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Die Kunstauktion: internat. Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes — 3.1929

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Nr. 23 (9. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47052#0276
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2

„Die Kunstauktion“

Jahrg. III, Nr. 23

der Schrift-

Arnold Seligmann (Paris)

Germain Seligmann (Paris)

VORBERICHTE

Baron von Nemes (Mü11

Mensing (Amsterdam)

KAU F E

Kleimberger (Paris—New York)



AUSSTELLUNG


Xi

Antike

ANTIKE RAHMEN

Gobelins

Möbel

Samte

Stickereien


23. MAI BIS 10. JUNI

5

Lenbachplat#

34, Rue Lafayette — 58, Rue Jouffroy (Bd. Malesherbes) Paris

auf dieser Auktion er-
wir bereits in voriger
nach Schlug der Ver-

der Mutter Goethes
Ein eigh. entzücken-
W i 1 h. Hauff, das
eigh. Federzeicnnun-

sind
und
K.l.

S. 12) für
erworben
noch das



von
neue
wäre
der
u. S.

1
1
''2
'■12

Lorenzo de Medici,
Florenz, Bodonidruck, 1825, 4
100 Exemplare auf englischem *e.

van Marie dem Giolfino Veronese zugeschrie-
bene, im Katalog Melozzo da Forli ge-
nannte Freskenbruchstück eines singenden
Engels (Nr. 55) oder die starke Bewertung
der drei Werke von Neri di B i c c i mit
22 500 M., 34 000 M. und 18 500 M. (Nr. 56 bis

58) gegenüber. Das stark begehrte Mädchen-
bildnis Ghirlandajos (Nr. 29, Abb. in
dieser Nummer, Seite 1) stieg rasch von
150 000 M. auf 750 000 M. (J. u. S. Goldschmidt),
während die demselben Meister zugeschrie¬

bene Madonna (Nr. 31, Abb. Nr. 13,
120 000 M. von Stern für Duveen
wurde. Eine Überraschung bildete
herrliche Selbstporträt des Cosimo Ros¬
se 11 i (Nr. 63), das für 450 000 M. an Knoedler
fiel.

Sehr amüsant ist ein Brief von Hanns
Ewers (Nr. 94 d. K.), in dem er Werke
die der Verlag Georg Müller, der nach
Texten suchte, herausgeben soll.

An erster Stelle ist
bedeutender Briefe und
zu nennen

Manuskripte von Hebbel (Nr. 199—215
des Kat.) sind sehr hoch zu schägen. Glän-
zend vertreten ist Heine (Nr. 219—240 d. K.)
mit eigh. Briefen und Gedichtmanuskripten,
darunter ein Briefgedicht aus Bonn vom
15. Juli 1820, das mit den Versen beginnt:
„Mein Frig lebt nun im Vaterland der Schin-
ken, im Zauberland, wo Schweinebohnen
blühen . . .“ und mit 500 M. gewertet ist. Das
eigh. Gedichtmanuskript der „Burg Tübingen“
von Hölderlin soll 750 M. kosten (Nr. 276
des Kat.). Sehr interessant sind 25 eigh.
Briefe von Joh. Heinrich Jung-Stilling
(Nr. 294 d. K.), denen er hauptsächlich

SCHWEDISCHE
MÖBEL
des 18. Jahrhunderts

BERLIN, BELLEVUESTR. 3
Künstlerkaus 1 0—6

Objets de Collection
Tapisseries ■ Peintures

Fragen der Kindererziehung, Philosophie
Religion behandelt. Sehr selten ist
Schriftstück des grogen Astronomen Kepler
mit einem Horoskop für den Adressaten
(Nr. 300 d. K.L Das wertvollste Stück der
Sammlung ist ein eigh. Luther-Brief in
deutscher Sprache, mit 5000 M. nicht
zu hoch geschäht (Nr. 384 d. K.). Höchst
sonderbar klingt, was der groge Philosoph
Leibniz über einen redenden Hund
schreibt (Nr. 350 d. K.L Von Lilien cron

MÜNCHEN

Bisher nie bezahlte Preise erzielten die
Cassonetafeln, die, nachdem sie wäh-
rend des legten Jahrhunderts bereits beinahe
alle in festen Besig übergegangen waren,
kaum noch in guten Qualitäten auf dem
Markte anzutreffen sind. Kommt dazu noch die
kunstgeschichtliche Wichtigkeit wie bei Nr. 36,
der Tafel des äugerst seltenen und bedeuten-
den Giovanni da Ponte, so lägt sich
der immerhin exorbitante Preis von 165 000 M.
(A. Seligmann) erklären. Aber auch die
Summen von je 27—30 000 M., die für Cassoni
des Anghiari meist ers (Nr. 50 — 52,
Goudstikker), von 45 000 M., die für die beiden
kleinen Seitentafeln des Parismeisters
(Nr. 53—54, A. S. Drey) oder von 23 000 und
22 000 M., die von J. Seligmann für die beiden
Tafeln aus der Pollajuoloschule (Nr.
61 und 62, Abb. in Nr. 19, S. 2) bezahlt wur-
den, sind in der Geschichte des Sammel-
wesens auf diesem Gebiete ziemlich einzig-
artig.
Die wenigen Werke der niederländi-
schen Schule fanden in Kleinberger-Paris
einen eifrigen Käufer, der nicht nur kleinere
Stücke, wie den Schmerzensmann von B o u t s
(Nr. 70) für 15 500 M. oder die Mater Dolorosa
aus dessen Werkstatt (Nr. 71, Abb. in Nr. 21,
Seite 8) für 26 000 M. erwerben konnte, sondern
mit dem für JoosvanCleves Heilige
Familie (Nr. 73, Abb. in Nr. 15, S. 18) gezahlten
Rekordpreis von 310 000 M. der Auktion zu ihrer
Schlugsensatio<n verhalf. Dieser Meister ist bis-
her auch nicht annähernd so hoch bewertet
worden, und erst dieser Preis wie auch die
wenige Tage später auf der Russenauktion von
einem Männeribildnis erreichte Summe
100 000 M. lassen erkennen, dag hier eine
Konjunktur sich ergibt. — Zu erwähnen
noch das Triptychon des Meisters
L u c i a - L e g e n d e (Nr. 75), für das J.
Goldschmidt 85 000 M. bezahlten.
Einen ganz ausführlichen Preis-
bericht über alle
zielten Preise haben
Nummer, unmittelbar
Steigerung, gebracht.
Dr. Werner R. D e u s c h.
(Zeichnungen B. F. D o 1 b i n)

