Unsere Bilder.
65<t u. 655. Muster für Seide, von Thea Witt
Farbe: dunkel- und hellgrün,
zugleich eine Vorstellung von dem ungewöhnlichen
Geschick, mit welchem ihre Verfertigerinnen die be-
treffende Technik zu reizvollen Mustern in Dienst zu
stellen wissen.
Pros. Giesenhagen, in dessem Besitz sowohl die
unter Abb. 630—635 abgebildeten Sarongs wie auch
diese äußerst feinen Gewebe sind, berichtet über die
Herstellung von Arbeiten der letzterern Strt1), daß er
vor einer Haustüre eine alte Hrau damit beschäftigt
sah, solche feine Battisttücher in eigenartiger Weise
zu verzieren. „Sie zog und schnitt bestimmte Fäden
aus dem Gewebe heraus, wobei sie sich einer Näh-
nadel und eines scharfrandigen Bambusspans be-
diente. .3» dem zurückbleibenden lockeren Maschen-
werk wußte sie durch Zusammenziehung einzelner
Fäden und Einfügung neuer Verbindungen ein zier-
liches Muster herzustelleu. Allerlei Blatt- und
Rankenwerk oder auch regelmäßige Sternmuster in
durchbrochener Arbeit kommen auf diese Art zustande,
die weit feiner als gehäkelte Spitzen, an Alöppel-
i) In feinem Buch: Auf Java und Sumatra, Leipzig 1902.
S. H 52.
mann, München. (Ungefähr V« der wirkl. Gr.)
graugrün und terrakottarot.
arbeit erinnern. Diese Tüchlein, welche von den
Eingeborenen als »stangan krawangan« bezeichnet
wurden, kosteten 50 Tents pro Stück und erregten
bei allen europäischen Damen große Bewunderung."
Die nächsten Bilder bringen uns wieder in
heimische Zonen zurück: Entwürfe zu Vorsatzpapieren,
Tapeten, Seidenstoffmustern (6^9—-658) von Thea
Mittmann, von der wir schon im letzten Jahr-
gang (S, (06—(Oß) einige Arbeiten ähnlicher Art
veröffentlicht haben; an Stelle der Entwürfe zu
Geräten können wir dieses Mal einige Gegen-
stände abbilden, die nach Entwürfen der Künstlerin
ausgeführt sind — eine Schreibtischgarnitur und
eine Uhr.
Die weiteren Bilder bedürfen keiner Begleitworte;
nur zu den typographischen Zierstücken S. 352 sei
bemerkt, daß die Künstlerin Marie Stüler-Malde,
früher auch Mitarbeiterin an der „Zugend", im
Februar zu Berlin gestorben ist. Sie hat auch auf
dem Gebiete des hlakates Treffliches geleistet.
65<t u. 655. Muster für Seide, von Thea Witt
Farbe: dunkel- und hellgrün,
zugleich eine Vorstellung von dem ungewöhnlichen
Geschick, mit welchem ihre Verfertigerinnen die be-
treffende Technik zu reizvollen Mustern in Dienst zu
stellen wissen.
Pros. Giesenhagen, in dessem Besitz sowohl die
unter Abb. 630—635 abgebildeten Sarongs wie auch
diese äußerst feinen Gewebe sind, berichtet über die
Herstellung von Arbeiten der letzterern Strt1), daß er
vor einer Haustüre eine alte Hrau damit beschäftigt
sah, solche feine Battisttücher in eigenartiger Weise
zu verzieren. „Sie zog und schnitt bestimmte Fäden
aus dem Gewebe heraus, wobei sie sich einer Näh-
nadel und eines scharfrandigen Bambusspans be-
diente. .3» dem zurückbleibenden lockeren Maschen-
werk wußte sie durch Zusammenziehung einzelner
Fäden und Einfügung neuer Verbindungen ein zier-
liches Muster herzustelleu. Allerlei Blatt- und
Rankenwerk oder auch regelmäßige Sternmuster in
durchbrochener Arbeit kommen auf diese Art zustande,
die weit feiner als gehäkelte Spitzen, an Alöppel-
i) In feinem Buch: Auf Java und Sumatra, Leipzig 1902.
S. H 52.
mann, München. (Ungefähr V« der wirkl. Gr.)
graugrün und terrakottarot.
arbeit erinnern. Diese Tüchlein, welche von den
Eingeborenen als »stangan krawangan« bezeichnet
wurden, kosteten 50 Tents pro Stück und erregten
bei allen europäischen Damen große Bewunderung."
Die nächsten Bilder bringen uns wieder in
heimische Zonen zurück: Entwürfe zu Vorsatzpapieren,
Tapeten, Seidenstoffmustern (6^9—-658) von Thea
Mittmann, von der wir schon im letzten Jahr-
gang (S, (06—(Oß) einige Arbeiten ähnlicher Art
veröffentlicht haben; an Stelle der Entwürfe zu
Geräten können wir dieses Mal einige Gegen-
stände abbilden, die nach Entwürfen der Künstlerin
ausgeführt sind — eine Schreibtischgarnitur und
eine Uhr.
Die weiteren Bilder bedürfen keiner Begleitworte;
nur zu den typographischen Zierstücken S. 352 sei
bemerkt, daß die Künstlerin Marie Stüler-Malde,
früher auch Mitarbeiterin an der „Zugend", im
Februar zu Berlin gestorben ist. Sie hat auch auf
dem Gebiete des hlakates Treffliches geleistet.