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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 18.1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.5806#0187

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369

Personalnachrichten. — Kunstvereine. — Sainmlungen und Ausstellungen. — Verinischte Nachrichten.

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Itöais Li Kaxoli, L.eeaclsinia äi arodsoloMa, Isttsrs s dslis
arti eingereicht sein. Schriftsteller aller Nationen können an
der Bewerbung teilnehnien in lateinischer, italienischer oder
französischer Sprache. Gedruckte Arbeiten sind ausgeschlossen.
Der Name des Verfassers muß versiegelt mit einem Motto
beigefügt werden. Dts gekrönte Preisschrift wird in dsn Ab-
handlungen der Akademie abgedruckt; der Verfasser erhcilt
hundert Exemplare derselben in Separatabdruck. Die einge-
reichten Manuskripte werden nicht zurückgegeben, jedoch haben
die Verfasser das Recht, dieselben abschreiben zu lassen.

Programm zu cinci zwcitcn Preisbcwerbung zu bcm
9!ationaldcnkmal für Piktor Emanucl in !1lom. Bekanntlich
wurde bei der ersten Preisbewerbung keiner der eingegangenen
Entwürfe zur Ausführung geeignet gefunden. Die jetzige
Preisbewerbung unterscheidet sich von der ersten dadurch, daß
sie die Örtlichkeit, wo das Denkmal Aufstellung finden soll,
genau angiebt, während die frühere Bewerbung den Künstlern
auch die Wahl des Platzes anheimgegeben hatte. Die Ein-
lieferung der Entwürfe beginnt am 15. November 1883 und
wird ani 15. Dezember d. I. nachmittags 5 Uhr geschlossen.
Künstler allsr Nationen sind dabei zugelassen. Der Platz,
welcher dem Monument von der königlichen Kommission jetzt
angewiesen wurde, befindet sich auf der Nordspitze des kapi-
tolinischen Hügels und zwar dort, wo die Achse der Corso-
straße bei ihrer bevorstshenden Verlängerung über die Piazza
di Venezia hinaus endigen wird. Das Monument soll be-
stehen: a) Aus einer bronzenen Reitsrstatue Viktor Emanuels,
welche ihrs Aufstellung findet auf der Plattform der nörd-
lichen Kapitolsspitze im Rücken der Kirche von Sta. Maria
Araceli, in einer Höhe von 27 ni über dem Niveau der
Straße. d) Aus einem architsktonischen Hintergrunde, welcher
die obengenannte Kirche nnd die andern daselbst befindlichen
Gebäude verdeckt. Derselbe muß auf eine Breite von
mindestens 3t> iu und auf die Höhe von 29 m in der Mitts
und von 24 m in den Flanken berechnet sein. Der Hinter-
grund kann aus einem Portikus, einer Loggia oder einsr
ähnlichen Architekturform bestehen, bei dem jedoch auch die
Seitenansichten zu berücksichtigen sind. o) Aus dem Aufgange
(Treppen, Rampen rc.), welcher von der Corsostraße zu dem
Monumetit hinaufführen soll und somit den architektonischen
Abschluß des Südendes der Corsostratze am Fuße des Kapi-
tols bilden wird. Der Kostenanschlag darf neun Millionsn
Lire nicht überschreiten. Nähere Auskunft über die Preis-
bewerbung ist durch den Sekretär der „königlichen Kommission
für das Viktor-Emanuel-Denkmal in Rom" Herrn Baron
de Renzis, Parlamentsdeputirten in Roni, zu erhalten. Den
Vorsitz der Kommission führt der Ministerpräsident Depretis;
dieselbe besteht aus folgenden Personen: Professor Bertini
(Maler); Professor Boito (Architekt); Canevari (Architekt);
Professor Gras Ceppi (Architekt); Cesare Correnti (Sekretär-
Grotzmeister der italienischen Ritterorden und Parlamentsdepu-
tirter); Professor De Fabris (Architekt); Herzog von Sarti-
rana Gattinara (Ssnator); Profeffor Fiorelli (Generaldirektor
der Ausgrabungen und Senator); Fürst Giovanelli (Sena-
tor); Marquis Guiccioli (Exdeputirter); Professor Martini
(Schriftsteller und Parlamentsdeputirter); Professor Monte-
verde (Bildhauer); Professor Domenico Morelli lMaler);
Professor Salvini (Bildhauer); Professor Tabarrini (Schrift-
steller und Senator); Fürst Leopoldo Torlonia als zeitweiliger
Vizebürgermeister von Rom und schließlich dem jeweiligen
Präsident der römischen Kunstakademie „choeaäsinia äi 8an
linsa". Der schon oben erwähnte Sekretnr der Kommission
ist ebenfalls wirkliches Mitglied derselben. ä. L.

j)ersonalnachrichten.

» SNax Lehrs, bis vor kurzem Assistent am Breslauer
Kupferstichkabinet, ist als wisfenschaftlicher Hilfsarbeiter,
einstweilen kommissarisch und provisorisch, aber mit der
Aussicht auf definitive Anstellung, an das königl. Kupferstich-
kabinet in Dresden berufen worden und hat die Berufung an-
genommen.

Aunstvereine.

