Chronik des Bayer. 'Kunstgewerbevereins.
t?8. Entwurf zu einem Prunkgefäß in emailliertem Edelmetall von Rud. v. Seit; (aus den 8ocr Jahren);
Original in Besitz von Dr. Gg. lhirth.
— Papier, Tinte, Farbe und wissenschaftliche Tätigkeit wurden
von China und Korea übernommen, — und mancher Japaner
ging zuni Stubium auf das Festland hinüber. Line der
wichtigsten — übrigens auf Indien zurückweisende — Tech-
niken, die damals herüberkamen ist der Bronzeguß; aber er
hat, so gut wie die andern importierten Techniken, eine durch-
aus selbständige, ganz eigenartig japanische Entwicklung ge-
nommen, die ihren von der übrigen Welt unbeeinflußten Cha-
rakter bis etwa vor 50 Jahren bewahrt hat. Fremd geblieben
war bis dahin den Japanern das Glas (sowohl als kfohlglas
wie als Glasmalerei); ebenso fehlt fast ganz das geschmiedete
Eisen und die Edelschmiedearbeit — trotz der hochentwickelten
Waffenkunst. Der Stein spielt dort nie die Rolle wie bei uns,
auch der Edelstein nicht; dagegen die keramischen Produkte —
die Töpferei vererbte sich durch viele Generationen hindurch in
derselben Familie. (Die künstlerische Bearbeitung des Porzellans
beginnt nrit dein >5. Iahrh.) — Die Goldlackarbeit steht noch
heute unerreicht da. — Die Malerei verzichtet — wie der far-
bige Holzschnitt — auf körperhafte Darstellung; sie erstrebt
nur Flächenwirkung. Mail inalt dort nicht ans Mauern oder
andere bei uns ins Betracht kommende Flächen, sondern nur
auf Papier; solche Bilder werden nur gelegeutlich entrollt und
als Schmuck der Räume verwendet. Eine ständige Dekoration
der aus Bambus und Holz gebauten Häuser existiert nicht.
Der überaus reichhaltige und anregende Portrag ward be-
gleitet von einer großen Anzahl z. T. farbige Lichtbilder, die von
Rechnungsrat Uebelacker mit dein Skioptikon auf die weiße
Wand projiziert wurden und deren Vorführung ebenso wie der
portrag selbst den wohlverdienten Dank der Versammlung
ernteten.
t?8. Entwurf zu einem Prunkgefäß in emailliertem Edelmetall von Rud. v. Seit; (aus den 8ocr Jahren);
Original in Besitz von Dr. Gg. lhirth.
— Papier, Tinte, Farbe und wissenschaftliche Tätigkeit wurden
von China und Korea übernommen, — und mancher Japaner
ging zuni Stubium auf das Festland hinüber. Line der
wichtigsten — übrigens auf Indien zurückweisende — Tech-
niken, die damals herüberkamen ist der Bronzeguß; aber er
hat, so gut wie die andern importierten Techniken, eine durch-
aus selbständige, ganz eigenartig japanische Entwicklung ge-
nommen, die ihren von der übrigen Welt unbeeinflußten Cha-
rakter bis etwa vor 50 Jahren bewahrt hat. Fremd geblieben
war bis dahin den Japanern das Glas (sowohl als kfohlglas
wie als Glasmalerei); ebenso fehlt fast ganz das geschmiedete
Eisen und die Edelschmiedearbeit — trotz der hochentwickelten
Waffenkunst. Der Stein spielt dort nie die Rolle wie bei uns,
auch der Edelstein nicht; dagegen die keramischen Produkte —
die Töpferei vererbte sich durch viele Generationen hindurch in
derselben Familie. (Die künstlerische Bearbeitung des Porzellans
beginnt nrit dein >5. Iahrh.) — Die Goldlackarbeit steht noch
heute unerreicht da. — Die Malerei verzichtet — wie der far-
bige Holzschnitt — auf körperhafte Darstellung; sie erstrebt
nur Flächenwirkung. Mail inalt dort nicht ans Mauern oder
andere bei uns ins Betracht kommende Flächen, sondern nur
auf Papier; solche Bilder werden nur gelegeutlich entrollt und
als Schmuck der Räume verwendet. Eine ständige Dekoration
der aus Bambus und Holz gebauten Häuser existiert nicht.
Der überaus reichhaltige und anregende Portrag ward be-
gleitet von einer großen Anzahl z. T. farbige Lichtbilder, die von
Rechnungsrat Uebelacker mit dein Skioptikon auf die weiße
Wand projiziert wurden und deren Vorführung ebenso wie der
portrag selbst den wohlverdienten Dank der Versammlung
ernteten.