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Die Kunstauktion: internat. Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes — 3.1929

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Nr. 22 (2. Juni)
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..Die Kunstauktion“

13

Rue de Seine

«

rstenstraße 76/77.

Vom Boulevard St. Germain zum Seine-
Ufer, durch eines der ältesten Pariser Stadt-
viertel, führt die Rue de Seine. Diese Strafe
zeigt auf den ersten Blick nichts Besonderes,
ist genau so eng und gassenähnlich wie alle
übrigen Straßen des Viertels, hat dieselben
alten Häuser mit dem holzverkleideten Grund-
geschoß. Kaum irgendein Merkmal, daß sie
von den parallelen Strafen wesentlich
unterschieden! Und dennoch kann man die Rue
de Seine vor vielen anderen und schöneren
Straßen lieben lernen!
Die Rue de Seine ist die Straße zahlreicher
kleiner Kunstsalons. Jedoch nicht der Um-
stand, daß sich hier eine Anzahl Kunstsalons
befindet, ist dasjenige, was an dieser Straße
gefangen nimmt. Eher könnte man sagen,
daß sich Kunstsalons hier, gerade hier be-
finden, sei das seltsam Reizvolle dieser
äußerlich ärmlichen Straße. Es sind hier
Dinge hart nebeneinander gestellt, die man
allgemein für g-egensäßlich hält, die aber eben
hier überzeugend erweisen, daß sie keine
Gegensäße sind. Kunst und Alltag, Kunst-
leben und alltägliches Leben fassen hier so
erstaunlich ineinander, umgreifen und ver-
schränken sich, führen ein so eng aneinander-
gebrachtes Dasein, daß man immer aufs neue
überrascht vor dieser Erscheinung dasteht.
Im Paris pflegen sich Kunstsalons in sol-
chen Stadtgegenden anzusiedeln, in denen es
schweigsam und reserviert zugeht und in die
das gemeine Leben nur wenig hineinspült.
Auch die großen Pariser Kunsthändler

et Chloe“, („refaite en grande partie par Paul-
Louis Courier, vigneron, membre de la Legion d’Hon-
neur, ci-devant canonnier ä cheval“), ein Werk, dem
die 150 originalen Lithographien von P. Bonnard
seinen außerordentlich hohen Wert geben, der sich
auch in dem Preis von 25 000 Fr. ausdrückt (Nr. 23).
— Der in Deutschland viel zu wenig bekannte „Jar-
din des supplices“ von Octave Mirbeau präsen-
tiert sich unter Nr. 24 mit den 20 Originalen von
Rodin- in der Ausgabe von Vollard von 1902,_ wo-
bei zu bemerken ist, daß über die 20 Illustrationen
von Rodin hinaus noch 18 in Farbenabdrucken vor-
liegen. — Die nächste Nr. 25 d. K. bringt II u y s -
m a n s auch in Deutschland viel gelesenen Roman
„A Rebours“ mit 220 farbigen Holzschnitten _ von
Auguste Lepere in der Ausgabe pour les Cent Biblio-
philes, Paris 1903. Dieses Werk wird auf dem Ge-
biet der illustrierten Werke als das Meisterstück der
Periode des „Art nouveau“ betrachtet. — Eine Über-
setzung von Chamissos „Peter Schlehmil“ mit
dem Titel „L’Homme qui a perdu son ombro“ mit
15 Radierungen von B. Naudin (Nr. 32), ist in dieser
Ausgabe von Peignot, Paris 1913, fast unauffindbar,
da die kleine Auflage von 100 Exemplaren gleich ver-
griffen war. — Die erste französische illustrierte
Ausgabe von Oskar Wildes Ballade vom Zucht-
haus zu Reading (Nr. 33) erschien 1918 mit elf
Originalillustrationen von Daragnes. — Die „F § t e s
galantes“ von Paul Verlaine in der Aus-
gabe von Helleu, Paris 1919 (Nr. 34) zeigen die
schönen Lithographien von Guerin auf China sowie
eine Serie der Probedrucke und ein hinzugefügtes
Original. Zu den ganz hohen Werten des Kataloges
gehören auch die beiden Werke von Verhaeren
„Les Villes tentaculaires“ und „Les Campagnes
hallucinees“ (Nr. 36), beide illustriert von Frank
Brangwyn, auf Japan gedruckt mit den Illu-
strationen auf China und eine sehr schöne Original-
radierung des Künstlers im Probedruck auf Japan.
— Die vier Bände des Don Quichotte mit den
Illustrationen von Gus B o f a (Nr. 45) kosten
85 000 Fr.; es handelt sich dabei allerdings um
371 Illustrationen, denen man eine Serie vom Künstler
selbst kolorierter Originale und anderer Zustände hin-
zugefügt hat. •— Ein anderes klassisches Werk, den
Robinson Crusoe, finden wir in der Ausgabe
von Jonquieres & Co. (Nr. 48), in drei Bänden in
einem einzigartigen Exemplar auf altem Japan ge-
druckt. mit handillustrierten Originalradierungen von
P. Falke. — Der „Greco“ oder „Das Geheimnis von
Toledo“ von M. B a r r ö s , in Deutschland schon vor
dem Kriege viel gelesen, nennt Nr. 51 in einem
einzigartigen Japanexemplar der berühmten Ausgabe
von 1928 mit den Originalradierungen von Brouet,
denen viele Zustandsdrucke hinzugefügt sind. — Die
letzte Nummer „Les Ames mortes“ von Nie. Gogol
(Nr. 55) zeigt die genialen Radierungen von Cha-
gall in der berühmt gewordenen Ausgabe von
Vollard.
Alles in allem genommen, handelt es sich gerade-
zu um ein Repertorium der modernen französischen
Bibliophilie. In keinem Lande der Welt ist es ge-
lungen, solche Einheiten von textlicher Würde, wirk-
lich angepaßter Illustrationen, höchster malerischer
Kultur, typographisch hervorragendem Druck auf
schönstem und passendstem Papier mit den meister-
haften Einbänden zu vereinen. • be.

