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Die Kunstauktion: internat. Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes — 3.1929

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Nr. 22 (2. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47052#0274
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14

..Die Kunstauktion“

NACHRICHTEN VON

1925

1928

1929


1929

alle

so wirkt wiederum

des

hat
den
die
der

aus-
Was
wird
nur
wird
viel-

aus
der
am

hinter der Tapete
Kaße, die in einem

Jahrg. III, Nr. 2

Schloß
ersten
6. und

Warnung vor Ankauf
Donnerstag, den 23. Mai 1929, nach-
zwischen 1—6 Uhr, ist Herrn Prof. Dr.
in einer Gaststube am Potsdamer

Antike Möbel vom 15. bis 18. Jahrhundert
Tapisserien, Plastik, Gemälde, Porzellane
altes hochwertiges Kunstgewerbe
jeder Art

Liebermann
„Wat“, — sagte Ma#
als er erfuhr, daß Fritz

Am
mittags
Kern
Platz oder im Landesausstellungsgebäude am
Lehrter Bahnhof eine Wiederholung
der Blechenstudie: Vigna auf
Capri (abgebildet bei Kern, Blechen, S. 78)
entwendet worden. Er bittet um freundl.
umgehende Benachrichtigung (Teleph. „Pfalz-
burg 3907“), falls die Studie irgendwo auf-
tauchen oder angeboten werden sollte. Sie
ist mit O1 auf Papier gemalt und hat die
Maße 19X29 cm.

haben ihre Salons vielfach in vornehmer sich
gebenden Stadtvierteln, Rue La Boetie, Fau-
bourg St. Honore oder Boulevard Montpar-
nasse. Daneben behaupten sich aber diese
kleineren Kunstsalons. Sie sind keineswegs
im Hintertreffen, haben ebenso wie die großen
Salons ihre Ufrillos, Vlamincks, Derains, Pi-
cassos und wen man sonst unter den Mo-
dernen wünscht. Ebenfalls verhelfen gerade
diese kleineren Salons vielen jungen und un-
bekannten Malern durch mutige Ausstellungen
zu ihrem ersten Erfolg.
Und die Umgebung dieser kleineren Kunst-
salons gibt sich, wie gesagt, eben durchaus
nicht vornehm! Die Rue de Seine ist an den
Wochentagen ein langgestreckter Markt, der
wahrhaft alles bietet, was die Küche verlangt.
Die Waren sind vielfach auf Tischen, die vor
den Läden auf den Bürgersteigen stehen, aus-
gebreitet. Ein Teil der Läden ist nach der
Straße hin vollkommen offen, trennt die
Passanten von den Verkäufern nur durch
einen Tisch und erinnert dadurch an die Ver-
kaufsstände einer Markthalle. So ähnelt auch
in den äußeren Einzelheiten der Handel dieser
Straße dem Leben eines Marktes.
Hier ein Laden, in dem einige gutmütig
aussehende alte Frauen Kartoffeln verkaufen,
dazu auch gebündeltes Brennholz, das hinter
ihnen in dem dunklen Stand aufgestapelt
liegt. Etwas weiter zerhackt ein massiger
Fleischer blutiges Fleisch. Dann gibt es dort
das Gemüse, dort den Fisch, die Austern und
die Muscheln. Und nun wechselt der Fleischer-
laden mit dem Fischladen, der Fischladen mit
dem Gemüseladen ab. Dazwischen kleine
Restaurants und Aufgänge zu kleinen Wohn-
hotels. Dann, ein wenig überraschend, eine
Buchhandlung, ein Antiguariat oder eine
Sammlung bibliophiler Merkwürdigkeiten aus
älterer Zeit. Dann kleine Läden, hinter deren
Fenstern man seltsames altes Gerümpel er-
blickt. Abgenußte Möbel, alte Ziergegen-
stände, alte Drucke und Stiche — sehr viel
Plunder, dazwischen gelegentlich ein wirk-
licher Werf. Hin und wieder ein größeres
Bild, ein altes natürlich. Und dann plößlich
ein Fenster, mit farbigem Samttuch ausge-
schlagen, in dem einer jener seltsam lang-
gestreckten Porträtköpfe von Modigliani
steht. Oder ein Utrillo, ein Vlaminck,
ein Duty, eine Zeichnung der Suzanne
Valadon. Oder auch ein Bild eines bisher
weniger bekannten Malers oder eines jungen
Debütanten. Man bleibt, ohne es zu wollen,
stehen. Der Anblick eines Bildes an dieser
Stelle überrascht und hält das Auge gefangen.
Die Straße scheint einen Augenblick lang
ihren Lärm zu mildern oder aber der ange-
spannte Blick des Betrachters entwendet dem
Gehör einen Teil der Wahrnehmungskraft, so
daß die Geräusche wie verschleiert erscheinen.
Es erweist sich, daß ein Gegensaß, Leben des
Bildes hier und dort alltägliches Leben der
Straße, nicht vorhanden ist. Vielmehr handelt
es sich um eine ehrliche Probe! Das Bild muß
erhärten, daß es der robusten Umschlingung
des alltäglichen Daseins, der es sich hier
seßt, gewachsen ist und ihr standhält,
nur erklügelt ist und kurzen Atem hat,
hier zerdrückt und verspottet. Was
flackert, wird hier ausgelöscht. Zwar
auch mandies Zarte und Uberzarte, das
leicht seinen Wert hat, nicht besonders rück-
sichtsvoll angefaßt. Diese Gattung der Bilder
kann jedoch in der Innenausstellung ihre Hal-
tung wiederherstellen.
Das Innere dieser Bilderhandlungen verrät
sehr oft eine sorgfältig pflegende Hand, die
den Bildern eine förderliche Umgebung
schaffte. Mit sparsamen Mitteln sind die nicht
immer sehr günstig beschaffenen Räume ihrem
Zweck angepaßf. Die Wände sind mit einem
zurückhaltend grauen Samttuch bespannt, die
Räume klingen gedämpft. Man schreitet die
Reihen der Bilder ab, kann sich ihrer Betrach-
tung überlassen, ohne durch irgendwen ge-
stört zu werden. Der Besißer oder die Be-
sißerin übt die liebenswürdigste Zurückhaltung.
In die Stille der Räume mischt sich nichts als
die Stimme eines Kindes
oder das Schnurren einer
Sessel ruht.
Wenn man hinaustrilt,
die heilsame Alltäglichkeit dieser Straße, die
in ihrem Sinne vorbereitet für das nächste
Fenster, in dem ein Bild steht, und den näch-
sten kleinen Salon. Ein Dußend und mehr
Ausstellungen kann man besucht haben, wenn
man das Ende der Rue de Seine erreicht hat.