Lb't. Dic Münchcncr Küiistlergenossenschast zählt nach
Ausweis des Rechenschaftsberichtes für 1882 gegemvärtig
617 Mitglieder; die Einnahmen betragen 66345 Mk. und die

Ausgaben 11377 Mk., wonach sich ein Überschuß von 54968 Mk.
ergiebt. Das Gesamtvermögen beläuft sich auf 142277 Mk.,
wobei das auf 700Ü0 Mk. angeschlagene Jnventar für die
internationalen Ausstellungen nicht mit eingerechnet ist. Es
ergab sich 1882 ein Vermögenszuwachs von 4500 Mk. Jn
Nürnberg wurdsn sür mehr als 100 000 Mk. Kunstwerke ver-
kauftund in derMünchenerLokalausstellung 104000Mk. erzielt.

Lammlungen und Ausstellungen.

1>Ut. Dic Intcrnationalc Kunstaiisstcllung in Ntüiichcn

darf jetzt als gesichert betrachtst werden, nachdem die Disfe-
renzen mit den Berliner Künstlern beglichen worden. Es
wurde denselben die Aufstellung eigener Jurors und einer
eigenen Hängekoininission, sowie die spätere Einsendung nach
Schluß der Berliner akademischen Ausstellung zugestanden.
Der deutsche Kronprinz sicherte die Einsendung von Kunst-
werken aus der Berliner Nationalgalerie zu und die Kron-
prinzessin versprach, ihren Einfluß dahin geltend zu machen,
daß die hervorragendsten Künstler Englands in München aus-
stsllen. Endlich hat sich die französische Regierung zur Be-
fchickung bereit erklärt und die 8oeistä äsKli aognarsilisti in
Rom einen eigenen Raum verlangt, um eine größere Aus-
stellung inscenirsn zu können. Die Münchener Bürgerschaft
endlich zeichnete einen Garantiefonds von 135 000 Mk. und der
Künstlerball trug 12000 Mk. Reingewinn ein.

ä. L. Archäologisches Museum in Florenz. Bekavntlich
hat man dis Errichtung eines neusn archäologischen Museums
in Florenz beschlossen. Dasselbe wird die in den ver-
schiedenen dem Staate gehörenden Sammlungen der Arno-
stadt zerstreutsn ägyptischen, etruskischen, griechischen und
römischen Altertümer umsasfen. Die erste Abteilung des
neuen Museums im Palazzo della Crocstta, welche aus
15 großen Sälen des ersten Stockes besteht, wurde bereits
eröffnet. Jn derselben befindsn sich die ägyptisch-etruskischen
Altertümer des bisherigen Museums in der Via Faenza,
denen die Regierung eine Anzahl neuer Erwerbungen hinzu-
fügte. Die Stadt Florenz beschloß, die ihr gehörends Sariim-
lung etruskischer Altertümer aus dem Nachlasse des Barons
Vagnonville dem neuen Museum ebenfalls einzuverleiben. Die
Säle, in welchen dieselben gegenwärtig aufgestellt werden,
sehen ihrer baldigen Eröffnung entgegen.

Vermischte Nachrichten.

.1. !i. Jn der Titzuiig des deutschen archäologischcn Jn-
stituts in Rom am 16. Februar legte der russische Archüolog
Kondakow Zeichnungen von Malereien vor, welche man in
antiken Gräbsrn am Schwarzen Meere entdeckte. Alle diese
Gegenstände sind von fo vollendeter Schönheit, daß man
sie für Arbeiten aus der besten griechischen Kunstepoche hält.
Der Professor Lumbroso las einen Vortrag über die Gründe,
welche Alexander den Großen veranlassen konnten, seinen
Soldaten zu befehlen, sich vor der Schlacht dsn Bart ab-
nehmen zu laffen. Der Sekretär des Jnstituts Prof. Helbig
legte einen goldenen Ring vor, auf dem ein Löwe gravirt ist,
welcher einen Delphin verschlingt. Der Vortragende erblickte
darin eine Allegorie, welche den Sieg einen Stadt über eine
andere darstelle, ohne die Möglichkeit auszuschließen, daß man
es mit einen Wappen zu thun habe, wie folche schon vom
Kaiser Augustus gebraucht wurden. Zum Schluffe sprach
der Professor Bernabei über eins wissenschaftliche Reise, welche
er in Gesellschaft des französischen Archäologen Lenormant
nach Süditalien unternahm, über welche letzterer noch be-
sonders in dem dritten Bande seines wichtigen Werkes „Im
6iranäs-(4rdes" berichten wird. Bernabei lieferte eine Menge
neuer Beobachtungsn über die Geographie von „Groß-
Griechenland", über das soqenannte Grab des Agathokles in
Nicastio (S.Eufemia Vecchia), in welchem ein massiver goldener
Panzer aufgefunden wurde, welchen die Finder (Bauern)
leidsr in Stücke zertrümmerten und unter sich verteilten.
Bernabei schreibt das Grab irgend einem berühmten Manne
aus dsr Zeit des Agathokles zii.

Zum Bau dcs Rcichstagsgcbäudcs. Das „Central-
blatt der Bauverwaltung" hat das von der Akademie des
Bauweseiis abgegebene Gutachten über den Wallotschen Ent-
wurf veröffentlicht. Jn demselben wird u. a. aus ästhetischen
Rücksichten eine Erweiterung und Verschiebung des Bauplatzes
 
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