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Die Kunstauktion: internat. Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes — 3.1929

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Nr. 23 (9. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47052#0275
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9. «Juni 1929

Nr. 23

rf ZepPe

Millionenergebnisse der Sammlung Spiridon


J^Ufred 9o(d, Impressionisten * 5,Vi6toriasir., (Berlin MIC

NEW ■ YODK

57Fh

Einzel-Nr. 40 Pf. Quartal für Deutschland M. 4,— u. 40 Pf. Be-
stellgeld, Jahrespreis einschl. Porto M. 16.60; Quartalspreis
einschl. Porto für Deutschösterreich S 7; Tschechoslowakei
40 cK; Frankreich/Belgien 25 Frs.; Holland 3fl.; England 5sh;
Schweiz und die nicht angeführten Länder 6 Fr.; Übersee $1.50

A LT E MEISTER

Sammlern, die bereits auf der Auktion der
Sammlung Cremer. bei Wertheim erschienen
waren und von uns erwähnt wurden, waren
beinahe sämtliche erstrangige Firmen per.sön-

27.

auf
hoch
von


Domenico Gthirlandajo,
Bildnis einer jungen Florentinerin

lieh oder durch Beauftragte vertreten. An der
Spiße Sir Joseph Duveen, die Herren
Davey von K n o e d 1 e r, Meyer von Col-
naghi,. Agnew, Douglas, aus Paris

Verlag: Die Kunstauktion Q. m. b. H.
Redaktion und Lesesaal
Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76/77
Telefon: Bs Barbarossa 7228
Herausgeber: Walter Bondy-Berlin und Dr. von Saxe-Paris

a . —-=viten und äus-
ser den prominenten

dem Kunst-
bewerteten
1010 000 M.,
gegen

deutsches Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes
und Buchmarktes

ückflug
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BRUMMER

Kurt Stern, Loewengard, Arnold
und Jacques S e 1 i g m a ri n , • Klein-
beiger, N i c o 11 e , T r o 11 i, P o p o f f, aus
Holland Men sing, Goudstiikker, Hoö-
gendijk, de Boer, aus der Schweiz
Fischer, Boe hier, Steinmeyer,
W e n d 1 a n d , aus Wien Glückselig u. a.
Von den vollzählig erschienenen deutschen
Kunsthändlern beteiligten sich vor allem
J. u. S. Goldschmidt, Bachstitz, D r.
Benedict, L. Blumenreich, Mat-
th i e s e n und D r e y erfolgreich an dem
Kampfe.
Bereits kurz nach Beginn belebte sich die
Auktion heftig, als Nemes für 300 000 M. das
Bildnis des Dogen Loredano von Bellini
(Nr. 4), dessen berühmtes Seitenstück bereits
vor 80 Jahren von der Londoner National-
gallery mit über 15 000 Franken bezahlt werden
mußte, an sich brachte. Kurz darauf kam der
sensationelle Höhepunkt: Botticellis
Nastagio-Tafeln (Abb. in Nr. 18, S. 10) wurden
im Kampf zwischen Lugt, Duveen und Gold-
schmidt auf 1,5 Millionen getrieben, ein von
leßterer Firma bezahlter Preis, der seine
einzige Parallele nur in dem kürzlichen Verkauf
der Kreuzigung von Piero della Francesca in
den Anderson Galleries in New York aufweisen
kann. Damit wurde ein Preisniveau erreicht,
das sich bis zum Schlüsse der Auktion hielt.
So erwarb Duveen gegen Colnaghi und Knoed-
ler die beiden Tafeln von Francesco del
Cos sa, einem bisher
markt kaum besonders
Meister zum Riesenpreis
Knoedler hinwiederum sicherte sich _ „
Kleinberger und Lugt Crivellis Kreuzigung
für die nicht weniger erstaunliche Summe von
250 000 M. Demgegenüber erscheint der von
Schwersenz erlegte Preis von 35 000 M. für die
schöne Verehrung Mariae von Defendente
Ferrari als ziemlich gering, während die
Summe von 520 000 M. (). Seligmann) für die
Madonna aus der Nachfolge Piero della
Francescas (wohl kaum als Frühwerk
Cossas aufrechtzuerhalten) im Hinblick auf die
mit feinem Instinkt von Nemes für 240 0000 M.
erworbene Madonna „Verrocchios" (beinahe
allgemein als reizvolles Frühwerk Botti-
cellis anerkannt) als ganz außergewöhnlich
bezeichnet werden muß.
Außerordentlich hohe Summen gab man
•auch für die Trecentist en. So brach-
ten die beiden Täfelchen Gaddis (Nr. 27
u. 28) 230 000 IM. (A. Seligmann), die vier
Tafeln des Marienlebens, „Amico di Giotto“
genannt (Nr. 32 bis 35, Abb. in Nr. 17, S. 6),
285 000 M. (L. Blumenreich). Stark umkämpft
war die köstliche Madonna Filippino Lippis (Nr.
41), die Schwersenz, angeblich für einen Ber-
liner Sammler, für 100 000 M., und Fra
Filippo Lippis Madonna (Nr. 42), die J. u. S.
Goldschmidt für 130 000 M. erwerben konnten.
Unverhältnismäßig geringen Preisen wie den
30000 für Lorenzo Monacos Madonna
(Nr. 44, Hoogendijk), die troß ihrer Über-
malungen nachdrücklich als eigenhändiges
Werk des Meisters bezeichnet werden muß,
oder den 50 000 M. für das schöne Altarbild
Zanobi di Macchiavellis (Nr. 46,
Nemes) stand die bedeutende Summe von
75 000 M. (J. u. S. Goldschmidt), für das von

