12
NACHRICHTEN
Glockengießers.
Neu
Pressezeichner
UNTER KOLLEGE#
*
♦
SAM
,1
(
der
Sam
MALMEDE«GEISSENDÖRF^
be
Th
von
In
als
von
aus
revolutionär und
Die Entzifferung
einwandfrei und
erste Inschrift,
wurden.
Semiten
mit den
Geräten
SAA
und
und
im
und
auf
Trier
zu veranstalten, hat sich als sehr
erwiesen. In Gemälden von Ännot,
v. Hansemann, Laürencin usw., gra-
und auch plastischen Arbeiten von
siegelartiges Relief mit der Jahreszahl 1281.
Dies Relief stellt den Glockengießer Meister
Bartholdus dar, der auf einem thronartigen
Stuhl sißt, in der Hand ein zum Glockenguß
dienendes Gerät, das wie ein Szepter aussieht.
Es ist dies die älteste bekannte Abbildung
eines
Im
nische Kunsthistoriker Conte Carlo Gamba ein
unbekanntes Porträt Michelangelos aufgefun-
den, das er in der Rivista d'Arte veröffentlicht.
Nach B. Berenson würde es sich um eine
Arbeit von Lorenzo Lotto handeln. Gamba
meint, daß Lorenzo Lotto den Meister 1529 in
Venedig nach seiner Rückkehr aus den Mar-
ken und Bergamo gemalt habe. Denn Michel-
angelo sieht wie ein 50jähriger aus, — 1529 ist
das einzige Jahr, in welchem L. Lotto ihm in
diesem Älter begegnet sein könnte, und
Venedig scheint der einzige Ort, wo diese Be-
gegnung stattgefunden haben könnte.
Aus schmtt au? d e n M o s a i k e n
i n d e r g r o ß en M o s zu Da m a s k u s
Detail de la ddcoration musive
de la mosqude de Damas
(Zu unserem Artikel auf Seite 11)
„Die Kunstauktion'
und Luftballons. Es ist klar, daß als Quelle
alles dessen, was interessant und pikant ist
und vibriert, immer wieder das Großstadtleben
erscheint, — alles andere ist nur ein kleiner
und eigentlich unbedeutender Anhang.
Die Spißenleistungen dieser Schau sind mit
den Namen der Zille, Trier, Wilke, Linnekogel,
Wolff, Scheurich, Jeschke, Kroll, Finetti
Dolbin bezeichnet. Am stärksten, auch
Ausdruck ihrer Eigenart, sind wohl Zilles
Triers Blätter: Zille mit dem Anspruch
Fixierung eigentlicher Wirklichkeit,
mit charmanter Ornamentalisierung, die sehr
subjektiv gewendet wird, aber so hübsch
gerät, daß alle Welt sich an ihr erfreuen kann.
Im ganzen ist die Schau vortrefflich arran-
giert, — sie gibt ein vorzügliches Bild von der
erstaunlich vielseitigen Leistungsfähigkeit der
modernen Zeichner-Journalisten. —ow
Zacharie Birtschansky
PARIS, 88, TAUB. ST-HONORfi
(en face de l’Elysee)
TEL. ELYS. 17-02
KÖLN a. Rh.
Unter Sachsenhausen 33
Herausgeber und Schriftleiter: Dr. J. I. v o n S a x e. Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Eckart von Sy do w , Berlin; für den Anzeigenteil: Fritz-Eduard Hartmann, Berlin. Nachdruck.^ \9
mit Einverständnis unseres Verlages gestattet. — Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen. Rücksend, nur, wenn Porto beigefügt. Druck: II. S. Hermann G. m. b. H., Berlin»
In dem Streit der Meinungen um die Funde
von Glozel war eine geraume Zeit eine Art
Kampfpause eingetreten, — im allgemeinen
verhielt sich die Forschung durchaus ab-
lehnend (vergl. „Kunstaukiion“ 1928, Nr. 47).
Nun wird die Diskussion eine neue
Wendung nehmen oder, zum mindesten, von
neuem angeregt werden. Prof. Dr. Daniel
Voller in Amsterdam beschäftigt sich in einem
soeben erschienenen Buche (Verlag J. H. Ed.
Heiß, Straßburg) mit den Aufschriften
auf den Fundstücken. Gerade diese selt-
samen alphabetischen Schriftzeichen haben
dazu beigetragen, die Glozel-Angelegenheit
so rätselhaft zu gestalten. Denn man fand
sie auf Renntierzeichnungen der Steinzeit,
und so meinte die eine Partei, alles gehöre
in die älteste neolithische Zeit und die Auf-
schriften seien die originale, im Westen ent-
standene, nicht mehr zu entziffernde Schrift
der damaligen Bewohner Frankreichs, — die
andere Partei aber hielt die Gleichzeitigkeit
von Renntierdarstellung und Alphabet für so
unvereinbar, daß sie dem ganzen Fund gegen-
über skeptisch wurde.
