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Kunstwart und Kulturwart — 28,1.1914

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Heft 2 (2. Oktoberheft 1914)
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Unsre Bilder und Noten
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https://doi.org/10.11588/diglit.14418#0098

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Kreide bemalt hat, scheuert sich mit extra schön geringeltem Schweiflein
ein Schwein — störe es nicht den Frieden der im Stehen schlummernden
Obrigkeit! Wir können nicht auf jede Einzelheit aufmerksam machen —
das Bild ist so reich an welchen, daß man auf ihm ein halbes Stündchen
lächelnd spazieren gehen kann, wie eben auch auf einem Spitzweg. A.
^ie von Brahms als op. ^ herausgegebenen „Fünf Lieder für Männer--
^chor" sind wahrscheinlich Ml—62 in Hamburg entstanden, erschienen
aber erst Mit Ausnahme des ersten „Ich schwing mein Horn

ins Iammertal^ sind es Soldatenlieder aus Karl Lemckes „Liedern und
Gedichten". Diese Sammlung erschien t86t in Hamburg, und in des
Meisters Vertonung können die Texte als Ausdruck der damaligen Zeit«
stimmung gelten. Nach dem Kriege von ^866 wählte Brahms, wie er an
Rieter-Biedermann schrieb, absichtlich einen schweizerischen Verlagsort, um
die Lieder „weder preußisch noch österreichisch zu machen". In der Tat
atmen sie reichsdeutsche Gesinnung, wie denn der Komponist des „Triumph--
liedes" ein überzeugter Anhänger des Einheitsgedankens war. Gerade
deshalb verdienen sie in heutiger Zeit beachtet und verbreitet zu werden,
um so mehr, als die wenigen unzeitgemäßen Textstellen leicht zu ändern
sind. Dies Werk zeigt uns nicht nur einen unsrer größten Tondichter
von einer sonst an ihm nicht gekannten Seite; es bietet zugleich ein
schönes Beispiel dafür, wie auch der volkstümliche Soldatenton mit echt
künstlerischen Mitteln getroffen werden kann. Mit freundlicher Erlaubnis
des Verlegers bringen wir heute zwei geradezu aktuelle Stücke aus dem
Hefte. In dem kernigen „Freiwillige her!" ist die eigentümliche Betonung
echt brahmsisch. Das andere, „Gebt acht!", bringt feierliche Töne Worten,
die wie eine Vorausahnung klingen und jetzt gedichtet sein könnten. Mcht
weniger schön sind die beiden Lieder „Geleit" und „Marschieren", die
diese Sammlung von Soldatenliedern vervollständigen. L. Schmidt

Herauszeber: Or. K. e. Ferdinand Avenarrus in Dresden--Vlasewitz; verantwortlich: Ler
Heransgeber. MiileiLende: vr. tzermann Ullmann» Qr. WLlhelrn SLapel» Wolfgang
Schumann. — Für bildende Kunst: Pros. Paul G ch u l tz e--N arrm b ur g in Gaaleck öei Kösen
in Thüringen — In Ssterreich-Ungarn für Herausgabe und SchristleiLung verantwortlich: vr. Vichard
Vatka in Wien XIII/6 — Sendungen fär den LexL ohne Angabe eines Perfonennamcns an die
»Kunftwart--Leitung^ in Dresden-Blasewitz — Manuskripte nnr nach vorheriger
V er einb aru n g, widrigenfalls kciue Verantwortung übernommsn roerden kann — Verlag von
Georg D. W. (Lallwey — Druck von Kastner ü Lallwey, kgl. Hofbuchdruckerei in München — Geschafts-«
ftelle für Verlin: Seorg Siemens, XV. 57, KurfürstenstraZe 8 — Gcschäftsstclle sür österreich--Ungarn:

tzofbuchhandlung Moritz Perles, Wien I, Scilergasse ^
 
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