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DIE W E L T K U N S T
Jahrg. VIII, Nr. 7 vom 18. Februar 1934
Ausstellungen
k DER WOCHE
Nachrichten von Überall
Berlin:
Deutsches Museum: Die Anfänge der Ra-
dierung in Deutschland.
Kaiser -Friedrich-Museum : Deutsche
Kriegsmedaillen 1914—1918. Das Stadtbild bis
zur Renaissance auf Münzen.
Kupferstichkabinett: Die Kunst der
nordischen Stämme und Völker, II. Zyklus.
Museum für Völkerkunde: Chinesische
Lacke. Chinesen bei Scherz und Spiel.
Staatliche Kunstbibliothek: Alte
Lithographien. Deutsche Volkskunst. Presse-
zeichnungen der Gegenwart.
Galerie Gurlitt, W 35, Matthäikirchstr. 27:
Schlichter, Stutzer, Mode, Stieler.
Galerie v. d. H e y d e : W 35, Schöneberger
Ufer 41. Neue Arbeiten: Peter Fischer, Fritz
Lehmann-Köln, Karl Walther.
Galerie Ferdinand Möller: Lützowufer.
Zeitgenössische Kunst: Barlach, Heckel, Lehm-
bruck, Otto Müller, Nolde, Rohlfs und andere.
Galerie Nierendorf : Lützowufer 19 a. Fei-
ninger-Ausstellung.
Schöneberger Ufer 31: Dt. Kunst der Gegenwart.
Peri-Ming: W 9. Lennestr. 4. „Verkannte
Meister“. Berliner Malerei vor 100 Jahren.
Verein Berliner Künstler: Tiergarten-
straße 2 a. Block, Böcher, Gabler, Lejeune,
Linde-Walther.
Bremen:
Graphisches Kabinett: Rembertistr. 1 a,
Leitung Peter Voigt. Menzel-Ausstellung.
Chemnitz:
Kunsthütte zu Chemnitz: Febr./März:
Die Gemeinschaft, Berlin, 2. Reihe. Mahnke,
Dresden: Bühnenbilder.
Galerie Arnold: Aquarelle und Zeichnun-
gen der Dresdner Secession.
Düsseldorf:
Galerie Vömel: Handzeichnungen deutscher
Meister.
Essen:
Galerie Schaumann: Zeitgen. West- und
Ost-Deutsche Maler.
Frankfurt a. M.:
W. Schumann & Co.: Goetheplatz 11. Ge-
dächtnis-Ausstellung Otto Scholderer.
Hamburg:
Kunstverein : Italienische Fliegermalerei
(Aereopittura) 18. Februar bis 18. März.
Hannover:
Kestner-Gesellschaft: Carl Großberg.
Manessehandschrift.
Köln:
Museum für Kunsthandwerk: Warum
deutsche Schrift?
Galerie Abels: Prof. Ernst Böhm, Land-
schaften aus Hessen.
München:
Graphisches Kabinett, Brienner Str. 10.
Edgar-Ende-Ausstellung.
Osnabrück:
Dürerbund, Stadt. Museum: Worps-
weder Kunst und Kunsthandwerk.
Wiesbaden:
Nassauischer Kunstverein: 5 Künst-
ler aus Hessen und Nassau.
Wuppertal-Elberfeld:
Galerie Walter Westfeld: Mittelalter-
liche Plastik. Deutsche Romantiker, Barbizon-
meister.
Schweiz. Bern:
Gutekunst & Klipstein: Alte und mo-
derne Originalgraphik.
Amsterdam:
P. de Boer: Brueghel-Ausstellung.
Kunstzaal van Lier: W. Schuhmacher.
Wien:
Neumann & Salzer: Stallburggasse 2. Ru-
dolf Rapaport.
Teppichausstellung in Basel
„Der orientalische Teppich“ heißt
eine mit Stücken von internationalem Ruf aus-
gestattete große Schau, die soeben von Direk-
tor K i e n z 1 e , dem Leiter der Basler Kunst-
gewerbeschule und des Kunstgewerbemuseums,
eröffnet wurde. Die Anregungen zu dieser,
auch reich mit deutschem Privat- und Han-
delsbesitz beschickten Ausstellung ging von
der Kunsthalle-Mannheim aus, die im vorigen
Frühjahr unter Mitarbeit von Dr. Kurt Mar-
tin, Konservator am Badischen Landes-
museum-Karlsruhe, in sehr geschickter An-
ordnung „Schöne alte Sammlerstücke und
moderne Werkarbeit“ nebeneinander zeigte.
