2
„Üie Kunstauktion'*
VORBERICHTE
ge-
ANTIQUITÄTEN
le 26 — 27
^ERst
HC
1,
*•*» 24. F
PAUL CASSIRER/HUGO HELBING
U-Mä
VERSTEIGERUNGEN
o ©
ylLTEK MEISTE»
Li
BERLIN W9
FRTEDRICH-EBERTSTR. 5 / TELEPHON: NOLLENDORF 974
BERLIN W10, VIKTORIASTRASSE 35
34, Rue Lafayette — 58, Rue Jouffroy (Bd. Malesherbes) Panis
be-
im d
Objets de Collection
Tapisseries ■ Peintures
sein, wie sich das überall
durch den prachtvollen
angespannte Interesse an
dieser außerordentlichen
Frühjahrs-Auktionen bei P. Graupe
Paul Graupe versteigert im März dieses
Jahres die Bibliothek des Herzogs
Georgij N. von Leuchtenberg (Auk-
tion 87). Diese Bibliothek enthält eine äußerst
umfangreiche, fast vollständige A 1 d i n e n -
Sammlung in sehr gepflegten, durchweg
kompletten Exemplaren, die sich noch zum
Teil in den venezianischen Original-
kunst, Verona 1483 (Nr. 173 d. KJ. Die schöne
französische D e k a m e r o n - Ausgabe von
1757 ist unter Nr. 40 d. K. mit 600 M. taxiert,
eine schöne illustrierte spanische Ausgabe des
Don Quichote von 1780 (Nr. 162 d. K.) mit
400 M. — Sehr interessant sind sechs dekora-
tive englische farbige Aguatinta-Stiche von
T. T. Burg von 1831, die Eisenbahn zwischen
Liverpool und Manchester darstellend (Nr. 101
d. KJ. Unter den vielen kulturgeschichtlichen
Werken ist u. a. eine Reihe der beliebten Ar-
beiten von Paul La croix (Nr. 216—219
d. KJ. Merians Topographie Galliae von
1655—1661, 13 Teile in drei Pergamentbänden,
ein prachtvolles Exemplar auf starkem Papier
in Einbänden der Zeit, mit 400 M. taxiert, findet
sich unter Nr. 152 d. K. Die berühmte fran-
zösische Ausgabe von Miltons „Le para-
dis perdu“ von 1792 mit 12 Farbstichen in
hervorragenden Drucken avant la lettre auf
großem Papier ist von besonderer Seltenheit
(Nr. 261 d. KJ. Molieres Oeuvres in
sechs Kalblederbänden von 1773 mit den
Kupfern von Moreau le jeune zeigt sich in be-
sonders schönen Kalblederbänden der Zeit
gerade jene höheren
erst in der Romantik
der Kunst wurden. Jede
aufgenommene Regung
Leon f
Lomm’s
Prise
ru<- Lalfii
(Nr. 264 d. KJ. Eine Rarität . ganz großen
Ranges ist eine geschlossene Serie der Ga-
zette Nationale ou le Moniteur
universel Nr. 1 vom 24. 2. 1789 bis Nr. 101
vom 31. 12. 1796 (Nr. 360 d. KJ. Zum Schluß
sei auf die echte erste Ausgabe der Wilde-
schen Salome, die bekanntlich zuerst in fran-
zösischer Sprache erschien, hingewiesen, die
unter Nr. 395 angeführt ist und durch die
beiden mit eingebundenen Originalumschläge
besonders wertvoll ist.
eines innerlich als unwahr empfundenen Zu-
standes entlarvt wird. Weil es keinem Maga-
zin gelingt, uns die Heiterkeit unseres Daseins
gültig zu beweisen, brauchen wir tausend und
ein Magazin. Aber ein Farbstich von Debu-
court oder Janinet überzeugt unwiderleglich,
daß der Himmel auch ohne Wolken sein kann.
Aus diesen Erwägungen heraus darf man
erheblich gespannt
vorhandene und
Katalog besonders
den Farbstichen
Sammlung in zahlenmäßig erfaßbaren Preisen
ausdrücken wird. Jedenfalls darf man mit
einer internationalen Konkurrenz und daher
mit sehr hohen Preisen rechnen.
