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Die Kunstauktion: internat. Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes — 3.1929

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Nr. 12 (24. März)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47052#0134
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2

„Die Kunstauktion’’

'Vi'‘ii ly

Adjuge 440000 Frcs. (ja paire), chez Christie,

scheint

mir die dies-

VORBERICHTE

108 Jn.62 I]

vi

AUSSTELLUNG

CHINESISCHER

KUNST


0.

34, Rue Lafayette — 58, Rue Jouffroy (Bd. Malesherbes) Paris

davon,
vielen

sehr
mich
auch
Auf-

daß ich mich
Fällen geirrt

. Ich halte es durchaus für mög-
Bilder, die mir heute nicht ge-
in einem Jahr sehr gut gefallen
daß ich andererseits in einem
schlecht finden werde, die ich
Ich maße mir absolut kein

Objets de Collection
Tapisseries ■ Peintures

Dr<


Auffassung und gut beobachtet. — Hübsch,
wenn auch etwas skizzenhaft, ist die Land-
schaft von Friedrich Feigl. — Das Bild
„Jazz macabre" von Hans St einer verrät
entschieden illustrative Begabung. —- Die auf-
geregte Stimmung des Montmartre von
Rudolf Jacoby scheint mir nicht recht zu
dem Sujet zu passen. Trotzdem sehe ich in
dem Bild einen entschiedenen Schritt zur Los-
lösung von bekannten Vorbildern. — Von Max
Ernst, der augenblicklich kollektiv bei
Flechtheim ausstellt, bringt die Sezession drei
amüsante Bilder, die den Geschmack und den
Stil des in Paris lebenden erfolgreichen Deut-
schen zeigen. Wenn mir auch diese illustra-
tive kunstgewerbliche Malerei nicht liegt, so

leben ä la „Matisse von anno dazumal" aus-
gestellt.
Ich bitte die Maler und die Leser noch ein-
mal, mein Urteil über die Bilder der diesjähri-
gen Sezessions-Ausstellung keineswegs
wichtig nehmen zu wollen. Ich wiederhole noch
einmal, daß sich in meiner Besprechung nur
der Eindruck widerspiegelt, den ich von einem
einmaligen Durchgang durch die Ausstellung
erhalten habe.
lieh, daß mir
fallen haben,
werden und <
Jahre Bilder :
heute gut finde.
unfeh'bares Urteil über das Cesehene an und

kann ich doch ihre Qualitäten nicht verkennen.
— Die Bilder von Krauskopf sind schmis-
sig und nicht übel in der Farbe, kommen mir
aber unausgeglichen in der Komposition vor.
Im Gegensatz dazu stehen die diesmal
schönen Bilder von Carl Hofer. Was
an ihnen ein wenig stört, ist vielleicht
das ein wenig Kunstgewerbliche der
fassung. — B i s s i e r bringt ein sehr hübsches
geschmackvolles Stilleben. — Warum die Se-
zession von Pfeiffer-Watenpuhl, der,
nebenbei gesagt, ein nettes illustratives
Talent hat, drei Bilder ausgestellt hat, ist mir
nicht ersichtlich, ebensowenig verstehe ich das
bei Kleinschmidt, bei dem ich weder
besonders große Qualität noch besonders
große Begabung sehe. — Das Porträt einer
Negerin von Genin ist außerordentlich ge-
schmackvoll. Ebenso die daneben hängende
Landschaft von Walter Becker aus
Cassis s. mer, der aber ein wenig die Ein-
heitlichkeit fehlt. Der Himmel ist recht un-
provencalisch. Der Maler hat außerdem ein
großes skizzenhaftes, aber ganz hübsches
Porträt des Dichters Sauvage und ein Still¬

bin sogar fest überzeugt
in meiner Bewertung in
habe.
Im großen und ganzen
jährige Ausstellung bedeutend besser zu sein
als die vorjährige und zu den besten Hoffnun-
gen für die Zukunft zu berechtigen.
Walter Bondy.