Auch bei der Basler Ausstellung, für die neben
den regulären Ausstellungsräumen noch Teile
des Museums leergeräumt werden mußten, war
Dr. Martin wieder als Experte und Katalog-
bearbeiter tätig. Am vollständigsten ist die
kleinasiatische und persische Abteilung mit
einer Reihe kostbarster Teppiche, die seiner-
zeit auch auf den Ausstellungen in Chikago,
London und München gezeigt wurden. Mit
solchen Leihgaben von höchstem Rang sind
u. a. vertreten: Nationalmuseum-München;
Baron Tücher-München; Musee des Arts et
Metiers-Paris; skandinavischer und schweize-
rischer Privatbesitz — zum Teil aus der be-
rühmten Sammlung Bardini-Florenz. M. S.
GALERIE
HABERSTOCK
BERLIN W9, BELLEVUESTRASSE 15
sucht zu kaufen:
Deutsche Meister des
17. u. 18. Jahrhunderts
Barock und Rokoko
Eine Schleiermacher-Medaille
Im Hinblick auf die 100jährige Wiederkehr
des Todestages von Schleiermacher
(12. Februar) bringt die Staatliche Por-
zellan-Manufaktur Berlin eine
Schleiermacher-Medaille in Porzellan heraus
Friedrich Schleiermacher
Medaille der Berliner Porzellanmanufaktur
nach Modell von J. K. Fischer, 1834
(s. Abb.), und zwar nach dem Modell von
Johann Karl Fischer, der dieses Werk im
Jahre 1834 geschaffen hat. Die Medaille hat
einen Durchmesser von 8 cm und stellt eine
neue Bereicherung der Sonderausstellung „Das
Bildnis in Porzellan“ dar, die seit ihrer Eröff-
nung in den Ausstellungsräumen der Manufak-
tur in der Leipziger Straße sich eines ständig
wachsenden Interesses bei allen Sammlern und
Kunstfreunden erfreut.
Ausstellung chinesischer Malerei
in Berlin
Die „Ausstellung chinesischer Malerei der
Gegenwart“ in der Preußischen Akademie der
Künste zu Berlin, die bisher einen so außer-
ordentlich starken Besuch fand, hat eine neue
Bereicherung erfahren. Es sind 20 Gemälde
von Prof. Liu Hai-su, dem Rektor der Kunst-
hochschule in Schanghai und Kommissar der
chinesischen Regierung in Berlin, dem größten
Maler Chinas, neu ausgestellt. Dieselben
haben ein bedeutend größeres Format als alle
bisher in der Akademie gezeigten Gemälde.
Gedächtnisausstellung
Paul von Schlippenbach
Unter dem Protektorat des italienischen
Botschafters und Frau C e r u 11 i wurde in dem
neuen Heim des Fascio di Berlino, Fasanen-
straße 25, eine Gedächtnis-Ausstellung für den
1933 verstorbenen Maler, Musiker und Archi-
tekten Paul Frh. von Schlippenbach eröffnet.
Die Ausstellung zeigt Ölgemälde, Aquarelle
und Radierungen, sämtlich aus Venedig. Der
Künstler, ein Schüler von Whistler, hat sich
monatelang in Venedig auf gehalten und sich
feinfühlig in die Atmosphäre dieser eigenarti-
gen Stadt vertieft.
Neubildung der
Berliner Secession
Die Berliner Secession hat sich neu geformt.
Ein Kern aus Malern und Bildhauern, welche
eine lebendige Tradition gegenwärtiger Kunst
darstellen, hat sich gebildet. Sie haben als
Gruppe der Obleute mit dem Ziel „Gesammelte
Bewegung“ die Verantwortung übernommen.
Ein neuer Name soll mit dem alten, der seiner-
zeit eine so glanzvolle und bedeutsame Epoche
deutscher Kunst bezeichnete, verbunden
werden. Es ist beabsichtigt, durch die erste
Ausstellung der Vereinigung die Erinnerung
daran zu wecken und Werke der großen Mit-
glieder, u. a. Leibis, Thomas, Munchs und
Hodlers, zu zeigen.
