10
Die Kunstauktion“
Jahrg. IIT, Nr. 29 vom 21. Mi
NACHRICHTEN
VON ÜBERALL
Rechtsstreit um einen Botticelli
iVil
^PRE
*
P7
Ohne Kommentar
Sa
der
pört zu Wilde, um ihm Vorwurfe zu
Wilde war noch nicht zu Hause. Der 9 Pj
Dichter blätterte mechanisch in sein® A
das auf dem Schreibtisch Wildes la0’jg
merlde 711 meinem Frslaiinen Hak nUT 11 J
Deutsche Kunst im Ausland
„Habe ich
^Ep
Personalien
am
MALMEDE«GEISSENDÖRFER
Kustos William Cohn
7,
umgeben von
Dies Bild hat
er-
ein
Deutschland, aus welchem das Kaufangebot
eines Konsortiums von Kunsthändlern vorge-
legen haben soll. Aber der tschechische Staat
hat die Genehmigung der Ausfuhr und des
Verkaufs verweigert und mit dem Kloster ein
Abkommen getroffen, daß das Bild gegen an-
gemessene Entschädigung an die tschechische
Staatsgalerie übergeht.
offenbares Manko im Gefühl vorausseist. Ein
Steinbildwerk, so steinern wie nur eines in
deutscher Biidnerkunst, wird in Bronze-Nach-
ahmungen bis zur Nipsfigur herabgewürdigt.
Die Bamberger Dombehörde war nicht gut be-
raten, als sie die Abformung zu diesem Zweck
erlaubte.
Einfluß, den er in der Tat in seinem
gehabt hat.
Das Museum in Denver (Colo) U.S.A.
warb in der Galerie Eiechtheim
„Obststilleben" von Rudolf Levy, der auch
für die Carnegie Institutes Ausstellung einge-
laden wurde.
Lombardhaus für Kunstwerke
Während die Preise für alte Kunst ständig
in die Höhe gehen, neigt sich die Preiskurve
der modernen Malerei und Plastik in den
meisten Ländern Europas mehr nach unten, —
mit einziger Ausnahme wohl von Paris. Die
verschiedensten Vorschläge zur Behebung der
Notlage der Künstler sind im leisten Jahrzehnt
gemacht worden, — in Deutschland hat die
Kunstgemeinschaft einen anscheinend produk-
tiven, zum mindesten in seiner Art nußbringen-
den Weg beschritten. Jeßt meldet sich der ehe-
malige Führer der italienischen Futuristen, M a-
r 1 n e 11 i, zum Wort und vertritt in einer rö-
mischen Zeitung ausführlich den Gedanken der
Gründung einer Lombardbank für Kunst-
werke. Es soll sich dabei nicht bloß um G e -
Oskar
Zeitung das
Boden. Am
Volkskunst-Museum in Innsbiuck
Das Museum für tirolische Volks-
kunst ist jeßt in Innsbruck in einem Neubau
wieder eröffnet worden. Es zeigt in viel-
fältigem Reichtum die Kunst des a I f e n T i r o 1
besonders in einer Fülle von frei eingebauten
„Stuben“. Sie stammen aus den verschieden-
sten Gegenden des ehemaligen deutschen
Tirol und zeigen die Kultur des Landes seit der
Gotik in ihrer frischen und kraftvollen Blüte.
Das
Wilde
Antike Möbel vom 15. bis 18. Jahrhundert
Tapisserien, Plastik, Gemälde,Porzellane
altes hochwertiges Kunslgewerbe
jeder Art
KÖLN a. Rh.
Unter Sachsenhausen 33
Versteigerung der
V ollbehr - W iegedruck- Sammlung
Die größte Sammlung von Frühdrucken
des 15. Jahrhunderts, die sich z. Zt. in
Privatbesiß befindet, wird in London oder in
Deutschland zur Auktion kommen. Es ist die
Bibliothek von Dr. Otto H. Vollbehr, der sie
hauptsächlich in Deutschland zusammenge-
bracht und vergeblich versucht hat, sie in
Amerika als Ganzes zu verkaufen.
Jan Mostaert, Eroberung Amerikas
Holz, 84 : 150 cm — Kati. Nr. 101
Galerie Dr. N. Beets, Amsterdam
Ausstellung „Oude Kunst“ im Rijksmuseum. Amsterdam
Jan M ostaert, La Conquete d’Amerique
Bois, 84:150 cm. — No ioi du Cat.
