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Sethe, Kurt [Hrsg.]; Partsch, Josef [Bearb.]
Demotische Urkunden zum ägyptischen Bürgschaftsrechte vorzüglich der Ptolemäerzeit — Leipzig, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.44567#0103

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xxxil] I. Philolog. Teil. i. Komment. Urk. 4. §. 44—Urk. 5. 89

Urk. 5.
Kairo 30781.
(Text mit interlinearer Umschreibung: Tat. 8—9.)
Bruchstück eines Pachtvertrages über Königsland, gleicher
Herkunft und Zeit wie Urk. 1 und 3.
Veröffentlicht in Lichtdruck von Spiegelberg, Catalogue
genöral du Caire, Die demotischen Papyrus Taf. 61, umschrieben
und übersetzt ebenda im Text S. 161. Für die vorliegende Be-
arbeitung wurde das Original benutzt, s. oben S. 3.
Die Urkunde zeigt denselben Schriftcharakter, wie Urk. 1 und 3.
Die Schrift stimmt in vielen Einzelheiten so mit diesen Urkunden
überein1}, daß man glauben könnte, sie sei von derselben Hand
geschrieben. Dies ist indes, wie Z. 11 zeigt, nicht der Fall.
Jedenfalls ist sie aber gleicher Herkunft und gleichen Alters
wie jene.
Unter diesen Umstünden liegt es nahe, einen Zusammenhang
zwischen unserem Stück und dem Bruchstück Kairo 30700 zu
vermuten, das eine Datierung wie Urk. 2 vom „Jahre 2 Monat 3
der Sommerjahreszeit (Epiphi)“ des Ptolemaios Epiphanes aufweist
(9.Äug./7. Sept. 203 v. Ohr.), die gleichen Eigentümlichkeiten in der
Schrift zeigt (Form von Pr- ζ Zahl 2 wie in Urk. 1 und 3), rechts
ebenfalls einen freien Rand von ca. cm hat, nach dem Er-
haltenen zu schließen ungefähr die gleiche Zeilenlänge gehabt
haben muß wie unser Stück (ca. 15 cm in Z. 1, ca. 13,5 cm in
Z. 6)2) und ungefähr da abbricht (am Ende der Datierung), wo
unser Stück anfängt (Beginn des Urkundentextes). Doch ist die
Schrift etwas größer und weniger gedrängt als bei uns (7 Zeilen
unseres Stückes nehmen dieselbe Höhe ein wie 6 Zeilen von
K. 30700), sodaß die Zusammengehörigkeit ungewiß bleibt.
1) Vgl. nur das sehr charakteristische Pr- > „König“ mit dem eigentümlichen
Punkt unten, das dd „sagen“ mit dem Haken oben, die Ligatur für hrw „Tag“, die
Schreibung von t’j htr „Zwang nehmen“, und p\j-tn mr „der von euch beliebte“ usw.
2) Die Länge der erhaltenen Zeilenteile beträgt im Original (das ich in Göt-
tingen einsehen konnte) 9 cm; Spiegelbergs Photographie zeigt also den Papyrus
um eine Kleinigkeit verkleinert.
 
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