n. '—der Kunst
=5i^A;;NSTAUKT10N

Kataloge
S. A. Georg, Paris
Das Antiquariat S. A. Georg in Paris hat vor
einem halben Jahr durch einen alle noch so ver-
wöhnten Ansprüche überschreitenden Katalog uns
überrascht. Schon wieder liegt ein neuer Katalog
vor, der selbst als bibliophile Kostbarkeit gewertet
werden muß. Der Reichtum des Gebotenen läßt sieh
eigentlich nur wiedergeben, wenn man den Katalog
selbst hier abdrucken und dabei nichts von den be-
deutenden Anmerkungen der Beschreibung fortlassen
wollte. Der Titel des Katalogs ist glücklich mit dem
Ausdruck „Schöne Bücher mit Original-
graphik von Delacroix bis Chagall
1828—1930“ gefaßt. Die Firma S. A. Georg ist groß-
zügig genug, eine Originalradierung von
Laboureur alb Frontispice ihren Freunden zu

LITERATUR
Graphik der Neuzeit
Curt Claser: „Die Graphik der Neuzeit
vom Anfang des XIX. Jahrhunderts bis
zur Gegenwart“. Verlag Bruno Cassirer, Ber-
lin. (Geb. 30 M.)
Der 50. Geburtstag
erwunsciiieu am cmvo . ._
ausgezeichneten Kunsthistorikers hinzuweisen.

liehen. Als erster Band wird in diesem Herbst
im Verlag Dr. Benno Filser - Augsburg die weltbe-
rühmte „W iener Genesis“ erscheinen, die grie-
chische Purpurpraehthiandschraft aus der spätes An-
tike, die das älteste erhaltene Denkmal alttestament-
licher griechischer Buchmalerei ist und deren künst-
lerischer Rang allen' Kunstfreunden bekannt ist. Aber
nur die wenigsten kennen das herrliche Original mit
den selbernen Lettern auf Purpurblättern, mit der
leuchtenden Farbenpracht der Miniaturmalereien.
Wickhoff, der in seiner klassischen Ausgabe in Wien
1895 die Genesis als Dokument des Impressionismus
der Spätantikei darlegte,. begnügte sich gemäß dem
damaligen Stande der Reproduktionstechnik mit farb-
losen Lichtdrucken. Die neue Ausgabe, die wissen-
schaftlich von Dr. Hans Gerstinger betreut wird,
bringt farbige Lichtdrucke aus der Wiener Anstalt
Max Jaffe. — Der Genesis sollen dann die anderen
Kostbarkeiten der Wiener Nationalbibliothek folgen,
z. B. der spätantike Dioskurides, die Meister-
werke der französischen und niederländischen Buch-
malerei des späten Mittelalters, die
Weltkarte Kaiser Karls V. — Derartige
Kleinodien zu faksimilieren, ist u. a. durch den
Wunsch nahe gelegt worden, die Originale nur noch
im unumgänglichen Mindestmaß einsehen zu lassen.
Denn jede Benutzung schädigt diese Werke. Um so
mehr ist ein Faksimile wünschenswert., wenn, die
Wiener Genesis, wie es nach dem großen, Kriege ge-
schah, sogar auf Transporte geschickt werden mußte
— und was gäbe heute die Wissenschaft für ein ge-
treues Faksimile der berühmten „Cotton-Bibel“, die
im Jahre 1731 einem Brande zum Opfer fiel.

