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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 7.1872

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Amerikanische Kunstanstalten, [1]
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VIl.Jahrgang.

Qeitriige

smd an vr.C.v.ülltzow
(Wien, Theresianmng.
2S)od.andieVcrlagS>i.

(L'ipzig, KönigSstr. 3)
zu richten.

2-1. Fkluiiar

Nr. 10.

Äusrrate

Mal gespaltene Petit-
zeile werden von jeder
Buch- und Kunsthand-
lung angenommen.

1873.

Beiblatt zur Zcitschrist sür bildcndc Kunst.

^'Icheint alle 14 Tage, sür die Abonnenien der „Zeiischrifi fiir bildende Knnst" xrniio. Für sich allein bezogen lostei dic Kunst-Cbronii in
allen Buch- und Kunsthandlungen, sowie bcl der Post vom VII. Jahrgaug an l Thlr. 2V Sgr.

^"^o^,dl>»erikanischc Kunstanstalien. — Vicior Müller, Nekrolog. —

in anll dis timo dv i)r. -Vllr. V ol t IN !l >! n ,

'ö L. vunnoi. - Künstleistivendien. - Pers°,lalllachnchi-ll . Cam^

dausen; Wiiiig; Siegmann; Benntor,; SpllNger. — Oestcllelch ch^
Kunstvcrein. ^ Kunstvercin fttr Bblnnen. EunstrclelM

Kunftverein in Brünn. - Zum Düsscldo>i-Aluuche >el Galeriestlc i-
- Dürer's „Bicr Hcxcn", cinc Enigegnung. -
kasten. - B e r i ch i c v o „l K l, ,1 st m a l k t' kclvzlg-l Kunstauw^
Versteigerung der Samnllung Hodsbon; Neingkelicn d l
Kunsthandels. — Jnscrate.

Ämcrilranische Lunstanstalten.

Es ist nuli schon geraunie Zeit her, seitden, ich
den Lesern der „Zeitschrift" zum letztcn Male über
anierikanische Kunstzustände berichtete, nnd ich muß inir
bie lange Pause fast als Unrecht aiirechnen (wie dünkelhaft
das auch klingen mag), denn es hat sich in der zwischen-
liegenden Periode gar Manches zugetragen, was diejenigen,
b>e sich für die Kunst und ihre Pflcge iutcressiren, mit
Freude erfüllen kann.

Zuerst Einiges über die schon früher erwähnte
M u s e u m s a n g e l e g c n h c i t.

Jn New-Uork ging, wie man sich crinnern wird,
bie Anregung zu dicser Sache von dem „Unioii lll6ilAU6
Olnli" aus. Jm Club selbst aber war der erste Anstoß
dou unscrem Landsmaune, dem LandschafterAlbertBier-
ßadt, und von dem Pariser Banguicr Bowlcs, einem
Äinerikaner, gegeben worden. Diese Hcrren hatten von
Paris aus einen Brief an den Präsidenten des Clubs
gerichtet, worin sie auf die Nothwendigkeit cines Kunst-
niuseums fllr Amerika hiuwiesen, und die unmittelbare
Folge dieses Briefes war eine Versammlung, welche am
2-1. November 1869 im Theatcr des Clubs nuter dem
Präsidium des Dichtcrs William Cullen Beyant abge-
halten wurde. Der Erfolg, welchen diese Versammlung
hatte, bewies zur Evidenz, daß der Boden für das neue
Ilnternehmeu längst bereitet war, denn sonst würdc die
Kraft des Anstoßes sich wohl rasch wieder verloren haben.
Bald darauf, am 31. Jannar 1870, organisirte sich das

„Ovnsi'-il Oommittee vk tlie Netropolit.-iii Itluseum ok
^rt" mit Herrn John Talslor Johnston als Präsidenten,
weitere Versammlnngen wurdcn abgehalten, eine Sub-
scriptionsliste wurde iu Umlauf gesctzt, welche bald eiue
Summe von 10,000, zwei von 500ll, fünf vou 2500,
mehrere von 2000, sechzig von 1000 Dollars aufzuweisen
hatte, so daß im August vorigen Jahrcs 250,000 Dollars
gezeichuet wareu, und schon am 5. April 1871 hatte die
siegislatur des Staatcs New-Uork ein Gesetz passirt, kraft
dessen die Stadt New-Uork autvrisirt ist, Obligationen
bis zum Betrage von 1,000,000 Dollars auszugeben, be-
hufs Errichtung zweier Gebäudc im Central-Park, deren
eines das Kunst-Museum, das andere cinnaturhistorisches
Museum beherbergen soll. Von der faktischen Jnangriff-
nahme diescr Gebäude hat zwar bis jetzt noch nichts ver-
lantet, dagcgen habcn sich aber neuerdings zwei rciche
Bürger, Herr Wm. I. Blodgett nnd Herr John Taylor
Johnston den Dank ihrer Mitbürger dadurch verdient,
daß sie, unter Beirath des Hcrrn Etienne Le Roy in
Brüssel, auf ihre eigene Verantwortlichkeit hin, cine werth-
volle Sammlung alter Gemälde in Europa für das
Museum angekauft und nach Amerika gebracht haben.
Diese Sammlung zählt 175 Nummcru, meist der hollän
dischen und vlämischen Schnle angehöreud, uud wird von
europäischcn Kennern als vortrcsflich geschildert, wie das
unter anderem aus eincm Artikel der „lioviik äss voux
Lloncles'' hervorgeht. Um sie einstweilen unterbringcn
zu können, hat man in der fünften Avcnue, einer der
schönsten Straßen New-Norks, ein Gebäude gemiethet, in
dessen Räümcn die Bilder eben ihre Stelle crhalten. Außer-
dem haben sich die Behörden des Museums in Kensington
crboten, dem iicuen Jnstitut Abgüsse ihrer sämmtlichen
Skulpturen u. s. w. zum Kostenpreise zu liefern.

Während sich so dieses Unternchmen immer kräftiger
Bahn bricht, ist aber daneben noch eine zweite, ähnlichc
Bewegnng im Gange, die jedoch, wie versichert wird, ob-
 
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