Prof. Völler nimmt einen völlig abweichen-
den Standpunkt ein. Die gefundenen Gegen-
stände hält er bis auf drei Objekte für
durchaus echt, aber verschiedenen Epochen
angehörend. Er erklärt als Urheber der Auf-
schriften Semiten, die um 700 v. Chr. in
Glozel und Umgegend eingewandert sind. Sie
haben sich nicht nur ihrer alten hebräischen
Sprache und Schrift bedient, sondern auch
solche nachträglich auf ältere Dinge geseßt,
die sie in der neuen Heimat bereits vorfanden.
Im ganzen geben die Inschriften das Unicum
einer kleinen, primitiven hebräischen Literatur,
die außer einer Grabinschrift und einer Art
Denkmünze aus geschäftlichen Aufzeichnun-
gen, aus Unterrichtsvorlagen für Lesen und
Schreiben, aus kleinen Jagdgeschichten,
humoristischen Pferdegeschichten, aber auch
religiösen Texten besteht.
Die Herkunft dieser Semiten, die Völter
als Autoren der Glozel-Inschriften anspricht,
hat der Amsterdamer Forscher untersucht. Es
ergibt sich, daß es sich um Hebräer handelt,
die ursprünglich in den Kupfer- und Türkis-
minen am Sinai gearbeitet haben, dann von
den Phöniziern als Sklaven zur Bevölkerung
ihrer an der Rhone-Mündung gelegenen
Kolonie Sen gebracht wurden. Die Zerstörung
von Tyrus brachte diesen Sklaven die Frei-
heit, — Sen wurde verbrannt, die Kolonie löste
sich auf, und die Flüchtlinge zogen rhoneauf-
wärts etwa bis Lyon, wo sie landeinwärts
Fürsten des Landes angesiedelt
und um Glozel lebten diese
Landbauer und Handwerker, die
ihnen verfertigten Waffen und
Kupfer und Bronze Handel trieben, gelegent-
lich auch auf Fischfang und Jagd ausgingen.
„Die Frau von heute“
Der Gedanke des Vereins der Künst-
lerinnen zu Berlin, unter diesem Schlag-
worte eine Ausstellung von Frauen-Bild-
n i s s e n
fruchtbar
L. Gräf,
phischen
K. Kollwiß, M. Sieger usw. wird uns eine Reihe
anregender und charakteristischer Frauen un-
serer Gegenwart vorgeführt, die unter ihrem
Namen, sei es auch im nom de guerre, all-
gemein bekannt sind, wie Frau v. Kardorff,
Frau Dr. J. Elias, Polly Tieck, Eleonore Kal-
kowska usw. Oder es sind typische Erschei-
nungen unserer Zeit, wie die Jazztänzerin,
Mädchen aus dem Abendgymnasium usw.
Dieser Querschnitt durch die weiblichen
Existenzformen der Gegenwart ist in seiner
Vielseitgkeit der Beziehungen durchaus inter-
essant, — mehr als ein Bild regt zum Nach-
denken über die Problematik unserer Epoche
und ihrer vielfältigen Umschichtung an.
Eines ihrer unzweifelhaften Resultate ist
Rembrandt oder Auto
Herr Schulz trifft Herrn Müller vor der
einer Kunsthandlung. k
„Nanu, Sie haben eben Ihrer Frau zum |
burtstag ein Bild gekauft?“
„la, und was für ein Bild: einen Remb’8
— wunderbar; 2 : 2,50 ml“
„Was für ein Einfall! Warum haben^
nicht die Gelegenheit der Automobil-Au-^-,
lung wahrgenommen und ihr ein Auto
kauft?“
„Aber, bester Herr Schulz! Wo denl<e|1
hin! . . . Gibt es denn falsche Autos?!"
