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„Dielvunstauktion“

Jahrg. III, Nr. 5 vorn 5, Februar 19/

VORBERICHTE

Berlin
Kunstgewerbe des 16. bis 18. Jahrh.
Vorbericht Berlin. — Am 12. und 13. Februar
findet in R. Lepkes Kunst-Auktionshaus,
Berlin, eine Versteigerung von Kunst-
gewerbe des 16. bis 18. Jahrhun-
derts statt. Das Hauptgewicht ist dabei auf
kunstgewerbliche Arbeiten des 18. Jahrhunderts


V o rtragekreuz
Französisch, Ende des 13. Jahrh.
Sammlung Ad. Piel, Bonn
Versteigerung bei Wert heim- Bangel,
Berlin
26. Februar 1929
Crucifix
Travail francais. Fin du XIII e sciecle
Coll. Ad. Piel-Bonn
V ente chez W ertheim-B angel, Berlin,
le 26 Fdvrier 192g
gelegt, daneben gelangen aber auch einige
schöne Stücke aus dem 16. und 17. Jahrhundert
zur Versteigerung. Zahlreich sind die ver-
schiedenen Möbeltypen vertreten, besonders
der Zeit Louis XVI. So mehrere Sekretäre
und andere Schreibmöbel, sowie Sißmöbel,
darunter eine größere Aubussongarni-
t u r mit vergoldeten Gestellen aus etwas
späterer Zeit, aber von selten schöner Aus-
führung. In vielen guten Stücken ist auch die
Bionzekünst von der Zeit des Rokoko
bis zum Ausgang des 18. Jahrhun-

A N TI Q U I TÄTEN
Antike
figürliche und ornamentale
Plastik
Möbel, Kleinkunst
Mme. STOECKLIN de GRUNIG
2 Avenue Portalis, Cercle Militaire
Place St. Augustin, PARIS
Tel.: Laborde 69-78

derts zu sehen; Tisch leuchter mit
Kristall behäng, Wand-Appliques,
Kaminuhren, Kandelaber und über
ein Dutzend Kronleuchter, größten-
teils mit Prismenbehang. Einige der
Bronzen sind von T h o m i r e signiert.
Von den übrigen Gegenständen sind be-
sonders erwähnenswert: ein großes
Speiseservice aus Sevres-Porzel-
1 a n mit türkisblauem Bandwerk, bunten
Blumen und Amoretten. Vier sehr schöne
Alt-Wiener Teller. Ferner silbernes
Tafelgerät, darunter schwere sil-
berne Kandelaber, meist aus fran-
zösischen Werkstätten (O d i o t, A u c o c).
Dann ein hervorragend schöner Teekessel
aus dem Empire. Endlich ein Humpen
und verschiedene kleinere Trinkgefäße
des 17. Jahrhunderts.
Unter den Metallarbeiten findet man:
Maßkrüge, Kaffeekannen, Salzfässer aus Zinn,
Zinnleuchter, Zinnteller, Messingvasen, Steh-
lampen, Bowlen, Mörser, Leuchter, Uhren,
Bronzefiguren, Teekessel. Die Porzellane
seßen sich zusammen aus: Tellern, Tee-
servicen, Kuchenaufsäßen, Vasen, Figuren,
Leuchtern, Uhren, Körbchen usw. Unter den
Gemälden sind hervorzuheben: Nr. 394,
E. von Gebhardt, Bauer (Abb. im Kat.
Taf. 3); Nr. 411, G. H. Kotsqhenreufer,
Zwei Damen (Abb. im Kat. Taf. 3); Nr. 421,
H. M ü h 1 i g , Herbstlandschaft (Abb. im Kat.
Taf. 4); Nr. 437, Nik. Roosenboom,
Winterlandschaft (Abb. im Kat. Taf. 4); Nr. 439,
Leopold Schmutzler, Sißende Spa-
nierin (Abb. Seite 19). Unter den Gläsern
befinden sich: Pokale, Kelchgläser, Karaffen,
Römer, Sektgläser, Flakons, Vasen, Bowlen.
Unter den Deutschen und Delfter
Fayencen und chinesischen Por-
zellanen sind vertreten: Fayence-Teller,
Vasen, Schüsseln, Figuren, Delfter Platten,
eine Delfter Fayence-Kamin-Uhr, Kölner Bart-
mannskrüge usw. Unter den Marmor-,
Elfenbein-Arbeiten usw. sind zu er-
wähnen: Marmorbilder, Pendülen, Säulen,
Elfenbeinfiguren, Elfenbein-Schachspiel. Ferner
sind vertreten: Emailledosen, Tabatieren,
Schnupftabakdosen, Spindeluhren. Unter den
Arbeiten in Gold und Silber
findet man: Dosen, Tabatieren, Löffel,
Brillantnadeln, Armbänder, Ringe usw. Unter
den Textilien und Teppichen sind zu
erwähnen: alte Seidenstoffe, Seidendecken,
Kissenplatten, Schals, Kasel, Kelims, Deutsche,
China-, Buchara-, Schiras-Teppiche.
Der mit 28 Abbildungstafeln gut illustrierte
Katalog Nr. 2005 ist durch Rud. Lepke zu
beziehen.
München
Moderne
Pressen- und Vorzugsdrucke
Der Münchener Antiquar Emil Hirsch kün-
digt mit einem neuen Katalog auf den
25. Februar seine 16. Versteigerung an, durch
welche die Bibliothek des verstorbenen Herrn
Max Kirdorf unter die Leute gebracht wer-
den soll. Es handelt sich hier um eine aus-
gezeichnete Sammlung moderner Pressen- und
Vorzugsdrucke, unter denen Erzeugnisse der
Ashendene-, Bremer-, Doves-,
Eragny-, Ernst-Ludwig-, Keims-
cott-, V a 1 e - P r e s s e n , der Hun-
dert- und Insel drucke hervorragen.
Vor Erwähnung der wichtigsten Werke sei
aber auf die reizvolle Einleitung hingewiesen,
in der Emil Hirsch sich in der ihm eignen klug-
charmanten Art als wahrer Antiquar und als
Freund und zuverlässiger Berater des Samm-
lers erweist.
Max Kirdorf hat mit ausgesprochenem Ver-
ständnis und dem Anspruch eines Bibliophilen
von Niveau gesammelt. Die Einbände aus den
Werkstätten der Doves-Bind ery, von
Carl Sonntag, F. Dudick-Aachen,
geben Zeugnis von seinem sicheren und guten
Geschmack. Gleich im Anfang nennt der Kata-