Neuerwerbungen des Wiener
Kunsthistorischen Museums
Zu den beiden mittelalterlichen Gold-
schmiedearbeiten aus dem Salzburger Dom-
schatz (über die in Heft 52/53, Jahrg. VII der
„Weltkunst“ berichtet wurde) sind in der
Zwischenzeit zwei weitere bemerkenswerte
Objekte von der Leitung der „Sammlungen für
Plastik und Kunstgewerbe“ (Dr. Planiscig) er-
worben worden. Aus dem Stift Kremsmünster
in Oberösterreich stammt ein Kristallpokal,
der in der Kristallschneidewerkstatt der
Saracchi zu Mailand unter Verwendung von
Plaketten Peter Flötners als Vorlagen für den
figuralen Schmuck um 1580 angefertigt wurde.
Aus dem italienischen Kunsthandel kommt die
bronzene Reiterstatuette Kaiser Leopolds I.
von Gabriel de Grupello, dem Hofbildhauer
Karls II. von Spanien. P.-N.
Ehrungen Wilhelm Dörpfelds
Prof. Wilhelm Dörpfeld hat anläßlich seines
80. Geburtstags, den er in seinem Hause auf
der Insel Leukas-Ithaka verbrachte, die ver-
schiedensten Ehrungen erfahren. Wegen seiner
besonderen Verdienste um diese Insel wurde
Prof. Dörpfeld schon vor längerer Zeit zum
Ehrenbürger der Stadt Leukas ernannt und an
seinem Geburtstag durch eine Festsitzung ge-
feiert; bei dieser Gelegenheit wurde ihm ange-
kündigt, daß seine aus pergamenischem Mar-
mor angefertigte Büste mit Zustimmung der
griechischen Regierung im Museum von
Olympia neben der Büste von Ernst Curtius
aufgestellt werden soll. Außer dieser Büste in
Olympia soll zur Erinnerung an die Ausgra-
bung des ersten homerischen Königspalastes
Dörpfelds Büste im Tiryns-Saale des Museums
in Nauplia aufgestellt werden. Der Saal des
Museums in Korfu, in welchem der Giebel des
Gorgo-Tempels aufgestellt wurde, um dessen
Ausgrabung sich Dörpfeld verdient gemacht
hat, soll in Zukunft den Namen „Dörpfeld-Saal“
tragen.
Irrtümlicher amerikanischer
Museumsankauf
Das Museum in Minneapolis hat vor
kurzem der Presse von dem Ankauf eines
Bronzegitter-Paares Mitteilung gemacht, das
aus einer österreichischen Kapelle stamme und
einem Bernini-Schüler zugeschrieben wird.
Wir haben die betreffende Nachricht in Nr. 6
wiedergegeben. Nunmehr teilt der Wiener
Forscher Dr. L. Planiscig der „Weltkunst“
mit, daß es sich bei dem von dem amerika-
nischen Museum erworbenen Stück um einen
modernen Abguß der bronzenen
Balustradentür im oberen Saale der Scuola di
San Rocco in Venedig, einer Arbeit des
Giuseppe F i 1 i b e r t i und seines Sohnes aus
dem Jahre 1756, handelt. Derartige moderne
Abgüsse können in Venedig erworben werden
und gelten als Kopie, nicht als Fälschung.
Verband für schwäbische Kultur-
und Heimatpflege
Dieser Verband wurde soeben als „Land-
schaft Ostschwaben“ des Reichsbundes Volks-
tum und Heimat gegründet. Der seit mehre-
ren Jahren mit großem Erfolg tätige Schwä-
bische Museumsverband, dem rund 60 Museen
angegliedert sind, hat sich demselben ein-
gegliedert. Sein Arbeitsgebiet ist Pflege des
Volkstums, des Heimatsinnes, der Kenntnis des
naturgegebenen Raumes und des geschicht-
lichen Werdeganges als Grundlage schwäbi-
scher Kultur. Ehrenvorsitzender ist Gauleiter
Karl Wahl, Vorsitzender und Landschafts-
führer für Ostschwaben Gaukulturwart Prof.
