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Die Kunstauktion: internat. Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes — 3.1929

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Nr. 19 (12. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47052#0224
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2

unmittelbare Parallele

Gemälde zweifellos


PAUL CASSIRER / HUGO HELBING


VERSTE1GER UNG

DIE SAMMLUNG

DR. A. BREUER, BERLIN / OSTASIATISCHE KUNST

UND DES QUATTROCENTO



BERLIN W 10, VIKTORIASTRASSE 35



34, Rue Lafayette — 58, Rue Jouffroy (Bd. Malesherbes) Paris

ein
die

Gesamthaltung wie
allem das Kolorit
Leda erinnern fer-
so stark an den
datierten Seba-

OSTASIATISCHE TEXTILIEN UND GOLD GEGEN STÄNDE
AUS DEM BESITZ VON Dr. FRIEDRICH PERZYNSKI

a9.
Sb-

Cornelis
der
Sammlung
von

Francesco Francia eine die Bologneser
Hochrenaissance trefflich bezeichnende Ma-
donna mit Kind, von Boccaccino eine
Heilige Familie, aus dem Kreise der veneziani-
schen Malerei Bonifacio Veroneses
„Christus und die Samariterin', das hoheits-

d i C i o n e , beeinflußt von seinem größeren
Bruder Orcagna, nicht nachsteht. Deutlich
auf Siena weist die kleine Kreuzigung
Christi, die in der Gesamthaltung wie in
Einzelzügen zwar die Nähe des Pietro Loren-
zetti ahnen läßt, ohne daß der gegenwärtige

volle, an das Damenbildnis in Wien erinnernde
Frauenporträt von Paolo Veronese und
der an Tizian gemahnende, dem Veronesen
Brusasorci zugeschriebene Kopf eines
bärtigen Mannes. Besonders liebevoll erscheint
die Auswahl der späteren italieni-
schen Barockmalerei erfolgt zu sein:
neben dem wundervoll ausgeglichenen, streng
stilisierten Frauenbildnis des Römers C a r o -

DIE VERSTEIGERUNG FINDET
AM 31. MAI 1929 IM HOTEL ESPLANADE, MARMORSAAL,
BERLIN W, BELLEVUESTRASSE, STATT

VERSTEIGERUNG:
DIENSTAG, DEN 14. UND MITTWOCH,
DEN 15.MAI 1929, VORMITTAGS 10 UHR
UND NACHMITTAGS 3 UHR BEI
PAUL CASSIRER
BERLIN W10, VIKTORIASTRASSE 35

Kunsthand-
zur Ver-
Zahl, der
Bedeutung
besten und
der Privat-
Hälfte des

„DieKunstauktion"

CHINESISCHE, KOREANISCHE UND JAPANISCHE BILDER, LACKE, PLASTIK,
KERAMIK, BRONZEN UND METALLARBEITEN VON DER HAN-ZEIT
(206 VOR CHR. - 221 NACH CHR.) BIS ZUM 18. JAHR HUNDERT

kann.
Unter
1 ä n d i s c
k e n i
der
Schulen
Stelle.

deners
Vermählung
der
Pieta „
auch von uns bereits reprodiF11 Jg

AUSSTELLUNG:
SONNABEND, DEN 11. MAI 10-2 UHR
UND 4-6 UHR, SONNTAG U. MONTAG,
DEN 12. UND 13. MAI VON 10-2 UHR
BEI PAUL CASSIRER,
BERLIN W10, VIKTORIASTRASSE 35

Du Haut-1^'
ä la ReX

Objets de Collection
Tapisseries ■ Peintures

nach
Immerhin finden wir ein

1 eniers d. J., während
sehen Landschaften des -y
Hees, Bloemaert, G o Y e n,j.-
mon van Ru ysdael (vier LaN|t
allen Perioden), sowie Cuyps ** ,
Düne, Ochterfelds Kupplerin lll’j
der herrliche Pieter de H o °.
auf einem Bauernhof, zu den
Abteilung zu rechnen sind.
Unter
steht an
eines schottischen Hirten von R 9
sich einige Bildnisse von Dob5G
iinrl D o n n I rl c cmino rlrPl 1U rh