Die Mama: „Nun, Herzchen, was hat
dir in der Schule beigebracht ?“
Das Herzchen (das zum ersten Mat i"
Schule war): „Nichts Besonderes, Mutti-
ist wohl doch nötig, daß ich morgen v
hingehe.“
zu stellen ist: eine Madonna des Cor-
reggio. Der Meister war bisher in der Galerie
allein durch eines seiner herrlichsten und reif-
sten Werke, die „Danae“, vertreten. Das neue
Bild, auf Veranlassung von Corrado Ricci für
eine halbe Million Lire aus Florentiner Privat-
besiß erworben, entstammt einer früheren
Epoche des Malers und zeigt etwas schwerere,
dunklere Töne. Die Madonna, in einem
wundervoll dunkelglühenden, roten Gewand,
ist in Halbfigur dargestelli mit dem nackten
Jesusknaben im Arm, und neigt sich in un-
endlicher Anmut zu dem kleinen Johannes
links. Beide Kinder sind Geschwister der rei-
zenden Putten des an der gegenüberliegenden
Wand hängenden Danaebildes. Besonders
reizvoll im Hintergrund die Landschaft und der
Durchblick durchs Fenster. Das Bild soll
rechts oben eine Signatur tragen, die durch
das spiegelnde Glas mit bloßem Auge jedoch
schwer zu erkennen ist. Diese Neuerwerbung
ist seit Jahrzehnten das erste Werk von großer
Qualität, durch welches der Bilderbestand der
Galerie Borghese vermehrt wird. Sie ent-
spricht an Bedeutung dem Zuwachs, den die
Plastiken dort vor einiger Zeit erfuhren durch
den prachtvollen Entwurf Berninis zum Reiter-
standbild Ludwigs XIV. in Versailles.
Dr. H.-St. (Rom)
Ursprung des
griechischen Alphabets
Zu unserem Bericht über den „Archäologen-
Kongreß in Barcelona“ (Nr. 44) erhalten wir
aus Rom von einem Teilnehmer an dem Kon-
greß eine ergänzende Mitteilung, die wir gern
veröffentlichen. —-
Die Entdeckung von Prof. Axel Per s-
s o n (nicht Alex Petersen, wie der Bericht
schrieb) wurde einstimmig als
epochemachend bezeichnet,
mehrerer Inschriften ist ihm
überzeugend gelungen. Die
die Persson gelesen hat, war eine Weih-
Inschrift an Poseidon und die Nereiden, die in
Asine zutage gekommen ist. Persson hat da-
mit bewiesen, daß das griechische Al-
phabet nicht phönizischen Ursprungs ist, wie
man bisher glaubte, sondern kretischen.
Die argolischen Griechen, welche Cypern be-
siedelten, haben das kretische Schriftsystem
bereits fix und fertig nach Cypern mitgebracht.
So erklärt sich die Verwandtschaft der
kyprischen Silbenschrift mit der kretischen
Schrift, welche bereits vor Jahren von dem
Engländer Sir A. Evans und dem Finnen
Sundwall behauptet worden ist. Persson hat
diese These nunmehr bewiesen. — Der gleiche
Gelehrte hat übrigens auch gezeigt, daß 15 %
der Stammwörter der albanischen
Sprache, die aus einer nicht indoeuropäischen
Sprache stammen, Trümmer einer unter-
gegangenen Mittelmeersprache sind, die mit
der kretischen Sprache eng verwandt sind.
Dr. H.-Sf. (Rom)
Neue Forschungen über die
Funde von Glozel
Ein neuer Correggio in Rom
Die Bildersammlung der Galerie
Borghese in Rom ist seit wenigen Tagen
um ein Meisterwerk bereichert, das den
besten Stücken des Museums an die Seite
entdecktes Bildnis
Michelangelos
Museum von Nancy hat jeßt der italie-
Jalirg. III, Nr. 46 vom 17. NovemberJJ
ahi
Älteste Darstellung
eines Glockengießers
Bei der Besichtigung des Geläutes der
Blasiuskirche in Mühlhausen i. Th., das zu den
ältesten in Deutschland gehört, entdeckte man
am oberen Rande einer der Glocken ein
Deutsche Albrecht-Dürer-Stiftung
der Stadt Nürnberg
Die Deutsche Albrecht-Dürer-Stiftung dient
der Förderung deutscher bildender Künstler.
Aus ihrem Jahreserträgnis werden hervor-
ragend begabten Malern und Graphi-
kern Stipendien gewährt, die zur Förderung
ihrer künstlerischen Entwicklung dienen. Es
werden auch Werke angekauft. Bewerbungen
um solche Stipendien usw. sind bis zum
15. Januar 1930 bei dem Vorsißenden des
Kuratoriums, Oberbürgermeister Dr. Luppe,
Nürnberg, einzureichen, über die Vorschriften,
die bei der Bewerbung zu beachten sind,
orientiert ein Merkblatt, das von der Direktion
der Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg zu
beziehen ist.
Kustos Dr. J. Liegle
Der bisherige wissenschaftliche Hilfsarbeiter
am Staatlichen Münzkabinett im Berliner
Kaiser Friedrich- Museum, Dr.
J. Liegle, wurde zum Kustos an der Sammlung
ernannt.
