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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 8.1873

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561

Vermischte Nachrichten. — Zeitschriften. — Berichte vom Kunstmarkt.

562

einer schönen Gegend mit dem Figürüchen und erregte
daher allgemeinen Beiiall. Ebenso fand die fein gestimmte
„Kariofselernle" von Hiddemann verdiente Anerkennung,
die von den übrigen neucn Bildern auch einem großcn „Nor-
wegischen Wasserfall" von Nordgron und einem trefflichen
Tbierflück von Kröner zu Theil ward. — Bei Bismeyer
L Kraus fesselten wieder zwei stimmungsvolle Landschaften
von G. Oeder die allseitige Aufmerksamkeit und ließen die
rasch fich entwickelnde Begabung dieses strodukliven jungen
Künstlers aufs Neue erkennen. Ein Motiv aus dem Mexika-
nischen Krieg von C. Gillissen crwies sich durch die male-
rischen Kostüme und die gut qelungene Sonnenbeleuchlung von
glückücher Wirkung, und L. Hoff bewährte sich in einem
kleinen Gemälve abermals als virtuoser Kolorist. Auch viele
auswärtige Bilder erweckten lebhaftes Jnieresse.

Vermischte Nachrichten.

^ Münchener Glasmalerei. Sie baben schon davon
berichlet, daß man damit umgehe, die hochberühmte k. Glas-
malanstalt aufzuheben, weil die k. Akademie der bildenden
Künste, an deren Spitze dem Namen nach Kaulbach, der
Sache nach aber Piloty steht, der Ansicht ist, die Kunst der
Glasmalerei könne der Privatindustrie überlassen werden,
denn es gäbe jetzt in Bayern Glasmaler genug, und zudem
könnten durch die Aufvebung der Anstalt alljährlich Tausende
erspart werden. Die Logik der k. Akademie ist so eigentbüm-
lich, daß mau wohl Lust bekommen könnte, sie eiwas näber
zu beleuchten, wllßle man nicht, daß der wahre Grund dieses
merkwürdigen Voium's der Wunsch ist, die Räumlichkeiten
der k. Glasmalanstalt der k. Akademie oder richtiger gesagt
Piloty zugewiesen zu sehen, der genöthigt ist, seine zahl-
reichen Schüler in verschiedenen von einander weitabliegenden
Lokalen unterzubringen. Man kann und muß diesen Mißstand
beklagen, aber er bildet sicher keinen genügenden Anlaß, eine
Anstalt aufzuheben, die München seit ihrem Bestande nicht
bloß bohen Ruhm, sondern auch reiche pekuniäre Bortheile
gebracht hat und noch heute bringt. Denn der Ruf der
Mllnchener Glasmalanstalt ist so fest begründet, daß er durch
das Ableben des um sie so außerordentlich hoch verdienten
Max Ainmiller in keiner Weise erschüttert werden konnte.
Jn ihren Räumen berrscht heule noch dieselbe Rührigkeit wie
unter Ainmiller. Fauftner, der ihm Jahrzehnie lang treu
zur Seite stand und auf dessen Schultern schon wähiend dcr
Leitung der Anstalt durch Ainmiller nicht der geriugere Theil
der Ärbeitslast ruhte und der schon lange an maßgebender
Stelle als Ainmiller's Nachfolger in Aussicht genommen war,
führt die Geschäfte mit gewohnter Umsicht fort und ist eben
wieder daran, größere Beftellungen aus England auszufübren.
Unier solchen Umständen müßte die Anfbebung der k. Glas-
nialanstalr aus rein persönlichen Rücksichten doppelt beklagt