Galerie Dr. N. Beets, Amsterdam
Exposition „Oude Kunst11, Musde d'Amsterdam
tät in
anfwor^L+j
aufzue5’ "
Um das „Rosenkranzfest“ Dürers
Das Kloster Strahow bei Prag besißt
bekanntlich das Bild des „Rosenkranzfestes"
von Dürer, dessen Transport nach Deutschland
anläßlich der Nürnberger Dürerfeier s. Z. dis-
kutiert wurde. Finanzielle Gründe nötigten die
Verwaltung des Klosters, an den Verkauf des
Bildes zu denken, — und wiederum war es
deres Museum einzurichten, das man
für Cezanne reservieren mühte. Damit würde
man seiner Bedeutung am besten gerecht. Aber
es fragt sich, ob die amtlichen Stellen Frank-
reichs nicht gerade den groben Umfang der
Stiftung zum Anlaß einer Ablehnung nehmen
werden. Bei aller Glorifikation der politischen
Revolution hat man ja in Frankreich eine aus-
gesprochene Abneigung gegen Umwälzungen
auf rein kulturellem Gebiet, — und ein Re-
volution ausgesprochener Art im Bereiche der
malerischen Formulierung ist in der Tat ja mit
Cezannes Namen verknüpft.
Cezaime-Museum
Die bedeutendste Cezanne-Sammlung
Europas ist die von Pellerin in Paris-
Neuilly, — sie umfaßt über 150 Arbeiten des
Meisters. Wie wir hören, wird nun wahr-
scheinlich diese einzigartige Sammlung, diS
seit längerer Zeit unzugänglich war, als Legat
an den französischen Staat fallen. Das wäre
in mehr als einer Hinsicht überaus begrüßens-
wert. Vor allem bliebe die herrliche Samm-
lung als solche erhalten und vor der Zer-
streuung durch Versteigerungen bewahrt. Es
würde sich dann nur noch darum handeln, ein
geeignetes Haus zu finden, in dem man
Cezannes Arbeiten aufhängen könnte. Am
richtigsten wäre es natürlich, ein b e s o n -
m ä 1 d e und Skulpturen handeln, sondern
auch um Literarische Arbeiten. Marinetti
denkt sich die technische Konstruktion dieses
Institutes so, daß es in Rom seinen Siß hätte
und über ein Anfangskapital von 5 Millionen
Lire verfügen würde. Die Direktion läge, ab-
gesehen von rein verwaltungstechnischen und
juristischen Dingen, in den Händen eines Aus-
schusses von Literaten und Künstlern, deren
Aufgabe der Auswahl, Abschäßung usw. der
zu lombardierenden Kunstwerke wäre. Dies
Kreditinstitut, dessen genauere Organisation
Marinetti weitgehend durchdacht hat, soll Aus-
stellungen, Vorträge, Auktionen veranstalten,
kurz auf jede Weise die Propagandatätigkeit
beleben.
Falls es sich bewahrheiten sollte, daß Mus-
solini die Anregungen Marinettis beifällig auf-
genommen hat, ist die Realisation dieser Lom-
bardbank vielleicht keine Utopie. Viel ver-
sprechen kann man sich freilich kaum von ihr,
da sie weniger Rücksicht auf die Nachfrage
und ihre Träger, als auf das Angebot nimmt.
Werden die Zahlungsbedingungen nicht nach
dem Vorbild der „Kunstgemeinschaff“ refor-
miert, so wird auch in Italien aller gute Wille
nicht im Stande sein, eine Änderung
gegenwärtigen Notlage herbeizuführen.
Romneys „Blue Boy“ verkauft
Amerikanische Zeitungen melden den Ver-
kauf von Romneys „Blue Bo y" genannten
Bildnisses von Will. Tennant durch seinen Be-
sißer Walter S. M. Burns, einen Neffen des
verstorbenen J. Pierpont Morgan, an die
Ehrich-Galleries in New York. Das
Bild, das 1790 gemalt wurde und Romney ein
Honorar von rund 5000 M. brachte, wird vor-
aussichtlich nach Amerika transportiert wer-
den, wo sich bereits das gleichnamige Bildnis
von Gainsborough befindet.