DCIPOTTC

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ACHETE ET VEND
SCULPTURES-VITRAUX
TAPISSERIES“ IVOIRES
EMAUX- MEUBL.ES
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log unter den Drucken der Ashendene
Preß den Dante in Groß-Folio (Nr. 4 d. K.)
und unter Nr. 5 den gleichen Text in der Quart-
ausgabe auf Pergament mit handgemal-
ten Initialen. Die fast vollständige Reihe der
Doves-Preß-Drucke zeigt Goethes
Tasso, die Iphigenie und den Werther in Per¬

schränkung auf die typographisch wirklich Q~
diegenen Werke zeigt sich der Wert diesc
schönen Sammlung.
Wien
Gemälde, Porzellane, Golddoseö

gament-Drucken (Nr. 53—55 d. KJ. —
Nr. 58, ein Sammelband, ist für den Biblio-
philen durch die 31 „Lists of Books“ der
Doves Preß besonders interessant. Unier den
42 Erzeugnissen der Ernst-Ludwig-
Presse (Nr. 110—152) finden wir besonders
viele der heute seltenen Drucke auf Japan-
papier. Die geschlossene Reihe der
„H u n d e r t d r u c k e“ führt über die Drucke
der „Hundertfünfzig“ und der Hyperion-
drucke mit ihrem „Faust“ auf Perga-
ment (Nr. 217 d. K.) zu den Pressedrucken
der „I n s e 1“ und zur „Keimscott Pre ß“.
Diese hervorragende englische Werkstatt
repräsentiert sich ausgezeichnet vor allem
durch Nr. 254, Caxton, The golden Legend;
Nr. 257 C h a n c e r. Works The Canter-
bury Tales mit den 87 Holzschnitten nach
Burne Jones, 1896 in rot und schwarz ge-
druckt in einem Original-Schweinslederband
mit reicher Blindpressung nach einem Entwurf
von William Morris. Der Taxpreis für dieses
bibliophile Meisterstück beträgt 4500 M. — Als
schönstes französisches illustriertes Buch der
letzten Jahrzehnte ist unter Nr. 284 die von
Amyot übertragene Ausgabe von L o n g u s ,
„Les Pastorales ou Daphnis et Chloe“, mit
ihren 150 Lithographien von Bonnard in