stiften. Mit wirklich bibliophilem Verständnis reihen
sich die Beschreibungen des Katalogs in chronischer
Reihenfolge der Erscheinungsjahre der Bücher anein-
ander. Der Katalog beginnt mit Goethes
„F a u s t“, mit den Lithographien von Delacroix in
Probedrucken von hervorragender Qualität. Der
Preis beträgt 25 000 Fr. — Die ersten Abzüge der
beiühmten Serie von Daumiers Robert Macaire
(Nr. 3) in farbiger Originalkolorierung (s. Abb.
oben) sind mit 30 000 tr. Fr. angesetzt. — Dann
kommt eine ganze Serie Gavarnis (Nr. 4—13
d. K.), den man, wie die Sondereinleitung zu diesen
Nummern zeigt, heute in Frankreich wieder erheblich
höher schätzt als es eine Zeitlang geschehen ist.
Als schönste Werke sind hier zu nennen die Probe-
drucke vor der Schrift „Les Debardeurs, wobei noch
das 60. Blatt als bisher vollkommen unbekannter Zu-
standsdruck zu nennen ist. Unter Nr. 13 finden wir
die Serie der Schwarz-Weiß-Lithos, die unter dem
Namen „Oeuvres nouvelles et Masques et Visages“
veröffentlicht worden sind, in den Originalumschlä-
gen der einzelnen Serien auch serienweise ange-
beten. — Das Livre d’heures von L. Legrand
(Nr. 18) liegt hier in der limitierten Ausgabe von
1898 mit einer Sonderserie der farbigen Radierungen,
Probedrucken und einem zurückgezogenen Druck so-
wie einem Original von Legrand vor. — Deutschen
Lesern dürfte es kaum bekannt sein, daß der Luxus-
druck eines Werkes von Clemenceau. „Au pied' du
Sinai“ (Nr. 19) von Toulouse-Lautrec, Paris 1898 illu-
striert wurde. Auch hier handelt es sich um ein
durch Originallithographien und besonderu Druck
hervorragendes Exemplar. Abgesehen davon ist
dieses Werk des großen Staatsmannes und des
großen Illustrators überhaupt sehr selten und ge-
sucht. Von ganz besonderem Wert sind die „Hi-
stoires naturelles“ von Jul. Renard (Nr. 20),
ebenso wie das vorige Werk illustriert von Tou-
louse-Lautrec. (s. Abb. Seite 12), mit ihren
23 Originallithographien, von denen eine den Um-
schlag ziert. Ebenso teuer wie dies Werk, nämlich
30 000 Fr., ist das nächste eingeschätzt, Paul
V e r 1 n i n e s „Paralellement“ mit den Lithographien
von Pierre Bonnard in dem Exemplar der Ausgabe
von Vollard, gedruckt auf China mit mehr als
100 Lithos von Bonnard (Nr. 211. Der Katalog be-
zeichnet es als die „Perle der illustrierten Bücher“.
— Dann „Les Pastorales de Longus ou D a p h n i s