In der Modernen Galerie Wert-
heim, Berlin, ist eine sehr anregende und
umfangreiche Schau zu sehen, die der Ver-
band der Pressezeichner veranstaltet hat. Die
Ausstellung will zeigen, daß die journalistische
Tagesarbeit künstlerisch nicht minderwertig
ist, sondern daß sie durch ihr unmittelbares
Erlebnis der Kunst zugute kommt. Der Jour-
nalist des Stiftes hat in der Tat ein Anrecht
darauf, nach den ihm eigentümlichen Quali-
täten als Künstler gewertet zu werden. An
einer erstaunlichen Materialfülle kann man
hier sehen, wie solche These sich beweisen
läßt. So ziemlich das ganze Leben unserer
Zeit gewinnt in diesen Blättern seinen X/dder-
hall: Variete und Zoologischer Garten, Sport
und Ballett, große und kleine Leute, Straßen-
tumult und Hochöfen, Jäger und Liebespaar
Deutsche Graphik-Schau
in den Vereinigten Staat1
Die Ausstellung deutscher Graphik in P“!
hat die Anregung zu dem Plan eines anal"?
Unternehmens
gegeben, das
Museumsmann,
_ u oem Hian eines anai-i-;—
in den Vereinigten StaWlan abom
diesmal nicht von ei^ariser Bi
sondern von einem K'Ag bis D
händler in die Wege geleitet wird. Die deutsche
sammenstellung der Kollektion gesc^erlin w a
durch die Dresdner Galerie Ar n^
— und zwar soll in rund 400 schwarz-Wj
Blättern von etwa 50 Künstlern ein QuersOj'
durch das ganze graphische Scha'
Deutschlands in den leßten fünfzehn Ja'
gelegt werden. Dreiviertel der Blätter sta'
von Künstlern, die erst in der Nachkrieg5
hervorgetreten sind, der Rest von solchen,
schon vorher bekannt waren. Die Eröffnung
ausstellung findet im Dezember in Det’p-
statt, von da aus geht die Ausstellung VU
nach Los Angeles, Indianapolis usw. — ■
kann dies Unternehmen, Amerika in af5|
suchten Arbeiten von der bisher dort ziel''!
unbekannten Graphik Deutschlands eine j
schauung zu geben, nur mit Sympathie T
grüßen. Uber den Erfolg der Ausstef'^TYl 1
werden wir berichten. I
5«
So am Freitag, den 22. November, .
Vortrag von Erna Grauioff über „Die L'i
und die Frau von heute“, — am Freitag,
6. Dezember, ein „Gespräch über Mode 1
Küche“ von Julie Elias und Elsa Herzog»
am Freitag, den 13. Dezember, ein Von
von Dr. Louise Diel über „Käthe Kollwiß *]
ihr Werk“.
Uninteressierte Menschenliebe
Eines Tages empfing der bekannte K)f
tische Schriftsteller Henri Rochefort,
der hilfreichsten Menschen der Welt, den j
such eines Herrn, der ihm ungefähr folge
sagte: „Herr Rochefort, ich weiß, daß Sie
viel Geld verdienen und daß Sie ein
gutes Herz haben. Eine Frau, die sei’ ,
Tagen nichts gegessen hat, soll heute
Tür geseßt werden, weil sie nicht die 75 '
ken hat, um ihre Miete zu zahlen.“ ii
„Die Unglückliche“, rief Rochefort
schon griff er nach seiner Geldbörse. ,
„Ihr Unglück", fuhr der andere
sehr groß, 75 Franken sind nichts für -1
Sie können sie retten!“ ,
„Geben Sie mir ihren Namen unö
Adresse“, rief Rochefort. ß
„Das ist überflüssig“, entgegnete 4egti'
sucher, „Sie können das Geld ruhig mir
geben. Hier ist Ihre Quittung, ich b1
Hauswirt.“
Tab le au x * Meubles
Obj ets d’Art
Verkauf an Händler
Antike Möbel vom 15. bis 18. Jahrhut1
Ha1>e
Tapisserien, Plastik, Gemälde, Porzet
altes hochwertiges Kunstgewerbe
jeder Art
Früherer Schluß Läßt ma
der Staatlichen Muselr Auktk
Die Staatlichen Museen werden heute, L cjnc
Sonntag, anläßlich der Kommunalwahlen
reits um 13 Uhr geschlossen. k c
hptsache
6men. I
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sicherlich das starke Selbstbewußtsein ‘
schöpferischen Frau, von dem diese Aus5''
lung ein unübersehbares Zeugnis ablegt.
Im Zusammenhang mit dieser Ausstell“
findet neben Modenschau - Veran5“
tungen eine Reihe von Vorträgen -
November, ,
d
il
NACHRICHTEN
Glockengießers.
