Jatrg. III, Nr. 1 vom 6. Januar 1 III, Nr. 1
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VERST
FLATOW&PRIEMER
BERLIN W10
VIKTOR1ASTR. 29
ROUSSILHE
:froy (Bd. Malesherbes) Paris
Innenarchitektur
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BER
DÜSSELDO
FERNRUF:
Der nationale Ehrgeiz Hollands trat hier in
Wettbewerb mit dem englischen und ameri-
kanischen Kapital. Die Preise waren infolge-
dessen außerordentlich hoch. Ein kleiner
Terborch brachte eine halbe Million M., ein
Mühlenbild Hobbemas 612 000 M., ein Interieur
von Pieter de Hooch 236 000 M. und eine Mond-
scheinlandschaft von Van der Neer 75 000 M.
Rembrandtblätter gingen bis 153 000 M. für den
zweiten Zustand des Bürgermeister Six, ein
noch vor wenigen Jahren undenkbarer Preis.
Am 16.—19. Oktober erzielt Prestel in
Frankfurt auffallend hohe Preise für m o -
■rne deutsche Graphik und vom
■ 10. November Hollstein und Puppel
■ Berlin respektable Resultate für alte
■iphik.
■ Anfang November ist das große Ber-
ftr Auktionsereignis, die Versteigerung von
■nstgewerbe und von Möbeln aus Lenin-
lader Besitz bei Rudolf L e p k e. Die lange
■ her angekündigte und mit großer Sorgfalt
l'chgeführte Versteigerung lockt Käufer, be-
liders Händler, aus aller Herren Länder her-
Das Resultat der Versteigerung ist ein
lir günstiges. Besonders das Kunstgewerbe,
Id hier hauptsächlich die Möbel, gehen zu vor-
iglichen Preisen weg. Ein sehr schöner
Ihreibschrank David Röntgens bringt über
1000 M. Eine kleine französische Anrichte der
laten Louis XVI.-Zeit von ausgezeichneter
halität 50 000 M. Ein Teil der Stücke bleibt
Du Haut-Moyen > V
ä la Renaissanc
nerung. Wir wollen also nur folgende Resul-
. täte nennen: die schöne Hendrikje Stoffels von
Rembrandt 570 000 M., der berühmte Metsu,
„Das kranke Kind“, 200 000 M. Das winzige
Frauenporträt von Holbein 155 000 M., das
kleine Männerbildnis von Frans Hals 305 000
und zwei Kompositionen von de Troy 310 000 M.
Eine Woche später versteigert C h r i s t i e
die ebenso bedeutende und noch umfang-
reichere Sammlung Holford. Hier kauft
Knoedler den „Mann mit der Thora“ von Rem-
brandt für etwas über eine Million, das Bildnis
eines jungen Mannes für 930 000 M. Eine Rem-
brandtzeichnung, Maurizius Huygens, geht auf
den wahrhaften Rekordpreis von 210 000 M.
Ein Männerporträt von van Dyck bringt 630 000
Mark und ein Städtebild von Cuyp 420 000 M.
Am 22. Mai geht bei Cassirer-Helbing, Berlin,
die China-Sammlung Otto Bur-
chard, die zum größten Teil aus vorzüglichen
Stücken chinesischer Frühkeramik besteht, zu
sehr guten Preisen weg.
Im Juni finden zwar keine Auktionen gro-
ßen Umfanges statt, doch häufen sich, auch bei
uns in Deutschland, die Versteigerungen. Am
5. Juni verkauft Paul Cassirer die be-
deutende Sammlung japanischer Holz-
schnitte von Frau Straus-Negbaur.
