erschien,
in dem sich hier offenbarenden Reichtum der Erfindung, der Fülle an
kostbaren Einfällen und lustigen Zügen für eine der wertvollsten Schöp-
fungen zu halten, die wir auf diesem, doch reich genug bebauten Gebiet
besitzen. Wie sicher ist der kindliche und volksmäßige Märchenton getroffen,

33—35. Stuhl und Ruhebank.
 
Annotationen