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Die Kunstauktion: internat. Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes — 3.1929

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Nr. 30 (28. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47052#0351
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Wilhelm Tischbein

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D. A. HOOGENDIJK & CO

Ankauf • Verkauf

Paul cassirer /hugo helbing

EDGAR WORCH

VORM. LUDWIG GLENK

DIREKTER IMPORT

BERLIN Wio, TIERGARTENSTRASSE 2

NEW-YORK

GALLERY

27 Easl- 57bh

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suchte die Rückkehr zur Natur, die er in Italien,
dem Lande der Kunst höchster Tradition, zu
finden hoffte. In R o m war es Raffael, dessen
Kunst er mit der Leidenschaft des Kenners in

mfanü^; E S SIO NISTEN

die
ur-

Berlin wio, viictoriastrasse 35

b. H.

Erfolg. Die Fülle der Aufträge war so grob,
daß er sie nicht bewältigen konnte, und so
berief der Künstler seinen jüngeren Bruder
H. Jakob als Hilfskraft. 1778 kehrte er nach
Kassel zurück, um sich zu einer Italien-
reise zu rüsten. Die Unnatur des Rokoko
war Tischbein längst kein Geheimnis mehr, er

Einzel- Nr. 40 Pf. Quartal für Deutschland M. 4,— u. 40 Pf. Be-
stellgeld, Jahrespreis einschl. Porto M. 16.60; Quartalspreis
einschl. Porto für Oesterreich S7; Tschechoslowakei 40 Kc;
Frankreich u. Belgien 25 fr. Frs.; Holland 3 fl.; England 5 sh;
Schweiz und die nicht angeführten Länder 6 Fr.; Übersee $1.50

keine Möglichkeit sah, den Maler nach Weimar
zu ziehen. Immerhin vermochte Goethe den
kunstliebenden Herzog Ernst II. von Gotha zu
bestimmen, Tischbein eine größere Unter-
stüßung zu gewähren, so daß der Künstler
wieder nach Rom zurückkehren konnte. In
künstlerischer Beziehung war die große Mode
jener Zeit nicht das Porträt oder die Land-
schaft, sondern das Historienbild, dem sich
Tischbein wohl mit Eifer zuwandie, ohne aller-
dings gerade auf diesem Sondergebiet über
eine bevorzugte Begabung zu verfügen. So
entstand in Rom Tischbeins großes Historien-
bild: Konradin von Schwaben und Friedrich
von Österreich vernehmen beim Schachspiel
ihr Todesurteil, das als Tribut an den Gothaer
Herzog ging, der dem Gemälde höchstes Lob
spendete (s. nebenstehende Abbildung).
Als Goethe seine große Italienreise an-
trat, ließ er unmittelbar nach seiner Ankunft
in Rom Tischbein zu sich rufen, worauf beide
ein langgepflegtes Bündnis inniger Freund-
schaft schlossen, die ihre Krönung in dem
weltberühmten Goethebildnis Tischbeins fin-
den sollte. Tischbeins Bildnis Goethe in der
Campagna, heute im Besiß des Frankfurter
Siädelschen Instituts, gehört mit zu jenen
großen monumentalen Meisterleistungen deut-

Tischbein mußte 1781 in Zürich, völlig
ohne Barmittel, Hali machen. Von hier aus
näherte er sich brieflich Goethe, der ihn
willkommen hieß, wenngleich der Dichter

. DIE VERSTEIGERUNG FINDET
AM10.-ll. OKTOBER 1929 IM HOTEL ESPLANADE. MARMORSAAL,
BERLIN W, BELLEVUESTRASSE, STATT


an abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den
^chhändlern. Pariser Büro: 122 Bd. Murat, Paris, XVI c.
. h*eigenannahme beim Verlag bis Donnerstag. Telegr.-Adr.:
Jjbstauktion Berlin. Postscheck-Konti: Berlin Nr. 118054;
^®f^^H^83^^ankkontojJMos^er^üsskind^^aJBeHn^A^

sich aufnahm und dessen Grablegung und
Fresken er im Vatikan kopierte. Die Un-
gunst wirtschaftlicher Verhältnisse nötigte
ihn wieder zur Heimat zurück, da das von
der Kasseler Kunstakademie zur Romreise
gewährte Stipendium seinem Ende entgegen-
ging.