Autographen
Vorbericht Berlin. — „Von Luther bis
Hauptmann“ nennt sich der neue interessante
Katalog der Firma K. E. Henrici, Berlin, der
eine Versteigerung von Autographen aus Lite-
ratur und Wissenschaft aus der Samm-
lung von Hugo Borst-Stuttgart für den 14. und
15. Juni 1929 ankündigt.
eine Reihe
Manuskripte von Bierb a um
(Nr. 19—39 d. K.l, darunter eine umfangreiche
Korrespondenz mit Arno Holz. Zwei lange
Briefe von Clemens Brentano (Nr. 48
und 49 d. K.) dürften ebenfalls Interesse er-
regen.
Heinz
nennt,
neuen
Komisch genug ist es, was Fontane als
Thqaterkritiker von der Schauspielerin Clara
Ziejjler ' ’’ ' ,,~’
Ziegler ist wieder in Sicht . .
Schlug
erlöse
Freiligrath und von Hoffmann von Fallers-
leben sind besonders viele wichtige Briefe
vorhanden. Von Goethe gibt es schöne
Stammbuchblätter (Nr. 155 und 157 d. K.), ein
eigh. Rezept für Ätzwasser (Nr. 150 d. K.) und
einen langen eigh. Brief an Karl August, der
mit 1200 M. taxiert ist (Nr. 125 d. K.l. Ebenso
hoch ist ein eigh. Brief
gewertet (Nr. 163 d. KJ.
deS Stammbuchblatt von
auf der Rückseite mit 8

schreibt: „Die Schreckgestalt der
und zum
heigt es: „. . , wenn irgend möglich,
mich von dem Übel Ziegler“. Von

L. BernheimeB

Frühe Teppiche
Ostasiatische Kunst

Alte und moderne
Vorbericht Berlin. — Am
findet bei S. Martin FraenkeL ,
Versteigerung einer Sammllf?|C( "’2
moderner Bücher, meist aus
Besig, statt. Der Katalog ve 9
Reihe von wertvollen Werke11',;.»
B e r n a r d , L’art d’aimer et P° ,, 5
(Paris, Lejau 1775), mit Kupfer '5
Eisen usw. vor

GRAPHISCHES KABINE^
Leitung Günther Fr<l
.Ausstellung persischer w,/z(
Miniatur-Mal^'


Alte Gemälde, Silbet
Vorbericht Berlin. — Am 1'
bei Jac. Hecht, Berlin, di'
gen auf Burg Penzlin >• J1'
gebot. Die im Jahre 1414
birgt in der Hauptsache Werke

ClSj
'» Lj S Q

PYGMALION
BERLIN W62, Kurfürstenstr. 75

the Fourth solemnized in the c°
of Saint Peter Westminster, L°y
eines der reichsten und gr^y
werke der Zeit, — Nr. 457, L.i
Fables choisies, mis en vers. J
1755/59, — 1. Ausgabe dieses be|Ä
kes in hervorragenden Kalbled^,! • ii(
— An diese wichtigsten Stüd' I
zahlreiche interessante Werke'pji ,,M
und kunstgeschichtlicher Art. ij'cMej
bietet günstige Einkaufsmögli^r
groger Teil der angezeigten
Höchstgebot zugeschlagen wird- n, 1

(Nr. 361 ff. d. K.) finden wir v* ,
und einige schöne Gedichthand’£(j
ausgezeichnet ist S c h i 11 e r jJ
nennt Nr. 517 d. K. einen bed J
Schillers an seine Schwester, ,
geschägt. In einem andern Dr.j, 1
1801 (Nr. 526 d. K.) bedankt
Steigentesch für dessen Beitrag, ,
manach und am Schlug heigt e M
Fruchtbarkeit der Stümper uF,drer
barkeit der guten Meister
mich von der Fortsegung °e Jf.j
schrecken". — Nicht vergesse11 ||)fi
geradezu überwältigende Sarn y
sich schon seltenen M ö r i k e
(Nr. 417 ff. d. KJ.

ROTIL
PARIS, 134 Bld. Haussmann

gen von Hauff versehen ist (Nr. 178 d. KJ,
soll 500 M. kosten. Von Wilh. Hauff
augerdem noch viele interessante Briefe
Manuskripte vorhanden (Nr. 179—184 d.
Eine schöne Anzahl

Briefe
 
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