Philatelistisches
Bearbeitet von Herbert Rosen

A. :
B. :
A. :
B. :
wie ich herausging, hat’s

Zwei Bilder für zwei Millionen
Der amerikanische Markt alter Meister
jeßt seine Frühjahrssensation gehabt. In
Anderson Galleries in New York fand
Versteigerung einiger Meisterwerke aus
Sammlung Carl W. Hamilton statt.
Zwei Bilder großer italienischer Primitiver er-
reichten einen Gesamtpreis von 2 Millionen
Mark. 375 000 Dollar gab Sir Joseph D u v e e n,
der Beherrscher des englisch-amerikanischen
Kunsfmarktes, in der Auktion für die kleine
„Kreuzigung“ des umbro-florentinischen
Malers Piero della Francesca. Der
Riesenpreis erklärt sich durch die Seltenheit
von Tafelbildern des Meisters, der hauptsäch-
lich als Wandmaler tätig war, und durch den
hohen Rang des Werkes, das alle Vorzüge
dieses monumentalen und eindringlichen Ge-
stalters zu vereinigen scheint. Es ist das
höchste Gebot, das je für ein einzelnes Bild
in einer Versteigerung abgegeben worden ist,
mit Ausnahme der berühmten Pinkie, des

Mädchenbildnisses von Lawrence, das noch
etwas teurer war. Es verdient Beachtung, daß
die Amerikaner jeßt die alten Italiener bei-
nahe so hoch bezahlen wie ein Werk der
großen englischen Bildnismaler, die sie wegen
ihrer dekorativen Eleganz bisher am höchsten
schäßten. Und dabei erreichte die Kreuzigung
noch bei weitem nicht den Preis, auf den man
sie vor der Auktion taxiert hafte: nicht weniger
als 800 000 Dollar waren genannt worden.
Das andere Bild, eine Madonna
Fra Filippo Lippi, des Führers der
Frührenaissance-Malerei in Florenz selbst,
eine Halbfigur, erreichte nur einen Preis von
125 000 Dollar — auch sie war höher taxiert
worden. — Bei der Versteigerung machte sich
bereits die Abwesenheit einer ganzen Reihe
der größten amerikanischen Kunstkäufer be-
merkbar, die ihren Trip nach Europa ange-
ireten haben.