Neu
Pressezeichner
UNTER KOLLEGE#
*
♦
SAM
,1
(
der
Sam
MALMEDE«GEISSENDÖRF^
be
Th
von
In
als
von
aus
revolutionär und
Die Entzifferung
einwandfrei und
erste Inschrift,
wurden.
Semiten
mit den
Geräten
SAA
und
und
im
und
auf
Trier
zu veranstalten, hat sich als sehr
erwiesen. In Gemälden von Ännot,
v. Hansemann, Laürencin usw., gra-
und auch plastischen Arbeiten von
siegelartiges Relief mit der Jahreszahl 1281.
Dies Relief stellt den Glockengießer Meister
Bartholdus dar, der auf einem thronartigen
Stuhl sißt, in der Hand ein zum Glockenguß
dienendes Gerät, das wie ein Szepter aussieht.
Es ist dies die älteste bekannte Abbildung
eines
Im
nische Kunsthistoriker Conte Carlo Gamba ein
unbekanntes Porträt Michelangelos aufgefun-
den, das er in der Rivista d'Arte veröffentlicht.
Nach B. Berenson würde es sich um eine
Arbeit von Lorenzo Lotto handeln. Gamba
meint, daß Lorenzo Lotto den Meister 1529 in
Venedig nach seiner Rückkehr aus den Mar-
ken und Bergamo gemalt habe. Denn Michel-
angelo sieht wie ein 50jähriger aus, — 1529 ist
das einzige Jahr, in welchem L. Lotto ihm in
diesem Älter begegnet sein könnte, und
Venedig scheint der einzige Ort, wo diese Be-
gegnung stattgefunden haben könnte.
Aus schmtt au? d e n M o s a i k e n
i n d e r g r o ß en M o s zu Da m a s k u s
Detail de la ddcoration musive
de la mosqude de Damas
(Zu unserem Artikel auf Seite 11)
„Die Kunstauktion'
und Luftballons. Es ist klar, daß als Quelle
alles dessen, was interessant und pikant ist
und vibriert, immer wieder das Großstadtleben
erscheint, — alles andere ist nur ein kleiner
und eigentlich unbedeutender Anhang.
Die Spißenleistungen dieser Schau sind mit
den Namen der Zille, Trier, Wilke, Linnekogel,
Wolff, Scheurich, Jeschke, Kroll, Finetti
Dolbin bezeichnet. Am stärksten, auch
Ausdruck ihrer Eigenart, sind wohl Zilles
Triers Blätter: Zille mit dem Anspruch
Fixierung eigentlicher Wirklichkeit,
mit charmanter Ornamentalisierung, die sehr
subjektiv gewendet wird, aber so hübsch
gerät, daß alle Welt sich an ihr erfreuen kann.
Im ganzen ist die Schau vortrefflich arran-
giert, — sie gibt ein vorzügliches Bild von der
erstaunlich vielseitigen Leistungsfähigkeit der
modernen Zeichner-Journalisten. —ow
Zacharie Birtschansky
PARIS, 88, TAUB. ST-HONORfi
(en face de l’Elysee)
TEL. ELYS. 17-02
KÖLN a. Rh.
Unter Sachsenhausen 33
Herausgeber und Schriftleiter: Dr. J. I. v o n S a x e. Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Eckart von Sy do w , Berlin; für den Anzeigenteil: Fritz-Eduard Hartmann, Berlin. Nachdruck.^ \9
mit Einverständnis unseres Verlages gestattet. — Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen. Rücksend, nur, wenn Porto beigefügt. Druck: II. S. Hermann G. m. b. H., Berlin»
In dem Streit der Meinungen um die Funde
von Glozel war eine geraume Zeit eine Art
Kampfpause eingetreten, — im allgemeinen
verhielt sich die Forschung durchaus ab-
lehnend (vergl. „Kunstaukiion“ 1928, Nr. 47).
Nun wird die Diskussion eine neue
Wendung nehmen oder, zum mindesten, von
neuem angeregt werden. Prof. Dr. Daniel
Voller in Amsterdam beschäftigt sich in einem
soeben erschienenen Buche (Verlag J. H. Ed.
Heiß, Straßburg) mit den Aufschriften
auf den Fundstücken. Gerade diese selt-
samen alphabetischen Schriftzeichen haben
dazu beigetragen, die Glozel-Angelegenheit
so rätselhaft zu gestalten. Denn man fand
sie auf Renntierzeichnungen der Steinzeit,
und so meinte die eine Partei, alles gehöre
in die älteste neolithische Zeit und die Auf-
schriften seien die originale, im Westen ent-
standene, nicht mehr zu entziffernde Schrift
der damaligen Bewohner Frankreichs, — die
andere Partei aber hielt die Gleichzeitigkeit
von Renntierdarstellung und Alphabet für so
unvereinbar, daß sie dem ganzen Fund gegen-
über skeptisch wurde.