Im Kaiser-Friedrich -M u s e u m in
Berlin hängt das schöne Bild von Botticelli,
Maria mit dem Kinde,
einem Chor singender Engel,
sich seinerzeit in der Sammlung des 1874 in
Berlin verstorbenen Grafen Athanasius von
Raczynski befunden, der es testamentarisch
dem Preußischen Staate vermachte. Während
die anderen Stücke seiner Sammlung 1902 in
das Museum zu Posen gebracht wurden, blieb
dieser Botticelli in Berlin. Die Bestimmungen
des Raczynskischen Testamentes hat das
Reichsgericht in Übereinstimmung mit dem
Kammergericht gegenüber der Klage des Ver-
treters des gräflich Raczynskischen Familien-
Fideikommisses auf Herausgabe des Ge-
mäldes von Botticelli als gültig anerkannt, —
der Botticelli bleibt also in Berlin. Wenig-
stens vorläufig, — denn es scheint noch frag-
lich, ob jene Bestimmung des Erblassers mit
der Vorschrift seines Familien-Fideikommisses
in Einklang zu bringen ist, die anscheinend
einen Familienbeschluß für dergleichen
Stiftungen verlangt.
Abformung des Bamberger Reiters
Eines der Meisterwerke der deutschen
bildenden Kunst, der sfolze Reiter im Bam-
berger Dom, ist vor einiger Zeit von einer
Metallwarenfabrik abgeformt worden und wird
jeßt in galvanoplastischen Nach-
bildungen verbreitet. Als die Nachricht
von der Abformung zuerst auftauchte, pro-
testierte die Öffentlichkeit — genüßt hat es
nichts, und jene Fabrik verbreitet jeßt einen
Prospekt, in dem sie Nachbildungen des
Reiters in jeder Größe anbietet, von drei Meter
bis 40 cm, von 7500 bis 70 M. Das Ganze
bedeutet eine Kunstverfälschung, die ein
Projekte mancher Art, auf deren 5^i
Durchführung er noch hoffen mochte, 'Li
mit ihm begraben. Es ist nicht ohne 1
daß ihn der Tod kurz vor der Eröffn11 -
neuen Museumsbauten he.imraffte.
k'1
J<o®h
Im Westen nichts Neues
„Ich möchte ein neues Buch anfan0^fi‘
ich weiß wirklich nicht, was ich jeßt 5 e[f‘
soll", sagt Erich Maria Remargue, der
reichste deutsche Schriftsteller der
zu Alfred Kerr. c
„Am besten nichts Neue5’
lächelnd Alfred Kerr.
Dr. William Cohn, der Mitarbeiter Otto
Kümmels an der Ostasiatischen Ab-
teilung der staatlichen Museen in Berlin,
ist zum Kustos daselbst ernannt worden. Dr.
Cohn, der als einer unserer besten Kenner der
östlichen Kunst gilt und mehrere Male in
China, Japan und Indien geweilt hat, ist Her-
ausgeber der „Ostasiatischen Zeitung" und
der Buchserie „Kunst des Ostens“ (Bruno
Cassirer Verlag), in der er selbst den schönen
Band über „Indische Plastik“ verfaßt hat.
Julian Falat f .
I"
Am 10. Juli ist in Bysky bei Bielsk (
Falat im 76. Lebensjahre gestorben. Lji
lizien geboren, hatte er seine erste Au5® $
in München genossen, dann machte
dienfahrten im Süden und durch Polen- ,j|ji
ließ er sich 1889 in Berlin nieder und ” cf
Zacharie Birtschans^
PARIS, 88, FAUB. ST-HON°P
(en face de l’EIysee)
TEL. ELYS. 17-02
Bei der Auktion
Stimme aus dem Publikum:
Masse ist denn ‘diese Figur?“
Der Auktionator: „Aus de
mass e“.
uesenans una Dracnie es aui sc«** . v
Höhe. Bei aller Berufsarbeit hatte ®| |i‘
großes Kunstinteresse und sammelte f'j 0.
lichem Verständnis Porzellane un j|
m ä 1 d e. „Die Kunstauktion“ verliert
einen alten, treuen Freund.
merkte zu seinem Erstaunen, daß nur “'jih
Seiten auf geschnitten waren. Als Wil® ^jd1
kam, donnerte er ihn an: „Sie haben
laubt, eine so miserable Kritik über pji
schreiben und haben nur den erste11 ;
meines Buches gelesen — —
denn nötig,“
Wilde ruhig, „ein faules Ei ganz
zu bemerken, daß es stinkt?“
oiwii mein uui Mai oiviiuiiy vun juyu -ii fl1 i >
U. a. zeigten Bilder von ihm Kaiser t*ei
als Jäger. Im Jahre 1893 wurde er zum^j rjr- dei
der Berliner Akademie ernan11 \ fr er Ge
der BerU^Qkert
rt k a 11 er Ai der
u üedr<
fe?
