Neues aus (Österreichs Kunst und Kimstgewerbe.
Lutwurf zu einem Friseursalon von V. Ieräbek, Wien.
dekorativen Schöpfungen; ähnlich scheit wir in: Vor
Zucrum Blumen u. dgl. verwertet )Xlbb. 389,292,593).
Sehr hübsch und geschmackvoll geben sich die
Bucheinbände von J. XD. Berrer; dem einfacheren
geben wir den Borzug. Seine ein- und mehrfarbigen
Borsatzpapiere zeigen elegante Linien und Lösungen,
einen Blick für wirkungsvolle Verteilung Heller XDerte
auf dunklen: Grunde usw. XXette Leistungen sind
auch die Zierleisten (Abb. 595, 59^, 59s—399/ ^02
u. ^05).
Bon einfacher Monumentalität ist dagegen ein
Grabinal von V. Zeräbek, XDien. Die Kronen
stilisierter Bäume schließen sich hübsch (und teilweise
goldig gehalten) zu friesartigein Dekor um den Sockel
zusammen (Abb. ^0^).
Der Entwurf zu einein XXXusiksalon desselben
Künstlers tritt gar nicht prätentiös auf. Zu den
Linien ziemlich einfach, wirkt er als Ganzes doch
elegant, nicht wenig mögen die farbigen XDerte seine
XDirkung steigern. Holzwerk rot mit Zeichnung in
Schwarz und Bronze; XDand graugrün mit Fries-
zeichnung in Dunkelgrau und Gold. Der Entwurf
zu einem Frisiersalon von Zeräbek gefällt uns am
besten. Seine stilistische Einheitlichkeit, seine Ein-
fachheit, das deutliche XDiener Gepräge entheben uns
weiterer anerkennender XDorte (Abb. ^00 u. ^0f.)
XDir legen die Feder aus der Hand. XXns ist
dabei, als ob wir von etwas sehr Teuren: Abschied
nähmen. Bon einen: Lande, das nicht viel aus sich
macht, von einen: Volke, das nicht viel aus sich
inacht, von einer Kunst, die auch nichts aus sich
inacht. Sie ist so leise, so zart, so zag . . sie ist wie
ein Vorfrühling, wie eine leuchtende Träne — die
österreichische Kunst. Nur wer ein Herz in der Brust
hat, wer Gemüt hat und zuzeiten ein Kind sein
kann, dem hat sie etwas zu sagen. Für solche
Sonntagskinder holt sie aber dann alles herbei:
goldne Herbstblätter und Sonnenschein, stolze brau-
sende Farbakkorde, graziöse, mädchenhafte Linien,
lächelnde Träume. . .
Zn der österreichischen Kunst steckt intensive
Lebensfreude, in unseren Künstlern leider ineist zu
viel. Zeden: Ernst wird gerne aus den: XDege ge-
gangen, natürlich womöglich auch den: des Lernens.
Darin liegt die einzige Gefahr für unsere Kunst.
XDir, die wir alles so leicht erlernen, lernen zu
wenig. . .
XXX 0 r i z Otto Baron Lasser.
207
Lutwurf zu einem Friseursalon von V. Ieräbek, Wien.
dekorativen Schöpfungen; ähnlich scheit wir in: Vor
Zucrum Blumen u. dgl. verwertet )Xlbb. 389,292,593).
Sehr hübsch und geschmackvoll geben sich die
Bucheinbände von J. XD. Berrer; dem einfacheren
geben wir den Borzug. Seine ein- und mehrfarbigen
Borsatzpapiere zeigen elegante Linien und Lösungen,
einen Blick für wirkungsvolle Verteilung Heller XDerte
auf dunklen: Grunde usw. XXette Leistungen sind
auch die Zierleisten (Abb. 595, 59^, 59s—399/ ^02
u. ^05).
Bon einfacher Monumentalität ist dagegen ein
Grabinal von V. Zeräbek, XDien. Die Kronen
stilisierter Bäume schließen sich hübsch (und teilweise
goldig gehalten) zu friesartigein Dekor um den Sockel
zusammen (Abb. ^0^).
Der Entwurf zu einein XXXusiksalon desselben
Künstlers tritt gar nicht prätentiös auf. Zu den
Linien ziemlich einfach, wirkt er als Ganzes doch
elegant, nicht wenig mögen die farbigen XDerte seine
XDirkung steigern. Holzwerk rot mit Zeichnung in
Schwarz und Bronze; XDand graugrün mit Fries-
zeichnung in Dunkelgrau und Gold. Der Entwurf
zu einem Frisiersalon von Zeräbek gefällt uns am
besten. Seine stilistische Einheitlichkeit, seine Ein-
fachheit, das deutliche XDiener Gepräge entheben uns
weiterer anerkennender XDorte (Abb. ^00 u. ^0f.)
XDir legen die Feder aus der Hand. XXns ist
dabei, als ob wir von etwas sehr Teuren: Abschied
nähmen. Bon einen: Lande, das nicht viel aus sich
macht, von einen: Volke, das nicht viel aus sich
inacht, von einer Kunst, die auch nichts aus sich
inacht. Sie ist so leise, so zart, so zag . . sie ist wie
ein Vorfrühling, wie eine leuchtende Träne — die
österreichische Kunst. Nur wer ein Herz in der Brust
hat, wer Gemüt hat und zuzeiten ein Kind sein
kann, dem hat sie etwas zu sagen. Für solche
Sonntagskinder holt sie aber dann alles herbei:
goldne Herbstblätter und Sonnenschein, stolze brau-
sende Farbakkorde, graziöse, mädchenhafte Linien,
lächelnde Träume. . .
Zn der österreichischen Kunst steckt intensive
Lebensfreude, in unseren Künstlern leider ineist zu
viel. Zeden: Ernst wird gerne aus den: XDege ge-
gangen, natürlich womöglich auch den: des Lernens.
Darin liegt die einzige Gefahr für unsere Kunst.
XDir, die wir alles so leicht erlernen, lernen zu
wenig. . .
XXX 0 r i z Otto Baron Lasser.
207