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Kunstwart und Kulturwart — 28,1.1914

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Heft 3 (1. Novemberheft 1914)
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Vom Heute fürs Morgen
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Zeugnisse der Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.14418#0135

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den Betrag an die Geschäftsstelle des
Dürerbundes unter Callweys
Adresse mit dem Vermerk: „Für die
Kriegsarbeit des Dürerbundes."

Bismarck über England

er einzelne Engländer sei anstän«
dig, achtbar und zuverlässig, der
Vorwurf der Lüge sei der schwerste,
den man ihm machen könne. Die
englische Politik hingegen sei von
allem das Gegenteil; ihre hervor-
stechendste Eigenschaft sei die tzeu-
chelei, sie wende alle Mittel an, die
der einzelne Engländer verabscheue.

In Frankreich sei ja die Politik zw-
zeiten auch nicht sehr wählerisch in
ihren Mitteln gewesen, namentlich
schwächeren Volksstämmen im Aus«
lande gegenüber sei sie ebenso grau«
sam und brutal verfahren wie die
englische; Gewalttaten und Aber«
listung seien ebenso vorgekommen
wie im englischen Regime, aber das
Maß von tzeuchelei und Perfidie,
wie es der englischen Politik häufig
eigen sei, sei doch an ihr nicht nach-
zuweisen.

Poschinger, Lischgespräche mit

Bismarck

Zeugnisse der Zeit

Offenhalten evangelischer
Gotteshäuser

as königliche Konsistorium der
Provinz Brandenburg hat an
die Geistlichen und die Gemeinde«
kirchenräte eine Kundgebung erlas-
sen, die den Kriegserlaß des Ober-
kirchenrats zur Kenntnis bringt und
dann fortfährt: „Wo irgend angän-
gig, werden die Kirchen auch außer
den Gottesdiensten offen zu halten
sein, um den Gemeindegliedern zu
jeder Zeit des Tages Andacht und
Gebet an geweihter Stelle zu er-
möglichen.^

So macht der Krieg wieder einen
alten Wunsch „möglich", der bisher
nicht beachtet wurde.

Die neue Zeit

erzeichnen wir die folgenden Tat-
sachen:

Der Ostmarken-Verein, der sich der
Bekämpfung der Polen in Preußen
widmete, hat sich aufgelöst.

Die Bekämpfung des Dänentums
in Schleswig ist von der Regierung
aufgegeben.

Das Kriegsministerium hat die
bisherige Erkundigung nach konfes-
sioneller Gebundenheit bei Arbei-
tern für unzulässig erklärt.

Die Staatsbürgerzeitung erklärt
„infolge Eingreifens des Oberkom-
mandos in den Marken", daß sie
„im tzinblick auf die patriotische tzal-
tung der gesamten Bevölkerung von
nun ab ihren Charakter als anti-
semitisches Blatt aufgibt, und zwar
nicht nur für den Krieg, sondern auch
für den Frieden".

Die sozialdemokratischen Schriften
sind im tzeere zugelassen. Die Ver-
weigerung von öffentlichen Amtern
wegen sozialdemokratischer Gesin-
nung ist als unzulässig erklärt. Der
Reichsverband zur Bekämpfung der
Sozialdemokratie hat seine Tätigkeit
eingestellt.

Ünd wieder ein Herzog

in Verwundeter erzählt: „Wir
Oldenburger lagen stundenlang
im heftigsten Artilleriefeuer, der
Feind war in der Abermacht. Immer
näher rückten die Franzosen uns auf
den Pelz, der Geschoßhagel, der uns
um die Ohren flog, lichtete unsre
Reihen immer mehr. Plötzlich —
kam eine feindliche Attacke in Sicht,
oder legten die Maschinengewehre
drüben los — plötzlich begannen
Einzelne bei uns zu weichen und
rissen andre mit. Da kam von hinten
her unser Großherzog im Auto an,

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