„V-O V., J„.„ „1 ty.
sich mehr der Darstellung von Jagd un® j ‘mein
Otto Henkell J-
Am 16. Juli verstarb in Bad Gaste'l')lii' Tlcn ft,
Henkell, der Inhaber der weithin be® 1
Sektifirma Henkell & Co., im
60 Jahren. Der Verstorbene war der Ene Ä]
Gründers der Firma. Er machte sciRj,'
bildung in Amerika durch, wo er -O
allem mit dem Reklamewesen bes^Ld
Er übernahm in jungen Jahren die Leit® J
Geschäfts und brachte es auf sein® , #
Höhe. Bei aller Berufsarbeit hatte L.j
großes Kunstinteresse und sammelte
¥
faule Ei
verriß einmal
Buch' eines Freundes in y
nächsten Tag kam der I',c piiA
pört zu Wilde, um ihm Vorwürfe zu uA
Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Eckart von Sydow, Berlin; für den Anzeigenteil: F.-E. Hartmann, Berlin. Nachdruck nur mit Einverständnis unseres Verlages gestattet — Haftung für um
gesandte Manuskripte wird nicht übernommen. Rücksendung nur, wenn Porto beigefügt. — Druck von H. b. Hermann Gr. m. b. H., Berlin SW 19.
Tab le au x * Meu
Obj ets d’Art
Verkauf an Händ^r
der Berliner Akademie
Laufe der 90er Jahre folgte er <
den Direktorposten der Krakauer ' w. --
akademie, den er lange Jahre hindurc* i bedri
gehabt hat. Er wandte sich nun me‘jC
mehr dem Impressionismus zu und V®Ld
intimer Kenner und Schilderer der P°' ,
Landschaft und des polnischen Volkst®®1 J i|f L?en ;
solcher erfreute er sich einer großen P°^l eger
tät in den polnischen kunstintere5JL als
Kreisen. Was seine künstlerische Wirk5 J L Bfer
anlangt, so spricht schon die Tatsache, 11 auf
der „Altmeister des polnischen Impre5 „h.. dem
mus“ genannt worden ist, für seinen J As"et
Einfluß, den er in der Tat in seinem V® T/Ühelr
Baurat W. Wille f
Im Alter von 52 Jahren ist der ArchH®^
Berliner Staatssammlungen, Baurat '"’a|
Wille, gestorben. Etwa 20 Jahre lang 11
tätigen Anteil an den Bauten genomm®1^
auf der Museumsinsel, in Dahlem usw. ®r‘.
wurden. Am freiseten konnte er sein®^
tentionen bei dem Umbau des
Museums für Völkerkunde L
Wohl hat man hier nicht mit Unrecht „
allzu starke Betonung des rein Archit®" (
sehen getadelt, aber er hat immerhin 311 «
völlig unzulänglichen Räumen passable j
zu schaffen gewußt. Nüßliche Arbeit
auch bei dem Umbau der Schinkelsche®
akademie für die Bildnissammlung j(
Nationalgalerie geleistet. Weniger
ständig konnte er sich bei den große®,
bauten betätigen, bei denen er
A/f 11 «sehim< 1 nden Dlän^ri N/f6*<qr* 1 <5 111 V Ji
Monsieur H. Barral, libraire-antiquaire,
Montpellier, schreibt uns am 13. Juli d. J.
u. a.:
„ . . . vu lebonresultat obtenu par cette
publicite (dans la. K. A.) voudriez vous avoir
l’obligeance . . . Apres les vacances nous ferons
une Annonce plus importante. Je rettens votre
Journal comme excellent agent de Pu-
blicity et ne manquerai pa® de le signaler ä
mes confreres.“
„ . . . In Anbetracht des guten Erfolges,
den wir dank Ihrer Anzeige erzielt haben, möchten
wir Sie bitten . . .
Nach den Ferien werden wir einen größeren In-
seratenauftrag erteilen. Ich betrachte Ihre Zeitung
als ausgezeichnetes Insertion!-
o r g a n~und werde nicht verabsäumen, sie meinen
Kollegen zu empfehlen.“
A ......