u. a. Das
zweifellos
16. bis
wiederum
zahlenmäßig die Niederlande im Vorder-
grund stehen. Eine Erwähnung der Haupt-
werke, die wir im folgenden vornehmen, kann
bei der Fülle des interessanten Materials nur
einen Querschnitt bilden; denn hinter diesen
repräsentativen Werken steht eine bedeutende
Anzahl weiterer Gemälde, die in ihrer Quali-
tät kaum hinter den genannten zurückstehen.
Die frühesten Bilder der Sammlung Cremer
gehören der italienischen Schule an.
Ein typisches Werk Taddeo Gaddis aus
den dreißiger Jahren des Trecento stellt
“die kleine Triptychontafel mit der Geburt
Christi dar, der an Qualität die thronende
Madonna mit Engeln und Heiligen von Nardo

s e 11 i, das Voß zu des Meisters besten Ar-
beiten rechnet, erstrahlen in malerischer Fülle
und lasziver Sattheit B i 1 i v e r t i s köstliche
Venus, F u r i n i s Allegorie der Poesie und
D o 1 c i s Heilige Caecilie. Die Flußlandschaft
G u a r d i s gehört zweifellos nicht nur zu den
eigenartigsten und besten Arbeiten dieses
malerischen Genies, sondern zu den schönsten
und reizvollsten Kabinettstücken des 18. Jahr-
hunderts überhaupt, das noch durch
römisches Ruinenbild Panninis und
Susanna Pellegrinis vertreten ist.
Die deutsche Schule ist der Zahl
äußerst beschränkt.

Erhaltungszustand einen sicheren Schluß
über dessen Urheberschaft zuließe. Da-
gegen bilden die schöne Madonna mit
Johannes d. Tf. und Katharina, die bereits 1913
von Voß dem Neroccio di Bartolommeo di
Landi zugeschrieben wurde, und die anbetende
Madonna von Benvenuto di Giovanni be-
achtenswerte Hauptwerke der s i e n e s i -
sehen Schule des Quattrocento,

Piero del Pollajuolo-Sehule: Die sieben Kardinal,
— Smlg. Spiridon, Paris. — Versteigerung bei P. C a s s 1 r e r & II. H e 1 b i n g , Berlin, am 31. Mai 1929
Ecole du Piero del Pollajuolo, Les sept vertus Cardinales
Bois. — 156 : 47,5 cm. — No 61 du Cat. — Vente chez P. Cassirer et H. Helbing, Berlin, le pr Mai 192g


NIEDERLÄNDISCHE BILDER DES 15. U. 16. JAHRHDTS.
AM ICO DI GIOTTO, TADDEO GADDI, LORENZO MONACO usw.
BOTTICELLI, GHIRLANDAIO, COSIMO ROSSELLI, POLLAIUOLO, VERROCCHIO usw.
BELLINI, CRIVELLI, VIVARINI, COSSA, LUINI usw.
P. BRUEGHEL D.Ä., JOOS VAN CLEVE usw.

AUKTIONSLEITUNG:
PAUL CASSIRER /HUGO HELBING

d^1
-h‘3
di’e'thron«11 ( ’0
von Piek^f, 11
Aelst, die ( __
Joos v

das in der Sammlung außerdem nur noch durch
den in die Nähe Lorenzo Monacos zu sehen-
den Hieronymus vertreten ist.
Dagegen wird die erste Hälfte des
16. Jahrhunderts wiederum durch einige
Meisterwerke repräsentiert: außer Sodomas
Leda kennzeichnen den Leonardokreis eine in
mehreren Repliken bekannte heilige Katharina
und ein signierter und 1527 datierter Sebastian
von Bernardino Luini und der bekannte
Ecce Homo von Andrea Solario, dessen
hier vorliegendes Exemplar wohl als das Ur-
bild der verschiedentlich vorkommenden
Werkstattwiederholungen gelten darf. Von