sehen konnte: Porträts von A. von
reifer, R. Bell, Fl. Chabanne

" 10-n
AUSlfl

Vorbericht Wien. — Die G e m ä I d j ► g
graphischen Porzellane, Gol1',^*'""'
dosen, Möbel, Vitrinenobjekte uC. ~——
Waffen, welche Albert Kende in Wien vc_ 5
4. bis 6. Februar zum Ausgebot bringt, stamrhe'ebr. 12.13
größtenteils aus kaiserlichen Sam^ebr
1 u n g e n , der Rest kommt aus P a t r i z i e h ' 9
besitz. Es ist hier bestes heimisches Kun5. ‘”'•25-26
gut zusammengetragen. Die Gemäl de'ebr. 26
k o 11 e k t i o n freilich umfaßt ein weiteres .
biet. Hier sind zunächst alte Meister verseht ''5
dener Schulen anzutreffen: Ein niederdeutsch!
Altarflügel aus der Umgebung des Barth ™ E I
Bruyn, ein signierter Palamedesz i^eib ~-
einer Gesellschaftsszene, eine gleichfalls s>-, r"
nierte „Landschaft“ von G. Morland. Uni1 ebr. 5.5
den modernen Gemälden sind neben Ache^ebr. l5
b a c h und Gabriel Max, die bekanntes^.
Wiener Namen zu finden. G. F. Wah... r' 25
m ü 11 e r ist durch die reizvolle Darstell'11’1^1'« 4-6
einer Mutter mit ihrer Tochter an der WT^äi
des jüngsten Kindes vertreten.
Die Miniaturensammlung

12-14
□ a nun 1 u 11 y en^/lär»,_
Stücke, die man vor einigen Jahren (1"Q
auf der Miniaturensammlung der Albert'"3’


Das kürz!

(Fortseßung s. Seite j

Gr

TAPISSERIES

Sch


JANSEN

Zusanimen]

1

PA RI S 5 6 & 9 Rue


Vitrinenobjekteh
Tiroler Stainer-Geige

*>rd Ihn
"'äs Sie

NICE
LE CAIRE
ALEXANDRIE

LONDRES
BUENOS-AIRES
LA HAVANE

einem Exemplar auf van-Geldern-Bütten in
blauem Saffianband von F. D u d i c k ge-
nannt. Eines der zwölf Pergamentexemplare
von Steele’s „The Revival of Printing“, die be-
rühmte Bibliographie der Hauptwerke der
modernen englischen Pressen aus der Ric-
cardi Preß, ist unter Nr. 330 aufgeführt.
Als Unikum muß noch der einzig hergestellte
Pergament-Druck von Vade’s „Poesie s
et lettres facetieuses“ (Nr. 346 d. K.) genannt
werden.
Emil Hirsch hebt mit Recht hervor, daß die
sogenannten „Luxusdrucke“, die mit Recht ihre
Bezeichnung tragen, als üppig in der In-
flationszeit in die Halme geschossene Fabri-
kationsware, in der Sammlung Kirdorf keinen
Platz gefunden haben. Gerade in der Be-

^Uei

Näheres
Admini:

Louis Siccardi. — Die verschiedenartig
Antiquitäten, welche vom zweiten
ab versteigert werden, sind zu einem bed‘
tenden Teile Erzeugnisse der Alt-Wie/1
Kunstfertigkeit des 18. und frü’
19. Jahrhunderts. Die Porzellane, zuiF
Tafelporzellane, stammen aus der besten j
der Wiener Manufaktur. — Französisci,
Golddosen des 18. Jahrhunderts finden ‘
in kunstvoll gearbeiteten Stücken, so eine ov
Rokokodose, auf dem Deckel musiziere11
Paar in einem Park in getriebener Arbeit, Ü
den Möbeln und
eine wohlerhaltene
1666 anzutreffen.

Rokoko-Puppenstube um 1730
Sammlung Ad. Piel, Bonn
Versteigerung bei Wertheim-Bangel, Berlin
26. Februar 1929
Modele d'un salon Rococo. vers 1730
Coll. Ad. Piel-Bonn
V ente chez Wertheim-B angel, Berlin,
le 26 Fevrier 1929

K Ullsl
Leo
^erlin V




Objets de Collection
Tapisseries ■ Peintures

BRIMO DE LAROUSSILHE
34, Rue Lafayette — 58, Rue Jouffroy (Bd. Malesherbes) Paris

Du Haut-Moyen \
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