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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 54.1903-1904

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Unsere Bilder.

Don der Kemptener plakatkonkurrenz:

^iOHAN

533. I. preis; Entwurf von Fr. ftellm. Lhmcke, Düsseldorf.


53^. II. preis; Entwurf von Anton Schön mann, München.

535. III. preis.; Entwurf von Btto paas, Nürnberg.

geben erneutes Zeugnis von der un-
erschöpflichen Gestaltungskraft ihres Ver-
fertigers. — Einer jungen, vielverheißen
den Kraft begegnen wir dann bei den
Schmucksachen von Jos. Seitz; ohne Aus-
nahme bekennt sich jedes einzelne Stück
als die Arbeit eines Künstlers, der mit
seinem Material innig vertraut ist, der
weiß, was er ihm zumuten darf und -—
soll, wenn das Endprodukt uns etwas
von der Dehnbarkeit und der Geschmei-
digkeit des Edelmetalls sagen soll.

An Vorbilder der Merowingerzeit er-
innern die Armreife von Wagmüller;
da aber „die Moderne" auch auf anderen
Gebieten Muster des frühen Mittelalters
und der Vorgeschichte begünstigt, so ist
es begreiflich, daß auch diese Armreife
ihre Liebhaberinnen finden. — Einem
geschickten Goldschmied wäre die Schließe
von Br. Mauder zur Ausführung zu
empfehlen, wobei — wie bei der fol-
genden der Pfauenschweif — etwa einzelne
Flügelteile der Schmetterlinge aus perl
mutter .hergestellt werden könnten; wie
dieser Entwurf, so sind auch die Schließen
von K. Rees und Konrad Schneider
in gutem Sinn modern.

In einen ganz andern Gedankenkreis
treten wir bei der Betrachtung der daran
angeschlossenen serbischen Schmuck-
sachen aus Silber (Abb. 5\7 bis 526);
Draht und Blech sind die einfachen Ele-
mente, aus denen diese manigfachen
Muster hergestellt sind. In diesem Zu-
rückgreisen auf die für das Material
bezeichnendsten, seine Dehnbarkeit deutlich
aussprechenden Arbeitsformen liegt der
Pauptreiz dieser originellen Schmuckstücke
und auch ihre Vorbildlichkeit für alle
Zeiten; die allen Filigran- und Blech-
arbeiten gemeinsamen Züge — gewun-
dene Drähte, Spiralen, kleine Blech-
plättchen und Knöpfchen —, die man
ebenso bei allen: antiken Goldschmuck
wie bei altperuanischem oder modernem
italienischen, norwegischem und russischem
Geschmeide findet, beherrschen auch bei
den serbischen Arbeiten völlig das Feld
— ein Beweis, wie auch hier das ökono-
mische Streben waltet, mit den gegebenen
Mitteln die relativ größte Wirkung zu
erreichen. Auf einzelnes einzugehen er-

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