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Die Kunstauktion: internat. Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes — 3.1929

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Nr. 25 (23. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47052#0306
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10

NACHRICHTEH

ein

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UNTER KOLLEG*'

*

Amtlich

MALMEDE«GEISSENDÖRFER

i

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Berliner
kommen,
Abteilung
Ergeb-

damit eine nicht unwesentliche Bereicherung
der in dieser Stadt befindlichen Sammlungen
bilden.

Fingerabdrücken
arbeitet als die
schaff“.

das
und
Re¬
be-

<
]

auftauchten. Nachforschungen führten darauf-
hin zur Entdeckung einer weitverzweigten
Eälscherzenfrale mit umfangreichen Werk-
stätten und bedeutenden „Warenlagern".

KÖLN a. Rh.
Unter Sachsenhausen 33

Abwehr.
Professor (aufbrausend):
der größte Esel!"
Student (erregt):
vergessen sich!"

eine offizielle
letzten Nummer ist
ein Aufsaß von Prof,
dem jeßf in Afrika
Gelehrten, über die
von völkerkundlichen
Bericht des Franzosen

„Die Kunstauktion“

Ein Greco in Straßburg
Das Kunstmuseum von Straßburg besißt
ein Marienbild des Greco, das jeßf von
einem Pariser Maler-Restaurator, Robert de
Sainf-Clair, gereinigt worden ist. Dabei ent-
hüllte sich die Eigenhändigkeit und Schön-
heit des Werkes und sogar eine Signatur
Grecos, in griechischen Lettern. Es läßt sich
der mittleren Zeit des zum Spanier gewor-
denen griechischen Tizian-Schülers zuweisen.
Das zweite Exemplar dieses Madonnen-
Brustbildes, das im Prado in Madrid hängt,
ist offenbar nur Wiederholung oder Kopie.
Die Geschichte des Bildes ist interessant
genug: das Straßburger Museum, das bei
der Beschießung von 1870 so gut wie zer-
stört worden war, dankt seinen heutigen Be-
siß fast ausschließlich den Erwerbungen
Wilhelm Bodes in den Jahren 1890 bis 95.
Der Berliner Museumsdirektor kaufte damals
sehr viel bei Sir Charles Robinson in London,
und das kleine Marienbild Grecos bekam er
dabei sozusagen als Zugabe. Das Straß-
burger Erwerbungsinventar nennt als Ein-
kaufspreis — 300 M. Der Greco-Enthusiasmus
setzte dann erst im Anfang des 20. Jahrhunderts
ein und leider so heftig, daß es Bode nicht
mehr möglich war, auch dem Berliner Museum
ein Hauptwerk Grecos zu verschaffen.


in den
Museen zur Sprache
in der ägyptischen
der vielen köstlichen
deutschen Ausgrabungen in T e I

habe, daß er sie photographisch nachweisen
könne und damit ein Gegenstück zu der
I ingerabdruck-Methode der Kriminalpolizei
besiße. Er hat seine Technik bei veneziani-
schen Bildern um 1500 ausprobiert, bei Wer-
ken des großen Bellini und seiner Schüler
Cima da Conegliano und Francesco Bissolo.
Seine These ist: die Maler drückten, wenn
sie ihre Holztafeln bewegten, unabsichtlich
ihren Daumen in die noch frische Malerei und
hinterließen so Fingerabdrücke, die sich bis
heute gehalten haben.
Soweit der römische Bericht. Die Sache
klingt reichlich phantastisch. Man hat ja oft
genug probiert, sozusagen exakt wissen-
schaftliche Methoden bei der Technik der
Meistenbeslimmung anzuwenden, niemals mit
irgendeinem Erfolge, wenn man bedenkt,
durch wieviele Hände alte Meisterbilder schon

Gazette.
Ein Wißkopf leitete unlängst den
Gazette nach vielem Hin- und Herden^:1
der Ziegenart Gazelle ab, weil die Z1
den wiederkäuenden Tieren gehören .

