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Die Kunstauktion: internat. Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes — 3.1929

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Nr. 19 (12. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47052#0223
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D ie Sammlung Cremer-Dortmund

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nisten

A LT E MEISTER

Einzel-Nr. 40 Pf. Quartal für Deutschland M.4,— u. 40 Pf. Be-
stellgeld, Jahrespreis einschl. Porto M. 16.60; Quartalspreis
einschl. Porto für Deutschösterreich S 7; Tschechoslowakei
40 cK; Frankreich/Belgien 25 Frs.; Holland 3fl.; England 5sh;
Schweiz und die nicht angeführten Länder 6 Fr.; Übersee $1.50

27, Easf 57Hh

den Sammlungen San Vitali-Parma, Som-
mariva, Marcillc und Somzee-Brüssel stam-
mende bedeutende Bild der nunmehr zur
Versteigerung kommenden Samm-
lung Cremer-Dortmund (siehe neben-
stehende Abbildung), das auf der Weltaus-
stellung in Paris 1900 noch unter dem Namen
Leonardos ging, niemals in Berücksichtigung
gezogen wurde, troßdem es sich nicht nur um
eine sichere Arbeit Sodomas, sondern gerade-
zu um ein Hauptwerk des Meisters
handelt. Die Kenntnis dieses Werkes macht
die Zuschreibungen der übrigen bekannten
Ledabilder an Sodoma endgültig hinfällig
Bei dem Bilde der Sammlung Cremer, das
schon durch sein kleines Format sich von den
anderen Darstellungen unterscheidet, handelt
es sich um die erste freie Umkompo-
nierung des leonardesken Vor-
bildes. Während die Repliken sich mit
geringfügigen Änderungen begnügen, ist nicht
nur die geistige Haltung des Sodomaschen
Bildes eine vollkommen andere und freie, son-
dern auch die Szene selbst ist nur noch mittel-
bar von Leonardo beeinflußt. Abgesehen von
der typisch veränderten Beinstellung und der
andersgearteten Wendung des Hauptes bildet
der Schwan mit der Figur zusammen nicht
mehr eine in skulpfuralem Sinne aufgefaßie
Gruppe, die durch die Überschneidung des
Körpers durch den Arm und das bezeichnende
Spiel der Hände um den Hals des Schwanes
bestimmt wird. Sondern er verschmilzt, indem
er mehr hinter die Figur tritt und von beiden
Seiten umfaßt wird, mit der nackten Frauen-
gestalt zu einer durchaus malerisch auf-
gefaßten Einheit, bildet sozusagen nur mehr
Folie und Anlaß für das logisch und musi-
kalisch sich entwickelnde Spiel des nackten
Frauenkörpers. Der knorrige Baum, den wir
ähnlich auf dem Bild der Sammlung Johnson
wiederfinden, bildet hier nicht mehr Füllung
des landschaftlichen Hintergrunds, sondern ist
in die Komposition einbezogenes konstrastie-
rendes Mittel zur Steigerung der auf weichen
Linienrhythmus und zarte Körperlichkeit hin-
arbeitenden Absicht des Künstlers. Diesen
Eindruck unterstüßt die farbige Erscheinung
des trefflich erhaltenen Bildes: die duftigen
Sfumatotöne, die durchaus auf silbergraue,
hellblaue und olivgrüne Farben abgestimmt
sind, untersten die musikalische Harmonie

Verlag: Die Kunstauktion G. m. b. H.
Redaktion und Lesesaal
Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76/77
Telefon: B5 Barbarossa 7228
Herausgeber: Walter Bondy-Berlin und Dr. von Saxe-Paris

S ad o m a : Leda mit. dem Schwan
Holz, 54 : 38 cm. — Sammlung Josef Cremer,
Dortmund.. •— Kat.-Nr. 115
Versteigerung in der Galerie Wertheim,
Berlin, am 29. M a i 1929
Sodoma '. Leda et le cygne
Panneau. —54 : 38 cm. Coll. Jos. Cremer, Dortmund.
No 115 du Cat.
Vente Galerie We r t he i.m, Berlin le 2g Mai ig2g

Brummer

NEW-YORK

Rutsches Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes
und Buchmarktes

len, Kandelaber des 18. Jahrhunderts
Katalog 2013 mit 97 Abb.-Taf. 20.—
LUNG: 1. bis 3. Juni 1929 / VERSTEIGERUNG: 4. und 5. Juni 1929

8 <G!2 I

Sodomas
dem Schwan
da ’

KUNSTWERKE AUS DEN
üEN LENINGRADER MUSEEN UND SCHLÖSSER
II. teil
l"'!sdier m • . GEMÄLDE
eister des 16. bis 18. Jahrhunderts, Niederländer des 17., Franzosen des 18. Jahrhunderts
*ssisc. 2 , KUNSTGEWERBE
e und deutsche Möbel, Bronzen, Appliques, Penduh