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erlieft

Amsterdam c
^Pizersgracht 640
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Wilhelm Tischbein
Konradin von Schwaben und Friedrich von Österreich vernehmen beim Schachspiel ihr Todesurteil
Gemäldegalerie Gotha
Wilhelm Tischbein
Conradin de Soziabe et Freieric d' Antriebe, en jouant aux echecs, apprennent leur condamnation a mort
Musee de Gotha

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Eröffn^9
e.

sich der junge Tischbein bald

GEMÄLDE UND BILDWERKE
DER FRÜH- UND HOCHRENAISSANCE:
Botticelli, giov. di paolo, a. del sarto, bronzino, gossaert, patinir,
LUCA DELLA ROBBIA, GHIBERTI, RICCIO, GTOV. DA BOLOGNA USW.
TIEPOLO-ZIMMER
ENGLISCHE PORTKÄTS DES 18. JAHRHUNDERTS:
REYNOLDS, GAINSBOROUGH, HÖPPNER, ROMNEY
MÖBEL, WANDGETÄFEL, PORTALE, KAMINE, GOBELINS,
^Eppiche u. a. kunstgegenstände des 15. bis 18. jahrhdts.

BRUNNER

Zum 10 0. Todestage
von Dr. P. Martell
igd und 5|[ ^’lhelm Tischbein, dessen Andenken

^l durchzuseßen.
dUch am Berliner Hofe feierte
bri. atkunst Tischbeins, die sich von der
^OgHch van Dyckschen Art zum Rokoko
*9hdt hatte, einen vollen künstlerischen

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achte
Polen.
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SPEZIALITÄT:
ALT- CHINA

( V.JOV..V.HIU11. Wohl zu Unrecht,
il^ der unleugbare Ruhm Tischbeins, ein
J'Oitlichen Aufbaus der deutschen Malerei
’olkstuh’j ir. esen zu sein, gibt ihm auch ein Anrecht auf
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'^üshebt.
jAilhelm Tischbein wurde am 15. Februar
zu Haina in Hessen als Sohn eines
CsHischlers geboren, der selbst zeichnerisch
.,'Obt war und ihm die ersten technischen
l,irii„„„n (jer Zeichenkunst beibrachte. Im
. hatten die Tischbeins den Rang einer
Stierfamilie, waren doch zwei
M '-‘o maici von ucoiciii xiiatin-u. uliuliI
(Äbte der junge Tischbein seine künstlerische
G?eit, nach deren Abschluß er, gerüstet
i." K lin e+1 <=a!i rrAcrTiiilf rliA 1 r» aIz A n rl A ArAlTA

sein6 T holländischer Maler, wie Wouwermann,
hatte k einen Hamburger Kunsthändler tätig,
J sich der junge Tischbein bald als
diil \ r i r ä t m a 1 e r in Hamburg, Bremen und
rI ü SSp 1 z-J -i i r zTi -711 lz o r>

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hin be oiici i a in i i i c , waicii uuui z-wui
m Alte'j1 (,,els Maler von bestem Ansehen. Bei beiden
der Eipf ’
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> er v künstlerisch geschult, die lockende Arena
besd1, i > t Kunst betrat, in der er ein Leben großer
ie Leite1 j£l )||tokje fcjer.ri «ollte. Zunächst als Kopist

ANTIQUITÄTEN

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ser Win1 |jl Vci Tagen feierten, gehört zum Typ jener
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ernan.n,ndi
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VERSTEIGERUNG
Sammlung dr. eduard simon, Berlin

r Berm1' 'jt imkert ruht, die aber dennoch im hastenden
a u e r der Zeit von einer nahenden Vergessen-
ündurd1 u bedroht erscheinen. Wohl zu Unrecht,
lun tr der unleugbare Ruhm Tischbeins, ein
md wte.J ,lrJer Förderer des künstlerischen und ge-
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>ßen P01/ M Gegenwart. Auch aus Tischbeins Doppel-
dinteres5'^ als Maler und in seiner Zeit ge-
e Wirk5nf I» ?^er Kunstschriftsteller erwächst jenes
tsache- y Qd auf erinnerndes Gedenken, das ihn weit
Impre55!>>i, dem Kreise alltäglicher Erscheinungen
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'-r, deren künstlerisches Lebenswerk zwar
, er Geschichte der deutschen Malerei fest

Begründet von Walter Bondy
Verlag: Die Kunstauktion G. m.
Redaktion und Lesesaal:
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76/77 - Tel.: B5 Barbarossa 7228
Herausgeber Br. von Saite
 
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