Einbänden befinden oder um 1800 von
Bozerian und anderen bekannten Bindern
kostbar in Maroquin und Kalbleder
gebunden sind. Von gleicher Reichhaltigkeit
und Schönheit der Erhaltung ist eine Samm-
lung von F. Izevir-Drucken, sowie eine
Sammlung von Bodoni-Drucken, die
sämtlich auf den feinsten und größten Pa-
pieren, in äußerst dekorativen Halbmaro-
quinbänden gebunden, für Eugene Beau-
harnais hergestellt wurden. An Spißenstücken
enthält die Bodoni-Sammlung außer einem
herrlichen Exemplar des „Manuale Tipo-
g r af ico" vor allem eines der drei Exem-
plare des dreibändigen Folio-
Homer von 1808, auf Pergament,
sowie eine Menge kaum je in den Handel ge-
kommener Privat- und Gelegen-
heitsdrucke.
Ferner enthält die Bibliothek Leuchten-
berg zahlreiche berühmte Kostüm- und
Ansichtenwerke des 18. Jahrhun-
de r t s , darunter Prachtexemplare der
P i r a n e s i - F o 1 g e n , Reisewerke,
Pflanzen- und Tierbücher, einige
Dr BENEDICT & Co
AM 26. - 27. MÄ R Z
SAMMLUNG SIEGFRIED SALZ
PORZELLANE
Stickereibild
Krönung der Maria. Niederländisch um 1500
Bonn. Versteigerung bei Wertheim-Bangel,
am 26. u. 27. F e b r. 1929
Tableau en tapisserie
Couronnement de la vierge. Flamand, vers 1500
. Piel, Bonn. V e n t e c h e z Wertheim -Bangel, Berlin
Fevrier 1929
AM 31. MAI
SAMMLUNG SPIRIDON, PARIS
ITALIENISCHE UND NIEDERLÄNDISCHE
MEISTER DES 14. -16. JAHRHUNDERTS
Zeit noch Verhandle1! TU«,
amt verkauf.
norddeutschem A d c
süddeutschem Privatbe5
Den Katalog eröffnen keramiSj
Stühle und Tische erzeugen, unschwer an-
merkt. Wenn dagegen andere Innenkünstler
nichts Besseres wissen, als alte Stile zu ver-
mischen, statt sie anständig zu kopieren, so
sind die Produkte noch armseliger. Der
Effekt bleibt, daß für eine kultivierte Behag-
lichkeit ein eigener Stil bei uns nicht gefunden
worden ist, weil uns für ein unbekümmertes
Leben im Luxus schon die seelische Voraus-
seßung fast zu fehlen scheint. Um so be-
greiflicher ist eben das Zutrauen zu jenem
Stil, den ein Leben mit dem apres nous le
deluge-Standpunkt vor Generationen
schaffen hat.
Dieses grenzenlose Unbekiimmertsein
trifft eigentlich auch
tieferen Dinge, die
wieder Gegenstand
von der Kunst
menschlichen Gefühls erscheint im Rokoko
vergesellschaftet. Das Heroische wird zum
Kavaliermäßigen, eifersüchtiger Liebesschmerz
wirkt nur lächerlich, Familiengefühl zeigt sich
im Spielen mit hübsch gepußten Kindern, die
Liebe ist eine reizende Unterhaltung und nichts
wird ernst genommen als die angemessene
Form. Diese Form aber zeigt sich nicht
nur in der einzelnen Figurierung des Gegen-
ständlichen, sondern gerade in der gesamten
künstlerischen Darstellung als eine durchaus
untrennbare Erscheinungsart vom Objekt, die
bei uns eben nur den Wunsch nach einer
solchen Ebene des freimütigen Lebenkönnens
erweckt.
Dies ist sicherlich auch der Grund, warum
mit dem französischen Möbel des Dixhuitieme
der Farbstich als deutlichere Sprachform des
Stilgedankens der alten Gesellschaft ausge-
sprochen modern geworden ist. Wenn tief im
Bewußtsein und, was noch peinlicher ist, im
Unterbewußtsein heute die Angst vor Re-
volution und Bolschewismus quält, sucht der
Mensch der kapitalistischen Weltordnung Be-
freiung und Ruhe in der Atmosphäre eines
Stils, dem das Soziale gleichgültig war, weil
er die Gefahr nicht kannte und nicht kennen
zu wollen wirklich fertig brachte. Um so er-
klärlicher, daß die Heiterkeit jener Zeit ver-
lockend genug erscheint, um uns zu reizen,
im selben Rahmen dasselbe beruhigende
Gleichgewicht zu finden. Auf einer tieferen
Stufe zeigen die als niveaulos verschrieenen
Magazine heute die gleiche Tendenz. Die
süßen Mädchenköpfe, die durch Sport-
beschriftungen entschuldigten Nacktheiten,
sollen uns in eine Atmosphäre ewigen
Weekends verseßen, deren Kinoluft durch ihre
künstlerische Jämmerlichkeit als Vortäuschung
ilTgHU.