'i, * zu
kritisch
li^bf w
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Museumsinsel den Plänen Messels, in "J
dem Plan Bruno Pauls gerecht werden 1
„ . . . , . . - . “'n
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Die Kunstauktion“
Jahrg. IIT, Nr. 29 vom 21. Mi
NACHRICHTEN
VON ÜBERALL
Rechtsstreit um einen Botticelli
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P7
Ohne Kommentar
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pört zu Wilde, um ihm Vorwurfe zu
Wilde war noch nicht zu Hause. Der 9 Pj
Dichter blätterte mechanisch in sein® A
das auf dem Schreibtisch Wildes la0’jg
merlde 711 meinem Frslaiinen Hak nUT 11 J
Deutsche Kunst im Ausland
„Habe ich
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Personalien
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MALMEDE«GEISSENDÖRFER
Kustos William Cohn
7,
umgeben von
Dies Bild hat
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ein
Deutschland, aus welchem das Kaufangebot
eines Konsortiums von Kunsthändlern vorge-
legen haben soll. Aber der tschechische Staat
hat die Genehmigung der Ausfuhr und des
Verkaufs verweigert und mit dem Kloster ein
Abkommen getroffen, daß das Bild gegen an-
gemessene Entschädigung an die tschechische
Staatsgalerie übergeht.
offenbares Manko im Gefühl vorausseist. Ein
Steinbildwerk, so steinern wie nur eines in
deutscher Biidnerkunst, wird in Bronze-Nach-
ahmungen bis zur Nipsfigur herabgewürdigt.
Die Bamberger Dombehörde war nicht gut be-
raten, als sie die Abformung zu diesem Zweck
erlaubte.
Einfluß, den er in der Tat in seinem
gehabt hat.
Das Museum in Denver (Colo) U.S.A.
warb in der Galerie Eiechtheim
„Obststilleben" von Rudolf Levy, der auch
für die Carnegie Institutes Ausstellung einge-
laden wurde.
Lombardhaus für Kunstwerke
Während die Preise für alte Kunst ständig
in die Höhe gehen, neigt sich die Preiskurve
der modernen Malerei und Plastik in den
meisten Ländern Europas mehr nach unten, —
mit einziger Ausnahme wohl von Paris. Die
verschiedensten Vorschläge zur Behebung der
Notlage der Künstler sind im leisten Jahrzehnt
gemacht worden, — in Deutschland hat die
Kunstgemeinschaft einen anscheinend produk-
tiven, zum mindesten in seiner Art nußbringen-
den Weg beschritten. Jeßt meldet sich der ehe-
malige Führer der italienischen Futuristen, M a-
r 1 n e 11 i, zum Wort und vertritt in einer rö-
mischen Zeitung ausführlich den Gedanken der
Gründung einer Lombardbank für Kunst-
werke. Es soll sich dabei nicht bloß um G e -
Oskar
Zeitung das
Boden. Am
Volkskunst-Museum in Innsbiuck
Das Museum für tirolische Volks-
kunst ist jeßt in Innsbruck in einem Neubau
wieder eröffnet worden. Es zeigt in viel-
fältigem Reichtum die Kunst des a I f e n T i r o 1
besonders in einer Fülle von frei eingebauten
„Stuben“. Sie stammen aus den verschieden-
sten Gegenden des ehemaligen deutschen
Tirol und zeigen die Kultur des Landes seit der
Gotik in ihrer frischen und kraftvollen Blüte.
Das
Wilde
Antike Möbel vom 15. bis 18. Jahrhundert
Tapisserien, Plastik, Gemälde,Porzellane
altes hochwertiges Kunslgewerbe
jeder Art
KÖLN a. Rh.
Unter Sachsenhausen 33
Versteigerung der
V ollbehr - W iegedruck- Sammlung
Die größte Sammlung von Frühdrucken
des 15. Jahrhunderts, die sich z. Zt. in
Privatbesiß befindet, wird in London oder in
Deutschland zur Auktion kommen. Es ist die
Bibliothek von Dr. Otto H. Vollbehr, der sie
hauptsächlich in Deutschland zusammenge-
bracht und vergeblich versucht hat, sie in
Amerika als Ganzes zu verkaufen.
