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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 7.1872

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Die Kunst bei der Friedens- und Truppeneinzugs-Feier in Dresden
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https://doi.org/10.11588/diglit.4814#0004

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VIl.Jahrgang.

LcitrügL

sind an Vr. C.v. Liitzow
(Wien, Theresianumg.
25)od.an dieVerlagsh.
(Leipsig, Königsstr. 3)
zu richten.

20. Oktolicr

Nr. 1.

Instrnte

K 2 Sgr. für die drei
Mal gespaltene Petit-
zeile werden von jeder
Buch- und Kunsthand-

1871.

Beiblatt zur Zeitschrist sür bildende Kunst.

Erscheint alle 14 Tage, für die Abonnenten der „Zeitschrift für bildende Kunst" §rat!s. Für sich allein bezogen kostet die Kunst-Cbronik in
allen Buch- und Kunsthandlungen, sowie bei der Post vom VII. Jahrgang an 1 Thlr. 20 Sgr.

M die Kmtstvertins-VoMnde

richtet Unterzeichneter die Bitte, in ihrem eigenen Jnteresse sobald als möglich die auf ihre nächstjährigen
Ausstellnngen bezüglichen Anzeigen einzusenden. Die Notizen über Beginn und Dauer derselben wcrden im
Ausstelungskalender der Zeitschrift kostenfrei aufgenommen. L. L.. Lsoiuuwii.

Inbalt: Die Kuni't bei der Friedens- nnd Trnpppeneinzugsfeier in Dresden.

— Ein Brnnnen fnr Cincinnati. — S chin itz. Der Dvin zn Köln; K r n g e r,
Landschaftsalbnnl voin Kriegsschanplatzc. — Lerbindnng für histor. Knnst.

— Galerie Gscll. — Goethedcnkinal fnr Berlin. — Henncbicq. — Fnnd eines
rvmischcn Altars. — Ans Tirol. — Jos. Hoffinann. — Fcrstel's Pläne znr
Wicner Univcrsität. — Florentiner Domfayade. — Zcitschriften.

B e r icbte vom K n n st markt :

Knpferstich-Donblctten-Anktion dcs Berlincr Musenms.— Wiener Knnstank-
tionen im Wintcr 1870—71. — Auktionsberichte von Berlin, Wicn und Ham-
burg. — O. Mnndler's Nachlaß. — Ncne Auktions- nnd Lagcrkataloge:
BncherKunstblätter. — Jnseratc.

Die Kunst liei dcr Friedens- und
Truppcnciiyngs-Lcier in Dresden.

Kein organischer Zweig des öffentlichen Le-
bens inehr, wie sie es in den großen Blüthe-
zeiten war, hat unsere Kunst nur selten Ge-
legenheit, ihre verschönernde Thätigkeit Volks-
festen zu widnien. Erst die große
Politische Bewegung und Erhebung der
Gegenwart gab nach dieser Richtung
hin wieder inächtige Jnipulse.
Ueberall in Deutschland hat der
Siegesjubel des Volkes nach
einem künstlerischen Ausdruckver-
langt. Auch Dresden erinnerte
sich bei dicser Gelegenheit sei-
ner Künstler, und getragen von
der allgemeinen Begeisterung ha-
ben diese, den aus dem Felde
ruhmgekrönt heimkehrenden va-
terländischen Truppen zu Ehreu,
die Stadt in ein Festgewand ge-
kleidct, wie cs letztere wohl kaum
noch getragen. Möge eine flüch-
tige Skizze der poetischen, farbenprächtigen Scenerie,

Germania vou Robert Henze.

welche jener Feier als stinimungsvoller Hintergrund dicute,
hier, wcnn auch etwas verspätet, noch Platz sinden!

Die Dekoratiou koncentrirte sich in den Straßen,
durch welche die Truppen ihren Einzug hielten; ein
langer Weg, der sich von der Pragerstraße, durch die
Waisenhaus- und Johanuisstraße, über den Pirnaischeu
Platz, Neumarkt, die Augustusstraße, Augustusbrücke,
Hauptstraße bis auf den Bautzener Platz erstreckte.
Deu Anfang dieser viu triumplialis bezeichneten, am
Kopf der äußereu Pragerstraße, zwei hohe Flaggenmaste
mit der Jnschrift: „Seid gegrüßt". An der Kreuzung
der Pragerstraße und Sidonienstraße erhob sich sodann
das erste Triumphthor, ein stattlicher, zwei Stockwerke
hoher, mit Seitengängen versehener Ban in Baldachin-
form. An dcn Säulen, welche den mit schweren schar-
lachrothen Stoffen reich und schön drapirten Baldachin
trugen, waren Schilde mit Juschriften und Trophäen-
kränzen befestiat. Auch oben an der Kröuung las man
verschiedene Jnschriften. Dieses prächtige Thor war mit
den oben erwähnten Flaggenmasten durch ein anmuthiges
Blumenarrangement verbunden, während andererseitö
von hier aus die ganze innere Pragerstraße mit Flaggen-
stangen besetzt war, die ebenfalls durch doppelte Festons,
durch eine Fülle von Blumenkränzen uuv riesigen Bou-
quets in vergoldeten Haltern in eine reizvolle Verbin-
dung gebracht waren. Nach der Mitte der Straße zu
schwebte über derselben hoch oben das ciserne Kreuz mit
einer Krone; ebenso war weiterhin eine Velarie über die
Straße ausgespannt. Das Bild derselben zeigte in alle-
gorischen Gestalten die Germania, iu deren Schutz die
alten Reichsländer Elsaß und Lothringen zurückkehren;
 
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