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„Die Kunstauktion"

VORBERICHTE

An unsere Abonnenten!

1929

Ge-


LA RENAISSANCE

DE L’ART


Fondateur: HENRY-LAPAUZE

STÄNDIGE AUSSTELLUNG

ALTCHINESISCHE KUNST

NEUERWERBUNGEN AUS CHINA

DES REVUES D’ART

DR. OTTO


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Miliu

LA PLUS IMPORTANTE
LA PLUS VARIZE
LA MIEUX DOCUMENTEE
LA PLUS LUXUEUSE

Le Numöro: 15 Francs
Abonnements: France 150 Frs. — Etranger 200 Frs. par an

kostbare
Hinblick auf das

exaktesten und wichtigsten Bibliographien
hervorbrachte. Eugene Beauharnais sammelte
das innerlich Gehaltvolle aus allen Zeiten im
schönen Gewände.
Aus der Epoche des Wiegen-
drucks sind einige bedeutende Muster-
stücke vertreten, wie z. B. der Scho elf er-
sehe Augustinus von 1473 usw.
Wahrscheinlich als ein Geschenk des Papstes
gelangte die unvergleichlich schöne und kost-
bare, reich mit Miniaturen geschmückte ferra-
resische Pergamenthandschrift des
Livius in diese Bibliothek. Besonders lag
dem Sammler die Produktion der Aldus-
Werkstätte am Herzen, und eine Aldinen-
Sammlung von solcher Schönheit und Reich-
haltigkeit dürfte sonst kaum existieren. Hier
fehlen weder die kostbaren Inkunabeln,
noch die Erstdrucke der antiken Klas-
siker und die so seltenen Publikationen der
kurzlebigen „Academia Venet a“. Viele
Stücke sind durch ihre Herkunft aus berühm-
tem Besife ausgezeichnet, und fast jedes Stück
wurde von B o zer ian oder anderen Mei-

icr, westdeutsch Ende 16. Jah|'n^(A .
südwestdeutsch Anfang 15. JahrI.

Revue mensuelle illuströe
Edit6e en FRANC^AIS et en ANGLAIS

Das I. Quartal läuft mit dieser
Nummer ab. Wir bitten diejenigen unserer
Leser, die nicht für das ganze Jahr voraus-
bezahlt haben, uns den Betrag für das
II. Quartal 1929 bis zum 10. April einzu-
senden, andernfalls uiiruns erlauben werden,
den Quartalsbetrag durch Nachnahme ein-
zuziehen.

Berlin
Bibliothek
des Herzogs von Leuchtenberg
Vorbericht Berlin. — Paul Graupe, Berlin,
der im Vorjahre die Bibliothek der Her-
zogin Augusta Amalia von Leuchtenberg-
Beauharnais zur Versteigerung brachte, löst
jeßt mit seiner Versteigerung 87 vom 15. bis
16. April die Bibliothek ihres Gemahls, des
Elerzogs Eugene Beauharnais, des
Stiefsohns Napoleons 1. und Vizekönigs von
Italien, auf. Diese Bibliothek ist ein tYpisches
Produkt jener ernsthaften Bibliophilie, die zu
Beginn des vorigen Jahrhunderts einige der
kostbarsten Bibliotheken und auch einige der

Kr,«qu

stern prunkvoll gebunden. — Mit derselben
Vorliebe und demselben Interesse sammelte
Eugene Beauharnais ferner die handlichen,
von großen Philologen besorgten Ausgaben
des E 1 z e v i r, die eine Fülle von Material
zur Geschichte des 17. Jahrhunderts enthalten.
Und als drittes großes Sammelgebiet enthält
die Bibliothek eine Sammlung von Bodoni-
D rucken, alle auf feinsten und größten
Papieren für Eugene Beauharnais hergestellt
und in äußerst dekorative Halbmaroquin-
bände gebunden, — als Spißenstück hervor-
ragend eins der beiden Pergament-
exemplare des Homer von 1 808,
ferner das „M anuale Tipografic o“,
die „Oratio Dominica“ usw.
Der reich illustrierte Katalog enthält
außerdem kostbare Kostüm werke, wie die
„Costumes suisses“ von Reinhard, herrliche
Ansichtenfolgen von Piranesi, Inku¬