Gustave- Courbet: Frauenbildnis
Sign., dat. (18) 57. — 60 : 52 cm. — Smlg. Gu -st. C a h e n. — Kat.-Nr. 59
Brachte auf der Versteigerung in der Galerie Georges Petit, Paris,
am 24. Mai 1929 rund 69 399 M- (m. Aufschlag)
Gustave Courbet, Portrait de jeune femme
Sign., dat. (18)57. — 60:52 cm. — Coll. Gust. C a h e n. — No. 59 du Cat.
Adjuge vers 416 400 frs. (av. frais) d la Galerie Georges Petit, Paris,
le 24 Mai 1929

Die Galeeren des Nemisees
Seit langer Zeit ist man am Werk, die bei-
den Galeeren an das Tageslicht zu ziehen, die
auf dem Boden des Nemisees lagern. Mit
Hilfe mächtiger Pumpanlagen hat man das
Wasser des Sees immer weiter abgelassen.
Und so wird, wie jetzt der Leiter dieses gan-
zen Unternehmens, der bekannte Kunsthistori-
ker Corrado Ricci, in der „Tribuna“ mit-
teilt, das erste der beiden Schiffe im Ok-
tober trockengelegt werden. Die großen
Hoffnungen freilich, mit denen das Unterneh-
men begonnen wurde, scheinen sich sehr ab-
zudämpfen. Während man früher noch Kunst-
gegenstände und andere Kostbarkeiten an
Bord der Schiffe vermutete, beschränkt man
sich neuerdings auf ein rein wissenschaftliches
Ziel: die Erforschung des technischen
Baues der römischen Schiffe. Und es
scheint nach den bisherigen Funden, als ob
bei dieser begrenzteren Aufgabe die Mühen
der Forschung nicht unbelohnf bleiben werden.

Eine Briefmarkenausstellung
in Nord-Afrika
Die Hundertjahrfeier der Zuge-
hörigkeit Algeriens zu Frank-
reich im Jahre 1930 wird durch eine Aus-
stellung gefeiert wenden, die den Titel „Erste
Nordafrikanische Briefmarkenaussiellung“ füh-
ren wird.

Berliner Kunstkauf
Das letzte Werk von Prof. ErnstWenck,
dem verstorbenen Berliner Bildhauer, die
große Marmorfigur einer stehenden
Schwimmerin, ist von der Stadt
Berlin erworben worden. Die Figur ist jeßt
auf der Frühjahrsausstellung der Preußischen
Akademie der Künste zum ersten
Male öffentlich ausgestellt.

Der Londoner
Aus Anlaß des Londo^-
grosses wird eine Serie Ö e ji
herauskommen, und zwar Jp. j
von 'A, 1, 1%, 2% d und 1 ™ '
auch berücksichtigt, daß die»6
saß zu den fünfzehn schwco
zehn spanischen Marken nUf6\
herausgegeben werden, 5° -tj“ S?"
kaum sehr viele Sammler dir/!'1
haben, sich eine Marke vo° |

Ein kostbarer Hut
Ein gewöhnlicher Panamahut, wie ihn
Welt an heißen Tagen trägt, — und doch über
32 000 M. wert, oder sagen wir vorsichtiger:
bewertet. Erstaunlich, nicht wahr? Aber doch
verständlich. Denn es handelt sich eben doch
nicht bloß um einen ganz gewöhnlichen Pa-
namahut, sondern — um eine Auto-
g r a p h e n s a mm I-u n -g auf solchem Hut.
Mr. Smead, sein glücklicher Besißer, ist näm-
lich Beamter am Radio in Philadelphia,
— mit großem Glück und Geschick hat er jedes-
mal die Gelegenheit bemißt, wenn eine Be-
rühmtheit a.m Mikrophon sprach oder hörte,
um sie um ein Autograph auf seinem Hut zu
bitten. So kam allmählich eine ganze Reihe
von Autographen zusammen, die gewiß in
einem Lande, das wie die Vereinigten Staaten
Autographen hochschäßt, einen beträchtlichen
Wert repräsentieren.