gelben nackten Mädchen könnte heute schon
in jedem bürgerlichen Salon des Berliner
Westens hängen. Seine Grammophonplatte,
die früher ein wenig scharf klang, hat sich be-
denklich abgeschliffen. - RudolfSchlich-
ier beweist von neuem in dem Frauenakt mit
der Kaße, was für fürchterliche Dinge auch ein
begabter Maler malen kann, wenn er durch-
aus originell sein will. Sein wirkliches Gesicht
zeigt er Gott sei Dank in dem Doppelporträt
eines kleinbürgerlichen Ehepaares, das gegen-
ständlich wie malerisch ehrlich und anständig
ist. — Kurt von Keudell, Berlin, hat drei
sehr geschmackvoll impressionistische Land-
schaften ausgestellt. — Von D r e ß 1 e r sehen
wir ein Mädchen, das sich ein Hemd aus-
oder anzieht. Das Bild erscheint mir als ein
sehr interessanter Versuch, die Tradition der
zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts
wieder aufleben zu lassen. Es beweist die
Unparteilichkeit der Ausstellungsleitung, daß
sie dieses Bild angenommen und gut gehängt
hat. — Charlotte Berend zeigt einen
schönen großen Neger auf einem Palmen-
hintergrund. Das Bild ist virtuos gemalt, es
fehlt ihm aber jede Konsistenz. Ein Slevogt-
Aguarell in zehnfacher Vergrößerung durch
eine weibliche Brille gesehen. — Von S c h o f f
sehen wir zwei reizende Renoirbildchen in
Anilinfarben. Dagegen hat Klossowski
zwei wirklich entzückende Landschaften aus
Südfrankreich geschickt, die wie wenige die
einschmeichelnde Liebenswürdigkeit dieser
Gegend zum Ausdruck bringen. Nur bei dem
Bild mit den Olivenbäumen paßt der ein wenig
berlinische Himmel nicht recht zum übrigen. —
Der vorzügliche Rudolf Großmann,
beliebt als Zeichner und als Mensch, hat zwei
seiner feinen Landschaften beigesteuert. —
Hübsch in der Komposition und sehr ge-
schmackvoll in der Farbe ist die Landschaft
im Schnee von Magnus Zeller, schade
nur, daß sich die krapprofe Farbe der links
stehenden Häuser in den beschneiten Dächern
noch einmal wiederholt. — Der Schweizer
Hermann Huber hat eine große figürliche
Komposition geschickt, die so ziemlich an alles
anklingt, was man an Malerei schon gesehen
hat. Troßdem ist das Bild durchaus nicht
ohne Qualitäten, wenn auch die Komposition
viel zu wünschen übrig läßt. Die Größenver-
hältnisse der Figuren sind absolut willkürlich,
so ist zum Beispiel die Figur des knienden
Mädchens hinter der Hauptfigur mindestens
doppelt so groß wie die anderen in derselben
Ebene stehenden. — Von K o h 1 h o f f sehen
wir einen romantischen Blick auf Berlin, im
Mittelgründe steht ein Turm, der wie ein großer
Papageienkäfig aussieht. Der Berliner Raf-
hausfurm in seiner herrlichen Backsteinpracht
fällt dagegen allerdings bedeutend ab. Links
zerfließt die Komposition ins Ungewisse. Das
ganze erscheint mir wenig erfreulich. — Phi-
lipp Franck, ein Gegenpol von Kohlhoff
(deshalb hängt er vermutlich daneben), zeigt
eine Baumblüte in kühler norddeutscher Auf-
fassung. — Willi Huth hat zwei südliche
Figurenbilder ausgestellt, die mir zwar nicht
gefallen, aber doch entschieden begabt sind.
— Hermann Teuber bringt ein ge-
schmackvolles, auf grauen Ton gestimmtes,
zum Teil gut gesehenes Stilleben. Lesser
Ury ein Nachtbild vom Kurfürstendamm,
täuschend ähnlich, aber doch nicht getroffen.
— Pechstein bewundere ich. Es gehört
wirklich Courage dazu, wenn kein besonderer
Grund vorliegt, eine so große Komposition
ä la Max Klinger zu malen. Dabei hat das
Bild froß seiner Schwächen ausgezeichnete
Eigenschaften. Der Expressionist scheint sich
darin zu äußern, daß der Maler seine Modelle
hinter seinem Rücken sitzen läßt. Ob sich
wohl das nackte Mädchen in Gesellschaft
dieser Spießbürger wohl fühlt? Immerhin eine
höchst beachtenswerte Leistung, wenn ich auch
gar nicht mit ihr einverstanden bin. —Hans
W. Glaser bringt diesmal eine Schneeland-
schaft, die entschieden einen großen Fort-
schritt des Malers zeigt, Karl Walther
ein sehr sauberes und hübsch empfundenes
Straßenbild im Schnee. — Die Probe bei
Reinhardt von Ernst Stern ist wißig in der

rbeifen, wie der ini6!16 Ge„
Birnenpokal des 17. jris 1

BERLIN

12JAN.-2.APR.29*
VERANSTALTET VON DER
GESELLSCHAFT FÜR OSTASIATISCHE £
UND DER PREUSS.AKADEMIE DER h

Silber vergoldete Schale, Charles II.
Sign. AF, dat. 1664. — D. 45,7 cm, — Kat.-Nr. 58
Sammlung Lord Brownlow
Das Paar brachte auf der Versteigerung bei Christie, M a n s o n & Woods, London,
am 13. März 1929: rund 72 490 M.
Coupe en argent dord, Charles II. Sign.: A.F. Dat.: 1664.
Diam. 45.7 cm. No. 58 du Catalogue. Coll. Lord Brownlme.
” ” ' ’ ’ Manson & Woods, Londres, le 13 Mars 1929.

