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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 7.1872

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Für griechische Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.4814#0085

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VH.Jahrganq,

Eritrü'ge
«Ndan0r,C.V.Mh°w
Theresianumg.
^)°d andieVrrlagSh.
^ig.Kanlgsstr. s>
Zu richten.

-i- ^eiirnar

Nr. 9.
Dnscrate

L 2 Sgr. für die drei
Mal gespaltene Petit-
zeile werden von jeder
Buch- und Kunsthand-
lung angenommen.

I»7S

Vcilillitt ziir Zcttscljrist sür tiildcudc Kimst.

^scheint alte 14 Tage, für die Abonnenten der „Zeitschrift für bildende Kunst" xratis. Für sich allein bezogen kostet die Kunst-Chronik in
allcn Buch- und Kunsthandlungen, sowie bei der Post vom VII. Jahrgang an 1 Thlr. 20 Sgr.

-^^"^^nechische Kunst. — AuS Karlsruhe. — Kiulstliteratur:
r^ucheuverzierungen; Schult), Schlesiens Kunstleben. —
Porzellanmanufaktur. — Mich. Beer'sche iLtiftung.—
^^udemie. — A. Wittig. — Oswald Achenbach. — Wiener
va!-,>^ Wiener Künstlergeuosseuschaft. — Münchener Kunst-
^oln. -- Mnucacft). — Cin Album l'essischer Künstler. — Ant. Heß.
MiiV'^'^^on. — Bcrichte vom Kunstmarkt: Album moderner
Künstler; Büchel's Stich nach Franceschini'S büstender
goalena; Nene Oelfarbendrucke; Pariser Kunstauktlonen; Jnserate.

Für grirchische Aunst.

Die preußischeii Jahrbiicher briiiIcn im Januar-
llefte cineu, wie wir bci diescm Autor schou erwartcu.
aruuiithend geschriebenen Aufsatz vou Erust Curtius
über eineu Ausflug, deu er iui vergangeneu Herbstc iu
^gleitung eines Geueralstabsoffgiers, eiues Architekteu
»nd dreier auderer Gelehrtcu uach Kleinasieu und Griecheu-
land niachtc. Die Gesellschaft uahui ihren Weg über
^oustautiuopel uud besuchte, imnier den Blick auf
bie bedeuteuden Stätten des Lebens iiu Altcrthum ge-
'-'ichtet, von deu Dardanelleu aus das sagenberühmte
nnd niit zwingendem Räthselreize iiunier wieder die Fvr-
schuug auziehende troische Land und von Siuprna ab am
Berge Sipplvs vorüber den hcute in eiue Stätte deö
^-odes gewandelten Platz vou Sardes, der altcn lp-
bischeu Köuigsstadt, dereu Reichthum eiust die Augeu der
^b-elt auf sich zog uud noch im sprichwörtlich gewordeueu
Krösusuauieu eiuen lcbeudigeu Nachklaug gelasseu hat.
Dann wurde dic behäbige Türkeustadt Bergauia, weil sie
nn dcr Trümmcrstellc der Hauptstadt des pergamenischcu
Ncichcs der Attalidcn stcht, aufgcsucht uud wieder von
^niprna in cntgegeugcsetzter Nichtuug südwärts Ephesos
otwas geuauer ins Auge gefaßt, dessen Erforschuug, durch
den Eugländer Wood seit eiucr ganzeu Reihe von Jahren
oifrig betrieben, vor Allem wirklich zur Wiederentdeckuug
bcs Tempels dcr „großen Diaua der Epheser", freilich
nur seines Platzes und bis jetzt geringer Reste, geführt
hnt. Spra, Athcn mit seiuem in allerletzter Zeit

wicder durch die Aufdeckiing schöner Grabmälcr ansehu-
lich bereicherteu Denkmälerbcsitze uud Korsu beschlossen
die Fahrt.

Weshalb sprecheu wir davou?

Es ist wohl etwas Besscres als die soust übliche
Badereise dcr Stubeusitzer, was seiue eigeneu Studien
zu beleben und zu erweiteru der rüstige Berliner Pro-
fessor iu seiueu Uuiversitätsferien für sich auf sciner Rcise
gewounen hat. Dazu wäre iudessen ihm Glück zu wün-
schcu hier schwerlich der Ort; unS aber zu diescr Reise
Glück zu wüuscheu, zu sageu, wclche Hoffnuugen auf
Förderuug besserer Keuutniß jeuer Heimathläuder uuserer
Kultur und ihrer Kuustüberreste sich für uns au diese Reisc
kuüpfeu, das halteu wir am Platze.

Der erwähute Aufsatz ist aus eiucui am Winckel-
manustage iu der Festsitzung der archäologischeu Gcsell-
schaft zu Berliu gehalteueu Vortragc hervorgegangeu.
Diescr Sitzung wohute der Krouprinz des deutscheu
Neiches bei, welcher, bevor er dcr Sieger in Schlachteu
wurde, der Schülcr von Curtius war nud vou ihm durch
ven Tempel des Alterthums geführt wurde, che cr iu das
Treibeu seines größeren Lebens eiutrat. Der Fürst be-
wahrt wohl deu ihm so a»f den Weg gegcbeueu Siuu für
solche Bildungsiutcressen, deren Schätzung außerdem in
seinem Hause und im preußifcheu Staate traditiouell ist.

Erust Curtius weist am Ende seincs Vortrags auf
die wisseuschaftlichen Aufgabcu hiu, dereu Driuglichkeit
ihm auf seiner Rcise aufs Neue cutgegentrat, uud auf deu
Antheil, deu die hierfür hinreicheud vorbereitete deutsche
Wisseuschaft an ihnen zu uehmen Lerufeu sein dürfte. Er
wiederholt, wie weuig von sauber zu Ende geführter
topographischer Erkuuduug selbst der meistcus als sehr gut
bekannt geltenden Hauptplätze vorliegt, er erinnert darau,
wiebei fortgehenderZerstörung der helleuischen Deukmal'
felder durch unwissende hcutige Bewohner mit jedem uoch
längeren Vcrsäumeu ungethaner Arbeit unwiederbring-
 
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