Uber die ethische Kraft des Konstruktiv.Notwendigen.
53. Radierung. (Über 2/s der Mrigiualgröße.)
berücksichtigen er hiermit erklärt. Da dieser andere
eine unbeschränkte Vielheit von Personen ist, so tritt
er damit in einen sozialen Verband ein. In diesem
Verband zirkulieren Willensrichtungen gleich Wellen
und gelten daher Gesetze. Gesetze, die anders sind als
die, die für den einzelnen, für den Waler galten, als
seinem Inneren entsprechend. Diese Gesetze muß er-
achten, berücksichtigen, aus ihnen baueit. bind diese
Gesetze des sozialen Verbandes sind erst zu finden.
Pier streift das Kunstgewerbe die soziale Evolution,
führt mitten hinein in die Entwicklung. Auch hier:
neue fragen! die nicht von einem einzelnen mehr,
sondern von der Vielheit selbst durch die Tat beant-
wortet werden, in der Entwicklung und durch diese.
Es handelt sich eben unr eine völlige Neuwerdung
auf allen Gebieten, und überall, wo man tiefer
bohrt, kommt man in diese Gebiete, zu den gleichen
Forderungen. Auch beinr Kunstgewerbe.
III.
Es fragt sich, ob sich nicht bei einer vorurteils-
losen Prüfung Herausstellen wird, daß hier eine
natürliche Grenze gezogen ist, die sich nach den
Gegenständen richtet. Für manche Dinge ist die
Perstellung nach Entwürfen der Künstler und durch
die Künstler von selbst geboten. Es bedeutet keinen
Zwang und nur eine Weiterführung innewohnender
Notwendigkeiten, denen gehorcht wird.
Das Resultat: eine Vermehrung der Auswahl
der Formen.
Für die Ausstattung öffentlicher Gebäude ist
diese Art auch durch die Umstände geboten und
gerechtfertigt. Für die Einrichtung privater Räum-
lichkeiten und Wohnungen ist es jedoch vielleicht
empfehlenswerter und zweckentsprechender, das pand-
werk auf eine solche pöhe zu bringen, daß der
einzelne Stuft daran findet, mit den: pandwerker
zusammenzugehen, sich an diesen anzuschließen, sich
seine Möbel unter seiner Anleitung durch diesen so
anfertigen zu lassen, wie er es wünscht, wie es ihm
paßt, wie sie für ihn passen. Und daß der pand-
werker fähig wäre, diesen Intentionen folgen zu
können und, wo es nötig ist, mit sachkundigem Rat
das unklare Wollen in die möglichen, durch das
Material gebotenen Bahnen zu leiten. Dadurch
würden die Formen individuell gestaltet und mannig-
faltig, in wirklicher Fülle. Vielleicht drängt der Weg
schon hierher.
Es ist ein Unding, aus der augenblicklichen
Laune der Fantasie Innenräume gestalten zu wollen.
Es ist verständlich, daß einer „gebildeten" Zeit diese
Idee kommt. Es kann auch — unter Umständen —
etwas Großes, Bleibendes damit geschaffen werden,
sofern die Ausführung von einen: bedeutenden, über-
ragenden Menschen ausgeht. Doch diese Ausnahme
kann hier nicht als Ausgangspunkt genommen werden.
Augenblicklich aber tut es not, das Feste aus dem
Wirrwarr der Meinungen herauszuholen und in
pänden zu behalten.
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53. Radierung. (Über 2/s der Mrigiualgröße.)
berücksichtigen er hiermit erklärt. Da dieser andere
eine unbeschränkte Vielheit von Personen ist, so tritt
er damit in einen sozialen Verband ein. In diesem
Verband zirkulieren Willensrichtungen gleich Wellen
und gelten daher Gesetze. Gesetze, die anders sind als
die, die für den einzelnen, für den Waler galten, als
seinem Inneren entsprechend. Diese Gesetze muß er-
achten, berücksichtigen, aus ihnen baueit. bind diese
Gesetze des sozialen Verbandes sind erst zu finden.
Pier streift das Kunstgewerbe die soziale Evolution,
führt mitten hinein in die Entwicklung. Auch hier:
neue fragen! die nicht von einem einzelnen mehr,
sondern von der Vielheit selbst durch die Tat beant-
wortet werden, in der Entwicklung und durch diese.
Es handelt sich eben unr eine völlige Neuwerdung
auf allen Gebieten, und überall, wo man tiefer
bohrt, kommt man in diese Gebiete, zu den gleichen
Forderungen. Auch beinr Kunstgewerbe.
III.
Es fragt sich, ob sich nicht bei einer vorurteils-
losen Prüfung Herausstellen wird, daß hier eine
natürliche Grenze gezogen ist, die sich nach den
Gegenständen richtet. Für manche Dinge ist die
Perstellung nach Entwürfen der Künstler und durch
die Künstler von selbst geboten. Es bedeutet keinen
Zwang und nur eine Weiterführung innewohnender
Notwendigkeiten, denen gehorcht wird.
Das Resultat: eine Vermehrung der Auswahl
der Formen.
Für die Ausstattung öffentlicher Gebäude ist
diese Art auch durch die Umstände geboten und
gerechtfertigt. Für die Einrichtung privater Räum-
lichkeiten und Wohnungen ist es jedoch vielleicht
empfehlenswerter und zweckentsprechender, das pand-
werk auf eine solche pöhe zu bringen, daß der
einzelne Stuft daran findet, mit den: pandwerker
zusammenzugehen, sich an diesen anzuschließen, sich
seine Möbel unter seiner Anleitung durch diesen so
anfertigen zu lassen, wie er es wünscht, wie es ihm
paßt, wie sie für ihn passen. Und daß der pand-
werker fähig wäre, diesen Intentionen folgen zu
können und, wo es nötig ist, mit sachkundigem Rat
das unklare Wollen in die möglichen, durch das
Material gebotenen Bahnen zu leiten. Dadurch
würden die Formen individuell gestaltet und mannig-
faltig, in wirklicher Fülle. Vielleicht drängt der Weg
schon hierher.
Es ist ein Unding, aus der augenblicklichen
Laune der Fantasie Innenräume gestalten zu wollen.
Es ist verständlich, daß einer „gebildeten" Zeit diese
Idee kommt. Es kann auch — unter Umständen —
etwas Großes, Bleibendes damit geschaffen werden,
sofern die Ausführung von einen: bedeutenden, über-
ragenden Menschen ausgeht. Doch diese Ausnahme
kann hier nicht als Ausgangspunkt genommen werden.
Augenblicklich aber tut es not, das Feste aus dem
Wirrwarr der Meinungen herauszuholen und in
pänden zu behalten.
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