jalng. III. .Nr. ~ vom 17. Februar,1
Hamburg
Gesamtverkauf
der Schloßbibliothek in
Vorbericht Hamburg. — Wir .
kürzlich in Nr. 51, S. 2, über den bevorst1-1
den Verkauf der Schloßbibliothel'
Grafen von Blome auf Salzau * 19-2
die Bücherstube Hans Göß in Hamburg- 25
Sammlung ist besonders reich an alten R1’
beschreibungen, Chroniken, KupferstichWJ
des 17. und 18. Jahrhunderts usw., fast ‘
nahmslos in Ganzlederbänden der J
Interessierte Kreise haben sich dafür c1*
seßt, die Bibliothek geschlossen zu erhaJ
und es schweben zur i
über einen evtl. Gesamtverkauf. .
diese nicht zu einem positiven Ergebnis fi*1'
so findet die angekündigte Versteigerung 1
im Laufe des März statt.
Antike
figürliche und ornamentale
Plastik
Möbel, Kleinkunst
Mme STOECKLIN de GRUNIG
2 Avenue Portalis, Cercle Mili4aire
Place St. Augustin, PARIS
Tel.: Laborde 69-78
>^-2
5
5
Salz^l2
berid1^1'* 12-1:
8
Berlin
Bücher und Graphik
Vorbericht Berlin. — Max Perl, Berlin, hat
auf den 26. Februar eine Bücherauktion
anberaumt, aus deren Katalog nur einige der
interessantesten und wertvollsten Werke ge-
nannt sein sollen. In der Reihe der Inkunabeln
findet sich Br ey de nbachs „Reise in
das Heilige Land“ von 1488 (Nr. 168 d. KJ,
Hugo Schaplers „ein liepliches
lesen .. .“ usw., Straßburg 1500, die erste
Ausgabe der sagenhaften Geschichte Hugo
Capets (Nr. 170 d. KJ; weiter der „Schatz-
b e h a 11 e r“, Nürnberg 1491 (Nr. 172 d. KJ
mit den schönen Holzschnitten von Wohlgemut
und des V a 11 u r i u s Buch über die Kriegs-
München
Antiquitäten und alte GemäE F 1
Vorbericht München. — Am 26. und 2?'
bruar findet bei Hugo Helbing, M1’
chen, eine Versteigerung von AntiC
täten und alten Gemälden, vof*
gend aus
und
statt. _ ____
Erzeugnisse, Waffen, Arbeite11
unedlen Metallen; besonders
Zinn des 18. Jahrhunderts ist gut'
treten. Die ostasiatische Abteilung ‘
hält vor allem zwei ausgezeichnete steil’1
Buddhaköpfe der Han- und
dynastie, figürliche Bronzen.1
Sung-, Han- und Mingzeit, sowie eine I'1
Sammlung japanischer Schwe
stichblätter. Der Schwerpunkt
Auktion liegt diesmal der Qualität und
Zahl nach bei den Möbeln; hervorzuU
sind vollständige Garnituren und E**1'.
möbel des Louis XVI und des Bied1
m e i e r, vervollständigt durch Uhren, SP1»
und andere Einrichtungsgegenstände, ,1
frühere Stilperioden sind mit Einzelsti1’
vertreten. — Bei den alten <
sich u. a. die Namen C o u r t o i s ,
G r i m o u , J o h. R u d.
Juvenel, Mignon,
Christoph Schwarz.
(Fortseßung auf S-
Du Haut-Moyen ntiquit
ä la Renaissance 'Jr'stae\
Qemä
fische a
Holz
Per
Afrika
Aus dem I
.tut cinzeisi1 H^’****
i Gemälden f’1* UCrVfi]
* "K, I al ÜUstra.