Daumiers
Erben klagen auf Tantiemen
Ein kurioser und komplizierter Rechts-
streit, der sich um Ansprüche auf das Ver-
vielfälfigungsrecht handelt, läuft augenblick-
lich bei den Pariser Gerichten. Erben Dau-
miers haben den Verlag Rieder, der in einem
kürzlich erschienen Buch über französische
Kunst einige Werke Daumiers reproduzierte,
auf Zahlung der Tantiemen verklagt, da ihnen
von dem Zeitpunkt an, da Lithographien mif
dem Copyright Daumiers erstmals erschienen
waren, Reproduktionsgebühren zustehen, so-
weit die Schußfrist noch nicht abgelaufen ist.
Die Verteidigung wendet dagegen ein, daß
Lithographien und Gemälde, die an Museen
oder Privatsammler verkauft wurden, diesen
gehören und daher das Vervielfältigungsrecht
diesen Besitzern zustehe.
Der Fall erregt in erster Linie deshalb
Aufsehen, weil man bisher über irgendwelche
Erben Daumiers nicht unterrichtet war. Der
Künstler starb 1879 in einem kleinen, ihm von

abon
“eim Ver
k*eigenj
?unstauk
w'en D1T

Museum in der
Frankfurter Dominikanerkirche
Die alte Dominikanerkirche in Frank-
furt a. M., die lange Zeit vollkommen ver-
nachlässigt wurde, soll nunmehr einem wür-
digen Zwecke zugeführt werden. Unter der
Leitung von Geheimrat Prof. Kautzsch,
dem Frankfurter Ordinarius für Kunst-
geschichte, wird eine Sammlung hervorragen-
der Skulpturen aus dem frühen bis späten
deutschen Mittelalter Aufstellung finden. Das
der Stadt Frankfurt gehörige Museum wird

Antike Möbel vom 15. bis 18. Jahrhundert
Tapisserien, Plastik, Gemälde, Porzellane
altes hochwertiges Kunslgewerbe
jeder Art

Erwerbungen
des Westfälischen Landesinuse
Wie uns der Landeshauptmann der Pr7
Westfalen mitteilt, ist unsere Mitteilungj
den Verkauf alter Gemälde der Sai’’n(jll
Caldenhof (Nr. 24, S. 7) insofern nicht
zutreffend, als der Käufer nicht die
Münster war, sondern vielmehr das
fälische Landesmuseum, dessen Träö6
Westfälische Provinzialverband ist.

Internationales
Museumsamt in Köln
Das Internationale Museumsamt, eine
Unter-Organisation des Völkerbund-Institutes
für geistige Zusammenarbeit, eröffnet Ende
Juli in Köln seine erste Ausstellung auf deut-
schem Boden. Sie zeigt etwa 300 Gips-
abgüsse nach Kunstwerken ver-
schiedener Zeiten und soll Anregungen bieten,
um den Austausch der Abguß-Sammlungen
der verschiedensten Staaten zu fördern, um
Kunstsammlungen zur Herstellung und Ver-
breitung solcher Abgüsse anzuregen usw. Von
Köln aus wird die Ausstellung dann in
mehrere belgische Kunststädte gehen. — Das
Museumsamt veröffentlicht neuerdings unter
dem Titel „M o u s e i o n“
Zeitschrift. In der
besonders interessant
1. eo Frobenius,
weilenden Frankfurter
Planung und Eigenart
Museen und ein
Andre Blum über wissenschaftliche Me-
thoden bei der Untersuchung von Bildern und
anderen Kunstwerken.

Zollfreiheit für Gemälde
in den Vereinigten Staaten
Die Einfuhr von Kunstwerken in
die Vereinigten Staaten bleibt auch noch
jeßt nach dem vom Kongreß angenommenen
Tarif abgabefrei. Antike ebensowohl
wie moderne Bilder und Antiquitäten
stehen auf der Freiliste. Nur bei
Teppichen ist eine Ausnahme gemacht:
hier ist der Zollsaß erhöht worden.

zu befürchten, daß die
präziseste Technik im Photographieren von
Fingerabdrücken immer noch schlechter
viel umstrittene „Kenner¬

in der Werkstatt, der sie entstammen, und
dann in den Jahrhunderten seitdem gegangen
sind. So bleibt

