Nürnberg und die neue Handwerkskunst.
die Ferdinand G o e tz
einem wohlhabenden
Fürth er Fabrikanten
geschaffen — die Ver-
kaufs ha Ile IT!. Abels
in der Kaiserstraße, in
der die vom Gewerbe-
museum mit eigener
Schaumarke versehenen
Gegenstände der Nürn-
berger Handwerkskunst
schon nicht mehr ge-
nügenden Raum fin-
de» kann, wäre hier
zu erwähne» — aber
Abbildungen und die
Worte dazu mögen fürs
erste genügen.
Möchten sich nur
alle jugendstarken künst-
lerisch wirkenden Kräfte
Nürnbergs immer fester
zusammenschließen und
unter bewährter Füh-
rung bleiben. Zweifel-
los geht der Weg aufwärts für Nürnberger pand-
werkskunst. pat diese erst einmal sich zu einein
festgefügten, immer neu sich ergänzenden Ganzen
gesammelt, sorgt sie für immer neue Befruchtung
und Begabung durch größere Meister und Vorbilder,
dann wird auch aus dem Kreise der freischöpferischen
Künstler ein immer größerer £jalt und Boden der
künstlerischen Zugend und Zukunft Nürnbergs er-
wachen. Viel Bestes ist wieder aufzunehmen. Früher
stand die Nürnberger Medaillenkunst als ganz groß
da — jetzt schädigt Nürnbergs Kunstruf die Maffen-
medaille.
Das heißt schlecht dem alten kunst- und kunst-
handwerklichem Ruhme Nürnbergs dienen, zu imi-
tieren, was vor Jahrhunderten geschaffen und alles,
570. Tintenzeug in Ebenholz geschnitzt, von val. Veckler,
Nürnberg. (V4 der wirkl. Gr.) Must, gesch.
569. Rahmen, aus Birnbaumholz geschnitzt von val. Geckler,
Nürnberg; in dem Meisterkurs von R. Riemerschmiö entworfen,
der wirkl. Gr.) Must, gesch.
was immer nur alt und nun malerisch als das
Beste und Letzte hinstellen.
Nürnberg hat wohlhabendere und es hat mehr
Kunstfreunde als andere Städte gleicher Größe.
Möchte es für die neue kunstgewerbliche Schaffens-
freude ein gutes Zeichen sein, daß gerade neue
Reichtüiner in beträchtlicher Menge sich hier ge-
sammelt.
Denn immer noch haben die eben erst zur Macht
gekommenen Familien dem eigenen Ruhme ihres
Erfolges nicht durch Kopien von Kunstwerken, die
längst dahingegangene Geschlechter geziert und er-
richtet, Ausdruck verleihen lassen, sondern die neuen
Männer waren die Protektoren, die Mäcene der
Neues schaffenden Kunsthandwerker und Künstler.
Das was dies vorliegende peft in: Bilde zeigt,
find vielverheißende Anfänge, die mit geringsten
Mitteln in kurzer Zeit, dank weitschauender Führung
und Fürsorge, entstanden.
Das Kunsthandwerk ebne den Weg hier einer
gesünderen Architektur, die allerdings als die größere
Kunst auch größere Protektoren verlangen wird.
Zn diesem Sinne, und als Ermunterung für
das bisher auf neuen Wegen hier Erreichte, was
immer mehr übertroffen werden möge, gelte den
Schaffenden, nicht aber den Genießenden der Spruch:
Das Wenige entschwindet leicht deni Blick,
Der vorwärts sieht, wieviel noch übrigbleibt.
568. Handspiegel aus grau ge-
beiztem Ahornholz mit Vpalen
besetzt, von v. Veckler, Nürn-
berg. Entworfen in dem Meister-
kurs von Rich. Riemerschmid.
(*/« d. w. G.) Must, gesch.
508
die Ferdinand G o e tz
einem wohlhabenden
Fürth er Fabrikanten
geschaffen — die Ver-
kaufs ha Ile IT!. Abels
in der Kaiserstraße, in
der die vom Gewerbe-
museum mit eigener
Schaumarke versehenen
Gegenstände der Nürn-
berger Handwerkskunst
schon nicht mehr ge-
nügenden Raum fin-
de» kann, wäre hier
zu erwähne» — aber
Abbildungen und die
Worte dazu mögen fürs
erste genügen.
Möchten sich nur
alle jugendstarken künst-
lerisch wirkenden Kräfte
Nürnbergs immer fester
zusammenschließen und
unter bewährter Füh-
rung bleiben. Zweifel-
los geht der Weg aufwärts für Nürnberger pand-
werkskunst. pat diese erst einmal sich zu einein
festgefügten, immer neu sich ergänzenden Ganzen
gesammelt, sorgt sie für immer neue Befruchtung
und Begabung durch größere Meister und Vorbilder,
dann wird auch aus dem Kreise der freischöpferischen
Künstler ein immer größerer £jalt und Boden der
künstlerischen Zugend und Zukunft Nürnbergs er-
wachen. Viel Bestes ist wieder aufzunehmen. Früher
stand die Nürnberger Medaillenkunst als ganz groß
da — jetzt schädigt Nürnbergs Kunstruf die Maffen-
medaille.
Das heißt schlecht dem alten kunst- und kunst-
handwerklichem Ruhme Nürnbergs dienen, zu imi-
tieren, was vor Jahrhunderten geschaffen und alles,
570. Tintenzeug in Ebenholz geschnitzt, von val. Veckler,
Nürnberg. (V4 der wirkl. Gr.) Must, gesch.
569. Rahmen, aus Birnbaumholz geschnitzt von val. Geckler,
Nürnberg; in dem Meisterkurs von R. Riemerschmiö entworfen,
der wirkl. Gr.) Must, gesch.
was immer nur alt und nun malerisch als das
Beste und Letzte hinstellen.
Nürnberg hat wohlhabendere und es hat mehr
Kunstfreunde als andere Städte gleicher Größe.
Möchte es für die neue kunstgewerbliche Schaffens-
freude ein gutes Zeichen sein, daß gerade neue
Reichtüiner in beträchtlicher Menge sich hier ge-
sammelt.
Denn immer noch haben die eben erst zur Macht
gekommenen Familien dem eigenen Ruhme ihres
Erfolges nicht durch Kopien von Kunstwerken, die
längst dahingegangene Geschlechter geziert und er-
richtet, Ausdruck verleihen lassen, sondern die neuen
Männer waren die Protektoren, die Mäcene der
Neues schaffenden Kunsthandwerker und Künstler.
Das was dies vorliegende peft in: Bilde zeigt,
find vielverheißende Anfänge, die mit geringsten
Mitteln in kurzer Zeit, dank weitschauender Führung
und Fürsorge, entstanden.
Das Kunsthandwerk ebne den Weg hier einer
gesünderen Architektur, die allerdings als die größere
Kunst auch größere Protektoren verlangen wird.
Zn diesem Sinne, und als Ermunterung für
das bisher auf neuen Wegen hier Erreichte, was
immer mehr übertroffen werden möge, gelte den
Schaffenden, nicht aber den Genießenden der Spruch:
Das Wenige entschwindet leicht deni Blick,
Der vorwärts sieht, wieviel noch übrigbleibt.
568. Handspiegel aus grau ge-
beiztem Ahornholz mit Vpalen
besetzt, von v. Veckler, Nürn-
berg. Entworfen in dem Meister-
kurs von Rich. Riemerschmid.
(*/« d. w. G.) Must, gesch.
508