'"Tt bei d ~..
^9. pa ,en Buchhändlern, bei der Post oder direkt
ier?er Buro: 122 Bd. Murat, Paris, XVle.
ärli e'ITI Verla9 b's Donnerstag. Telegr.-Adr.:
Banbü Postscheck-Konto: Berlin Nr. 118054;
konto: Mosler, Süsskind & Co., Berlin W8

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Io11,“ da v ■
ils j v 1 n c i s berühmte Leda
i'uiU 'a|. Eiland Wohl zwischen 1508
■itürliCM,L Fq? ^t ohn^ entstand, und deren
I für1 !'i fr, <,Scher ;n heftigen Widerspruch,
Fj/Ub1-l, «! Gemälde der ehe-
n ViiF/.'^enf beinaho ,.plridon-Rom erkennen
Titicrn der D fu.r das gesamte frühe
.'/P- rvet) din ^ro'°typ aller ähnlichen
, Kon^Cs .beliebten Themas ge-
i'lie :l1, n'en Quf p°sifion Leonardos weist
len -Den ^eichn. ’ dle 51ch aus den reichlich
en ,>n 1 ? n rt rekon Pen und Werkstattwieder-
mrJ Sk,e LedSaUIefreP lassen- D1C
om1!1 T,nden wir in zwei
Meisters in Windsor, in
ofip1 ■1 ^r> ^eonQrdo zurückgehenden
? <L-«e ft 'liii'?'1'- in in Chafsworth und
Here «Jlirj Venr interessanten, wohl mit
?c!ÜtU''ifirstketlen r" u- a- dem Giampiefrino
dan<l"'N’hifinl! tyied mQ|de in der Sammlung
artige k^ n, zu Neuwied. Die zweife
p li:! ii|V'ttt\al"ück7i,f..!e die meisten erhaltenen
Äii"?lW zü/"'Uhren sind, zeigt die L e d a
<ehlscl!'|il?l't ..'Uitc ’hren l ußet; die beiden
Au16 Zei.4 für diese Komposition
\anfjc eupung Leonardos in dem
' Alt6?! Wötr 1 r-e von Müller-Walde im
t| 'enfiipr, ußischen Kunstsammlungen
ii?Cr be-, wVrde. Sie ist uns nicht
H Vn? ^ihcL eichnenden Nachzeichnung
diel’1 j(ve|.r| Gernüm er*1a"en> sondern in einer
fti-bi^'iedonden wie den beiden nur
Wen l^delni60 Addern der Sammlungen
'■ M ’ Zu h." und Spiridon-Rom, dem
qrk u fechf Sodoma zugeschrie-
°de . '«s» Verrafp S'Z’s'ischen und den Einfluß
Ma"n'. lri ROrnde.n Gemälde der Galerie
hahC fck er dem ’■ dern Bilde der Sammlung
inter .AL Men, mnerlich dem Borghese-Bild
i afl hc- Hw!0* i’m n ■ as freieren Gemälde
gla1117 V" ,Mor.nrUsseler Museum.
nAbehe'h or: ! *n dem Bilde der Villa
j): " 1 L- 91auhf91na‘'yerh Sodomas erkannt
-n’" i\la|,r,eri Anm’ e‘ne Zuschreibung, die
'kn versi n9 'and, wurde verschie-
chrÜ' .'th|9eih Sj0'u die eine oder andere
;di, ,ka^ibverHneser Meister zu attribuieren.
FilC^h«”1 S°domas von 1549 findet
.:er::Jirij cllo Qfr° di Leda“ verzeichnet und
bf ’ni^u9 eine!Z?SS° in Mailand besißt
, 1cn da& s [-edakopfes von Sodoma,
'^iu,ib'lde h Ch.-der Meister mit einem
wiir^ Kd ll(ii eschaftigt hat. Deshalb ist
sk a..t ln der Gesamten Literatur
k ^uUonra k- e'ner kurzen Erwähnung
Ph’e (London 1906), das aus

GALERIE CALDENHOF
WESTFALEN
GEMÄLDE DEUTSCHER U. NIEDERLÄNDISCHER MALER
DES 15. UND 16. JAHRHUNDERIS
Meister des Liesborner Altais
Meister von Flemalle, Konrad v. Soest, Ludger tom Ring, 2 Flügel des Warendorfer Altars,
Altarflügel von Barthel Bruyn
Katalog 201k mit 27 Abb.-Taf. 8.—
AUSSTELLUNG: 6. bis 7. Juni 1929 / VERSTEIGERUNG: 8. Juni 1929
I , E P K I ’ S KLN S T - A LJ C T I ONS - H A U S
Potsdamer Straße 122a/b









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