Huber, H11 ■■öl
O s t a d e
Die Reihe1
AM 14. - 15. MAI
SAMMLUNG DR.A.BREUER
OSTASIATISCHE KUNST
Hauptstücke der französischen B u
illustration des 18. Jahrhunde1
einige Inkunabeln, darunter vor allem c.!
prachtvoll erhaltenen Sammelband Fj
Schoeffer-Drucke, eine kostbare italien1’
Pergamenthandschrift des Livius mit K
stem Miniaturenschmuck usw.
Im April gelangt in Auktion 88 die B i h jte b _
thek Alfred Simon zur VersK1^^ L I
rung. Es ist wohl die bedeutendste Bibli°IT!5===-
moderner Luxus- und Pressendrucke, diC6“1'-18
neue europäische Buchkunst von ihren lebt-, jg
fängen bis zur leßien Gegenwart lück^ebr
zusammenfaßt. Vor allem seien genam'lf ‘23
vollständige Reihe der Kelmscot- j r- 26
Doves-Preß-Drucke auf P e i’ebr. 26-2
ment in den kostbaren Einbänden ebP -
Cobden-Sanderson und anderen » , ’
rühmten Bindern; die größten Seltenheiten 27-2
dem George-Kreis, unter denen 1 ebi*. 28
einmal die nur in sieben Exemplaren gedr|lHöhl
Cierseßung von Malarmes „Herodias“
sämtliche Drucke und Gaben der MaL r*5
milian-Gesellschaft, frühe pr®^ 8
drucke der Bremer-Presse und 11
andere Kostbarkeiten. Es versteht sicl’jig
dem Rang dieser Bibliothek von selbst, . rz 19
es sich immer um die besten Ausgaben n^*'« 26-2
um gepflegte Exemplare, sowie um kos^lai
Original- und Privatbände handelt. , “’®
Im weiteren Verlauf des Frühjahres |l|
dann die Bibliothek eines d E
sehen Fürsten, die kostbar gebui|1»e|Jr
Werke, Werke zur Topographie, ‘ ®
t ä r- und K o s t ü m w e r k e, A I m a n af, “*'• 25
Geschichte usw. enthält. 'ebr. 2s ,,
„Üie Kunstauktion'*
VORBERICHTE
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ANTIQUITÄTEN
le 26 — 27
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1,
*•*» 24. F
PAUL CASSIRER/HUGO HELBING
U-Mä
VERSTEIGERUNGEN
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ylLTEK MEISTE»
Li
BERLIN W9
FRTEDRICH-EBERTSTR. 5 / TELEPHON: NOLLENDORF 974
BERLIN W10, VIKTORIASTRASSE 35
34, Rue Lafayette — 58, Rue Jouffroy (Bd. Malesherbes) Panis
be-
im d
Objets de Collection
Tapisseries ■ Peintures
sein, wie sich das überall
durch den prachtvollen
angespannte Interesse an
dieser außerordentlichen
Frühjahrs-Auktionen bei P. Graupe
Paul Graupe versteigert im März dieses
Jahres die Bibliothek des Herzogs
Georgij N. von Leuchtenberg (Auk-
tion 87). Diese Bibliothek enthält eine äußerst
umfangreiche, fast vollständige A 1 d i n e n -
Sammlung in sehr gepflegten, durchweg
kompletten Exemplaren, die sich noch zum
Teil in den venezianischen Original-
kunst, Verona 1483 (Nr. 173 d. KJ. Die schöne
französische D e k a m e r o n - Ausgabe von
1757 ist unter Nr. 40 d. K. mit 600 M. taxiert,
eine schöne illustrierte spanische Ausgabe des
Don Quichote von 1780 (Nr. 162 d. K.) mit
400 M. — Sehr interessant sind sechs dekora-
tive englische farbige Aguatinta-Stiche von
T. T. Burg von 1831, die Eisenbahn zwischen
Liverpool und Manchester darstellend (Nr. 101
d. KJ. Unter den vielen kulturgeschichtlichen
Werken ist u. a. eine Reihe der beliebten Ar-
beiten von Paul La croix (Nr. 216—219
d. KJ. Merians Topographie Galliae von
1655—1661, 13 Teile in drei Pergamentbänden,
ein prachtvolles Exemplar auf starkem Papier
in Einbänden der Zeit, mit 400 M. taxiert, findet
sich unter Nr. 152 d. K. Die berühmte fran-
zösische Ausgabe von Miltons „Le para-
dis perdu“ von 1792 mit 12 Farbstichen in
hervorragenden Drucken avant la lettre auf