Prof. Völler nimmt einen völlig abweichen-
den Standpunkt ein. Die gefundenen Gegen-
stände hält er bis auf drei Objekte für
durchaus echt, aber verschiedenen Epochen
angehörend. Er erklärt als Urheber der Auf-
schriften Semiten, die um 700 v. Chr. in
Glozel und Umgegend eingewandert sind. Sie
haben sich nicht nur ihrer alten hebräischen
Sprache und Schrift bedient, sondern auch
solche nachträglich auf ältere Dinge geseßt,
die sie in der neuen Heimat bereits vorfanden.
Im ganzen geben die Inschriften das Unicum
einer kleinen, primitiven hebräischen Literatur,
die außer einer Grabinschrift und einer Art
Denkmünze aus geschäftlichen Aufzeichnun-
gen, aus Unterrichtsvorlagen für Lesen und
Schreiben, aus kleinen Jagdgeschichten,
humoristischen Pferdegeschichten, aber auch
religiösen Texten besteht.
Die Herkunft dieser Semiten, die Völter
als Autoren der Glozel-Inschriften anspricht,
hat der Amsterdamer Forscher untersucht. Es
ergibt sich, daß es sich um Hebräer handelt,
die ursprünglich in den Kupfer- und Türkis-
minen am Sinai gearbeitet haben, dann von
den Phöniziern als Sklaven zur Bevölkerung
ihrer an der Rhone-Mündung gelegenen
Kolonie Sen gebracht wurden. Die Zerstörung
von Tyrus brachte diesen Sklaven die Frei-
heit, — Sen wurde verbrannt, die Kolonie löste
sich auf, und die Flüchtlinge zogen rhoneauf-
wärts etwa bis Lyon, wo sie landeinwärts
Fürsten des Landes angesiedelt
und um Glozel lebten diese
Landbauer und Handwerker, die
ihnen verfertigten Waffen und
Kupfer und Bronze Handel trieben, gelegent-
lich auch auf Fischfang und Jagd ausgingen.
„Die Frau von heute“
Der Gedanke des Vereins der Künst-
lerinnen zu Berlin, unter diesem Schlag-
worte eine Ausstellung von Frauen-Bild-
n i s s e n
fruchtbar
L. Gräf,
phischen
K. Kollwiß, M. Sieger usw. wird uns eine Reihe
anregender und charakteristischer Frauen un-
serer Gegenwart vorgeführt, die unter ihrem
Namen, sei es auch im nom de guerre, all-
gemein bekannt sind, wie Frau v. Kardorff,
Frau Dr. J. Elias, Polly Tieck, Eleonore Kal-
kowska usw. Oder es sind typische Erschei-
nungen unserer Zeit, wie die Jazztänzerin,
Mädchen aus dem Abendgymnasium usw.
Dieser Querschnitt durch die weiblichen
Existenzformen der Gegenwart ist in seiner
Vielseitgkeit der Beziehungen durchaus inter-
essant, — mehr als ein Bild regt zum Nach-
denken über die Problematik unserer Epoche
und ihrer vielfältigen Umschichtung an.
Eines ihrer unzweifelhaften Resultate ist
Rembrandt oder Auto
Herr Schulz trifft Herrn Müller vor der
einer Kunsthandlung. k
„Nanu, Sie haben eben Ihrer Frau zum |
burtstag ein Bild gekauft?“
„la, und was für ein Bild: einen Remb’8
— wunderbar; 2 : 2,50 ml“
„Was für ein Einfall! Warum haben^
nicht die Gelegenheit der Automobil-Au-^-,
lung wahrgenommen und ihr ein Auto
kauft?“
„Aber, bester Herr Schulz! Wo denl<e|1
hin! . . . Gibt es denn falsche Autos?!"