Jan Mostaert, Eroberung Amerikas
Holz, 84 : 150 cm — Kati. Nr. 101
Galerie Dr. N. Beets, Amsterdam
Ausstellung „Oude Kunst“ im Rijksmuseum. Amsterdam
Jan M ostaert, La Conquete d’Amerique
Bois, 84:150 cm. — No ioi du Cat.
Galerie Dr. N. Beets, Amsterdam
Exposition „Oude Kunst11, Musde d'Amsterdam
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anfwor^L+j
aufzue5’ "
Um das „Rosenkranzfest“ Dürers
Das Kloster Strahow bei Prag besißt
bekanntlich das Bild des „Rosenkranzfestes"
von Dürer, dessen Transport nach Deutschland
anläßlich der Nürnberger Dürerfeier s. Z. dis-
kutiert wurde. Finanzielle Gründe nötigten die
Verwaltung des Klosters, an den Verkauf des
Bildes zu denken, — und wiederum war es
deres Museum einzurichten, das man
für Cezanne reservieren mühte. Damit würde
man seiner Bedeutung am besten gerecht. Aber
es fragt sich, ob die amtlichen Stellen Frank-
reichs nicht gerade den groben Umfang der
Stiftung zum Anlaß einer Ablehnung nehmen
werden. Bei aller Glorifikation der politischen
Revolution hat man ja in Frankreich eine aus-
gesprochene Abneigung gegen Umwälzungen
auf rein kulturellem Gebiet, — und ein Re-
volution ausgesprochener Art im Bereiche der
malerischen Formulierung ist in der Tat ja mit
Cezannes Namen verknüpft.
Cezaime-Museum
Die bedeutendste Cezanne-Sammlung
Europas ist die von Pellerin in Paris-
Neuilly, — sie umfaßt über 150 Arbeiten des
Meisters. Wie wir hören, wird nun wahr-
scheinlich diese einzigartige Sammlung, diS
seit längerer Zeit unzugänglich war, als Legat
an den französischen Staat fallen. Das wäre
in mehr als einer Hinsicht überaus begrüßens-
wert. Vor allem bliebe die herrliche Samm-
lung als solche erhalten und vor der Zer-
streuung durch Versteigerungen bewahrt. Es
würde sich dann nur noch darum handeln, ein
geeignetes Haus zu finden, in dem man
Cezannes Arbeiten aufhängen könnte. Am
richtigsten wäre es natürlich, ein b e s o n -
m ä 1 d e und Skulpturen handeln, sondern
auch um Literarische Arbeiten. Marinetti
denkt sich die technische Konstruktion dieses
Institutes so, daß es in Rom seinen Siß hätte
und über ein Anfangskapital von 5 Millionen
Lire verfügen würde. Die Direktion läge, ab-
gesehen von rein verwaltungstechnischen und
juristischen Dingen, in den Händen eines Aus-
schusses von Literaten und Künstlern, deren
Aufgabe der Auswahl, Abschäßung usw. der
zu lombardierenden Kunstwerke wäre. Dies
Kreditinstitut, dessen genauere Organisation
Marinetti weitgehend durchdacht hat, soll Aus-
stellungen, Vorträge, Auktionen veranstalten,
kurz auf jede Weise die Propagandatätigkeit
beleben.
Falls es sich bewahrheiten sollte, daß Mus-
solini die Anregungen Marinettis beifällig auf-
genommen hat, ist die Realisation dieser Lom-
bardbank vielleicht keine Utopie. Viel ver-
sprechen kann man sich freilich kaum von ihr,
da sie weniger Rücksicht auf die Nachfrage
und ihre Träger, als auf das Angebot nimmt.
Werden die Zahlungsbedingungen nicht nach
dem Vorbild der „Kunstgemeinschaff“ refor-
miert, so wird auch in Italien aller gute Wille
nicht im Stande sein, eine Änderung
gegenwärtigen Notlage herbeizuführen.
Romneys „Blue Boy“ verkauft
Amerikanische Zeitungen melden den Ver-
kauf von Romneys „Blue Bo y" genannten
Bildnisses von Will. Tennant durch seinen Be-
sißer Walter S. M. Burns, einen Neffen des
verstorbenen J. Pierpont Morgan, an die
Ehrich-Galleries in New York. Das
Bild, das 1790 gemalt wurde und Romney ein
Honorar von rund 5000 M. brachte, wird vor-
aussichtlich nach Amerika transportiert wer-
den, wo sich bereits das gleichnamige Bildnis
von Gainsborough befindet.
