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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 7.1872

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VII.Iahrgang.

Heitriige

ünd anvr.lL.v.LUvvU'
(Wirn, Theresianmng.
25)od.andieVerlagSH.
(Leip)iy, Königsstr. 31
zu richten.

Äaiittai

Nr. 8.
Inftrate

2 Sgr. für dte drei
Mal gespaltene Petit-
zeile werden vonjeder
Buch- und Kunsthand-
lung angenommen.

I»7L.

BeilUatt zur Zcitschrift für üitdcnde Kunst.

Erscheint aUe 14 Tage, siir die Abonnenten der „Zcitschrift siir bildendc Kunst" ^r-iti8. Fiir sich attcin vezogcn kostet die Knnst-Cbronik in

allen Buch- und Kunsthandlungen, sowie bei d

^nhalt: Die Ännstgewerbe-Museen aus der 26iener L6eitanssiellung
von 1873. — Die Al-teitircl'e von St. Martin zu ^röln und ihre
"eueste Restauration. - Nekrologe: H. Marr. - - Kunftliteratur:
Allibn, Durerstudien. — ^eitsck'riften. Neuigketten dcß Bu.b
llnd Kunstl'andels - Inseratc.

2ir tiunstgtu>crl'e-Mns.'til nns !>rr Wiener
Weltnnssttllunfl vo» 1<87.3.

Die Generaldirektio» der Wiener Weltausstellnng
niit dcr Publikalie» der Special - Prograninic für die
einzclnen Gruppen dcr Aussteilung begonnen. Wir glau-
ben unsern Vesern die Mittbeilnng der anf ,'innst und
Äuustisidustrie bezügkichen Prograiuine schuldig zu seiu
u»d lassen hier zunächst das soebeu crschieneue Programin
der t'iruppe 22 (DarsteUung ter Wirksaiukeit der Knnst
gewerbe-Musccn und verwandier Instiiutc > scinein Wort-
iaute nach folgeu:

„Zu dcn Bildungsanstalten der stkeuzeit, die sich ani
schnellsten bewährt haben, gehören unstreitig die Kunst
gewcrbe-Museen, nnd fast jeder staatliche Mittelpnnkt be
('ht schon ein derartiges Institnt. Diese Thatsache allcin
dürfle hinreichen. uin ken 'Bersuch eincr Darstcllung ihrer
Wirksamkeit zn rechtsertigcn.

Turch ihre Zicle sowohl ats durch ihre Erfolge
I'eheu diese Anstalie» initlen zwischen tem wirklicheu Leben
uud den abstraklen Theorien; sie veruiitteln sozusagen dic
Bergangenheit und Zukniist unsercr kunstgcwerblichen
Entwicklung nnd inahiien unwillkürlich an die geistvolle
Beiuerkuug eines dentschen Gelehrten, der Ausdrnck Kunst
sei keineswegs anö Eincr Wurzel entslandcn, vielniehr anf
Zwei Stanimwörter zurückznstthren, auf Kcnnen iiud
Kvnnen.

Die bcrvorragcnde Stellnng. welche die inodernc
ituustindustrie seii wenigen Jahreu einniniiut. liesert in
der That den besten BeweiS für die Richtigkeit der ange-

er Post vom VII. Iahrgaug an 1 Thlr. 20 Sgr.

führteu Bcinerkung. Wohl kanu die sorgfältigc Behand-
lnng der vcrschiedcne» Rohstoffe, die Berweudung sinn
reich konstruirter Maschinen Fachlente befricdigcn »nd er-
frcuen; koinnit aber bci all dcn auf solche Art cntstan-
dencn Erzcngnissen zur Technik nicht das Moment einer
geschinackvolleren Ansführnng oder Ansschniückung hinzu,
so ist nian wohl kaiini bcrechtigt, von ciner Veredlung deö
Gewerbes zu sprechen. Einer der nennenswerthcsleu Fort-
schritte auf dein Gebietc des Gewcrbes dalirt von dein
Zeitpunkte, wo inan darauf Bedacht nahni, dcn reichen,
nnr zu lauge unbenützten Kultnrschatz früherer Jabr-
hunderte sorgfältig zusainiuenzustellen, Mnstersaininlungen
anzulegen, die vou unseren enisigen Borfabreu iu einzelncn
Zwcigen der Kunskindustrie und der so sorgsani gepflcgien
Kleinkunst erziclteu Fortschritte wicder aufznnchinen nnd
organisch fortzubilden.

Die techniscke Fertigkeit, niit der irgend eiu Objekt
erzeugt wird, genügt eben nicht zur Herstellung eines den
Anfvrderuugen kunstsiuniger Känfcr entsprcck'enden Gegen-
standes; ein feines Pcrständnisz der zu löscnden Anfgabe,
ein ricktiges Gefühl sür die ihr ani nieisteu entsprechcndc
Forni, kurz Geschmack in Erfiudnug iind Ausführuug
jedes Artikels sind für das gewerbliche Schasfcn unbedingi
mastgebende Faktorc» gewvrden, und ihre BerUcksichtigung
allcin crhebt dcn Gegenstand zum Range eines kunst
gcwcrblichcn, d. h. nicht bloß zweckniästigen, sonder»
auch den Geschiuack befriedigenden Objektcs.

Dicser Erkenntnist vcrdanken auch wohl znineist jene
Geiverbeschnlen nud kunstgewerblichen Bildiingsaiistallen
ibr Enlstehen, welchc nnter der Lcitnng crprvbter Kunsl-
kenner uiit stets wachsendein Erfolge deni ererbten Her-
kouilnen gcdankcnloscr Ronliue in der Thätigkcit dcr Ge
werbetreibcudcn eutgegenarbeiten.

Jn einem noch liöhercn Grade aber beruht die Grün

duug der Bkuscen für Knnstgcwcrbe, dieser kunstgejcbick'l
lichen Sckavkamniern, anf der richtigen Erkenntuiß dee
 
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