Was sind die Zeppelinpost-
sendungen wert ?
Da über die mit den verschiedenen Zeppelin-
luftschiffen beförderten Postsendungen Zweifel
in -der Bewertung derartiger Stücke, besonders
in der leßten Zeit, aufgeko-mmen sind, wollen
wir eine ungefähre Bewertung ang-eben:

6
15 (

Roentgen- Standuhr
Wir bilden auf Seite 9 eine Standuhr
der Zeit Louis XVI auf zwei Säulen ab, die
mit Goldbronzen montiert ist. Sie trägt die
Signatur: „Roentgen & Kinzing a Neu-
wied“, genau so wie das Ziffernblatt der
Sianduhr mit Goldbronzen
Pawlowsk (1785), die auf
Russenauktion bei Lepke
7. November 1928 (Kat. Nr. 80, Abb. Taf. 3)
zur Versteigerung kam. Das in dieser
Nummer reproduzierte Stück befindet sich
im Besiß der Pariser Kunsthand-
lung Maxim a.

do. Rückflug
L Z 127 Orientfahrt fr'
richshafen—Palästina
L Z 127 Mittetmeerfa*1'
Friedrichshafen—Afril<8

L Z 127 (Graf Zoppe1'1’,1
Friedrichshafen — La*6
hurst .••••*■)

Tableaux *
Objets
Verkauf an

Verantwortlich für die Redaktion i. V. und für den Anzeigenteil: F.-E. Hartmann, Berlin. Nachdruck nur mit Einverständnis unseres Verlages gestattet. In der Rubrik „Kleine A n zA,
die Druckzeile f. Abonnenten mit 9 0 P f g., f. Nichtabonn-enten mit 1,40 M. berechnet, während Überschriften durchweg 1,90 M. kosten. Druck von H. S. Hermann G. m. b. H., Berl

Zacharie Birtscjj
PARIS, 88, FAUB- s^e) S.
(en face de l’Ely . I
TEL. ELYS- j7‘ .1'

MALMEDE & GEISSENDÖRFER
KÖLN a. Rh.
Unter Sachsenhausen 33

Frau Lehmann beobachtest
er sich im Schlaf herumwälzL^f- XjAh
von einer gewissen Liese spr p|b-Ar'aN a . -
sten Morgen fragt sie ihn-' ’^iiaiJ
ist denn die Liese, von def rerfr„,Sar
geträumt hast?“ — „Ach, di6 jA ' l'u^rr
antwortet Lehmann, „das <sta 1 en
auf das ich letzten Sonn’®
verloren habe." — — —
trift Frau Lehmann in das &
wirft einen Brief auf seine0 Jd'
sagt: „Der Brief ist eben a° , F
Pferd hat geschrie

Die Preise verstehen
n-ur für Stücke, die sowohl dl ji *
gangsstempel, als auch i y 0|ertbe
Empif-angsstempel tragen, re5pf*i9ehaa9' P;
leßten beiden Fahrten, d-en ,,tau|J?nahml
Abwurfsfation aufweisen. nbi1.'onee
'^3. Be;

LZ 126 (ZR3) Friedr'^.
hafen—Lakehurst
Z R 3 (Los Ange185,
Lakehurst—Bermuda'
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1924

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A.: Sie waren gestern ah1 ät dm T^bin^
War’s schon? 11 s0 1
Wie ich hineinging, V und
wie ich herausging, hat’s OE-if't w-, dgt *’
A. : Was haben sie denn 9 Mieit'^n, r-llr
B. : Fünf Mark. jiffc Jn „ A
A. : Nein, ich meine, was j Urden
gegeben haben? k.,11
B. : Die haben gar nichts - Jr'
man umsonst hineingelassd1- vjeii e
A. : Sie verstehen mich 1 "üg q ^lc
was für ein Stüde? , d starLlt:l
B. : Ein Dreimarkstück n0u , -die
stück. reicht ’nveis» !
A. : Wann war’s denn zUnüt ?
B. : Das weiß ich nicht. (r^|JiinZ "’as a
Akt habe ich auf den Thea* vWihj.J>IJSrnrl
da stand: Zwischen dem ejrfi , ck-e .h,
Akt liegt ein Zeitraum von 0 '*|tije-|von Vor ,
lang hab ich doch nicht wafl .
ich weggegangen.-ptioli^rnah
A.: Schönen Dank, jeßt . entfa?
Ich werde mir das Stück >'e «h,
ansehen.
 
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