Im Kaiser-Friedrich -M u s e u m in
Berlin hängt das schöne Bild von Botticelli,
Maria mit dem Kinde,
einem Chor singender Engel,
sich seinerzeit in der Sammlung des 1874 in
Berlin verstorbenen Grafen Athanasius von
Raczynski befunden, der es testamentarisch
dem Preußischen Staate vermachte. Während
die anderen Stücke seiner Sammlung 1902 in
das Museum zu Posen gebracht wurden, blieb
dieser Botticelli in Berlin. Die Bestimmungen
des Raczynskischen Testamentes hat das
Reichsgericht in Übereinstimmung mit dem
Kammergericht gegenüber der Klage des Ver-
treters des gräflich Raczynskischen Familien-
Fideikommisses auf Herausgabe des Ge-
mäldes von Botticelli als gültig anerkannt, —
der Botticelli bleibt also in Berlin. Wenig-
stens vorläufig, — denn es scheint noch frag-
lich, ob jene Bestimmung des Erblassers mit
der Vorschrift seines Familien-Fideikommisses
in Einklang zu bringen ist, die anscheinend
einen Familienbeschluß für dergleichen
Stiftungen verlangt.
Abformung des Bamberger Reiters
Eines der Meisterwerke der deutschen
bildenden Kunst, der sfolze Reiter im Bam-
berger Dom, ist vor einiger Zeit von einer
Metallwarenfabrik abgeformt worden und wird
jeßt in galvanoplastischen Nach-
bildungen verbreitet. Als die Nachricht
von der Abformung zuerst auftauchte, pro-
testierte die Öffentlichkeit — genüßt hat es
nichts, und jene Fabrik verbreitet jeßt einen
Prospekt, in dem sie Nachbildungen des
Reiters in jeder Größe anbietet, von drei Meter
bis 40 cm, von 7500 bis 70 M. Das Ganze
bedeutet eine Kunstverfälschung, die ein
Projekte mancher Art, auf deren 5^i
Durchführung er noch hoffen mochte, 'Li
mit ihm begraben. Es ist nicht ohne 1
daß ihn der Tod kurz vor der Eröffn11 -
neuen Museumsbauten he.imraffte.
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J<o®h
Im Westen nichts Neues
„Ich möchte ein neues Buch anfan0^fi‘
ich weiß wirklich nicht, was ich jeßt 5 e[f‘
soll", sagt Erich Maria Remargue, der
reichste deutsche Schriftsteller der
zu Alfred Kerr. c
„Am besten nichts Neue5’
lächelnd Alfred Kerr.
Dr. William Cohn, der Mitarbeiter Otto
Kümmels an der Ostasiatischen Ab-
teilung der staatlichen Museen in Berlin,
ist zum Kustos daselbst ernannt worden. Dr.
Cohn, der als einer unserer besten Kenner der
östlichen Kunst gilt und mehrere Male in
China, Japan und Indien geweilt hat, ist Her-
ausgeber der „Ostasiatischen Zeitung" und
der Buchserie „Kunst des Ostens“ (Bruno
Cassirer Verlag), in der er selbst den schönen
Band über „Indische Plastik“ verfaßt hat.
Julian Falat f .
I"
Am 10. Juli ist in Bysky bei Bielsk (
Falat im 76. Lebensjahre gestorben. Lji
lizien geboren, hatte er seine erste Au5® $
in München genossen, dann machte
dienfahrten im Süden und durch Polen- ,j|ji
ließ er sich 1889 in Berlin nieder und ” cf
Zacharie Birtschans^
PARIS, 88, FAUB. ST-HON°P
(en face de l’EIysee)
TEL. ELYS. 17-02
Bei der Auktion
Stimme aus dem Publikum:
Masse ist denn ‘diese Figur?“
Der Auktionator: „Aus de
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Höhe. Bei aller Berufsarbeit hatte ®| |i‘
großes Kunstinteresse und sammelte f'j 0.
lichem Verständnis Porzellane un j|
m ä 1 d e. „Die Kunstauktion“ verliert
einen alten, treuen Freund.