Keric^te vom

werden, und es stände der Münchener Kunstgenossenschaft un-
leugbar recht wohl an, in dieser Angelegenheit ihre Stimme
vernehmen zu lassen, wie groß auch bei manchcn die Abnei-
gung gegen monumentale Kunst sein mag. Wir würden viel-
leicht diesen Punkt auch heute noch nicht berührt haben, wäre
es der ungemein rührigen Partei, von welcher der erste
Anstoß ausging und welche seitber keinen Augenblick rastete,
in den letzten Tagen nicht gelungen, ihrem Ziele wieder um
einen Schritt näher zu rücken. Der Jnhaber des I. T.
Zettler'schen Jnstituts für kirchliche Glasmalerei hier erbielt
nämlich — durch welche Einflüsse läßt sich vermuthen — den
kgl. Hoftitel und benutzt denselben nunmehr seine „Königliche
Glasmalanstalt" durch die Presse zu empfeblen. Das läßt
sich denn prächtig ausbeuten, und der Landtag wird voraus-
sichtlich um so bereitwilliger für die Aufhebung der alten
k. Glasmalanstalt stimmen, als ja dafür eine zweite besteht,
welche vom Staate keine Geldmittel beansprucht. Die Jntrigue
ist gar nicht übel angelegt, und es sollte mich durchaus nicht
wundern, wenn sie gelänge.

Zeitschristen.

I-'arte in Italiu. dlo. 4.

Gewerbehalle. Nr. 6.

Dle elemcntarcn Formen der Ornamentit. Von F. Fischbach. —
Füllunq vom Hochaltar in Or San Michele in Florenz, >4 Jahr-
hundert; Füllung von der Cborbrüftung in S. Maria de' Miracoli
in Venedig; griechische Bafenbemalung. Moderne Entwürfe zu einem
Ornament für einen Schlitten, Nähtisch mit Holz- und M talleinlagen,
Schranl in geschnitztem Nußbaumbolz, Kamin mit Spiegelaufsatz,
Ornamenten in Zinl, Thüre in Schmiedeeisen; Präsidentenglocke aus
dem Rathhause in Mailand, Goldwaaren.

Jm ncuen Reich. No. 24.

Murillo, von H. Lücke.

Luiist niiä Ververbe. kkr. 23.

Nitllisiliinxeii ckss k. k. österr. Ausenm» kür Luust
uuü luüustriv. kio. 93.

äer ZVeItnu88t6l1unA im Zlu^euw^tredäuäe. — vie ^.nfänxe äer Inäu-
strie. (8eklu88.1 — vie vm^eataltun^ äer „^lbertlna". — Va8
^VaKenmuaeum äer Ltaät HVien.


Auktion Dintl. Bei der am 28. April im Wiener
Künstierhause ftailgefundenen Versteigernng der vornebmlich
aus alien Niederländern bestandenen Dinll'schen Sammlung
wurden nachfolgende Preise erziclt:

Nr.

Eegenftand.

preis.
/l. V.W.

2

Pieter Jantz van Asch, Abendlandschaft . .

160

3

Jan Asselyn, gen. Krabbetje, Römische Ruinen

200

4

Bartholomäus van der Ast, Slillleben . .

57 0

5

Ludolph Bakhuysen, Marine.

800

6

Cornelis Bega, Holländische Dorfschänke . .

L10

7

Jean Jacques de Boissieu, Landschaft. Staffirt

51

8

Jan Both, Jlalienische Gebirgsgegend. Staffirt



v. A. Both.

190

S

Quirin Brekelenkamp, Holländische Fischver-



käuferin.

135

10

— Eine aite Frau neben einem Faffe sitzend
im Gespräch mit einem Manne. Jm


Ilr.

Gegenstand.

prei«.
A. v. W.


Hintergrunde ein junger Mann mit einem
Mädchen.

460

ll

Adrian Brouwer, Holländische Bauernschänke

2l1

12

Adrian Brouwer, Halbfiqur eines Bauern .

400

13

— Selbstporträt.

399

14

Pieter Brueghel der Vater, Landschaft. Staffirt

400

15

Johann Rudolf Bys, Auf cinem Tische ver-



schiedene todte Vögel.

301

16

Gonzales Coques, Porträt eine« Mannes. .

400

17

Joost van Craesbeecke, Holländisches Bauern-



gelage.

500

18

— Das Frühstück.

610

19

— Das Tischgebet.

220

20

Jacob Gerrits Cuyp, Porträt eineS JünglingS

300

2l

Albert Cuyp, Reiter in einer Landjchaft . .

185

22

- Thierstllck.

150

23

Jacob Gerrits Cuyp, Frauen-Porträt. . .

2110
 
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