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agen, reSr p_ .en ®uchhändlern, bei der Post oder direkt
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äsen. Berl 6171 ^er'ag bis Donnerstag. Telegr.-Adr.:
Ba Postscheck-Konto: Berlin Nr. 118054;
kkonto: Mosler, Süsskind & Co., Berlin W8

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en V ^*11^ eüen v fTunstmarkts wurde, der
* 11*1111 daß 9ris, LonS neben die bisherigen

Holz. — 44 : 32 cm. — Smlg. Spiridon, Paris. — Kat.-Nr. 29.
Brachte auf der Versteigerung bei P. C a s s i r e r & H. H e 1 b i n g , Berlin,
am 31. M a i 1929 : 862 500 M. (m.. Aufschlag).
Domenico Ghirlandajo, Portrait d'une jeune femme florentine.
Bois, 44:32 cm. — Coll. S p i r id o n-P a r i s. — No 29 du Cat.
Adjuge 5175 000 frs. (av. frais) chez P. Cassirer & H. Helbing, Berlin.
I e 31 Ma i 1929.

p oCr ’v ’ So glich auch das
:v . Veranstaltung, noch weit
Iei9erung der Sammlung
m°&(en derartigen Ereig-
c'strnarkt: Kaum je war
r, belehrten-, der Kunst-
preise in so vollzähliger
den versammelt" wie nter.-
-Utschiland erlebt, daß der
«o r ider vortrefflichen Regie
. -Mi J^nige, im Grunde von Ner-
s° an,pf um die Hauptobjekte
?lr1?’ r ans)r Hartnäckigkeit und in
hat s .1 zd 1 w,/hifi m Wenden Crescendo geführt
denn ö klaren, d.ur die gro&en stücke yPreise
_ *n Amerika zu den
e, wa ’ den * en. Auch für fc,]ejnere
■ uu ür n)*1- kefr-,. 11160 erlegt, die ein Viel-
md -n- eichivPr?en’ Was >m gewöhnlichen
e ass.e ui1’ c11|rnl|llpVielle; , !ge Werke erreicht werden
mich nicht zulefet der Name
■■ 1 ,ind " u ’6 Provenienzen beitrugen.
Uck .i^nter6 erstreckte sich nicht
^hj/eht ni°^en Namen, sondern
-nn Sirt? eicbermaßen auf anonyme
licht, d rneit bestimmbare Werke,
1 Thea s Charakteristikum (jigjep
dem eL-i /'Yt Ucke dn-’J^e künstlerische Qualität
von einhielten,
it wa1 An : Verhör1111 anzuniehm-en, da§ der
ve^.i?^dpi rr,atinna , e 'nd den ausländischen
'.ekl he^l^rtil entfal|n<v ^gestellten deutschen
tück (h, v^er seU^f ' wdrde und daß die
n ^aron ’ \tabgesehen von einigen
kr>iinir:,'1tl'Ü<:n'X^-m,es und Geheimrat
n n ”, i1Vl|Sp 6n. Ka, kaufen, wenig an sich
MaX ab: 21 Nennenswertes fiel an
i t z 5 h e MadOn„ Warzenski erwarb für
Knt*^ Po? 'Jür 15 » 6 n v e n u t o d i
-hr e q P . > waihrend die Bauern-
> c h n 1 M st^^ums V?n einem Vertreier des
I e d mit n f.?r 42 000 M- gekauft
■ c h. ■■ i(£%at,e'n von est'!mmtheit zu erwarten,
Mrt in ^ITlen, enigen, nicht unibeacht-
>ack 7t . -früherer Ha,upfieil der Sammlung
nW nÄiNP;lschem Jlder späterer Zeit in
SChn- 9uffauche ^Useums- oder Privat-
ihn- ’jii Ar, Jkr <K./ Ct|en wird.
1 dk ’>r| M^fern10° ^erl'ner Gelehrtenwelt
tein^ic 0 nisten
 
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