Die Mama: „Nun, Herzchen, was hat
dir in der Schule beigebracht ?“
Das Herzchen (das zum ersten Mat i"
Schule war): „Nichts Besonderes, Mutti-
ist wohl doch nötig, daß ich morgen v
hingehe.“
zu stellen ist: eine Madonna des Cor-
reggio. Der Meister war bisher in der Galerie
allein durch eines seiner herrlichsten und reif-
sten Werke, die „Danae“, vertreten. Das neue
Bild, auf Veranlassung von Corrado Ricci für
eine halbe Million Lire aus Florentiner Privat-
besiß erworben, entstammt einer früheren
Epoche des Malers und zeigt etwas schwerere,
dunklere Töne. Die Madonna, in einem
wundervoll dunkelglühenden, roten Gewand,
ist in Halbfigur dargestelli mit dem nackten
Jesusknaben im Arm, und neigt sich in un-
endlicher Anmut zu dem kleinen Johannes
links. Beide Kinder sind Geschwister der rei-
zenden Putten des an der gegenüberliegenden
Wand hängenden Danaebildes. Besonders
reizvoll im Hintergrund die Landschaft und der
Durchblick durchs Fenster. Das Bild soll
rechts oben eine Signatur tragen, die durch
das spiegelnde Glas mit bloßem Auge jedoch
schwer zu erkennen ist. Diese Neuerwerbung
ist seit Jahrzehnten das erste Werk von großer
Qualität, durch welches der Bilderbestand der
Galerie Borghese vermehrt wird. Sie ent-
spricht an Bedeutung dem Zuwachs, den die
Plastiken dort vor einiger Zeit erfuhren durch
den prachtvollen Entwurf Berninis zum Reiter-
standbild Ludwigs XIV. in Versailles.
Dr. H.-St. (Rom)
Ursprung des
griechischen Alphabets
Zu unserem Bericht über den „Archäologen-
Kongreß in Barcelona“ (Nr. 44) erhalten wir
aus Rom von einem Teilnehmer an dem Kon-
greß eine ergänzende Mitteilung, die wir gern
veröffentlichen. —-
Die Entdeckung von Prof. Axel Per s-
s o n (nicht Alex Petersen, wie der Bericht
schrieb) wurde einstimmig als
epochemachend bezeichnet,
mehrerer Inschriften ist ihm
überzeugend gelungen. Die
die Persson gelesen hat, war eine Weih-
Inschrift an Poseidon und die Nereiden, die in
Asine zutage gekommen ist. Persson hat da-
mit bewiesen, daß das griechische Al-
phabet nicht phönizischen Ursprungs ist, wie
man bisher glaubte, sondern kretischen.
Die argolischen Griechen, welche Cypern be-
siedelten, haben das kretische Schriftsystem
bereits fix und fertig nach Cypern mitgebracht.
So erklärt sich die Verwandtschaft der
kyprischen Silbenschrift mit der kretischen
Schrift, welche bereits vor Jahren von dem
Engländer Sir A. Evans und dem Finnen
Sundwall behauptet worden ist. Persson hat
diese These nunmehr bewiesen. — Der gleiche
Gelehrte hat übrigens auch gezeigt, daß 15 %
der Stammwörter der albanischen
Sprache, die aus einer nicht indoeuropäischen
Sprache stammen, Trümmer einer unter-
gegangenen Mittelmeersprache sind, die mit
der kretischen Sprache eng verwandt sind.
Dr. H.-Sf. (Rom)
Neue Forschungen über die
Funde von Glozel
Ein neuer Correggio in Rom
Die Bildersammlung der Galerie
Borghese in Rom ist seit wenigen Tagen
um ein Meisterwerk bereichert, das den
besten Stücken des Museums an die Seite
entdecktes Bildnis
Michelangelos
Museum von Nancy hat jeßt der italie-
Jalirg. III, Nr. 46 vom 17. NovemberJJ
ahi
Älteste Darstellung
eines Glockengießers
Bei der Besichtigung des Geläutes der
Blasiuskirche in Mühlhausen i. Th., das zu den
ältesten in Deutschland gehört, entdeckte man
am oberen Rande einer der Glocken ein
Deutsche Albrecht-Dürer-Stiftung
der Stadt Nürnberg
Die Deutsche Albrecht-Dürer-Stiftung dient
der Förderung deutscher bildender Künstler.
Aus ihrem Jahreserträgnis werden hervor-
ragend begabten Malern und Graphi-
kern Stipendien gewährt, die zur Förderung
ihrer künstlerischen Entwicklung dienen. Es
werden auch Werke angekauft. Bewerbungen
um solche Stipendien usw. sind bis zum
15. Januar 1930 bei dem Vorsißenden des
Kuratoriums, Oberbürgermeister Dr. Luppe,
Nürnberg, einzureichen, über die Vorschriften,
die bei der Bewerbung zu beachten sind,
orientiert ein Merkblatt, das von der Direktion
der Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg zu
beziehen ist.
Kustos Dr. J. Liegle
Der bisherige wissenschaftliche Hilfsarbeiter
am Staatlichen Münzkabinett im Berliner
Kaiser Friedrich- Museum, Dr.
J. Liegle, wurde zum Kustos an der Sammlung
ernannt.
