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Jahrg. IH, Nr. 58 vom 22.
VORBERICHT^
G. m. b. II.
Inhaltsverzeichnis
von Nr. 38
Seite
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Keizersgracht 640
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GOTHIQaeS
34, Rue Lafayette — 58, Rue Jouffroy (Bd. Malesherbes) F*ar*is
PA RI S, 6 & 9 Rue
9
10
SCULPTURES-VITRAUX
TAPISSERIES- IVOIRES
EMAUX- MEUBL.ES
Bremer Presse am wichtigsten. Niemand, der
nicht einmal die Werkstatt der Bremer Presse
selbst besucht hat, kann sich eine Vorstellung
davon machen, was für eine Fülle schwierig-
ster Experimente der endgültigen Formulie-
rung der einzelnen Typen vorausgegangen ist.
Es wäre auch ungerecht, denen recht zu geben,
die den Werken der Bremer Presse eine ge-
wisse Eintönigkeit vorwerfen. Was diese Kri-
tiker als Eintönigkeit empfinden, ist nichts als
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ALEXANDRIE
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'•15
'•15-19
LONDRES
BUENOS-AIRES
LA HAVANE
Deutsche Pressendrucke.
Von Dr. Hans Goebel
Aukticns-Vorberichte
Auktions-Kalender . . .
Preisberichte
Bibliophile Publikationen.
Von Dr. Alexander Bessmertny . . .
Die italienischen Verleger und Drucker des
15. Jahrhunderts. Von Raffaello Bertieri
Erotische Bibliographien.
Von Dr. Paul Englisch
Kostümkundlich interessante Handschriften.
Von Dr. Wolfgang Bruhn
Das Gebetbuch des Tristan du Perrier .
Bibliographische Legenden.
Von G. A. E. Bogeng
Dorns Meil-Bibliographie.
Von Thomas Crutwell
Makulatur und Restauflage.
Von S. Martin Fraenkel
Auktions-Vorberichte ........
Der Bibliophile am Bücherwagen.
Von Walter Kemsys.
Das Schicksal von Kobells Kupferplatten.
Von Albert Carlebach
Kupferstiche und Handzeichnungen alter
Meister
Bucheinbände in Menschenleder.
Von Ernst Collin
Literatur
Anekdoten
Ausstellungen der Woche
Ein Selbstbildnis von Anton Raphael Mengs
Das Kunstgewerbe auf den großen eng-
lischen Auktionen
Nachrichten von überall
Unter Kollegen
Objets de Colletion
Tapisseries - Peintures
^eschaffr
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Leserkreis
ent-
‘^schichte
Büc
t. 24
t. 24
• 3-4
•11-12
„Die Kunstauktion“
reichend genug geschäht sein. Unter den
Drucken der Kleukens-Presse haben mir
immer Lessings Fabeln am besten gefallen;
ebenso auch Rilkes Stundenbuch bei der Insel-
Presse. Zum Schluß sei im Verhältnis zu den
bisher genannten Pressen bewußt überbetont
auf die Drucke der Oda Weitbrecht-Presse
eingegangen.
Ist es schon an sich ein Kuriosum, daß eine
Frau überhaupt eine Handpressendruckerei
betreibt, so ist es besonders bemerkenswert,
wenn man die Art dieses Betriebes betrachtet.
Oda Weitbrecht hat sich schon bei der text-
lichen Auswahl ihrer Drucke von banalen
Wiederholungen immer wieder gedruckter
klassischer Werke wie vom Druck banaler All-
täglichkeiten ferngehalten und mit gutem Ge-
schmack, wenn auch nicht umfangreiche, so
doch so wichtige Werke gedruckt, daß ihr
Unternehmen wirklich dauernde Beachtung
verdient. Was vor allem bei diesen Drucken
auffällt, ist die Hingabe an die individuelle
Einzelheit jedes Textes, der seine eigene für
uns klassische Form hier gefunden hat, mag
es sich dabei um den Einblattdruck eines Ge-
dichtes von Gottfried Benn, um plattdeutsche
Idyllen von Heinrich Voss, Joriks Betrachtun-
gen über den Toback, Kleists Abschiedsbriefe,
Schillers medizinische Prüfungsarbeit oder
eine expressionistische, vielleicht nicht sehr
bedeutsame, aber durch den Druck geradezu
bedeutend gemachte moderne Äußerung han-
deln. Vielleicht ist die Hingabe an die Indi-
vidualität des einzelnen Textes das spezifisch
weiblich betonte Element dieser Drucke, so
Teekessel und Tablett, Georg II.
