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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 8.1873

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645

Kunstvereine. — Bermischte Rachrichten. — Eingesandt. — Berichtigungen. — Zeitschristen.

646

Lnilstverriiir.

Dic Vcrbinduiig für historischr Kimst wird ihrc drei-
zehntc Hauptversammluug am 28., 2!I. nnd 20. August d. I.
in Wien abhaltcn. Die Direktion des ocsterrcichischen Äunst-
vereins (Tuchlauben 8) hat zn den Berathnngen das Sitzungs-
zimmer des Verwaltungsrathes eingeräumt. Die erste Ber-
sammlung findet am 28. August Vormittags 9 Uhr statt. Für
die Ausslellung der znr Konkurrcnz einzusendenden Kunstwerke
hat die k. k. Akademie der bildenden Kiinste ihre disponibeln
RLunie der Verbindung angewiesen. Die Herren Künstler des
historischcn Faches werden demnach ersncht, diejenigen Ent-
wllrfe oder Künstwerke, welche zur Konkürrenz gelangen sollen,
an das Sekretariat der Akademic der bildenden Künste in
Wien (Annagasse 3) senden zu wollen, so daß sie spätestenS d.
22. August dort eintreffen. Die Verbindung für historische
Kunst nbernimmt die Frachtkosten mit Ausnahme der Wer-
sendung als Eilgut oder durch die Post und mit Ausschließung
der Nachnahme für Spesen u. s. w. Die Hauptpunkte der
Tagesordnnng der Versammlung sind: Bericht und Auträge
des Gefchästssührers; Wahl der Rechnnngsrevisoren und eines
Beigeordneten des Borstandes (sür dcn verstorbenen Eg gers);
Verloosung der Vereinöbildcr von Piloth (Ermordung Cäsar's)
und Bode (Graf von Habsbnrg); Ankanf oder Bestcllung von
Bildern; Zeit nnd Ort der uächsten Hauptversammlung.

Vermischte Nachrichten.

8. Düsscldorf. Der Abbruch der ausgebrannten Mauern
unserer Akademie schreitet rüstig vorwärts und der Beginn
des Neubaues dürfte iu naher Aussicht stehen. Von Seiten
der Künstlerschaft aber ist inzwischen nochmals die Frage in
Anregung gebracht worden, die Akademie an einer anderen
Stelle wieder auszubanen, da der bisherige Platz ein durchaus
ungünstiges Licht für Ateliers bietet. Es sind anch einige pas-
sendc Bauplätze zur Berücksichtigung cmpsohlen, und bci der
Wichtigkeit der Sache wäre es allerdings sehr zu wllnschcu,
daß an maßgebender Stelle auf die Vorschläge näher einge-
gangen würdc, weil ein ersolgreichcr Ausschwung der Akademie
nur möglich ist, wenn siir Arbcitsräumc gesorgt wird, die dcn
berechtigten Anforderiingen an Beleuchtung, Einrichtung n. s. w.
entsprcchcn. Daß dieses aber in dein alten Gcbändc wirklich
nicht der Fall war, hat die jahrelange Ersahrung gelehrt, imd
so wollen wir hoffen, die Frage jetzt iu besriedigender Weise
gelöst zu sehen.

* Die Ulitersuchuiigsrcise nuch Sainothrakc, die erstc
archäologische Expedition dieser Art, welche von Oestcrreich
veranstaltet wurdc, hat einem Berichte Pros. C onzc's zusolge
sehr ersrcnliche Resultatc erziclt. Nicht weniger als 28 antile
Architektnr- und Sculpturtheile mit Ornament, darnmer die
ganze Rordostecke des großen dorischen Tempels mit Kapitäl,
Architrav, Triglyphen und Hängeplatte, wnrden an Bord ge-
laden. Der große Tempel ist anch au der Rückseite sichtbar
gemacht rmd überrascht durch die außergewöhnliche Längenent-
wickelnng der Anlage. Eigcnthümlich ist ferncr die apsisartige
Forni des rückseitigcn Abschlusses, dessen Fundamente bloßge-
legt wurdcn. Prof. Niemann hat dic Grnndmanern des
Rundbaues ausgegraben und niehrere Architektnrstückc, zum
Theil von enormer Größe, zugänglich gemacht, welchc ringsum
verschüttet lagen. Jnteressant ist endlich ein Panskops und
die völlig erhaltenc Jnschrist einer Basis, auf der cine aus den
Tempelgeldern errichtete Statue Hadrian's stand.