Zeitschriften
Südafrikanische Kunst-Archäologie.
Südafrika ist an moderner Kunstübung arm. Aber
aus seiner Vergangenheit bewahrt es zwei Komplexe
kunsthistorischer Dokumente, von bedeutender Wich-
tigkeit. Einmal die zwischen Sambesi und Limpopo
verstreut liegenden Ruinengebiete, die nach der
größten Trümmerstätte zumeist als Sim b a bwe-
Kultur bezeichnet werden. Die bisherigen For-
schungen haben über die ethnischen Zusammenhänge
ihrer Verfertiger noch keine Sicherheit verschafft.
— Das zweite Problem betrifft die Busehmann-
Malereien, die. über das weite Gebiet vom Kap-
land bis zum Sambesi verstreut sind. Früher galten
die Buschmänner als ihre. Verfertiger, bis der beste
Kenner afrikanischer Kulturen, Felix v. Luschan,
sie in die Steinzeit zurückdatierte, ohne einen bün-
digen Beweis für diese sensationelle Umstellung zu
erbringen.
Beide Probleme werden gegenwärtig neu bear-
beitet. Wie wir dem Mai-Heft der „Atlantis“
(Verlag E. Wasmuth, Berlin) entnehmen, wird eine
englische Expedition die Ausgrabungstätigkeit
bei Simbabwe in großem Maßstabe aufnehmen. Mit
noch größeren Erwartungen darf man dein Ergeb-
nissen der Expedition von Loo Frobe-
n i u s entgegensehen, der aus den Überlieferungen
alter Völkerschaften, die ehedem im Scinbabwe-
Steppengebiet ansässig waren und später in die öst-
lichen Urwälder gedrängt wurden, Nachrichten über
Kultur und Lebensgewohnheiten zu gewinnen ver-
sucht. Aus zweite Aufgabe hat sich Frobenius die
Sammlung von. Kopien der Buschmann-
Malereien gesetzt, die er von vier Malern und
Zeichnern herstellen läßt. Sobald ein größeres Cor-
pus solcher Kopien vorliegt, wird man mit frucht-
barerem Interesse als bisher an das vergleichende
Studium der prähistorischen europäischen und der
fraglichen südafrikanischen Felsbilder geben können,
um evtl. Übereinstimmungen festzustellen. Vielleicht
wird die Arbeit der deutschen und der englischen
Forscher so energisch betrieben, daß man auf deT
August-Tagung der British Association foi Advance-
ment of Science, die in Südafrika stattfinden wird,
zu haltbaren Schlußfolgerungen, hinsichtlich Sim-
babwe und der Buschmann-Malereien kommt.

mancherlei Gebieten der Kunstgeschichte hat Glaser
Arbeiten geschrieben, die von Bedeutung sindi. Die
moderne Graphik aber ist ein Forschungsfeld,
auf dem er als langjähriger Leiter der modernen Ab-
teilung' des Berliner Kupferstichknbinetts mit beson-
derer Autorität auft-ritt.
Die äußere Ausgewogenheit ist einer
der Hauptvorzüge des Werkes, dessen Inhalt er-
staunlich reichhaltig ist. Die erste Hälfte des
Jahrhunderts wird allgemein behandelt, Radierung,
Lithographie und Holzschnitt in ihrer Durchführung
in den einzelnen Ländern Europas treten hier als die
großen Themata auf, von denen- sich dann und wann
Spezialbetrachtungen bedeutender Einzelphänomene,
wie Blake, Töpffer, Menzel usw., abspalten. In der
zweiten Hälfte wird mehr die allgemein kunstgeschicht-
liehe Disposition durchgeführt. Es kommt in der Tat
alles Interessante zur Sprache, was sich auf graphi-
schem Gebiet zwischen Goya und Beckmann abge-
spielt hat. Jedes erhält seinen genau abgemessenen
Platz zugewiesen und doch erscheint die Summe- als
eine Einheit.
Mit der vollkommenen. Beherrschung des Materials
verbindet sich hier eine nahezu allseitige Ein-
fühlungsfähigkeit und dabei doch die Präzi-
sierung einer persönlich enBewertung. In
knapper Formulierung werden Charakteristiken der
einzelnen Künstler gegeben, die das Wesentliche
prägnant hervorheben. Wo Glaser«, persönliche An-
teilnahme für oder wider eine Persönlichkeit sieh
offen ausspricht, entstehen wahre Kabinettstücke der
Analyse, «o bei Rops, Munch, Daumier, Toulouse-
Lautrec, Slevogt usw. Auch den Expressionisten der
„Brücke“ wird er in großem Umfange gerecht.
Nimmt man dazu die Reichhaltigkeit an vor-
trefflichen Abbildungen, mit denen das
Buch ausgestattet ist, so daif man auch von dieser
Seite aus das Werk als das beste bezeichnen, was bis-
her über dies große Gebiet geschrieben worden,
dessen vielfach verschlungene Wege hier in vorbild-
licher Weise geklärt werden. Dr. E. v. S.
*
W iener Handschriften.
Die Wiener Nationalbibliothek will
jetzt, dazu übergehen, ihre wichtigsten und bedeu-
tendsten Handschriften in originalgetreuen Faksi-
I milelichtdruck - Ausgaben zu veröffent-

