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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 29.1911

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Nr. 1
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Beck, Paul A.: Altdeutsche Kunst in der ehemaligen Karthause Buxheim
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Brehm, Karl: Ein Gebet- und Lehrbuch des Stuttgarter Hofkaplans Franz Anton Michael Seiz von 1771
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https://doi.org/10.11588/diglit.32978#0034

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8

Knonyni.
Kreuztragung (Kupferstich). Im Vorder,
gründ rechts Christus, unter der Last des
Kreuzes kniend und der links knienden
hl. Veronika das Schweißtuch reichend,
links im Hintergrund zwei römische Sol-
daten, von denen der eine mit der Lanze
nach Christus stößt, der andere, auf ihn
schlägt, rechts Maria und JosAch, stehend
mit gefalteten Händen. Von einem guten
Kleinmeifter der Beham'fchen Periode.
Sehr guter Abdruck auf vollem Rand.
— Einen „Kalvarienberg", d. h. Christus
am Kreuz mit den beiden Schächern,
den trauernden Frauen mit reicher
Architektur, Jerusalem im Hintergrund,
mit vielen Spruchbändern, eine reichbe-
wegte Darstellung, 44^ cm hoch, Zl^/^cm
breit, hat ein Buchsheimer Kart-
häufermönch um d. I. 1570 in Kupfer
gestochen und dem Abte Kaspar Kindel-
man (1547—84) des benachbarten Bene-
diktinerreichsklosters Ottobeuren gewidmet.
Die Dedieation ist halbrechts unten, wie
folgt, angebracht: „1570/(8culpta liaec
68t etkiZi68 / Aratia venerancii 6o- / niini
La8pari Uinäel- / man Abbatw religio- /
8i88imi in Ottobeirn." Daneben steht:
„U. L. K.", darunter eine Mitra und
Abtsstab. Halblinks unten ist ein vor
einem großen Buche kniender Karthäuser
mit dem Monogramm: „U. Lartb.'XA /
In Luxbaim" angebracht (dieses seltene
Blatt ist im Besitze des Vf.). Die Kart-
hause zählte also auch Kupferstecher, Ra-
dierer in ihren Reihen!
einblattckruck.
ca. 1525.
Großer allegorischer Holzschnitt. „Das Weib
in der Mitten des Bildes sitzend, betrübt und
klagend bedeut Welschland, welches sein elend
vnd verderben mit dieser Meinung jemmerlich
beweinet:" (folgen 2 achtzeilige und eine sechs-
zeilige gereimte Strophen). Älsdann Erklärung
der übrigen Figuren des Bildes (23 Zeilen) wo-
rauf folgt: „Deutschland redt von der Figur
des Welfchlands also:" 66 Zeilen in Reimen.
515/270 mm.
Ministiire aut Pergament gemalt,
(ca. 1530.)
Christus am Kreuz mit Maria und Johan-
nes; im Hintergrund, der sehr fein ausgeführt
ist, Jerusalem. Das Bildchen steht oben in der
Mitte eines in drei Teile gefalteten Pgtblattes,
das mit liturgischem Text beschrieben und in eine
Lederdecke eingeklebt ist.

seaerreichnung.
(ca. lS50.)
Kreuzabnahme. Jni Vordergrund Christus
halbliegend, hinter ihm knieen Maria, im Kostüm
einer Nonne, mit der linken Hand den linken
Arm Christi haltend, die Rechte an die Brust
gedrückt. Links hinter Maria ebenfalls knieend
und die Hände zum Gebete gefaltet Maria Mag-
dalena: rechts stehend Johannes. Auf ein Pgtbl.
aufgeklebt und mehrfach kleine Wurmlöcher.
116/77 mm.
reaerreicftnung.
(ca. 1560.)
Auf Pergament. Christus am Kreuz; am
Fuß desselben der Pelikan. Von wunderbar fei-
ner Ausführung. 65/37 mm.
Alle diese Kunstschätze kamen im Sep-
tember 1883 — auch im Mai 1884 soll
noch eine Nachauktion zu München statt-
gehabt haben, über welche sich indeß nichts
Näheres erfahren ließ — von ihrem lang-
jährigen Aufbewahrungsort weg und zur
Versteigerung in München, um dann in
alle Winde, nicht zum wenigsten ins
Ausland zerstreut zu werden, und steht
nun die ehedem so kunstreiche Karthause
vollständig ausgeleert da; nur das Kloster-
archiv ist noch an seinem alten Platze.

Ein Gebet- unä Leki«bucb äes Stutt-
garter 6ofkaplans
fran2 Unton Mckael Sei? von 177t.
Diözesanarchiv von Schwaben I (1884),
42 ist im Anschluß an Werkmeisters Jahr-
schrift VI, 458 kl. bemerkt, daß der her-
zoglich württembergische Hofkaplan Seiz
1771 bei Cotta ein Gesang- und Gebet-
buch habe drucken lassen. Ein Exemplar
eines solchen, wenn auch nicht aus Cottas
Verlag, befindet sich auf der K. Landes-
bibliothek in Stuttgart. Es hat folgen-
den langen Titel, der zugleich als Inhalts-
angabe dienen kann: Katholisches Unter-
richtungs- Gebet- und Gesang-Buch, Wo-
rinn zu finden ein vollständiger Beweiß,
daß die Heil. Meß, so in der Nömisch-
Catholischen Kirche üblich ist, das wahre
Opfer in dem Neuen Testament seye. Daß
diese von Apostel Zeiten durch alle Jahr-
hunderte üblich gewesen. Die Erklärung
aller dabep üblichen Ceremonien, Klei-
dung und anderer Dingen. Die Heil.
Meß von Wort zn Wort in teutscher
Sprache, wie solche in Latein gelesen wird.
Ein andächtiges Meßgebet, u. dergleichen
Gesang- Beicht- n. Communions-Beweiß,
 
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