Silber vergoldet. — H. 33 cm, D. 26 em
Von P. Lamerie, London, 1736/1737.
Smlg. J. Gabbitas. — Kat. Nr. 172
Brachte bei S o t h e b y & Co., London,
am 27. Juni 1929, rund 31 000 M.
B ouilloir e et piateau, Georges II.
Argent dore. — H. 33 cm., D. 26 cm.
Par P. Lamerie, London, 1736/37. — Coll. J. Gabbitas.
No 172 du Cat.
Vente chez Sotheby & Co., Londres, le 27 Juin 1929
Adjuge environ 186 000 fr.
Alte
^erscheii
An unsere Abonnenten!
Das III. Quartal 1929 läuft mit Nr. 39 ab.
Wir bitten diejenigen unserer Abonnenten, die
nicht für das ganze Jahr vorausbezahlt haben,
uns den Befrag für das IV. Quartal bis zum
1. Oktober einzusenden, andernfalls wir uns
erlauben werden, den Quarfalsbeirag durch
Nachnahme einzuziehen. Eine Zählkarte liegt
dieser Nummer bei.
Auf vielfachen, aus unserem
geäußerten Wunsch haben wir uns
schlossen, außer der üblichen Belieferung
durch das Postzeitungsamt auch eine direkte
Versendung vom Verlage aus in festen Um-
schlägen einzuführen. Für diejenigen unserer
Abonnenten, die die Zustellung der „Kunst-
auktion“ in diesen festen Umschlägen bevor-
zugen, stellt sich der Bezugspreis wegen der
durch diese Art Speziallieferung bedingten
Unkosten in Deutschland, ebenso wie für das
ganze Ausland, wohin die Lieferung nur in
Umschlägen zulässig ist, auf 5,50 M. pro
Quartal.
Musikmanuskripte
Berlin, Vorb. 12.
Silber-Terrine. London, Mitte 18. Jahrhundert
Versteigerung im Palais Schaumburg-Bonn durch Math. Lempertz, Köln,
am 15.—19. Oktober 1929
Terrine d’ argent. Londres, vers T750
Vente dans le Palais Schaumburg-Bonn par
les 15—19 Octobre 1929
besonderer Qualität, ein großes Sofa h
Brokatbezug der Louis XVI-Zeit und zahlr^
reizvolle Kleinmöbel, ferner Perser-TepP1
Silbergeräf u. a. Von der Kleinkunst sin%f|
allem zu erwähnen die I
zellane, darunter Berliner und Meißner ,
ren, Gruppen, Tassen, Geschirre usw.
Du Haut-Moye*1
ä la Renaiss»'
D. A. HOOGENDIJK& CO.
die Einheitlichkeit eines wirklich großen Stils,
der, gerade, weil es sich um neue Typen-
formulierung handelt, spielerische Abweichun-
gen nicht vertragen würde. Aber auch bei
den übrigen deutschen Pressen finden wir
einige ganz außerordentlich bedeutsame Lei-
stungen. Vielleicht ist es unsern Lesern nicht
unlieb, wenn sie hier einige der bedeutsam-
sten deutschen Pressendrucke aufgeführt
finden. Aus der Janus-Presse zunächst
Goethes „Römische Elegien“ und „Torguato
Tasso“; aus der Ernst-Ludwig-Presse Jacob-
sens „Mogens“, Goethes „Hymnus an die
Natur“, Rilkes „Buch der Bilder“, vor allem
aber Kleukens „Reinecke Voss“, und Niber-
galls „Datterich“. Die Drucke der Einhorn-
Presse unter Melchior Lechters Leitung können
heute eigentlich nur noch historische Be-
deutung haben, da wir für Lechters Gotik
wohl zu ehrlich geworden sein dürften. Die
Rudolfinischen Drucke in Offenbach brachten
als besonders schöne Bücher Reuters „Hanne
Nüte“ und Rückerts „Geharnischte Sonette“.