Die Büste der Königin Nofretete
Beim Berliner Besuch des Königs Fuad
sollte, nach früheren Zeitungsmeldungen, die
Angelegenheit der berühmten Kalksfeinbüste
der Königin Nofretete
Staatlichen
die hier
als eines
nisse der
E1 - Am ar na steht. Wie man sich er-
innert, hatte die ägptische Regierung an die
Reichsregierung das Ersuchen um Rück-
erstattung des Kunstwerkes gerichtet. Doch
war sie bei den damaligen Verhandlungen
überzeugt worden, daß ihr keinerlei Anspruch
auf die Büste zusteht. Vertragsgemäß waren
die Ergebnisse der von Prof. Dr. Ludwig
Borchardt geleiteten Ausgrabungen zwischen
den preußischen und den ägyptischen Kunst-
sammlungen geteilt worden. Der auf Ägyp-
ten entfallene Anteil steht im Museum von
Kairo — die Büste der Nofretete gehört zu
dem Berliner Anteil. Erfreulicherweise ist,
wie man hört, bei dem offiziellen Teil des
Königsbesuches die Angelegenheit gar nicht
mehr zur Sprache gekommen, weder beim
preußischen Kultusministerium noch bei den
Museen, eben so wenig in einer persönlichen
Unterhaltung, die der ägyptische König mit
dem Generaldirektor der Museen, Geh.-Rat.
Prof. Dr. W. Waeßoldt, hatte. So darf man
annehmen, daß das schöne Werk,
Musterstück aus der Bildhauerwerkstatf des
Thutmosis, der hier die Gemahlin seines
Pharao, des Keßer-Königs Amenophis IV.
modelliert hat, unangefochten den preußi-
schen Kunstsammlungen verbleibt, denen es
rechtens gehört.

j
„Sie smd
„Herr Profess°r’

V e r tu mnu s und Pomona
Beauvais - Tapisserie, Mitte XVIII. Jahrhundert
'7 cm. — Smlg. Ephrussi. — Kat. Nr. 10
Brachte auf der Versteigerung in Paris, Hotel D r o u o t .
durch Mes Lair Dubreuil & B audoin u. die Exp. M ä n n h e i m
am 29. M a i 1929: rund 24 1100 M. (m. Aufschlag)
V ertumne et Pomone
Tapisserie de la Manufacture de Beauvais, du milieu du XVIlle siecle
300 : 177 cm. — Coll. Ephrussi. — No io du Cat.
Adjuge environ 144 000 fr. (av. frais) ä Paris, Hotel Drouot,
par Mes Lair Dubreuil et B audoin, et MM. Mannheim
le 29 Mai 1929

Fingerabdrücke auf alten Bildern
Aus Rom wird gemeldet, daß der argen-
tinische Gesandte in Italien, Dr. Fernando
Perez, eine neue Methode gefunden habe,
um alte Bilder auf ihre Meister zu bestimmen.
Er hat bei fünf Meisterwerken der Akademie
von Venedig Fingerabdrücke gesammelt, die
nachweisbar 500 Jahre alt sein sollen, und hat
sie photographiert, unter starkem Licht,
auf eine Ecke des Bildes geworfen wird
auf der Bildebene ein besonders kräftiges
lief der Pinselführung hervorruft. Perez
hauptet, daß jeder Maler eine ganz indivi-
duelle Art der „Behandlung“ seiner Leinwand

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h rtT’en, die

Museumskäufe
in der Galerie FlechtheiII,
w
Wie wir von der Galerie Flechtheim, v t
erfahren, sind verschiedene Gemäld6)1(:
ihrem Besiß von deutschen Museen (
kauft worden. Es erwarben von ß
mann die Kunsthalle in Bremen ein ’f
leben, das Stettiner Museum eine Sch6'
ger Landschaft, von George G r o s G
Galerie in Dresden ein HerrenbildniS’ (
Hofer das Museum in PforzheihLj
Tessiner Landschaft, die Galerie in D(’] ,
die „Frau in Gelb", das Nürnberger |
ein Selbstbildnis, von Paul Klee d'G
tionalgalerie den Blumenfresser, von
das Museum in Krefeld ein Selbstbildnis’ 1
erwarb von Georges Bragu 6 J,
Städelsche Institut in Frankfurt den
von Dieppe, von Munch das Mus6'1,;..
Breslau „Zwei Mädchen im Garten", das „j
raf-Richarß-Museum „Die Frau am Me6f
das Museum in Lübeck ein Selbstbildn'5'