nabeln der Lithographie,
samtausgaben usw. Im
ungewöhnlich hohe Niveau wird die Verstei-
gerung der größten Aufmerksamkeit aller
interessierten Kreise begegnen und von der
internationalen Sammler- und Händlerwelt
als willkommene Gelegenheit zum Erwerb
erstrangiger Seltenheiten begrüßt werden.
Ostasiatica, Antiquitäten
Vorbericht Berlin. — Am 16. und 17. April
findet bei Rud. Lepke, Berlin, eine Verstei-
gerung von Ostasiatischem Kunst-
gewerbe und Antiquitäten statt. Der
erste Tag bringt hervorragende Arbeiten der
Han- und T a n g z e i t, vor- und nachchrist-
liche Bronzen, eine Reihe von interessan-
ten Han- und Tangspiegeln. Unter den
Porzellanen sind einige sehr gute Stücke
der Kang-Hsi-Periode, auch die Mingzeit ist
mit einigen schönen Arbeiten aus der Seladon-
gruppe vertreten. Dann folgt eine Sammlung
besonders reizvoller Jadearbeiten
(Schnallen, Beschlagstücke, Zeremonialgegen-

wand die „Judenbraut“ aus dem Rijksmuseum,
daneben Bildnisse seines Bruders, seines
Sohnes Titus und der Hendrickje Stoffels,
weiter die charakteristischsten Arbeiten seiner
mittleren und späteren Zeit, so der „Rabbiner“,
die erst kürzlich der Edinburgher National-
galerie geschenkte „Hendrickje im Bett“ und
die „Minerva“ (Glasgow). Interessant in
diesem Raume ferner die „Obstverkäuferin“,
ein Werk, das Frans Hals als Mitarbeiter
des seltenen Haarlemer Stillebenmalers N i -
colaes van Heussen zeigt. Auch der
nächste Raum stand unter dem Zeichen Rem-
brandts, der hier vor allem mit Frühwerken,
vor allem der „Flora“ (Duke of Buccleuch) ver-
treten war, denen sich die besten Arbeiten von
H obbema, Köninck („Fernsicht“, Slg.
Miss Alexander), Backer, Eeckhout,
Boi u. a. anschlossen.
Die nächsten Räume zeigten mehr als
zwanzig Gemälde Jan Steens, Stilleben
von Kaiff und van Beyer en, prachtvolle
Landschaften Salomon Ruysdaels,
ferner Terborch, Köninck, Maes, A.
v. d. Capelle und C u y p , dessen „Ansicht
von Dordrecht“ (Mr. Anthony de Rothschild)
zu den erstaunlichsten Leistungen holländi-
scher Landschaftsmalerei gehört.
Der Lecture Room beherbergte neben
einer Reihe von Kinderbildnissen als eine der
Attraktionen der Ausstellung das erst kürzlich
von Hofstede de Groot entdeckte, jetzt der
Sammlung Boyne angehörende große Fa-
milienbild in Landschaft von Frans
Hals, das um 1635—40 zu datieren ist. Im an-
schließenden Zentralsaal war die köst-
liche Schau altholländischen Silbers
zwischen vier großen Landschaften in wir-
kungsvollster und geschmackssicherer Weise
aufgestellt. Saal IX enthielt das an koloristi-
scher Kultur Erlesenste, was europäische Kunst
hervorgebracht hat: Werke der Delfter
Malerschule. Auf zarter grauer Wand-
bespannung leuchtet jener unsagbare Farben-
zauber auf, der den Werken eines Vermeer
van Delft, eines Pieter de Hooch,
eines B a r e n d t und Carei Fabritius,
eines Gabriel Metsu oder Emanuel de
Witte entströmt.
Dem ausgezeichnet vertretenen 19. Jahr-
hundert war ein so breiter Raum zur Ver-
fügung gestellt, daß diese vielfach zu wenig
beachtete Kunst ihre volle Wirkung geltend
machen konnte. Außer van Gogh, der mit
etwa zwanzig Werken aus allen Perioden
glänzend repräsentiert ward, Israels,
J o n c k i n d und Breitner, stoßen wir auf
eine Reihe im Ausland weniger bekannter
Namen der Haager Schule, wie Jacob und
Willem Matthys, Maris, Neuhuys, Poggenbech,
Biommers u. a., die wert sind, in einer reprä-
sentativen Ausstellung holländischer Kunst
gezeigt zu werden.
Der Erfolg des großartigen Unternehmens,
dessen Vorbereitungen von einem Stab von
Mitarbeitern seit Jahren betrieben wurden, läßt
alle bisherigen Ausstellungserfolge weit hinter
sich zurück und ist in der Geschlossenheit des
Gesamteindrucks wie in der Qualität der ein-
zelnen Kunstwerke nicht nur mit dem der
flämischen Ausstellung zu messen, sondern hat
diese womöglich noch um ein Erhebliches über-
troffen.

