Neues aus (Österreichs Kunst und Ruustgewcrbe.
Meister der Farbe zur vollen Entwicklung gebracht
hat, und daß das paradiesische Salzburg die lseiinat
Mozarts und Makarts ist."
Ich weiß diesen geistvollen Ausführungen nichts
hinzuzufügen, als daß wir durch sie in eine für
Österreich hochbedeutende Zeit versetzt werden: In
die Makart-Zeit. Es war damals eine Epoche
höchsterAunstblüte für Österreich gekommen und — son-
derbar genug! —zugleich war es dieselbe, die damals
im Aeim bereits in sich trug, was nun in der Gegen-
wart so mächtig geworden. Makart, Schindler,
Tilgner u. a. griffen nicht nur tief in alle Aunst-
gebiete ein, nein, sie sind zugleich die Vorläufer der
„modernen" Kunft in (Österreich, einer Aunstaus-
übung, auf deren Programm volle Freiheit und triebe
zur fjcimat steht. Es mußte freilich viel Wasser die
Donau, Mur und Salzach Hinunterrinnen, che man
einsehen lernte, daß man iin Begriffe stand, nicht
mehr weiter zu können, daß unsere Zeit wieder ihre,
eigenen Makarts usw. brauche, daß Aunstgewerbe,
Architektur, Malerei, Plastik eine Verjüngung be-
nötigten. Den rufenden und heischenden Zeitstimmen
nun — wir sagen es hier mit Bedauern, müssen es
aber doch sagen — standen leider lange Zeit Staat
und staatliche Aunstpslege zum mindesten apathisch
gegenüber; die Akademie der bildenden Aünste in
Wien, das k. k. österreichische Museum daselbst (die
große kunstgewerbliche Schule (Österreichs) wurden
von Lehrern geleitet, die vielleicht gute Beamte,
aber gewiß nicht fortschrittlich gesinnt und gewillt
202
Meister der Farbe zur vollen Entwicklung gebracht
hat, und daß das paradiesische Salzburg die lseiinat
Mozarts und Makarts ist."
Ich weiß diesen geistvollen Ausführungen nichts
hinzuzufügen, als daß wir durch sie in eine für
Österreich hochbedeutende Zeit versetzt werden: In
die Makart-Zeit. Es war damals eine Epoche
höchsterAunstblüte für Österreich gekommen und — son-
derbar genug! —zugleich war es dieselbe, die damals
im Aeim bereits in sich trug, was nun in der Gegen-
wart so mächtig geworden. Makart, Schindler,
Tilgner u. a. griffen nicht nur tief in alle Aunst-
gebiete ein, nein, sie sind zugleich die Vorläufer der
„modernen" Kunft in (Österreich, einer Aunstaus-
übung, auf deren Programm volle Freiheit und triebe
zur fjcimat steht. Es mußte freilich viel Wasser die
Donau, Mur und Salzach Hinunterrinnen, che man
einsehen lernte, daß man iin Begriffe stand, nicht
mehr weiter zu können, daß unsere Zeit wieder ihre,
eigenen Makarts usw. brauche, daß Aunstgewerbe,
Architektur, Malerei, Plastik eine Verjüngung be-
nötigten. Den rufenden und heischenden Zeitstimmen
nun — wir sagen es hier mit Bedauern, müssen es
aber doch sagen — standen leider lange Zeit Staat
und staatliche Aunstpslege zum mindesten apathisch
gegenüber; die Akademie der bildenden Aünste in
Wien, das k. k. österreichische Museum daselbst (die
große kunstgewerbliche Schule (Österreichs) wurden
von Lehrern geleitet, die vielleicht gute Beamte,
aber gewiß nicht fortschrittlich gesinnt und gewillt
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