Die Erzeugnisse von Tieffenbachs Officina
Serpenfis sind sehr verschiedenartig aus-
gefallen. Besonders schön ist der erste Druck
des „Pervigilium Veneris“ von 1913; hervor-
ragend gelungen sind auch die „Johanneischen
Schriften“, die „Basia“ des Johannes Secun-
dus, die fünf neuen Dafnislieder von Arno
Holz und sein „Phantasus“. Der Eginhard-
Presse in Aachen sind besonders schöne
Drucke von Chamissos Gedichten und Storms
„Immensee“ zu verdanken. — Unter den vielen
Drucken der Rupprecht-Presse dürften Knut
Hamsuns „Pan“ und Bachofens „Autobiogra-
phische Rückschau“ noch lange nicht hin-
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Wohnungseinrichtung, Ostasiat’*'
Berlin, Vorb. 30. Sept. —1.
Das Auktionshaus Edgar Joseph "l
Rudolf Preuß, Charlottenburg, Groll’’?]
straße 41, wird am 30. September und 1-
tober die Ostasiatische Sammlung und
nungseinrichtung eines Kunstsammlers ’n ‘ .
H ohen zollernstraße 12 zur Verste’ffiw fc I I
rung bringen. Es gelangen bei dieser Auk’T'
seltene und schöne chinesische und japanbj ■ 26
Porzellane, Buddhas, Bronzen, Rofl0W-i.okt
schränke, koreanische Goldlackschra’1‘]j0 ,iokt
Hochzeitstruhen, Kakimonos, Makimonos so"!
hervorragende chinesische, persische und'ij'1*3
Irische Teppiche, Indianerteppiche und Ni0-11
Brücken, zum Ausgebot. Daneben ein Her’4 12
und Speisezimmer, Salon mit japanischen ”1
zügen. Trink- und Rauchzimmer sowie 15-17
größere Zahl von Einzelmöbeln. ‘21
Mobiliar und Kunstgewerbe 7
Berlin, Vorb. 1. Ok* '12
Rudulph Lepkes Kunst-Auktio|,<'13
Haus eröffnet die Herbstsaison mit eljpmber
Versteigerung von Mobiliar und KunstgeW6!
am 1. Oktober. Zum Ausgebot gela’l!'i' 9
Zimmer und Einzelmöbel des 18. und 19.
hunderts, Gobelin- und Chippendale-G04
turen, einige Berliner Biedermeiermöbel ' REI
Am 12. Oktober wird die Firma |i
Liepmannssohn, Berlin, die erste f °FSlEI[jEI’ll
Steigerung von Musikmanuskripfen Wol>- .
(Fortseßung auf Seite 19) , • Christ
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Ankauf • Verk^
Math. Lempertz-Cologne,
wie es Frauen gibt, die es sich leisten können,
für jeden Freund eine wirklich verwandelte
andere Person zu sein, ohne das eigene Selbst
aufzugeben.
Es ist gar nicht so schwer, die Persönlich-
keit der einzelnen Pressen zu erkennen und
lieben zu lernen, und wie jeder Liebende
glücklich ist, wenn das Objekt seiner Wahl
auch bei andern Gefallen findet, wie er die
zu ihm gehörige Frau in ihrer besten Form
gesehen wissen will, so würde es den beschei-
denen Schreiber dieser Zeilen freuen, wenn
seine bibliophil polygame Veranlagung in den
männlichen Drucken der Bremerpresse und
der femininen Wandelbarkeit von Oda Weit-
brecht auch bei andern Anklang fände.