merkte zu seinem Erstaunen, daß nur “'jih
Seiten auf geschnitten waren. Als Wil® ^jd1
kam, donnerte er ihn an: „Sie haben
laubt, eine so miserable Kritik über pji
schreiben und haben nur den erste11 ;
meines Buches gelesen — —
denn nötig,“
Wilde ruhig, „ein faules Ei ganz
zu bemerken, daß es stinkt?“
oiwii mein uui Mai oiviiuiiy vun juyu -ii fl1 i >
U. a. zeigten Bilder von ihm Kaiser t*ei
als Jäger. Im Jahre 1893 wurde er zum^j rjr- dei
der Berliner Akademie ernan11 \ fr er Ge
der BerU^Qkert
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sich mehr der Darstellung von Jagd un® j ‘mein
Otto Henkell J-
Am 16. Juli verstarb in Bad Gaste'l')lii' Tlcn ft,
Henkell, der Inhaber der weithin be® 1
Sektifirma Henkell & Co., im
60 Jahren. Der Verstorbene war der Ene Ä]
Gründers der Firma. Er machte sciRj,'
bildung in Amerika durch, wo er -O
allem mit dem Reklamewesen bes^Ld
Er übernahm in jungen Jahren die Leit® J
Geschäfts und brachte es auf sein® , #
Höhe. Bei aller Berufsarbeit hatte L.j
großes Kunstinteresse und sammelte
¥
faule Ei
verriß einmal
Buch' eines Freundes in y
nächsten Tag kam der I',c piiA
pört zu Wilde, um ihm Vorwürfe zu uA
Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Eckart von Sydow, Berlin; für den Anzeigenteil: F.-E. Hartmann, Berlin. Nachdruck nur mit Einverständnis unseres Verlages gestattet — Haftung für um
gesandte Manuskripte wird nicht übernommen. Rücksendung nur, wenn Porto beigefügt. — Druck von H. b. Hermann Gr. m. b. H., Berlin SW 19.
Tab le au x * Meu
Obj ets d’Art
Verkauf an Händ^r
der Berliner Akademie
Laufe der 90er Jahre folgte er <
den Direktorposten der Krakauer ' w. --
akademie, den er lange Jahre hindurc* i bedri
gehabt hat. Er wandte sich nun me‘jC
mehr dem Impressionismus zu und V®Ld
intimer Kenner und Schilderer der P°' ,
Landschaft und des polnischen Volkst®®1 J i|f L?en ;
solcher erfreute er sich einer großen P°^l eger
tät in den polnischen kunstintere5JL als
Kreisen. Was seine künstlerische Wirk5 J L Bfer
anlangt, so spricht schon die Tatsache, 11 auf
der „Altmeister des polnischen Impre5 „h.. dem
mus“ genannt worden ist, für seinen J As"et
Einfluß, den er in der Tat in seinem V® T/Ühelr
Baurat W. Wille f
Im Alter von 52 Jahren ist der ArchH®^
Berliner Staatssammlungen, Baurat '"’a|
Wille, gestorben. Etwa 20 Jahre lang 11
tätigen Anteil an den Bauten genomm®1^
auf der Museumsinsel, in Dahlem usw. ®r‘.
wurden. Am freiseten konnte er sein®^
tentionen bei dem Umbau des
Museums für Völkerkunde L
Wohl hat man hier nicht mit Unrecht „
allzu starke Betonung des rein Archit®" (
sehen getadelt, aber er hat immerhin 311 «
völlig unzulänglichen Räumen passable j
zu schaffen gewußt. Nüßliche Arbeit
auch bei dem Umbau der Schinkelsche®
akademie für die Bildnissammlung j(
Nationalgalerie geleistet. Weniger
ständig konnte er sich bei den große®,
bauten betätigen, bei denen er
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Monsieur H. Barral, libraire-antiquaire,
Montpellier, schreibt uns am 13. Juli d. J.
u. a.:
„ . . . vu lebonresultat obtenu par cette
publicite (dans la. K. A.) voudriez vous avoir
l’obligeance . . . Apres les vacances nous ferons
une Annonce plus importante. Je rettens votre
Journal comme excellent agent de Pu-
blicity et ne manquerai pa® de le signaler ä
mes confreres.“
„ . . . In Anbetracht des guten Erfolges,
den wir dank Ihrer Anzeige erzielt haben, möchten
wir Sie bitten . . .
Nach den Ferien werden wir einen größeren In-
seratenauftrag erteilen. Ich betrachte Ihre Zeitung
als ausgezeichnetes Insertion!-
o r g a n~und werde nicht verabsäumen, sie meinen
Kollegen zu empfehlen.“
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Museumsinsel den Plänen Messels, in "J
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