und jeden lauten Mißtons entbehrende Zartheit
dieses Meisterwerks.
Es ist nicht schwer, das Bild in dem Werke
Sodomas unterzubringen und ihm seine
chronologische Stellung zuzuweisen.
Es gibt nur eine einzige
zu dieser Figur: die
Eva aus dem um 1525
entstandenen Fresko
„Christus in der Vor¬
hölle“ in der Sieneser
Akademie. Schon Hil¬
debrandt hat in seinem
Buche über Leonardo
darauf hingewiesen,
daß vielleicht einzig
diese Gestalt der Eva
die leßte Vollendung
der Idee Leonardos
darstellt, und wir dür¬
fen dieses Urteil nun¬
mehr ruhig auf das erst
anläßlich der Verstei¬
gerung der Sammlung
Cremer bekannter wer¬
dende Bild übertragen.
Die
vor
der
ner
1525
stian in Florenz, der
eine unter dem erneu¬
ten Eindruck Leonardos
stehende Epoche im
Schaffen Sodomas ein-
leitet, daß auch unser
um diese Zeit angeseßt werden kann.
Hauptwerke der Sammlung
Die Sammlung Geheimrat Josef
Cremer-Dortmund, deren bedeutendste
Gemälde am 29. Mai durch die
lung Wertheim in Berlin
Steigerung gelangen, gehört der
Qualität und der künstlerischen
nach zu den umfangreichsten,
interessantesten Schöpfungen
Sammeltätigkeit der zweiten
49. Jahrhunderts. Es gibt heute nur noch wenig
Privatsammlungen, deren Gesamtbild eine so
persönliche Note trägt, deren Zusammen-
seßung so unbeirrbar von Modeströmungen
allein den persönlichen Geschmackswillen
ihres Schöpfers verrät, deren Vielseitigkeit
auf allen Gebieten nirgends der Sucht nach
großen Namen, sondern einzig der reinen
Freude am künstlerisch Erlesenen entsprang,
wie es in der Sammlung des nunmehr
84jährigen Geheimrats Cremer der Fall ist.
Daraus erklärt es sich, daß die Qualität der in
einem stattlichen Katalog angezeigten
150 Werke, die nur einen kleinen Ausschnitt
aus der im allgemeinen in der Literatur wenig
beachteten Sammlung bilden, ein beinahe
gleichmäßig hohes Niveau erkennen
läßt, daß wir hier Werke finden, die — ich er-
innere nur wahllos an das Jünglingsporträt
Abraham de Bruyns, Carosellis Frauenbildnis
oder die Stilleben von Baugin und Herrera —
zwar jenseits der Linie des heute vielfach als
sammelnswert Erscheinenden liegen und troß-
dem künstlerische Kostbarkeiten bilden, wie
wir sie selbst in Museen kaum anzutreffen ver-
mögen. Auf dieser von keinem snobistischen
Anflug und kunsthistorischem Vorurteil ge-
trübten Einstellung Cremers, dem Signum des
echten Kunstliebhabers, der das „seinem per-
sönlichen Geschmacke schön und begehrens-
wert Erscheinende“ aus innerem Bedürfnis und
mit selbständigen Neigungen zu erwerben
trachtete, beruht der unendliche Reiz seiner
imposanten Galerie, in der beinahe alle
wichtigen Schulen und Epochen vom Trecento
bis zum 18. Jahrhundert vertreten sind. Hinter
jedem Einzelwerk spürt man die Persönlich-
keit jenes Einzelnen, der mit sicherem Instinkt
.gerade dieses und kein anderes Gemälde sein
eigen nennen wollte, und aus diesem Grunde
ist es vielleicht in diesem Falle zu bedauern,
daß das im Tiefsten organische und aus wahr-
haft schöpferischem Geiste errichtete Gebäude
dieser Kunstsammlung nunmehr zerstört
werden soll und nicht in seiner einheitlichen
Gesamtheit erhalten bleiben konnte.
Dem verhältnismäßig hohen Alter der
Sammlung entsprechend stoßen wir auf eine
Anzahl hervorragender Provenien-
zen. An erster Stelle wäre hier die
.Sammlung Somzee in Brüssel zu
nennen, aus der außer Sodomas Leda die
meisten italienischen Hauptwerke stammen,
ferner Sammlung Weber - Hamburg,
Pierard- Valenciennes, Turner- London,
Graf Cerclaes - Maastricht, Baron von
Hirsch, Baronin Walter- Florenz, The-
wald-Köln, Graf Digerini-Nutti-
Florenz, Louis Philipp (1853)
Schwergewicht der Sammlung liegt
in den reichen Beständen des
18. Jahrhunderts, wobei