Kn°ü Bi'ietst in
-K’Vt 17naland oder Frankreich
i nibF'ts iJe,ds aus dem Anfang
■ „ ’’ r (htep altem Rahmen finden,
1 C h^'k^ihe^'Rahn.611 dieser Art.
2etBc i|^lt^nier' an ?'e vielfach ganz forf-
! 'J'j :Üen n die oberen Leiste). Die
5>l ■ ?a^talisr lge Muschelform -mit
,ne8n4'M trMwelStlSchen Blumen und
er en il l’9ehrS<^'eiden’ das ’n verschiedenster,
1 Uner Weise auch an den
InuüäJ i^hrn atl9 rl,. hifolge der Vorliebe
ed Hl? *st dCS Jahrhunderts ausge-
nfast'5,i! t^Oru re'ch \v‘S R°koko im Bilder-
Mecke l als i lerx’n England weniger
f of f,i‘- n ' Deutschland, wo nicht
odff■ C^&en uCs Stils d^h ver-
"jA'rS ^"^nstmäzene, sondern
‘ l Mn ^en Entit'e?fa"enden Sammel-
■ an^e nUstat*en !,cklur’ü des Rokoko"
te-
g a(l r Btl-dung der Rahmen
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Alsiund 40 Pf. Porto

mager und die Dekoration kleinlich zu werden.
Solche Rahmen genügen nur noch den Pastell-
bildern und Miniaturen, -die mehr und mehr an
die Stelle der in spielende Leichtigkeit aus-
artenden Ölmalerei treten. Die Kunst hat sich
ausgelebt; von der Wiedergeburt aus der An-
tike hatte sie alle Phasen durchgesucht, bis
sie sich ihrer Anfänge zürückzuerinnern begann.
Zur Reinheit wollte man zurückkehren; zur
Reinheit der Empfindung, für deren Tiefe und
Ernst aber die IJnschuldsbilder eines Greuze
den bedenklichen Maßstab abgaben; zur Rein-
heit der Formen, die man in strengster Nach-
bildung der römischen Antike wiederzugewinnen
glaubte, -und doch ist es auch hier nur eine
neue Dekoration, die dem alten Körper ange-
paßt wird. Die hohe Kunst ging weiter zurück,
aber das Kunsihandwerk gewann unter
Louis XVI, indem es im wesentlichen die gleiche
Form beibehielt, durch das Vorbild des antiken
Dekors, den es in größter Feinheit wiederzu-
geben wußte, ohne daneben seine Originalität
aufzugeben. Die Bilderrahmen freilich haben
dabei nur in beschränkter Weise gewonnen.
Es war zu Ende mit der hohen Kunst; die Nach-
bildung der Malerei in Kupferstich kam nun zur
Herrschaft. Für die pikante Farbe und Ton-
feinheit eines Debucourt und anderer hat das
Louis XVI eine Einrahmung gefunden, die nicht
schöner dafür erdacht werden konnte.

II. Daumier: Les Robert Macaire
Lithographie. — Kat.-Nr. 3
S. A. Georg, Paris
H. Daumier, Les Robert Macaire
Lithographie. — No. 3 du Cat.
S. A. Georg, Paris

I>er uu. «euuru»^ Prof. Curt Glasers bietet den
erwünschten Anlaß, auf eines der^.Hauptwerke

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es itzrül ^stin.J’Jcht Diese wurde noch
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im Zusam-
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nhe^tt'^e ahn Kunst Recld 'lach dem
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ten pa'ii 'hsbeJanzösisd1enCh dle engen Be'
im allCit 'vUrrKS°ndere Zür italienischen
ven^^A^erfe der ß , Zur akademischen
naissalj der Auso-9neser Rahmen des
!9 und Aber 9 09 des französischen
nffalle|, i 'e hreä Zu kiin ^wickelt sich bald
Mittlere V e-is<^ vollendeler
1 der a Jnie in italienischen
ihrsc*1^Y^nqtSSdlWeifendu^erdeisie, die eine
shr5:^*n £urrd -J[eade Form erhält, stark
aum breiter, wie die
n re!sie- Diese Aufeen-
ß, Ur die Zeit charakte-
m.. ,Pi,llrnenornamenten de-
-.„llän^i kräff-1 9ewöi>nr 9eschnifct ist, und die
■andt S iek9tes auch in den Mitten
Rah1111! PS<:r Enn\deh q >Inen^ 'besonders betont
ern ""'Jk Und'1^" Rahmen. Gegen
ich sich ra.tlon no^lrend der Re9ence
teilt H^rf>de ie‘ne and'1' leichter. Gleich-
,,'ui Fcb*11 DenPdere Art von Rahmen
er kl^-‘istlfx'icl^|tn ü"d zu de" eben ge'
^schh'K hiif in ,dle Mitte der Leisten
■ nedid' wl' )">(.fhlisiei-ip Uschelförmiger Form
odCcKti Blattwerk dekoriert
il'.’le h F, hitm. re Leiste bis an den
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