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G. m. b. II.
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TAPISSERIES- IVOIRES
EMAUX- MEUBL.ES
Bremer Presse am wichtigsten. Niemand, der
nicht einmal die Werkstatt der Bremer Presse
selbst besucht hat, kann sich eine Vorstellung
davon machen, was für eine Fülle schwierig-
ster Experimente der endgültigen Formulie-
rung der einzelnen Typen vorausgegangen ist.
Es wäre auch ungerecht, denen recht zu geben,
die den Werken der Bremer Presse eine ge-
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tiker als Eintönigkeit empfinden, ist nichts als
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LONDRES
BUENOS-AIRES
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Deutsche Pressendrucke.
Von Dr. Hans Goebel
Aukticns-Vorberichte
Auktions-Kalender . . .
Preisberichte
Bibliophile Publikationen.
Von Dr. Alexander Bessmertny . . .
Die italienischen Verleger und Drucker des
15. Jahrhunderts. Von Raffaello Bertieri
Erotische Bibliographien.
Von Dr. Paul Englisch
Kostümkundlich interessante Handschriften.
Von Dr. Wolfgang Bruhn
Das Gebetbuch des Tristan du Perrier .
Bibliographische Legenden.
Von G. A. E. Bogeng
Dorns Meil-Bibliographie.
Von Thomas Crutwell
Makulatur und Restauflage.
Von S. Martin Fraenkel
Auktions-Vorberichte ........
Der Bibliophile am Bücherwagen.
Von Walter Kemsys.
Das Schicksal von Kobells Kupferplatten.
Von Albert Carlebach
Kupferstiche und Handzeichnungen alter
Meister
Bucheinbände in Menschenleder.
Von Ernst Collin
Literatur
Anekdoten
Ausstellungen der Woche
Ein Selbstbildnis von Anton Raphael Mengs
Das Kunstgewerbe auf den großen eng-
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Nachrichten von überall
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Objets de Colletion
Tapisseries - Peintures
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„Die Kunstauktion“
reichend genug geschäht sein. Unter den
Drucken der Kleukens-Presse haben mir
immer Lessings Fabeln am besten gefallen;
ebenso auch Rilkes Stundenbuch bei der Insel-
Presse. Zum Schluß sei im Verhältnis zu den
bisher genannten Pressen bewußt überbetont
auf die Drucke der Oda Weitbrecht-Presse
eingegangen.
Ist es schon an sich ein Kuriosum, daß eine
Frau überhaupt eine Handpressendruckerei
betreibt, so ist es besonders bemerkenswert,
wenn man die Art dieses Betriebes betrachtet.
Oda Weitbrecht hat sich schon bei der text-
lichen Auswahl ihrer Drucke von banalen
Wiederholungen immer wieder gedruckter
klassischer Werke wie vom Druck banaler All-
täglichkeiten ferngehalten und mit gutem Ge-
schmack, wenn auch nicht umfangreiche, so
doch so wichtige Werke gedruckt, daß ihr
Unternehmen wirklich dauernde Beachtung
verdient. Was vor allem bei diesen Drucken
auffällt, ist die Hingabe an die individuelle
Einzelheit jedes Textes, der seine eigene für
uns klassische Form hier gefunden hat, mag
es sich dabei um den Einblattdruck eines Ge-
dichtes von Gottfried Benn, um plattdeutsche
Idyllen von Heinrich Voss, Joriks Betrachtun-
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Schillers medizinische Prüfungsarbeit oder
eine expressionistische, vielleicht nicht sehr
bedeutsame, aber durch den Druck geradezu
bedeutend gemachte moderne Äußerung han-
deln. Vielleicht ist die Hingabe an die Indi-
vidualität des einzelnen Textes das spezifisch
weiblich betonte Element dieser Drucke, so
Teekessel und Tablett, Georg II.
Silber vergoldet. — H. 33 cm, D. 26 em
Von P. Lamerie, London, 1736/1737.