Der Durchschnittserfolg ist ein sehr guter, die
Preise für einzelne Blälter sind sogar über-
raschend. Da der deutsche Sammler nicht ge-
wöhnt ist, für japanische Holzschnitte so viel
Geld auszugeben, geht ein größerer Teil nach
dem Auslande. Die Schauspielerporträts von
Sharaku sind besonders begehrt, sie kommen
bis auf 4000 M. Gute Utamaroblätter gehen auf
3000 M.
Am 13. Juni versteigern Lair Dubreuil
und Andre Portier die chinesische Por-
zeilansammlung Fauchier-Magnan. Die
Kollektion besteht zum großen Teil aus einfar-
bigen, besonders türkisblauen Porzellanen der
späten Minq- und der Kanghizeit. Die Preise
für diese Stücke sind ihrem eminent dekora-
tiven Reiz entsprechend sehr hoch. Zwei tür-
kisblaue Papageien mit violetten Sockeln (kein
Paar) bringen über 13 000 M. Eine ebenfalls
türkisblaue Kuanyin über 7000 M., zwei Kilins
ähnlicher Art sogar über 14 000 M. Sehr teuer
bezahlt man zwei Flötenvasen mit spiegel-
schwarzer Glasur und Golddekor mit etwa
13 000 M.
Vom 13.—15. Juni wird ebenfalls in Paris
die moderne Graphiksammlung Loys D e 11 e i 1
versteigert. Sie zeigt, daß die Preise für
moderne Graphik selbst der ersten Namen noch
verhältnismäßig bescheiden sind. Die Entwick-
lungsmöqlichkeit auf diesem Gebiet dürfte noch
beträchtlich sein. Nur wenige Blätter erzielten
mehr als 1000 M., und man konnte zu diesem
Preis und für weniger ausgezeichnete Stücke
von Corot, Manet und Daumier erwerben. Wir
können prophezeien, daß in wenigen Jahren
Blätter dieser Art auf das Mehrfache des heu-
tigen Preises gestiegen sein werden.
Am 14. J u n i kommt in Paris durch Hessel
und Bernheim die Sammlung moderner
„Die Kunstauktion’'
r. 5
r. 12-13
und französischer und englischer Farbstiche des
18. Jahrhunderts bei Paul Graupe. Vier
Maroquin bände der „Choix de' Chan-
sons" von de Laborde bringen denAiiffechf
achtbaren Preis von 17 000 M., ein selhinds
Blatt „Der London Cries“ 5700 M., ’ein bekann-;
tes Stallinterieur von Ward 8400 M; ' ”
Am 19. Juni bringt Frederik Mu’ller 'in
Amsterdam die Sammlung Spiridon, alte Ge-
mälde, unter den Hammer. Hier erzielte ein
dem L i o n a r d o zugeschriebenes Bild 376 000
Mark. Für frühe Italiener werden beachtens-
werte Durchschnittspreise bezahlt.
Leo (j
achmänni
‘ ATI
KUNST-
uns erharen, ein anderer ging ins Auf
Diese unc die vorhergehenden großen Aukl
beweisen, daß sich Berlin im
mehr zum internationalen Ku
markt entwickelt. Besonders be
bedeutencen Objekten tritt das Ausland in
wettbeweb mit den deutschen Käufern.
Am 1; und 14. November versti
I reder k Muller in Amsterdam die Si — - -
iung Manzell von N e m e s. Die Preise jR H H
der Qualiät der Sammlung entsprechenc-’-
aber nich überraschend. Es hat sich w-12
gezeigt, Giß das Publikum in der Preisbe. 14
tung strerj unterscheidet, ob es sich um
Privatbesiz oder um Besitz von Personen ’ 14
delt, die in Kunsthandel stehen und derel-28
werbungei zum Teil jüngeren Datums 1
Zur Karikfur verzerrt sich diese Einste
auf den joanischen Auktionen. Wir bring1
dieser Nunmer einen Bericht über eine'15-6
letzten goßen japanischen Auktionen,'z 19
denen kurstgewerbliche Gegenstände mit
ARTH
KOM
Rembrandt v a. ir1.1 n-
Bildnis eines Manne® mitfe. Ahor-a.
Aus der Sammlung G. M o 1 f o r d.
99,06:86,36 cm. Ka™- 29.
Brachte bei Christi© & Co. in London a _ • u- IS- Mai 1928: 1 008 000 M.
ju 7? e m h f 'j- n i '; .■ Ü'J -
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ANTIQUITÄTEN
Ebenisten
hundertfacen, ja tausendfachen Wert be| REIC
wurden, veil sie nachgewiesenermaßen »
Besitz eine bestimmten alten Adelsfamilie,
stammten.
