Während die erstgenannte Phase zur Levade, auch Pesade genannt, führt, entsteht
aus dem Abstoßen der sogenannte Schulsprung, von welchem wiederum drei
Variationen unterschieden werden, und zwar die Croupade, die Ballotade und die
Kapriole.
Bei der Croupade stößt sich das Pferd kräftig mit den Hinterbeinen vom Boden
ab, zieht dieselben einen Moment unter den Körper und landet wieder auf der
gleichen Stelle. Die Ballotade entsteht unter den gleichen Voraussetzungen, jedoch
ist bei dieser Art des Sprunges der Pferdekörper mehr in horizontaler Richtung, und
das Pferd zeigt die Sohle der Hinterhufe nach rückwärts. Als vollkommenster Schul-
sprung ist die Kapriole anzusehen, bei welcher das Pferd sich mit voller Kraft-
entwicklung vom Boden abschnellt und während des Momentes, in welchem es in
horizontaler Lage in der Luft schwebt, mit den Hinterbeinen kräftig nach rückwärts
ausschlägt (streicht).
Eine sehr schöne Schule über der Erde ist die sogenannte Courbette, die ge-
wissermaßen einen Übergang von der Levade zum Schulsprung darstellt. Hierbei
hebt sich das Pferd wie zur Levade und setzt mit
angezogenen Vorderbeinen zu einem leichten
Sprunge nach vorwärts an, wobei es wieder zu-
erst mit den Hinterbeinen landet und die Vorhand
langsam senkt. Je nach der Vervollkommnung
im Gleichgewicht wird das Pferd allmählich
auch zwei oder mehrere solcher
Sprünge mit andauernd erhobener
Vorhand auszuführen imstande
sein, und bildet diese Schule für
den Beschauer stets ein entzücken-
des Bild.
Die hier angeführten Phasen der
hohen Schule sind keineswegs
»künstliche« Gangarten, sondern
durchwegs natürliche Gänge, die
durch die menschliche Einwirkung
bloß kultiviert, d. h. dem mensch-
lichen Willen und Schönheitssinn
untertan gemacht wurden. In größe-
ren Herden junger temperament-
vollerPferde kann man häufig ge-
nug allerlei Bewegungen, Gänge
und Sprünge beobachten, die auch
jeden Laien davon zu überzeugen
vermöchten, daß die hohe Schule,
HAB ^
Harta
wenn sie in einer methodischen
Weise und getreu den überlieferten Erfahrungen der alten Meister betrieben wird,
keineswegs widernatürliche Dinge vom Pferde verlangt, sondern eine von allen
Hippologen längst anerkannte und gewürdigte Kulturerrungenschaft darstellt.
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aus dem Abstoßen der sogenannte Schulsprung, von welchem wiederum drei
Variationen unterschieden werden, und zwar die Croupade, die Ballotade und die
Kapriole.
Bei der Croupade stößt sich das Pferd kräftig mit den Hinterbeinen vom Boden
ab, zieht dieselben einen Moment unter den Körper und landet wieder auf der
gleichen Stelle. Die Ballotade entsteht unter den gleichen Voraussetzungen, jedoch
ist bei dieser Art des Sprunges der Pferdekörper mehr in horizontaler Richtung, und
das Pferd zeigt die Sohle der Hinterhufe nach rückwärts. Als vollkommenster Schul-
sprung ist die Kapriole anzusehen, bei welcher das Pferd sich mit voller Kraft-
entwicklung vom Boden abschnellt und während des Momentes, in welchem es in
horizontaler Lage in der Luft schwebt, mit den Hinterbeinen kräftig nach rückwärts
ausschlägt (streicht).
Eine sehr schöne Schule über der Erde ist die sogenannte Courbette, die ge-
wissermaßen einen Übergang von der Levade zum Schulsprung darstellt. Hierbei
hebt sich das Pferd wie zur Levade und setzt mit
angezogenen Vorderbeinen zu einem leichten
Sprunge nach vorwärts an, wobei es wieder zu-
erst mit den Hinterbeinen landet und die Vorhand
langsam senkt. Je nach der Vervollkommnung
im Gleichgewicht wird das Pferd allmählich
auch zwei oder mehrere solcher
Sprünge mit andauernd erhobener
Vorhand auszuführen imstande
sein, und bildet diese Schule für
den Beschauer stets ein entzücken-
des Bild.
Die hier angeführten Phasen der
hohen Schule sind keineswegs
»künstliche« Gangarten, sondern
durchwegs natürliche Gänge, die
durch die menschliche Einwirkung
bloß kultiviert, d. h. dem mensch-
lichen Willen und Schönheitssinn
untertan gemacht wurden. In größe-
ren Herden junger temperament-
vollerPferde kann man häufig ge-
nug allerlei Bewegungen, Gänge
und Sprünge beobachten, die auch
jeden Laien davon zu überzeugen
vermöchten, daß die hohe Schule,
HAB ^
Harta
wenn sie in einer methodischen
Weise und getreu den überlieferten Erfahrungen der alten Meister betrieben wird,
keineswegs widernatürliche Dinge vom Pferde verlangt, sondern eine von allen
Hippologen längst anerkannte und gewürdigte Kulturerrungenschaft darstellt.
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