Corot zur Verfügung gestellten Häusch6k|
hinterließ seine Habe laut Testament J
Frau. Es stellt sich nun heraus, daß ‘
als sie 1896 kinderlos starb, alles dem * J
ihres Mannes, dem Bildhauer Geof’JJ
Dechaume, vermachte, dessen K'J
nunmehr den Prozeß gegen den
Rieder anstrengen.

Anekdoten-Erzähler.
„Geben Sie acht," sagte einer zu
Freunde, „ich will Ihnen eine herrliche
dofe erzählen!" — , ,
„Halt!" fiel ihm der andere ins 'M0' '
weiß eine bessere!"


Fälschungen
praecolumbischer Kunst
In den Vereinigten Staaten ist man einer
großen Fälscherzentrale auf die Spur gekom-
men, die ihren Sitz in Kentucky hatte und
sich speziell mit Fälschungen von Antiqui-
täten, vor allem von Werken der Urbevölke-
rung, befaßte. Trotzdem die von dort stam-
menden Kunstwerke jahrelang als die schön-
sten galten und von verschiedenen amerika-
nischen Museen für Riesensummen angekauft
wurden, begann man aufmerksam zu werden,
als immer neue „Fundstücke", Tongefäße, Ge-
webe und Schmuckstücke, aus dieser Gegend

Verantwortlich für die Redaktion i. V. und für den Anzeigenteil: F.-E. Hartmann, Berlin. Nachdruck nur mit Einverständnis unseres Verlages gestattet. In der Rubrik „Kleine Anzeigen"
die Druckzeile f. Abonnenten mit 9 0 P f g., f. .Nichtabonnenten mit 1,40 M. berechnet, während Überschriften durchweg 1,90 M. kosten. Druck von H. S. Hermann G. m. b. H„ Berlin SW !“•

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Blind. ,.(/F
Ein schottischer Geistlicher hielt
eine Predigt zur Unterstüßung
instituts und fing seine
Worten an:
„Wenn alle Menschen blind wären, f
traurigen Anblick würde dies gewähr6
*

bestätigt. j
Ein Gerichtsvollzieher kam, einen
zu exekutieren. Dieser gewahrte ihn aJL 11
seinem Fenster aus, verriegelte die
überhäufte ihn von oben herab mit f0|d
Worten, worüber der Gerichtsvollzieher 1
des Protokoll schriftlich aufseßte:
„Herr N. N. hat mich von seinem 1
herab beschimpft und gesagt: ich 'v3| *
Schurke, Spißbube, Schlingel und Es62
ich auch hiermit der Wahrheit gem"
stätige."

Zacharie Birtschans^
PARIS, 88, FAUB. ST-H0N0p
(en face de l’Elysee)
TEL. ELYS. 17-02
Tableaux * Meublß^
Obj ets d’Art
Verkauf an Händl^

4’/4 Millionen Mark
für zwei alte Mej:
Durch Zuschüsse von öffentlicher j
privater Seite ist es der Londoner J
Gallery ermöglicht worden, für zwei G6 ,
die Summe von rund 4% Millionen MG
zahlen. Das eine ist das unter dem ‘ j
Cornaro - Tizian bekannte Familienbil6 j
zians, das der Herzog von Northllq
land für rund 2 440 000 M. verkauft6’ J
andere ist das sogen. „W i 11 o n - D i P*L
aus dem 14. Jahrhundert, das der Ea:
Pembroke für 1 300 000 M. hergab. Di6L
zeigt Richard III. zusammen mit
und Eduard, im Hintergrund Johannes
und Engel.

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