Am 15.und 17. November kam bei Bo
n e r in Le.izig wieder eine bedeutende Sa
hing alter Kupferstiche unter den Hammer?
Preise sin wieder,sehr hoch. Ein spät ■
scher deutcher Ornamentssfich gen ■■ bb «gl
die in diesm Falle phantastische Summe tlAH
17 000 M. in den englischen Kunsiha’ERTS ~ DIRECTI
12 000 M. tingt eine Anbetung der Könige TABLEAI
Meisters v Zwolle, der heilige Hubertus petits maiti
Dürer 8400M., die Madonna mit der MeerH, Rue Laf
6000 M. Ije Drei Kreuze von R a
brandt, lie im Jahre 1912 6000 M. gebl
hatten, weilen dieses Mal auf 37 500 M.
aufgeiriebe. Die Portraitradierung von !
ment de Joghe bringt 13 500 M. Hberrasd
hohe Preis erzielten Zeichnungen des d
sehen Meisrrs Ludwig Richter.
Vorn 19.-21 November verkauft Glück:
in Wien hrvorragende Altwiener P;
zellane ler Sammlung Karl Mayer. '
prächtige Siilkumme, „Hunger“ signiert, k
das Osterrirhische Museum für 19 200 M.,
„Kaiserbechr“ ein Privater für 18 000 M.,
„Affenkonzd“ (acht Teile) bringt über 6001
Am 3. Dizember fand in Paris die *
Steigerung es Atelierbesitzes von C a m 1
Pissarro statt. Sie enthielt zum gre
Teile Geniale des Meisters. Der Erfolg j
wies, daß ds Interesse für diesen vorzüglir
Maler in keier Weise nachgelassen hat. f
Gartenszeneaus Pontoise bringt 50 000 M.,
„Plauderei“ 19 000 M., „Die Straße von \
säilles nacl Louveciennes“ 25 000 M., i
Landschaft fei Pontoise 30 000 M„ die Kill ICCTEI
Sainf-Jacque bei Dieppe 30 000 M., die ■ “I
gen Bilder zwischen 10 000 und 20 000 M. A_.
die Zeichnunjen von Pissarro, die einige imH | £51'
später vershgert werden, gehen zu höchst
achtenswert«? Preisen weg. IM CT
Auf en (lisch en Auktionen bei Ctjbn • I»3 I
■4—Sofheby bringen englische r> „ r
wie gewöhrich phantastische Preise. Nur ui
dei größter Opfern gelingt es dem am
kairischen hpital, dem englischen von Zeit;-;
Zeit ein Stck zu entreißen. Das gleiche^-
von alten und modernen englisch,^
Büchernzu sagen. Man kann es viellekA'^cl
noch versteen, daß ein Krösus über 110 000» tSgi
für die erst, große Folioausgabe ShakespecV^lsp)
hinlegt. Ma kann es begreifen, daß die c:K 'S (s
princeps es Brandtschen Narr
s c h i f f e s der Sammlung Himly (im
Drouot durd Giard und Andrieux) über 21 00( ...
bringt, viellicht auch, daß 30 höchst se,^‘D| I KI S
Tabulaturen (Bibi. Wolff heim Mitte . ß,
durch Breslaier und Liepmannsohn) gar auf >> 1AKI O
50 000 M. bmml, daß eine illustrierte Bi. fc.wXAIM "A.
handschrift am 16. Juni bei F. Dörling, H> pb*Nctaltet vc
bürg) 22 500M erreicht, daß jemand aber so, cöi
Geld und hrrage hat, für eine Ausgabe ND DER pBE(jSc
„1. etters of Marque“ von K i p 1 i,
37 000 M. nd für die Luxusausga ,
C h au c er von 1 8 9 6 gar 82 000 M. zu ’p
zahlen, ist mseren Sammlern vorläufig r .
(Fortseßung auf S. 5.) ‘ _ _
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