Du Haut-Moye ^ntlquitat
ä la Renaiss^nstgewc

Berlin
Moderne Graphik
Vorbericht Berlin, — Am 26. März kommt in
der Kurfiirslenbuchhisndlung, Berlin, Kur-
fürstenstraße, moderne Graphik in Hand-
Zeichnungen, Aquarellen, Litho-
graphien usw. zum Ausgebot. Besonders
reich ist K ä t h e K o 11 w i t z in einer Reihe
schöner Handzeichnungen vertreten — einige
Blätter zeigen, wie strenge Sparsamkeit in

französische un,
Blätter von
Legrand, Strand'
ein vorzügliches A T
Die zweite zeigt -Y
die deutsch L | M
und E x P*
Slevogt, Mel26

Mobiliar, Gemälde
Vorbericht Berlin. — Am 26. Mi
Hecht, Berlin, eine interessante
rung aus Berliner und Ha
Sammlerbesitz. Antike MoV
18. Jahrhunderts, von denen wir 6
Louis-XVI.-Kommödchen, einen DanZ*?, J)»
holzschrank, Sißmöbel des 18. Jah* ’*Uli
und zwei Kristallkronieuchter aus % ,
sunder Manufaktur des 18. Jahrhuiw1 d Beiträ,.
wähnen, leiten zu den HolzplaK ‘8e ;u
und kunstgewerblichen A 1 • ]? |> r.
über. Eine Nothelfergruppe aus de*. '* 1'
seegegend, Ende des 15. Jahrhund6
alter Fassung und die Auferstehung *11.
derselben Zeit und Gegend, sind von ata],
ragender Qualität. Dazu komme*1?
Silberarbeiten -
Danziger 1_,_ _ ... .
und eine reiche Auswahl von K e r a .
der kleinen Gemäldesammlung fig**^1
farbenreiches Bild des C a n a 1 e 11
Canale Grande in Venedig. Eine rei
wähl von Gemälden neuerer Ma I
schließt die interessante Auktion. W**'J
ein Porträt des Defregger, zwei - * <<
des Ribot: ein „Stilleben" und ein
porträt“, die Kartenspielerszene von i* U(;n aus
(Fortseßung auf Seite 4)

Deveria,
Doyle, S ii s usw. i*1 j _
r. i..... jm gaiF
ausges* 15-i 6

der Verwendung der darstellerisch6'
zu hoher Kraft des künstlerischen
führt. Im übrigen verteilen sich die z-
mern des Katalogs auf drei GrupPf
erste umfaßt
englische
Pissarro,
n e 11 usw.,
von Renoir.
wählten Drucken
pressionisten
nisten: Liebermann,
stein, Kirchner, Heckel, Dix, Jaeckel, _
— z. T. ebenfalls durch charakt6 5
Handzeichnungen vertreten. Dritte*1 26
kleine, aber schöne Auswahl ei***’,26-37
Meister der Karikatur und des
sehen Lebens des 19. Jahrht*? 8
in Einzelblättern und Folgen: Do*!2«
v a r n i, Deveria, Alix, • I 8
Atkinson, L
zen und farbigen Drucken.
Sammlung, in der zwar -
Spißenstücke nur vereinzelt vorkod*
sich aber in jeder Beziehung durch e*'j
mäßiges Niveau bester Oualität al*5.
i-
Mobiliar, Gemälde, Tepp’^-is
Vorbericht Berlin. — Am 26. Md**1
bei Leo Griinpeler, Berlin, die
rung der Wohnungseinricht1*1)
Frau Generaldirektor N. st6,
illustrierte Katalog umfaßt rund 700 /
und nennt: Möbel in den Stilen Lud''
Ludwigs XVI., des Barock, Chip 25
süddeutscher Werkstätten um nl:26-27
Dann finden wir einige Beleuch^,.
körper, wie Stehlampen, Leucht *
usw. Unter den orientalische111
pichen treffen wir prächtige Stück6 I 9.
einen mausgrauen Sparta-Täb'i^
feinfarbigen Medaillons, oder den
alten B i d j a r mit altblauem Fond, öOC1 l2-i
einen alten Afghan, roter Fond n11'! 15
und kupferfarbigen Ornamenten, 355.x
ferner Buchara-, Kirman-, Jordes-Stj*j
Ferner finden wir über 30 Gema* 22-23
wiegend aus der Mitte des vergange6'! 23.3.
hunderts, hierunter signierte Bi/ *
Defregger, L. Knaus, Isabel
Achenbach, H. v. Angeli und/
Dyck zugeschriebenes Selbstbildni5:
reich und in vielen schönen Stücken
das Kunstgewerbe vertreten- 1
gegnen wir Bronzeskulpturen, UhreC l*vuSlläll
Vasen, Schalen, Porzellangruppen, E
miniaturen usw. Zuleßt nennt der
zahlreiche Bücher der Weltliteratur?
weise in wertvollen Ausgaben vorhan6
und Graphik.









China-Ausstellung
der Neueingänge
LWANNIECK
Chou- u. Han-Bronzen
skytische Bronzen
1, RUE ST. GEORGES
Tang-u.Sung Keramik
Chün-yao, Yingching. Tlng-
yao, Tzu-chou-yao, Lung-
chüan-yao
PARIS
Wei- u.T ang-T otenbeigaben
In seltenen Darstellungen
ALT-CHINA
GHINABOHLKEN
BERLIN W9, POTSDAMERSTR. 16
DIREKTER IMPORT
 
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