L i >l g e > a n d t.

Bei cincm Besuche der herzoglich gothaischen Kunstsamm-
lungen, welche in dem allen Geschmackes baaren, im soge-
nannten Kasernenstil erbauten Schlosse Friedenstein ausge-
speichert sind, ist mir, abgesehen von den nnzureichcndcn Räumen,
dic Fcuergesährlichkcit des Aufbewahrungsortes dergestalt auf-
gefallen, daß ich im Jnteresse der Kunst glaube, derselben an
dicser Stelle Erwähnung thun zu müssen.

Die deutsche Gründlichkeit zcigt sich hier in einem sehr be-
denklichen Lichte. Es genügt nicht, daß die elenden Stiegen,
die zu den herrlichen Sammlnngen führen, von Holz sind, es

genügt nicht, daß im Winter, nnmittelbar nnter der Gemälde-
Sanimlung, nicht einmal durch eine Gypsdecke getrennt, Theater
gespielt wird, es wird auch noch dieses erbärmliche Treppcn-
haus zu eineni Holzlager benutzt. Es bedarf also nur einer
leichtsinnig fortgcworsenen brennenden Ligarre, denn gegen
das dentschc Verbvt des Rauchens, welches nicht einmal jedem
Frcmden verständlich sein dürfte, wird, wie gegen jedes Verbot,
leicht gesündigt: es bedarf nur einer Nachlässigkeit des Beleuch-
tnngs-JnsPeltors im Theater, und die köstlichen Sammlnngen
können ein Raub dcr Flammen werden; denn eine Benutzung
der Lösch- und Rettungsvorrichtungen halte ich kaum sür möglich.
Wie will man z. B. in die Gemaldesammlung oder gar in
das, im dritten Stock befindliche Kunstkabinet gelangen, wenn
im ersten Stock Feuer ausbricht?

Bei dieser Gelegenheit will ich nicht unerwähnt lassen,
daß das Kupferstichkabinct, welches dem Vorstand deffelben als
Maleratelier dient, durch cincn Ofen gcheizt wird. Dieses hat,
abgesehen davon, ob Atelier und herzogliches Kupferstichkabinet
mit einander verträglich, auch abgesehen von der großen Feuer-
gesährlichkeit für die hier aufbewahrte Sammlung und die be°
nachbarten Sammlungen, jedeusalls noch den Uebelstand, daß
den Blättern durch steten, unvermeidlichen Kohlendampf we-
sentlicher Schaden zugesügt wird.

Da an eine Vollendung des imposanten, aber auch sehr
kostspieligen Museums, wie der jüngste Sonderlandtag zur
Gcnüge von Neuem bewiesen hat, gar nicht zu dcnken ist, so
wäre es wohl nicht nnr im Jnteresse des Besitzers, des Her-
zogs, sondern anch deö gesammten, der Kunst und ihrcn Werken
nahestehenden Publikums, diesen Uebelständen abzuhelfcn. Möge
man doch hier einmal dcn Brnnnen zndecken, che das Kind
hineingefallen ist! 8t.

Lrnchtigullgril.

Kunst-Chronik Nr. 36, Sp. 577, Z. 27 v. o. lies Thelott,
nnd Z. 9 v. u. lies: „Deger". — Sp. 599, Z. 23 v. n.
lies: „Iinig.riiirn" (statt: linsnrium).

Zritschlistril.

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Liiiml iiiiit 4ii«I,,8triv. >r. 94.

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