Smlg. J. Gabbitas. — Kat. Nr. 172
Brachte bei S o t h e b y & Co., London,
am 27. Juni 1929, rund 31 000 M.
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Par P. Lamerie, London, 1736/37. — Coll. J. Gabbitas.
No 172 du Cat.
Vente chez Sotheby & Co., Londres, le 27 Juin 1929
Adjuge environ 186 000 fr.
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An unsere Abonnenten!
Das III. Quartal 1929 läuft mit Nr. 39 ab.
Wir bitten diejenigen unserer Abonnenten, die
nicht für das ganze Jahr vorausbezahlt haben,
uns den Befrag für das IV. Quartal bis zum
1. Oktober einzusenden, andernfalls wir uns
erlauben werden, den Quarfalsbeirag durch
Nachnahme einzuziehen. Eine Zählkarte liegt
dieser Nummer bei.
Auf vielfachen, aus unserem
geäußerten Wunsch haben wir uns
schlossen, außer der üblichen Belieferung
durch das Postzeitungsamt auch eine direkte
Versendung vom Verlage aus in festen Um-
schlägen einzuführen. Für diejenigen unserer
Abonnenten, die die Zustellung der „Kunst-
auktion“ in diesen festen Umschlägen bevor-
zugen, stellt sich der Bezugspreis wegen der
durch diese Art Speziallieferung bedingten
Unkosten in Deutschland, ebenso wie für das
ganze Ausland, wohin die Lieferung nur in
Umschlägen zulässig ist, auf 5,50 M. pro
Quartal.
Musikmanuskripte
Berlin, Vorb. 12.
Silber-Terrine. London, Mitte 18. Jahrhundert
Versteigerung im Palais Schaumburg-Bonn durch Math. Lempertz, Köln,
am 15.—19. Oktober 1929
Terrine d’ argent. Londres, vers T750
Vente dans le Palais Schaumburg-Bonn par
les 15—19 Octobre 1929
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reizvolle Kleinmöbel, ferner Perser-TepP1
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sten deutschen Pressendrucke aufgeführt
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Goethes „Römische Elegien“ und „Torguato
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wohl zu ehrlich geworden sein dürften. Die
Rudolfinischen Drucke in Offenbach brachten
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Wohnungseinrichtung, Ostasiat’*'
Berlin, Vorb. 30. Sept. —1.
Das Auktionshaus Edgar Joseph "l
Rudolf Preuß, Charlottenburg, Groll’’?]
straße 41, wird am 30. September und 1-
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nungseinrichtung eines Kunstsammlers ’n ‘ .
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Porzellane, Buddhas, Bronzen, Rofl0W-i.okt
schränke, koreanische Goldlackschra’1‘]j0 ,iokt
Hochzeitstruhen, Kakimonos, Makimonos so"!
hervorragende chinesische, persische und'ij'1*3
Irische Teppiche, Indianerteppiche und Ni0-11
Brücken, zum Ausgebot. Daneben ein Her’4 12
und Speisezimmer, Salon mit japanischen ”1
zügen. Trink- und Rauchzimmer sowie 15-17
größere Zahl von Einzelmöbeln. ‘21
Mobiliar und Kunstgewerbe 7
Berlin, Vorb. 1. Ok* '12
Rudulph Lepkes Kunst-Auktio|,<'13
Haus eröffnet die Herbstsaison mit eljpmber
Versteigerung von Mobiliar und KunstgeW6!
am 1. Oktober. Zum Ausgebot gela’l!'i' 9
Zimmer und Einzelmöbel des 18. und 19.
hunderts, Gobelin- und Chippendale-G04
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Am 12. Oktober wird die Firma |i
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(Fortseßung auf Seite 19) , • Christ
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Ankauf • Verk^
Math. Lempertz-Cologne,
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andere Person zu sein, ohne das eigene Selbst
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Es ist gar nicht so schwer, die Persönlich-
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zu ihm gehörige Frau in ihrer besten Form
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