großem Papier ist von besonderer Seltenheit
(Nr. 261 d. KJ. Molieres Oeuvres in
sechs Kalblederbänden von 1773 mit den
Kupfern von Moreau le jeune zeigt sich in be-
sonders schönen Kalblederbänden der Zeit
gerade jene höheren
erst in der Romantik
der Kunst wurden. Jede
aufgenommene Regung
Leon f
Lomm’s
Prise
ru<- Lalfii
(Nr. 264 d. KJ. Eine Rarität . ganz großen
Ranges ist eine geschlossene Serie der Ga-
zette Nationale ou le Moniteur
universel Nr. 1 vom 24. 2. 1789 bis Nr. 101
vom 31. 12. 1796 (Nr. 360 d. KJ. Zum Schluß
sei auf die echte erste Ausgabe der Wilde-
schen Salome, die bekanntlich zuerst in fran-
zösischer Sprache erschien, hingewiesen, die
unter Nr. 395 angeführt ist und durch die
beiden mit eingebundenen Originalumschläge
besonders wertvoll ist.
eines innerlich als unwahr empfundenen Zu-
standes entlarvt wird. Weil es keinem Maga-
zin gelingt, uns die Heiterkeit unseres Daseins
gültig zu beweisen, brauchen wir tausend und
ein Magazin. Aber ein Farbstich von Debu-
court oder Janinet überzeugt unwiderleglich,
daß der Himmel auch ohne Wolken sein kann.
Aus diesen Erwägungen heraus darf man
erheblich gespannt
vorhandene und
Katalog besonders
den Farbstichen
Sammlung in zahlenmäßig erfaßbaren Preisen
ausdrücken wird. Jedenfalls darf man mit
einer internationalen Konkurrenz und daher
mit sehr hohen Preisen rechnen.
Einbänden befinden oder um 1800 von
Bozerian und anderen bekannten Bindern
kostbar in Maroquin und Kalbleder
gebunden sind. Von gleicher Reichhaltigkeit
und Schönheit der Erhaltung ist eine Samm-
lung von F. Izevir-Drucken, sowie eine
Sammlung von Bodoni-Drucken, die
sämtlich auf den feinsten und größten Pa-
pieren, in äußerst dekorativen Halbmaro-
quinbänden gebunden, für Eugene Beau-
harnais hergestellt wurden. An Spißenstücken
enthält die Bodoni-Sammlung außer einem
herrlichen Exemplar des „Manuale Tipo-
g r af ico" vor allem eines der drei Exem-
plare des dreibändigen Folio-
Homer von 1808, auf Pergament,
sowie eine Menge kaum je in den Handel ge-
kommener Privat- und Gelegen-
heitsdrucke.
Ferner enthält die Bibliothek Leuchten-
berg zahlreiche berühmte Kostüm- und
Ansichtenwerke des 18. Jahrhun-
de r t s , darunter Prachtexemplare der
P i r a n e s i - F o 1 g e n , Reisewerke,
Pflanzen- und Tierbücher, einige
Dr BENEDICT & Co
AM 26. - 27. MÄ R Z
SAMMLUNG SIEGFRIED SALZ
PORZELLANE
Stickereibild
Krönung der Maria. Niederländisch um 1500
Bonn. Versteigerung bei Wertheim-Bangel,
am 26. u. 27. F e b r. 1929
Tableau en tapisserie
Couronnement de la vierge. Flamand, vers 1500
. Piel, Bonn. V e n t e c h e z Wertheim -Bangel, Berlin
Fevrier 1929
AM 31. MAI
SAMMLUNG SPIRIDON, PARIS
ITALIENISCHE UND NIEDERLÄNDISCHE
MEISTER DES 14. -16. JAHRHUNDERTS
Zeit noch Verhandle1! TU«,
amt verkauf.
norddeutschem A d c
süddeutschem Privatbe5
Den Katalog eröffnen keramiSj
Stühle und Tische erzeugen, unschwer an-
merkt. Wenn dagegen andere Innenkünstler
nichts Besseres wissen, als alte Stile zu ver-
mischen, statt sie anständig zu kopieren, so
sind die Produkte noch armseliger. Der
Effekt bleibt, daß für eine kultivierte Behag-
lichkeit ein eigener Stil bei uns nicht gefunden
worden ist, weil uns für ein unbekümmertes
Leben im Luxus schon die seelische Voraus-
seßung fast zu fehlen scheint. Um so be-
greiflicher ist eben das Zutrauen zu jenem
Stil, den ein Leben mit dem apres nous le
deluge-Standpunkt vor Generationen
schaffen hat.
