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Sethe, Kurt [Hrsg.]; Partsch, Josef [Bearb.]
Demotische Urkunden zum ägyptischen Bürgschaftsrechte vorzüglich der Ptolemäerzeit — Leipzig, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.44567#0500

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486 Sethe-Partsch, Demot. Bürgschaftsurkunden. [XXXii.
fassen und darin eine unregelmäßige Schreibung für dr-f „ganz“
vermuten (p’ t§ ~>rsjn> dr-f „der ganze Gau der Arsinoe“).1)
Was nach Wegstreichung des im-f übrig bleibt, ist deutlich
das Zeichen hrj „oben“, das hier als Abkürzung den Ausdruck ntj
hrj „welcher oben ist“ vertreten muß und sich am Ende derselben
Zeile in gleicher Weise angewendet findet. ’
Wenn in der Innenurkunde vorher weder von Herakleides,
noch von dem Gaue überhaupt die Rede gewesen ist, da dort ja
die Ausdrücke „im südlichen Uferland des Gaues der Arsinoe“ und
„die Bevollmächtigten des Herakleides, des Wachkommandanten
des Gaues, der oben ist“ fehlten, so muß es sich bei unserer Stelle
um ein Versehen des Schreibers handeln, der den Zusatz ntj hrj
„welcher oben ist“ irrtümlich beibehielt, obwohl· er infolge seiner
Verkürzungen des vollständigen Textes (wie ihn die Außenurkunde
bietet) überflüssig und unzutreffend geworden war. Ein solches
Versehen ist ja in der Tat nicht unwahrscheinlich.
§ 50. An dieser Stelle mag in der Außenurkunde ein Zustands-
satz gestanden haben, wie die in § 17. 18 besprochenen Sätze.
§ 51. Unser Schreiber, der das alte lw-tn in dem Relativsatz
ntj cw-tn (kopt. θτβτΰ: 6T6tgh) einfach historisch, in dem hier vor-
liegenden Bedingungssatz (kopt. gtstii : apgtc-h) aber mit iw-lr
(resp. l-lf) für Iw schreibt, setzt augenscheinlich einen Formen-
bestand voraus, wie ihn der bohair. Dialekt aufweist.
§ 52. Das n-tn „euch“ (nhtm), das hier dem n-k „dir“ von
Lille 1, 6. 18. 20 entspricht, gleicht in seiner Schreibung, wie an
der ob. § 48 besprochenen Stelle, genau der Schreibung für das
Pronomen tn allein.
1) Die Stelle Eleph. 5, 12, auf die er sich dafür berief, beweist nichts. Das
Wort dr-w hat dort im Original durchaus normales Aussehen.
 
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