Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 7.1872

DOI Artikel:
Vom Christmarkt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4814#0044

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VH-Jahrgang,

Etrü'gc

>«d anvr, E.v,Liitzow
Theresianumg,
^)°d.andieVcrln„Sb.
kE-ipHg, KönigSstr. z>
ZU richten.

Nr. 5.

Iustratc

k 2 Sgr. für die drei
Mal gespaltene Petit-
zeile werden vonjeder
Buch- und Kunsthand-
lung angenommen.

io. Ärccmbcr

1871.

Beiblatt zur Zeitschrist für bildende Kunst.

Erscheint alle 14 Tage, für die Abonnenten der „Zeitschrift fiir bildende Knnst" xratis, Für sich alleln bezogen lostet die Kunst-Cbronll In
^ allen Buch- und Kunsthandlungen, sowie Lei der Post vom VII, Jahrgang an 1 Thlr, 2l> Sgr.

Dic Kunstvcrclns-Borständc ivcrdcn wicdcrholt crsucht, dic a»f dic im folgcndcn Jahrc stattfindendcn Ansstcllungcn bcziiglichcn Notizcn so

dald als möglich der Rcdaktion dcr Kunstchronik cinzilscndcii,

Vom Chriftmarkt, — Siegesdcnkmal für Freiburg im Breisgau, — Ucber Rottmann's ArladenfrcSkcn, — Aus Tirol, — Aug, Rincklalc, —
cksiakart's DekorationSgeinälde siir den Salon deS Herrn Nic, Dumba in Wien, Dcr FrieS Siemcring'S vom Gcrmaniadenkmal der Berliner
, Meneinzugsfeier, — DaS große Portalfenster im Dome zu Xanten, — Berichtc vom Knnstmarkt: Anktion Fellncr; Ncue Knpferdruckerei
>n Wien, — Jnserate,

vom Lhristmarkt.

Mit Jllustrntionen,

I.

er Kriegslitcratur zur Seite haben sich Kriegsillustrationen natürlich in
reicher Anzahl auf dem friedlichen Christmarkt eingestellt, und wir
gedenken ihrer zuerst, sollten wir auch lnanchen gegenüber dies lediglich
mit der Pietät vor dem Gegenstande rechtfertigen können; denn nicht
immer hat die Kunst an ihnen einen ganz zweifellosen Antheil. Jeden-
falls liegen in der Kampfweise des modernen Kricgers, in der Gestalt
unserer Waffen und der Art ihrer Handhabung, wie in der Eigenthüm-
lichkeit des soldatischen Kostüms für die künstlerischc Darstellung mannig-
fache Schwierigkeiten; das eigentlich Charakteristische der jetzigen Krieg-
führung, die Operation mit großen, ausgedehnten Heeresmassen entzieht
sich fast gänzlich der bildlichen Schilderung, und günstige Aufgaben
bieten sich ihr wesentlich nnr in den Nebenmvmenten, in isolirten Scenen
des Kampfes, namentlich des Neitergefechts, und anderen episodischen Zügen
des kriegerischen Dramas. Wie manches Vorzügliche in den bildlichen Dar-
stellungen des jüngsten Krieges geleistet worden, ist bekannt, jedcs größere illustrirte
Blatt hat Beispiele davon aufzuweisen. Gegenwärtig sind viele solcher Schilderungen
ihrer vergänglichen Zeitungsexistenz enthoben und in Werke aufgenommen worden, die größere Daucr versprechen.
Vor Allem verdient hier das nun abgeschlossene Unternehmen des Verlegers der Jllnstrirten Zeitung Erwähnung,
«elches mit einem großen Aufwand von Mitteln in's Leben gerufen und durchgeführt wurde: die Jllustrirte
Kriegschronik. Dasselbe widerlegt am Besten die vor Iahresfrist von einem Mitarbeiter der Allg. Zeitung aus-
gesprochene Behauptung, daß wir die Franzosen zwar im Felde geschlagen, aber anf dem Papier, d. h. durch ihre
Illustratoren besiegt worden seien. Was uns bisher von französischen Produktionen dieser Art zii Gesicht gekommen,
beweist eher vas Gegentheil und zeigt nur, wie groß die Einbuße ist, die Frankreich auch an handfertigen Zeichnern
seit den letzten Decennien erlitten hat; daß die fortwährenden Niederlagen der jüngsten Zeit nicht eben im' Stande
waren, die kllnstlerischcn Kräfte Frankreichs zu hohen Leistungen anzuspornen, ist überdies nur natürlich.

Das im Grote'schen Verlag erschienene Werk von H. Fechner: „Der deutsch-französische Krieg von 1870/71"
verdient in glcichem Sinne, wie das vorher genannte,-hervorgehoben zu werden. Von den geschmackvollen Jnitialen,
 
Annotationen