SAMMLUNG SPIRIDON, PARIS
GEMÄLDE ITALIENISCHER MEISTER DES TRECENTO

1512) angeJjJ'M^I^
Selbd^l'3-^

llcS'C LLDCI SIC111 .rill I * a ]
Großteil der Sa?l|jA j ° 8
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K 8
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gezeichnet1/
holländis^i
dem Einff1«'
Engelbrechts2
Katharina,
sind die 11
Gerard Da*1

Seite 12) Maria mit Kind v°*M
Isenbrant, die bereits
M. J. Fr-iedlaender zum Anlaß
suchung gemacht wurde. Frühen
flämischen Landschaftsmalerei be’J
der Landschaft mit Christi KrüpGj
Lukas Gassel und der herrp
schaff von P a t i n i r. Baren« I
ist vertreten mit dem „Bildnis ein2, I3
als der vielleicht Franz I. von *
Frage kommt, und einer frühen ‘’A
Meister der weiblichen Halbfig1!^] ®
graziösen Madonna mit Kind, |
mit einer Anbetung der König2’s
Rubens vorausahnen läßt. Boson-12,
auch die Speisung der Fünften5
starker Anklänge an Lukas van
andere und kaum geringere Mel’r >
weist, ferner der dem „Meiste
m a a r“ zugeschriebene Gang Ejii
und die sicherlich von Gerard
Komposition einer nächtlichen
Kindes vom Meister v
straeten.
überreich ist der Bestand 3 .
des 17. Jahrhunderts, 52
summarische Aufzählung nur dJ
berücksichtigen kann. Zu diesen
Linie die aus der Sammlung Weh^
Caritas Romana des R u b e n 5
von 1620—25, deren verände*.

den englischen ..
erster Stelle das Pr‘, l1
- T2
........ _oli,
und Reynolds, sowie drei L2* [|<
unendlich kultivierte Landsd1
Cromes anschließen. JC
überraschend in seiner Sa‘ ,. ''
seinem koloristischen Reichtunj^^mk
zeichnete Stilleben von Lubin
dem Sfilleben Herreras ein
essantes wie qualitätvolles Oe0 JL
Die französische Male rJaiKtt'l'allge
weiter durch Bildnisse von ’ , u.’’
und Pesne, ferner das ausdrucß^ i K Ta
Bild des Heiligen Johannes ' ^1 c
Pierre Subleyras, die s p a n i s ß
Elemente Mantegnas und ^^jt ' K r Rr°ß
arbeitende Komposition „Jesus 9 H ' * « 1 o
Johannes“ von Ferrando Yan.ez J^prl|’inlUri
Gemälde „Hieronymus und die JLg S-. R d
Valdes Leal, 1657 für den B'!
Klosters S. Geronimo de Buenar*5 I
bezeichnet. ytl
Wie schon diese Übersicht z£rtll/1'
sich bei einem bivgiMi jv.:
um Werke, die nicht zu den Allia|afiA
Kunstmarktes gehören. So ist. {/I.
nen, daß die Versteigerung e1**
besonderer künstlerischer und. j
Bedeutung für Berlin werden H
Dr.
Der Verlag ..Die Kunstaukti0*’ :|
kauft für je 75 Pf«’1 ",S
folgende Nummern der Künste**
I. Jahrg. Nr. 2 z .
Il.Jahrg. Nr. 19,21,22.2$

so kostbares Werk wie das ,n\>
Meister des Sippenaltars in der 4
zu Soest (1473) zugeschriebene ,
Anna Selbdritt, die beiden r
Bildnisse des Kurfürsten August LJ
und seiner Gemahlin von f-u,fc
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A b r ah f,
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