Ignatius Laschner.
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er in der Fremde sich selbst verlieren könnte. Tr
weiß, wo die Wurzeln seiner Kraft ruhen und wohin
er zurückzukehren hat, um neue Kraft zu schöpfen.
In diesem höheren Binne wird Taschner, er mag in
Breslau oder in Berlin wohnhaft sein, seiner baye-
rischen peimat und München inimer unverloren
bleiben. Aber auch äußerlich wird weder die Bürde
der Arbeiten, noch die Würde des Amtes, am
wenigsten aber der gewichtige Professortitel unseren
Taschner abhalten, so oft als ihm möglich, ein
Mensch mit Menschen zu sein. Nicht zum letzten
Male wird er auf den Dachauer Fluren gewandelt
sein. Bei der dörflichen Kirmes, wenn die dampfenden
paare sich im Bchweiße ihres Angesichts nach dem
Landler drehen, auf der sommerlichen Kegelbahn,
auf der „Wies'n", wenn die Festlieder in den Zelten
erschallen, hoffen wir dem scheidenden noch mehr
als einmal zu begegnen — hier ist seine Welt. Pier
hoffen wir ihn noch oster zu treffen, wenn er, hinter
dem heimischen Maßkrug geborgen, ruhig und ein
wenig weltfern dem lustigen Treiben zuschaut mit
jenem stillen innerlichen Vergnügen, das weit ent-
fernt von spöttischer Überlegenheit und nicht zu
denken ist ohne eine warme Bympathie, jene tiefste
Quelle aller echten Kunst.
44. Teilnehmerkarte 311 einer maskierten Abendunterhaltung.
drängen, die unseres Trachtens nicht im Großartig-
Dekorativen, sondern in der feinen Beobachtung und
treuen Wiedergabe des Kleinlebens, mit einen: Wort
in der Intimität liegt. Die Poesie, mit der
Taschner den deutschen Märchenwald schildert, dieser
stille, trockene und ganz persönliche pumor, mit der
er das Volksleben, zunial die Typen aus dem Bauern-
volk abkonterfeit, diese unsägliche Liebe zur Bache,
die er bei der Montur eiues tapferen Landwehr-
mannes oder dein Felleisen eines ehrsamen pand-
werksburschen eiltwickelt •— all das reiche Gut sollte
itun auf Jahre hinaus brach liegen?-—Nein, drei-
mal nein! —Taschner hängt zu eng zusammen mit
der Bcholle, aus der feine Kunst erwachsen, als daß
45. Neujahrs-Gliickwunschkarte.
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weiß, wo die Wurzeln seiner Kraft ruhen und wohin
er zurückzukehren hat, um neue Kraft zu schöpfen.
In diesem höheren Binne wird Taschner, er mag in
Breslau oder in Berlin wohnhaft sein, seiner baye-
rischen peimat und München inimer unverloren
bleiben. Aber auch äußerlich wird weder die Bürde
der Arbeiten, noch die Würde des Amtes, am
wenigsten aber der gewichtige Professortitel unseren
Taschner abhalten, so oft als ihm möglich, ein
Mensch mit Menschen zu sein. Nicht zum letzten
Male wird er auf den Dachauer Fluren gewandelt
sein. Bei der dörflichen Kirmes, wenn die dampfenden
paare sich im Bchweiße ihres Angesichts nach dem
Landler drehen, auf der sommerlichen Kegelbahn,
auf der „Wies'n", wenn die Festlieder in den Zelten
erschallen, hoffen wir dem scheidenden noch mehr
als einmal zu begegnen — hier ist seine Welt. Pier
hoffen wir ihn noch oster zu treffen, wenn er, hinter
dem heimischen Maßkrug geborgen, ruhig und ein
wenig weltfern dem lustigen Treiben zuschaut mit
jenem stillen innerlichen Vergnügen, das weit ent-
fernt von spöttischer Überlegenheit und nicht zu
denken ist ohne eine warme Bympathie, jene tiefste
Quelle aller echten Kunst.
44. Teilnehmerkarte 311 einer maskierten Abendunterhaltung.
drängen, die unseres Trachtens nicht im Großartig-
Dekorativen, sondern in der feinen Beobachtung und
treuen Wiedergabe des Kleinlebens, mit einen: Wort
in der Intimität liegt. Die Poesie, mit der
Taschner den deutschen Märchenwald schildert, dieser
stille, trockene und ganz persönliche pumor, mit der
er das Volksleben, zunial die Typen aus dem Bauern-
volk abkonterfeit, diese unsägliche Liebe zur Bache,
die er bei der Montur eiues tapferen Landwehr-
mannes oder dein Felleisen eines ehrsamen pand-
werksburschen eiltwickelt •— all das reiche Gut sollte
itun auf Jahre hinaus brach liegen?-—Nein, drei-
mal nein! —Taschner hängt zu eng zusammen mit
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45. Neujahrs-Gliickwunschkarte.
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