Dieses grenzenlose Unbekiimmertsein
trifft eigentlich auch
tieferen Dinge, die
wieder Gegenstand
von der Kunst
menschlichen Gefühls erscheint im Rokoko
vergesellschaftet. Das Heroische wird zum
Kavaliermäßigen, eifersüchtiger Liebesschmerz
wirkt nur lächerlich, Familiengefühl zeigt sich
im Spielen mit hübsch gepußten Kindern, die
Liebe ist eine reizende Unterhaltung und nichts
wird ernst genommen als die angemessene
Form. Diese Form aber zeigt sich nicht
nur in der einzelnen Figurierung des Gegen-
ständlichen, sondern gerade in der gesamten
künstlerischen Darstellung als eine durchaus
untrennbare Erscheinungsart vom Objekt, die
bei uns eben nur den Wunsch nach einer
solchen Ebene des freimütigen Lebenkönnens
erweckt.
Dies ist sicherlich auch der Grund, warum
mit dem französischen Möbel des Dixhuitieme
der Farbstich als deutlichere Sprachform des
Stilgedankens der alten Gesellschaft ausge-
sprochen modern geworden ist. Wenn tief im
Bewußtsein und, was noch peinlicher ist, im
Unterbewußtsein heute die Angst vor Re-
volution und Bolschewismus quält, sucht der
Mensch der kapitalistischen Weltordnung Be-
freiung und Ruhe in der Atmosphäre eines
Stils, dem das Soziale gleichgültig war, weil
er die Gefahr nicht kannte und nicht kennen
zu wollen wirklich fertig brachte. Um so er-
klärlicher, daß die Heiterkeit jener Zeit ver-
lockend genug erscheint, um uns zu reizen,
im selben Rahmen dasselbe beruhigende
Gleichgewicht zu finden. Auf einer tieferen
Stufe zeigen die als niveaulos verschrieenen
Magazine heute die gleiche Tendenz. Die
süßen Mädchenköpfe, die durch Sport-
beschriftungen entschuldigten Nacktheiten,
sollen uns in eine Atmosphäre ewigen
Weekends verseßen, deren Kinoluft durch ihre
künstlerische Jämmerlichkeit als Vortäuschung
ilTgHU.
jalng. III. .Nr. ~ vom 17. Februar,1
Hamburg
Gesamtverkauf
der Schloßbibliothek in
Vorbericht Hamburg. — Wir .
kürzlich in Nr. 51, S. 2, über den bevorst1-1
den Verkauf der Schloßbibliothel'
Grafen von Blome auf Salzau * 19-2
die Bücherstube Hans Göß in Hamburg- 25
Sammlung ist besonders reich an alten R1’
beschreibungen, Chroniken, KupferstichWJ
des 17. und 18. Jahrhunderts usw., fast ‘
nahmslos in Ganzlederbänden der J
Interessierte Kreise haben sich dafür c1*
seßt, die Bibliothek geschlossen zu erhaJ
und es schweben zur i
über einen evtl. Gesamtverkauf. .
diese nicht zu einem positiven Ergebnis fi*1'
so findet die angekündigte Versteigerung 1
im Laufe des März statt.
Antike
figürliche und ornamentale
Plastik
Möbel, Kleinkunst
Mme STOECKLIN de GRUNIG
2 Avenue Portalis, Cercle Mili4aire
Place St. Augustin, PARIS
Tel.: Laborde 69-78
>^-2
5
5
Salz^l2
berid1^1'* 12-1:
8
Berlin
Bücher und Graphik
Vorbericht Berlin. — Max Perl, Berlin, hat
auf den 26. Februar eine Bücherauktion
anberaumt, aus deren Katalog nur einige der
interessantesten und wertvollsten Werke ge-
nannt sein sollen. In der Reihe der Inkunabeln
findet sich Br ey de nbachs „Reise in
das Heilige Land“ von 1488 (Nr. 168 d. KJ,
Hugo Schaplers „ein liepliches
lesen .. .“ usw., Straßburg 1500, die erste
Ausgabe der sagenhaften Geschichte Hugo
Capets (Nr. 170 d. KJ; weiter der „Schatz-
b e h a 11 e r“, Nürnberg 1491 (Nr. 172 d. KJ
mit den schönen Holzschnitten von Wohlgemut
und des V a 11 u r i u s Buch über die Kriegs-
München
Antiquitäten und alte GemäE F 1
Vorbericht München. — Am 26. und 2?'
