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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 54.1903-1904

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Unsere Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.7291#0075

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Unsere Bilder.

charakteristische Darstellung seinen Meister nicht
minder lobt wie der übrige plastische Schmuck. Die
Rückwand des Sitzes ziert zuoberst das Wappen der
Diözese München-Preising — gekrönte Mohren —
vereinigt mit dem des Erzbischofs Dr. v. Stein
•—- drei Steine —, darunter die päpstlichen Schlüssel
und der Pastoralstab; an der Außenseite ist das
Wappen von Wasserburg — Löwe — bezw. das
Abendmahlsymbol angebracht. Unter dem Wasser-
burger Wappen ist das Entstehungsjahr — sff03 —
vermerkt; es ist nur zu bedauern, daß die Bescheiden-
heit des Künstlers ihn davon abgehalten hat, auf
der andern Wange, wo so bequem
Platz dafür gewesen wäre, seinen
Namen anzubringen. Die alten
Meister — z. B. Jörg Syrlin u. a.

— haben's auch getan, und wahr-
lich, Peilmaier hätte wohl ein Recht
dazu gehabt, seinen Namen hier-
zu verewigen.

Zu diesem prächtigen, im besten
Sinne den Geist echter Gotik atmen-
den Kirchenstuhl stehen in schroffem
Gegensatz die folgenden drei, dein
Bereich kirchlicher Plastik ange-
hörenden Stücke eines jungen ameri-
kanischen Bildhauers — Penry
Lindne r —, der teilweise in
München seine Ausbildung ge-
nossen hat, vor etwa 2 Jahren
aber wieder nach New Bork, bzw.

Brooklyn zurückgekehrt ist. Gegen-
über jener bei allem Reichtum der
Phantasie doch einfach - schlichten
Große hier eine Anhäufung prik

kelnder Einzelheiten, die namentlich bei Zuhilfenahme
von Vergoldung — gewiß ihre Wirkung nicht ver-
fehlt, aber weniger im Sinne beruhigender Andacht,
sondern in dem ekstatischer Reizung. —

Den Schluß der Abbildungen machen Metall-
arbeiten, die — mit Ausnahme der beiden Broschen
von Zierhut und Krieger (\24. und s26) —
im wesentlichen aus getriebenem Blech bestehen.
Die Berlepsch -Win h arischen Kupfergefäße be-
sitzen Messinghenkel und zeigen zum Teil — am
Blumentopf und an der Vase — die bekannte
graugrüne Patina, auf der sich das einfache Grna-
mentwerk in kräftigem Kupfer-
rot abhebt.

Berichtigung.

Erst nach Druck des letzten
peftes stellte sich heraus, daß
im vorletzten auf den Seiten 323
und 324; die Textunterdrucke der
Abb. 5^7 und 548 miteinander
verwechselt worden sind; zur
Richtigstellung sind die bei bei-
den Bildern gemachten (Quellen-
angaben zu vertauschen. —
Zugleich teilen wir mit, daß die
Werke von L. Richter: „Bilder
und Vignetten", „Unser täglich
Brot" und „Vaterunser" nun
im Verlag von Alphons Dürr
in Leipzig sind.

>27—(20.

Kupferaefäfie von I. winhart L Lo., München. Nach Entwurf von ff. <£■ v. Berlepsch, Pla-egg.

(V6 der wirk!. Gr.)

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