Sir Joshua Reynolds
Bildnis der Charlotte Hunter
Sammlung Ludwig von Gans, Frankfurt a. M.
Versteigerung bei Hugo H e 1 b i n g , Frankfurt a. M. am 7. Mai
Portrait de Charlotte Hunter
par Joshua Reynolds
Coll. M. Ludwig von Gans, Francfort s/M.
Vente chez Hugo Helbing, Francfort s/M., le 7 Mai 1929

Nr. 443, Abendmahlskelch
goldet, westdeutsche Gotik,
machen möchten. Der Katalog ,..j
eine bedeutende Zahl von GemaL
Meister an, unter denen wir
Nr. 465, Joh. H. Tisch bei% b
Knabe, sign., Nr. 467—470, P. L o n | T»k»
bildnis, und Allegorien auf Früh0 L |J J l<
und Herbst, Nr. 495, P o r d e n ° .
aus der Türkenschlacht, Anfang "jf
hunderts usw. Am zweiten Vers>
werden ausgeboten: Osts5
Rollbilder und Graphik. 4..
nen besonders Nr. 517, Knabe ei0. 11 «»2.
Tränke führend, Handmalerei auf "
um 1700, Nr. 527, 111 a m a r o, Fra p
Farbholzsdrnitt, Japan, sign. u. s. >■
asiatische Arbeiten in G • A 11 i
edelsteinen und E 1 f e n b e i 0 f? n .
asiatische Möbel. Ferner > IN \
Katalog eine große Zahl von 05

stände), sowie 100 Stück ausgesu^,
japanischer Schwertsti c£
Am zweiten Tage gelangen
sehe Antiquitäten zum
Möbel von der italienischen p
bis zum 18. Jahrhundert, Porz®*1
schiedener deutscher Manufaktur011^
Krüge von sehr schöner
deutsche Fayencen des
hunderts, ferner eine Reihe - B
Gläser und K a b i n e 11 s c h e i."15 B
einige Gemälde alter Mel,J5.ig B
Silber, Bronzen und verschiede0 (1
der Kleinkunst enthält die ’ 7 B
manches interessante Stück. — D0 7 b
Katalog Nr. 2010 ist durch R0< 17-i8 b
beziehen. i8.lg
Tapisserien, Gemälde, 22-23 ß
Vorbericht Berlin. — Am 17- ' 30 R
bei Jac. Hecht, Berlin, die L.g
der Sammlung des Gesa na' B
Berger statt. Unter den rund ' ' 5 B
des schön illustrierten Kataloge5.1 B
Textilien des 15. bis 18-. .
d e r t s , wie Meßdecken, Tischl00,
Kasels, Kissen, Portieren, fc
Teppiche und Brücken. Dann ** E | |
deutschen Barock und R
der italienischen R e n a i 5 j g..
Nr. 151, K o n s o 11 i s c h mit' k
aufsatz, reich geschnitzt und , 9-lo
gefaßt, Würzburg um 1700; Nr- .’l 12
holz-Truhe, italienisch, Sch00| 12
Gold überhöht, Florenz um l1. 3 *■
Nußholz-Scherenstuhl, r,‘ 15 |
settenform geschnitzt, Steiermar'l 16
hundert usw. Ferner verschiedene |
täten von Ausgrabungen, I
Griechenland und Ägypten. Da 22'23 (
Tongefäße, Lämpchen, Vasen, Sc01 23.2a
kotten und Statuen, z. B. Nr. 24“' | 23
göttin Sechmet, Bronze«. I
2. Jahrtausend vor Christi; Nr-' 25-26 j
r a k o 11 a - F r a u e n k o p f, '2
Epoche, usw. Sodann Rena r
Bronzen, u. a. Nr. 289, Cäsaren01. I
Oberitalien 16. Jahrhundert; Nr- 1
Bronze, Frankreich Ende des 17. I *3-15
Weiter Europäische Holz“>8
und Elfenbeinplastik, L
Christus am Kreuz, mit KreuzM..
Lindenholz, Schwäbisch 16.
Nr. 320, Kopf einer Negerfrau,M
Oberitalienischer Meister Ende 0 _
hunderts u. a. m. Dann treffen Wlf
päische Keramik aus de1 p „
18. Jahrhundert und Eur0' |
Kunstgewerbe, worunter V1 ».
auf Nr. 357, Pendule, in Form 001
fahrenden Diana, Goldbronze, Fra0
18. Jahrhundert, Nr. 417, Mess1'
ter, westdeutsch Ende 16. Jahrl1 z~-

sehen Töpfereien der - -—__
Kien-Lung-Zeit. So Nr. 59
Flund, gebrannter Ton, China, T
Liegendes Kamel, gebrannter 1 p
Sung, Nr. 621, Sißendes Kind, Bl0
Porzellan, China, Kang-Hsi, H. k lv| —
lieh finden wir ostasiatisch
und Kunstgewerbe in Hol7/
und Stein, z. B. Nr. 664, Stehe0
Goldlack, Japan 18. JahrhundeQ
Buddhakopf, West-China, Sung, Li© rr> .
leßt treffen wir noch einen b f C
Flügel und ein Biedermei , er
(Fortseßung 00 D A

 
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