In der Modernen Galerie Wert-
heim, Berlin, ist eine sehr anregende und
umfangreiche Schau zu sehen, die der Ver-
band der Pressezeichner veranstaltet hat. Die
Ausstellung will zeigen, daß die journalistische
Tagesarbeit künstlerisch nicht minderwertig
ist, sondern daß sie durch ihr unmittelbares
Erlebnis der Kunst zugute kommt. Der Jour-
nalist des Stiftes hat in der Tat ein Anrecht
darauf, nach den ihm eigentümlichen Quali-
täten als Künstler gewertet zu werden. An
einer erstaunlichen Materialfülle kann man
hier sehen, wie solche These sich beweisen
läßt. So ziemlich das ganze Leben unserer
Zeit gewinnt in diesen Blättern seinen X/dder-
hall: Variete und Zoologischer Garten, Sport
und Ballett, große und kleine Leute, Straßen-
tumult und Hochöfen, Jäger und Liebespaar
Deutsche Graphik-Schau
in den Vereinigten Staat1
Die Ausstellung deutscher Graphik in P“!
hat die Anregung zu dem Plan eines anal"?
Unternehmens
gegeben, das
Museumsmann,
_ u oem Hian eines anai-i-;—
in den Vereinigten StaWlan abom
diesmal nicht von ei^ariser Bi
sondern von einem K'Ag bis D
händler in die Wege geleitet wird. Die deutsche
sammenstellung der Kollektion gesc^erlin w a
durch die Dresdner Galerie Ar n^
— und zwar soll in rund 400 schwarz-Wj
Blättern von etwa 50 Künstlern ein QuersOj'
durch das ganze graphische Scha'
Deutschlands in den leßten fünfzehn Ja'
gelegt werden. Dreiviertel der Blätter sta'
von Künstlern, die erst in der Nachkrieg5
hervorgetreten sind, der Rest von solchen,
schon vorher bekannt waren. Die Eröffnung
ausstellung findet im Dezember in Det’p-
statt, von da aus geht die Ausstellung VU
nach Los Angeles, Indianapolis usw. — ■
kann dies Unternehmen, Amerika in af5|
suchten Arbeiten von der bisher dort ziel''!
unbekannten Graphik Deutschlands eine j
schauung zu geben, nur mit Sympathie T
grüßen. Uber den Erfolg der Ausstef'^TYl 1
werden wir berichten. I
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So am Freitag, den 22. November, .
Vortrag von Erna Grauioff über „Die L'i
und die Frau von heute“, — am Freitag,
6. Dezember, ein „Gespräch über Mode 1
Küche“ von Julie Elias und Elsa Herzog»
am Freitag, den 13. Dezember, ein Von
von Dr. Louise Diel über „Käthe Kollwiß *]
ihr Werk“.
Uninteressierte Menschenliebe
Eines Tages empfing der bekannte K)f
tische Schriftsteller Henri Rochefort,
der hilfreichsten Menschen der Welt, den j
such eines Herrn, der ihm ungefähr folge
sagte: „Herr Rochefort, ich weiß, daß Sie
viel Geld verdienen und daß Sie ein
gutes Herz haben. Eine Frau, die sei’ ,
Tagen nichts gegessen hat, soll heute
Tür geseßt werden, weil sie nicht die 75 '
ken hat, um ihre Miete zu zahlen.“ ii
„Die Unglückliche“, rief Rochefort
schon griff er nach seiner Geldbörse. ,
„Ihr Unglück", fuhr der andere
sehr groß, 75 Franken sind nichts für -1
Sie können sie retten!“ ,
„Geben Sie mir ihren Namen unö
Adresse“, rief Rochefort. ß
„Das ist überflüssig“, entgegnete 4egti'
sucher, „Sie können das Geld ruhig mir
geben. Hier ist Ihre Quittung, ich b1
Hauswirt.“
Tab le au x * Meubles
Obj ets d’Art
Verkauf an Händler
Antike Möbel vom 15. bis 18. Jahrhut1
Ha1>e
Tapisserien, Plastik, Gemälde, Porzet
altes hochwertiges Kunstgewerbe
jeder Art
Früherer Schluß Läßt ma
der Staatlichen Muselr Auktk
Die Staatlichen Museen werden heute, L cjnc
Sonntag, anläßlich der Kommunalwahlen
reits um 13 Uhr geschlossen. k c
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sicherlich das starke Selbstbewußtsein ‘
schöpferischen Frau, von dem diese Aus5''
lung ein unübersehbares Zeugnis ablegt.
Im Zusammenhang mit dieser Ausstell“
findet neben Modenschau - Veran5“
tungen eine Reihe von Vorträgen -
November, ,
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