Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 54.1903-1904

DOI article:
Kleine Nachrichten
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.7291#0307

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Kleine Nachrichten.

Haumfunft (speziell der profartbaufunft) wird es
als erwünscht bezeichnet, daß die Aussteller sich hier
ganz bestimmte Ausgaben stellen — Gemeindesitzungs-
zimmer, Schulsaal, ganze Wohnungen mit dazu ge-
hörigem pof; bei der Airchenkunst wird man bestrebt
sein, geschlossene Wirkungen vorzusühren; auch die
Friedhofskunst soll besonders beachtet
werden. Endlich besteht Hoffnung,
vollständige Wohnanlageit auch in
Einzelhäusern außerhalb des Haupt-
gebäudes darzustellen, wobei auch den
Gartenanlagen gebührende Aufmerk-
samkeit geschenkt werden wird.

Bei der II. Gruppe, K unsi-
tz and werk, soll das Augenmerk
namentlich auf den Reiz der Land-
arbeit hingelenkt werden, und zwar
wie sie sich in der Volkskunst und
in den verschiedenen Techniken äußert;
dabei sollen auch die diesbezüglichen Be-
tätigungen der Aunstgewerbefchulen zur
Vorführung gelangen.

Die III. pauptgruppe, die der Au nst-
industrie gewidmet ist, soll in einen:
Sondergebäude untergebracht werden. Für
die vorbildlichen Leistungen dieser Gruppe
schwebt als Ziel vor, „an ausgewählten
Erzeugnissen der Aunstindustrie zu zeigen,
daß bei der Verarbeitung durch die
Waschine die Schönheit des nackten
Materials nicht zu verwischen oder-
täuschend zu verändern, sondern möglichst
ungebrochen zur Geltung zu bringen ist,
und daß der aussichtslose Wettbewerb
nrit den durch die pand geschaffenen
Schmuckformen zu Verirrungen verleitet."

Endlich sollen in dieser Gruppe auch,
dem Weltmarktinteresse der Industrie ent-
sprechend, die Erzeugnisse nach Alaterial-
gruppen zusammengefaßt werden; es ist
sogar die Vorführung einschlägiger Arbeits-
maschinen geplant. Die Ausstellungs-
leitung „hofft dadurch nicht nur einen
Überblick über die heutigen Leistungen,
sondern zugleich Anregungen für eine
gesunde Weiterentwicklung des deuschen
Aunstgewerbes zu geben und damit neben den künst-
lerischen vor allem auch die wirtschaftlichen Interessen
des deutschen Schaffens zu fördern".

as Ergebnis des Wettbewerbes zur Erlangung
von Entwürfen für die Bauten der Bayer.
Jubiläums-Landesausstellung Nürnberg 1906 war

wenig günstig. Das Preisgericht, das aus den
perren Direktor v. Bezold, Architekt pecht, Gber-
baurat v. Ar am er, Prof. v. Ru em an n, Prof.
E. Seidl, Prof. v. Thier sch, Prof. Walther
und Mberbaurat Weber bestand, hat zuerkannt:
I. Gruppe (pauptindustriegebäude): einen 3. Preis dem
Entwurf „Erinnerung an 1806" von
perm.S elzer, Staatsbaupraktikant in
Nürnberg. - III. Gruppe (pauptrestau-
ration): einen l. Preis dein Entwurf
„Bieder" von pans Dötfch, Joseph
Lang und pans Zeller, sämtlich
in Alünchen, und einen 3. Preis
dem Entwurf „Gemalte Architektur"
von F. 3E. Knöpfle und F. 5ten-
gel in München. — V. Gruppe
(Portal mit Verwaltungs- und preß-
gebäude): einen 3. Preis für den
Entwurf „polz und Gips" von
pönig & Söldner in Alünchen.
Die übrigen Preise in den vorbezeichneten
Gruppen sowie sämtliche Preise in der
Gruppe II (Aunstausstellungsgebäude),
Gruppe IV (Festhalle) und Gruppe VI
(Maschinenhalle) konnten mangels ent-
sprechender Entwürfe nicht verteilt wer-
den. Das Preisgericht hat jedoch, um
wenigstens einen Teil der für Preise aus-
gesetzten Summe zur Verteilung zu
bringen, beschlossen, nicht nur die zu-
erkannten Preise gegenüber den Wett-
bewerbsbestimmungen zu erhöhen, son-
dern auch eine Reihe von Entwürfen
anzukaufen, und zwar: In Gruppe I

den Entwurf mit dem Albrecht-Dürer-
Zeichen; in Gruppe III die Entwürfe
„Terassenförmig", „Lucia" und „Meister-
singer"; in Gruppe IV den Entwurf
„Meistersinger"; in Gruppe V die Ent-
würfe „Albrecht Dürer" und „poch Nürn
berg"; in Gruppe VI den Entwurf
„Duett". — Vom 2\, Juni ab waren
sämtliche Entwürfe im Bayerischen Ge
werbemuseum zu Nürnberg s-s Tage
ausgestellt.

u dem Wettbewerb becr. Entwürfe für einen
Runftbrunnen auf dem Melanchthonplatz in
Nürnberg liefen 23 Arbeiten ein. Der erste preis
wurde dem Bildhauer L. Aindler in Alünchen zu-
gesprochen, der zweite Preis nicht verteilt und der
dritte Preis dem Bildhauer Ulfert Jaussen in
Alünchen verliehen.

5,27. Türkloxfer.
entworfen und ausgesührt
von Alois Friedinger,
München.

288
 
Annotationen