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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 54.1903-1904

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7291#0305

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Kleine Nachrichten.

5(9 —52(. serbische Mhrgehänge aus Lilber. (Wirkt. Größe.)

Moser sind init zahlreichen hervorragenden Arbeiten
Baronesse Gisela Falke, die Fräulein Zutta Likka,
Else und pella Anger, Antoinette Krasnik ver-
treten. Als die stärkste und vielseitigste Künstlerin
erscheint mir Fräulein Krasnik sowohl nach der
Leite der Erfindung, als auch nach ihrer Gestaltungs-
kraft. Da sind z. B. Ltehlampen aus Postamenten
von Krystallglas init Blumengefäßen, eine Blumen-
vase aus metallisch-glänzendem Glase mit goldener
Fassung, eine andere mit silberner Krone für elek-
trisches Licht, eine entzückende Obstschale mit Glas-
einsatz — lauter Arbeiten von einer wahrhaft frap
pierenden Eigenart und künstlerischen Feinheit. Mit
ihr ringen um die Liegespalme die beiden Fräulein
Anger und Jutta Likka. Frl. Else Anger hat
außer zwei Fruchttellern in erhabener Lilberarbeit
zwei elektrische Hängelampen gebracht sausgeführt
von E. Bakalowits Löhne), die das höchste an
künstlerischein Raffinement und dabei das Brillanteste
sin des Wortes wahrster Bedeutung) in Einsicht auf
ihren Zweck darstellen. Bon pella Anger stammen
einige sehr fein ausgearbeitete Basen, ein originelles
Likörservice und ebenfalls ganz neu fassonierte
Tischlampen. Zwei Ltehlampen für elektrisches Licht,
in Silber montiert, mit rundem Lilberdach, von dem
weiße und grüne Glasperlen in Lchnüren herab-
hängen, stellen eine wohldurchdachte Arbeit Fräulein
Zutta Likkas dar. Dieselbe Dame hat ihren dekorativen
Geschmack an einer anderen auf Glas postamen-
tierten Ltehlampe bewiesen, die drei Glasampeln für
Blumengehänge trägt und von einem Goldhelm
überdacht wird. Ebenfalls von Frl. Jutta Likka
staimnen mehrere teils glatte teils bemalte Kaffee-
fervice von neuen praktischen Formen. Die viel-
bewunderte Kunst der Baronesse Gisela Falke, einer
der berufensten Bertreterinnen der Wiener Kunst-

gewerbeschule, dokumentiert sich auf dieser Aus-
stellung in mannigfacher Richtung. Da ist z. B. ein
Aognakservice mit bunten Einlagen in Goldgestell,
das durch seine gediegene Einfachheit imponiert,
während ein anderes, der Technik schwierigere Auf-
gaben stellendes, sich an seinem Ltandort sehr ge-
fällig ausnimmt, ohne aus dein Ensemble heraus-
zuragen. Eine Reihe entzückender Einzelgegenstände
haben Bildhauer Rudolf Marschall und Professor
Kolo Moser beigesteuert. Die ausgestellten Menu-
karten, lauter gewandte, dabei zumeist einfache, ge-
diegene Arbeiten, haben der Karlsruher Künstler-
bund und einige Mitglieder der Brünner Gesellschaft
der Kunstfreunde, die Damen Konstanze Eberle,
Luise Korschann, Dorette Löw, Eugenie Reitter,
Ottilie Lauer und Friederike Winter (zum Teil
Lchülerinnen des Landschaftsmalers Prof. A. pla-
vatschek) beigesteuert. Nicht vergessen darf das
aus mährischen Fabriken stammende Tischgedeck
werden, das eine reiche Auswahl neuer, z. T. orna-
mentaler, z. T. pflanzlicher Dessins darbietet und in
der Wahl der Farben erlesenen Geschmack bekundet.

Wien. Friedrich Fischl.

ünchener Ausstellung für angewandte 'Kunst
1905. Die „Bereinigung für angewandte Kunst"
in München hielt kürzlich eine Generalversammlung
ab, in der mitgeteilt wurde, daß das Ltudiengebäude
des Neuen Nationalmuseums der genannten Ber-
einigung zum Zweck einer Ausstellung für ange-
wandte Kunst im Zahre fst05 auf die erforderliche
Zeitdauer zur Verfügung gestellt werde. Zm Ver-
lauf der Verhandlungen, in welchen für das Ent-
gegenkommen des Regenten sowie des Kultus-
ininisteriums auch der gebührende Dank zum
Ausdruck kam, wurde betont, daß es sich bei
dem verhältnismäßig bescheidenen Amfang von

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