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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 54.1903-1904

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7291#0329

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■Kleine Nachrichten.

579. (Aus dem Meisterkurs von Rich. Rieinerschmid.) Wand-
uhr, aus grauem Ahornholz mit Perlmuttereinlagen, von
I. 2töttner, Nürnberg. (Vi d. w. Gr.) Must, gesch.

einer größeren Ungebundenheit und Beweglichkeit i
Platz machte.

Am bezeichnendsten hierfür waren vielleicht die
Aonkurrenzarbeiten, Blätter, die im Laufe des Schul-
jahres auf Grund bestimmter Aufgaben ohne jede
Aorrektur entstanden sind und deren stilistische Be-
handlung alles andere eher denn einseitig genannt
werden kann.

Auch nn Gebiet rein zeichnerischen und bild-
nerischen Studiums sind insofern bedeutsame Fort-
schritte zu verzeichnen, als man das so viel an-
gefeindete Gipszeichnen sehr stark eingeschränkt, und
statt dessen dem Naturstudium jeder Art — Aopf,
Akt, Draperie, Pflanzen, Tiere — einen breiteren
Raum gewährt hat. Ganz neu — erst seit Ostern
eingeführt — sind an der weiblichen Abteilung die
Aurse für Modellieren, Lederschnitt, Buchschmuck und
Kunststickerei, die trotzdem schon höchst erfreuliche
Resultate erzielt haben.

Nebenbei sei bemerkt, daß der neugebaute Teil
der Schule an der Richard Wagnerstraße, der ganz

der weiblichen Abteilung eingeräumt ist, aus Anlaß
der Ausstellung zum erstenmal öffentlich zu sehen
war. Seine geräumige Anlage und kunstvolle Aus-
stattung haben allscitigen Anklang gefunden. An-
genehm berührte es den aufmerksamen Beobachter,
daß überall das klare Bewußtsein zutage trat, daß
es sich um eine Schule handelt, deren Aufgabe es
ist, dem deutschen Kunstgewerbe einen tüchtigen,
schaffensfreudigen, die praktischen Anforderungen der
Neuzeit beherrschenden Nachwuchs zu sichern.

Vielfach sah man neben den Entwürfen der
Schüler die nach ihnen ausgeführten, fertigen kunst-
gewerblichen Produkte, welche den Bestrebungen der
Schule ein glänzendes Zeugnis ausstellten.

Welche Freude und Genugtuung mag einen
solchen Schüler erfüllen, wenn er sieht, daß das, was
er erdacht und entworfen, vollendete Wirklichkeit
geworden ist. N)ie mag ihn ein solcher Erfolg an-
spornen zu neuer, gesteigerter Arbeit!

Ein solches System künstlerischer Erziehung ist
das beste Regulativ gegen ungesunde Phantasterei
und planloses Geflunker.

Was nicht minder erfreulich berührte, ist die
Tatsache, daß der genius loci Münchens sich nirgends

580. (Aus dem Meisterkurs von Rich. Riemerschmid.) wand-
leuchter aus Lindenholz, vergoldet, mit Messingschild und Mes<
singbeschlägen, von I. Stöttner, Nürnberg. (V6 d. w. Gr.)
Muster geschützt.

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