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Beck, Paul A. [Editor]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 29.1911

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Nr. 8
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Selig, Theodor: Die Bruderschaften des Dekanats Riedlingen, [9]
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Reiter, Joseph: Aus der Welt der Heiligen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.32978#0153

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127

in Neufra wurde von Pfarrer M. Renner
eingeführt, in welchem Jahr ist nicht
bekannt. In den Statuten des Land-
kapitels Saulgau (1693), dem Neufra
damals noch einverleibt war, wird sie
mit der Sebastiansbruderschaft erwähnt.
Nach einer Notiz im f. fürstenb. Archiv
zu Donaueschingen scheint sie a. 1743
reguliert worden zu sein. Sie erlangte
nicht die Bedeutung der Sebastiansbruder-
schaft und wurde später mit dieser ver-
einigt. Im Jahr 1822 bestand die
marianische Bruderschaft für sich; es
sind von diesem Jahr an Einträge in:
Bruderschaftsbuch vorhanden. Auch wur-
de damals ein marianischer Rat ausge-
stellt; gewöhnlich am Sonntag nach
Christi Himmelfahrt fand ein Umgang
statt, bei welchem Stäbe mitgetrageu
wurden. Man wundert sich, daß in
jener Zeit zwei Bruderschaften in Neufra
bestanden; aber im Jahr 1838 fragte
das Oberamt Riedlingen an, warum in
Neufra trotz des bischöflichen Verbots
noch zwei Bruderschaften vorhanden
feien. Von 1840 an findet man in
den Verkündbüchern keine Spur von
einer Bruderschaftsfeier in Neufra, ob-
wohl wenigstens die Sebastiansbruder-
schaft weiter bestand. So hat sich
wenigstens eine der beiden Bruderschaften
bis auf den heutigen Tag erhalten und
erfreut eines großen Ansehens in der
Pfarrei.
Ein aus Einsiedeln stammender
Bruderschaftszettel vom Jahr 1849, der
sich in Neufra vorfand und den Titel führt:
„Goldene Stunde oder Bruderschaft der
unbefl. Empfängnis Mariä" (Präses ?.
Benedikt Müller in Einsiedeln) beweist,
daß die Neufraer sich auch in andere
Bruderschaften einschreiben ließen. Uebri-
gens nahmen dieselben auch an Bruder-
derschaften in umliegenden Ortschaften teil,
z. B. in Altheim, Hailtingen, Grüningen.
Zum Schluß mögen die älteren Pfar-
rer und Präsides der Bruderschaften
zu Neufra, soweit sie sich feit ca. 1500
ermitteln ließen, folgen (die Reihenfolge
vor 1600 ist nicht ganz sicher).
Bartholomä Schmid 1495.
Petrus Fischer 1497.
Peter Strang 1503.
Johann Graff.
Johann Zürcher.

Johann Hcckenmaier 1575.
Georg Heckenmaier 1581—92.
Michael Kircher non Munderkingen.
Martin Mandel 1802-18.
Jakob Braun 1618—28.
Martin Holl 1628 -31.
Michael Aich 1631 ff.
Johann Biirklin 1640 ff.
Bartholomä Ummenhofer 1649-51.
Johannes Mayr 1651-54.
Josef Riester 1654—65.
Jos. Maichel Gall 1665—73.
Melchior Renner 1673—93, aus Geislingen.
Joh. Martin Ginnieth 1693—1702.
Jos. Stehle 1701-08
Konrad Bürgin 1708—11.
Joh. Georg Blaichec 1711-17.
Mich. Jgn. Sutor 1718-20.
Joh. Georg Speth 1720—30,
(gui utrasgus conkraternitstss gug8i
rursus r88taurarit).
Joh. Mich. Buck 1732-35.
Joh. Bapt. Bizenhofer 1735—41.
Jos. Anton Braun Or. tüeol. 1747—54.
Andreas Geng 1754—91.
Karl v. Langen 1792—1825.
(Forts, folgt.)

Nuz Ser Mir Ser W!igen.
Von Dekan Heiter.
8t. Severus.
St Severus wird als Patron der
Kirche zu Oberschwandorf im Oberamt
Nagold genannt. Welcher hl. Severus
ist gemeint? Etwa der Bischof von
Prag 1031 - 1067?
(Beziehungen zwischen Graf Ulrich
von Württemberg und Herzog Sigmund
von Oesterreich.) Oder ist Si. Severus
an die Stelle des hl. Severin gelreten
(im Erzbistum Köln gibt es nach Korth
15 Severinkirchcn), ähnlich wie bei der
Pfarrkirche Jmmendorf, Dekanats Brühl,
der hl. Severin dem hl. Sernatus hat
weichen müssen?
8t. stletkoäius.
Dieser Heilige erscheintneben Sebastian
als Schutzherr der alten Kirche zu
Simmersfeld, ebenfalls im Oberamt
Nagold gelegen. Wenn dieselbe ihre
Entstehung der Hirsauer Schule des
Abtes Wilhelm verdankt, so kann sie
über Hirsau auch ihren Patron erhalten
haben. Methodius und Cyrill. Methodius
Patriarch von Konstantinopel, Bekenner.
Methodius v. Olympus.
8t. stleclardus.
St. Medardus ist Patron in Ostdorf-
Balingen. Sein Patronat dürste fränki-
 
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