bruar findet bei Hugo Helbing, M1’
chen, eine Versteigerung von AntiC
täten und alten Gemälden, vof*
gend aus
und
statt. _ ____
Erzeugnisse, Waffen, Arbeite11
unedlen Metallen; besonders
Zinn des 18. Jahrhunderts ist gut'
treten. Die ostasiatische Abteilung ‘
hält vor allem zwei ausgezeichnete steil’1
Buddhaköpfe der Han- und
dynastie, figürliche Bronzen.1
Sung-, Han- und Mingzeit, sowie eine I'1
Sammlung japanischer Schwe
stichblätter. Der Schwerpunkt
Auktion liegt diesmal der Qualität und
Zahl nach bei den Möbeln; hervorzuU
sind vollständige Garnituren und E**1'.
möbel des Louis XVI und des Bied1
m e i e r, vervollständigt durch Uhren, SP1»
und andere Einrichtungsgegenstände, ,1
frühere Stilperioden sind mit Einzelsti1’
vertreten. — Bei den alten <
sich u. a. die Namen C o u r t o i s ,
G r i m o u , J o h. R u d.
Juvenel, Mignon,
Christoph Schwarz.
(Fortseßung auf S-
Du Haut-Moyen ntiquit
ä la Renaissance 'Jr'stae\
Qemä
fische a
Holz
Per
Afrika
Aus dem I
.tut cinzeisi1 H^’****
i Gemälden f’1* UCrVfi]
* "K, I al ÜUstra.
Huber, H11 ■■öl
O s t a d e
Die Reihe1
AM 14. - 15. MAI
SAMMLUNG DR.A.BREUER
OSTASIATISCHE KUNST
Hauptstücke der französischen B u
illustration des 18. Jahrhunde1
einige Inkunabeln, darunter vor allem c.!
prachtvoll erhaltenen Sammelband Fj
Schoeffer-Drucke, eine kostbare italien1’
Pergamenthandschrift des Livius mit K
stem Miniaturenschmuck usw.
Im April gelangt in Auktion 88 die B i h jte b _
thek Alfred Simon zur VersK1^^ L I
rung. Es ist wohl die bedeutendste Bibli°IT!5===-
moderner Luxus- und Pressendrucke, diC6“1'-18
neue europäische Buchkunst von ihren lebt-, jg
fängen bis zur leßien Gegenwart lück^ebr
zusammenfaßt. Vor allem seien genam'lf ‘23
vollständige Reihe der Kelmscot- j r- 26
Doves-Preß-Drucke auf P e i’ebr. 26-2
ment in den kostbaren Einbänden ebP -
Cobden-Sanderson und anderen » , ’
rühmten Bindern; die größten Seltenheiten 27-2
dem George-Kreis, unter denen 1 ebi*. 28
einmal die nur in sieben Exemplaren gedr|lHöhl
Cierseßung von Malarmes „Herodias“
sämtliche Drucke und Gaben der MaL r*5
milian-Gesellschaft, frühe pr®^ 8
drucke der Bremer-Presse und 11
andere Kostbarkeiten. Es versteht sicl’jig
dem Rang dieser Bibliothek von selbst, . rz 19
es sich immer um die besten Ausgaben n^*'« 26-2
um gepflegte Exemplare, sowie um kos^lai
Original- und Privatbände handelt. , “’®
Im weiteren Verlauf des Frühjahres |l|
dann die Bibliothek eines d E
sehen Fürsten, die kostbar gebui|1»e|Jr
Werke, Werke zur Topographie, ‘ ®
t ä r- und K o s t ü m w e r k e, A I m a n af, “*'• 25
Geschichte usw. enthält. 'ebr. 2s ,,