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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 35.1992

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Nr. 4
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Aktuelle Themen
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Alexa, Dietmar; Wagner, Ulrike: Seminarium Pragense 1992 - "Una Europa, unus homo, una lingua"
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Bauer, Anton: Ziele und Inhalte einer zentralen Lehrerfortbildung im Fach Latein
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https://doi.org/10.11588/diglit.35880#0168

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Suetonius de morte imperatorum scripserint". Mit seiner erfrischenden Art wußte Wolfgang
Riedl (Vilsbiburg) die Teilnehmer seiner Schola in seinen Bann zu ziehen und für sein Thema
,,De factis Herculis in palatio ducali Landeshutensi repraesentatis" zu gewinnen. Ulrike Wagner
versuchte in ihrer Schola verschiedene Methoden aufzuzeigen, anhand derer in den Bänden I
und II des Unterrichtswerkes ,,ROMA" Ladnitas v/va im Schulunterricht praktiziert werden kann.
Zur Verbesserung der Sprechfähigkeit wurden regelmäßig Übungen angeboten. Um sie machten
sich Dr. Raimund Pfister (München) und Inge Pessarra-Grimm (Kamen) verdient. Thomas Fuchs
(Halle/S. und Berlin) führte dankenswerter Weise mehrmals viele Teilnehmer zum Graece /oqu;
zusammen. Erwähnenswert sind ferner die sehr sachkundige Führung durch Prof. Dr. Bohumila
Mouchovä über die Karlsbrücke und die mit viel Freude und Engagement ausgearbeiteten Füh-
rungen durch die Prager Studenten in Prag und auf Burg Karlstein, die das Ziel einer Tageswande-
rung war. Jens Thoböll (Solingen) sorgte für die allmorgendliche musikalische Einstimmung in
den Seminartag. Überdies regte er ein begeisterndes Konzert in der Dorfkirche an, bei dem spon-
tan verschiedene Teilnehmer vokale oder instrumentale Beiträge lieferten.
Den Abschluß der Woche bildeten eine lateinische Meßfeier mit lateinischer Predigt, die in der
theologischen Fakultät auf Vermittlung von Dr. Josef Simandl zustande kam, und ein Bankett,
mit dem das Seminar im Obecni Dum, dem im Jugendstil errichteten Repräsentationsbau der gol-
denen Stadt, fröhlich ausklang. ,,Una Europa, unus homo, una lingua", dieses Motto der Prager
Comenius-Ausstellung war während des Seminarium Pragense zur Wirklichkeit geworden. Es
wäre zu wünschen, daß diese Worte auch in Zukunft immer wieder Gestalt annehmen.
DIETMAR ALEXA, Werne
ULRIKE WAGNER, Erlangen

Zie!e und !nha!te einer zentraten Lehrerfortbiidung im Fach Latein*
Quem ad finem linguam Latinam discimus?
oder wie es vor kurzem Wolf Schneider, ein bekannter Sprachbuchautor und Leiter der Henri-
Nannen-Journalistenschule in Hamburg formuliert hat: ,,Cui bono linguae Latinae studere?"^ —
diese Frage muß auch stets im Mittelpunkt einer sinnvoll organisierten Lehrerfortbildung stehen,
und nicht nur immer neue Variationen zu immer perfekter werdenden Vermittlungsmethoden
von immer wieder neu entdeckten Stoffgebieten. So müssen die drei zentralen Fragen, der sich
die professionelle Lehrerfortbildung gerade in unserem Fach zu stellen hat, kategorisch heißen:
1. Warum (vermitteln wir unseren Schülern diese Sprache)?
2. Was (aus der Vielzahl der möglichen Themen soll man anbieten)?
3. Wie (läßt sich der Stoff schülergerecht aufbereiten)?
ad 1.
Die Frage nach dem WARUM wurde lange Zeit mit der eher lapidaren Formel beantwortet, die
lateinische Sprache erschlösse unseren Schülern die Antike, die Mutter der europäischen Kultur.
Dieses Schlagwort hat zwar gerade in der heutigen Zeit durch die politische Situation in Europa
neues Gewicht bekommen — wer wäre nicht an den alten kulturellen Grundlagen unserer neuen

* Vortrag, gehalten auf dem Symposium ,,Latein 2000" an der Akademie in Dillingen (16. - 20.3.1992).

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