Z w i s 1 e r. Der Verband gibt in Fortführung
der Zeitschrift „Schwäbisches Museum“ ein
neues Organ unter dem Namen „Schwaben-
land“ heraus, dessen erstes Heft vorliegt. F.
Eine Gesellschaft für
vergleichende Kunstforschung
Hofrat Univ.-Prof. Dr. J. Strzygowski
in Wien hat eine „Gesellschaft für ver-
gleichende Kunstforschung“ begründet, welche
das nach seiner Pensionierung aufgelöste
I. Kunsthistorische Institut der Wiener Uni-
versität auf breiterer Grundlage ersetzen soll.
Schwedische
Silberschmiedekunst
Im Nationalmuseum, Stockholm, wurde am
17. Februar eine Ausstellung von Arbeiten
schwedischer Silberschmiede aus dem Ende des
17. und aus dem 18. Jahrhundert eröffnet. Die
schwedischen Silberschmiede hatten im
18. Jahrhundert in technischer Hinsicht wenige
Nebenbuhler außerhalb Frankreichs. Stilistisch
stehen sie wie die Kunsthandwerker Schwedens
im allgemeinen zu diesen Zeiten unter starkem
französischem Einfluß, obwohl ihre Form-
gebung derber und schwerer ist als die der
französischen Silberschmiede (s. Abb.). Merk-
würdig ist die hohe technische Stufe, auf
welcher die Silberschmiede aus den Zünften der
Kleinstädte Schwedens standen. Damit hängt
Henkelkrug aus Silber
Von Johann Nützel, Stockholm, 16. Jahrhundert
Ausstellung: Stockholm, Nationalmuseum
wohl auch die Tatsache zusammen, daß ein
ganz ungewöhnlicher Konservativismus in der
schwedischen Silberkunst herrscht, so daß man
z. B. am Ende des 18., ja sogar noch am An-
fang des 19. Jahrhunderts, reine Rokokoformen
vorfinden kann, die jedoch nichts mit Bauern-
kunst zu tun haben.
Personalien
Prof. Otto Bartning hat in dem Wettbewerb
für den Neubau der evangelischen Markuskirche
in Karlsruhe in Baden den ersten Preis erhalten.
J. Glückselig, der Nestor der Wiener Kunst-
händler und Begründer des größten österreichi-
schen Auktions- und Antiquitätenhauses, ist
89 Jahre alt, gestorben.
Me Daligny vom Hause H. B a u d o i n ist
gestorben. Es ist dies nach dem Tode der Mes
Lair-Dubreuil und Ader die dritte Lücke, die in
den Kreis der Pariser Commissaires-Priseurs ge-
rissen wird.
Vorträge
Die Graphik als Ausdruck deutschen Kunstgefühls
Einleitungsausführungen zu einem in den Frei-
tagsveranstaltungen des Vereins der Künst-
lerinnen zu Berlin (Schöneberger Ufer 38)
stattfindenden Vortragszyklus von Dr. Werner
R. D e u s c h zu diesem Thema charakterisierten
in dauernder, instruktiver Gegenüberstellung zu
südlichen, immer dem Gegenständlichen verhaftet
gebliebenen, mehr körperlich, plastisch bestimm-
ten Darstellungsarten das Helldunkel als
Strukturgrundlage des Kunstwerkes nordi-
scher Herkunft und gingen diesem Gegensatz Hell
und Dunkel auch in allen sonstigen Äußerungen
nordischen Kunstschaffens nach. Sowohl in alten
Holzschnittblättern, frühgermanischen Schmuck-
funden, Miniaturen, Schnitzaltären und schließlich
der architektonischen Gestaltung des Kirchen-
raumes, wie auch in den Schöpfungen der Bild-
malerei, wo dem südlichen Sfumato das nordische
Helldunkel gegenübergestellt wurde, fand dieses
lebensempfindungsvolle, bewegt Gegensätzliche
zu südlichem Formenwillen eine Deutung, die von
einem ausgewählten, wenig bekannten Lichtbild-
material aufs anschaulichste unterstützt wurde.
Zk.
KUNSTHAUS MALMEDE
Köln a. Rhein
Unter Sachsenhausen 33
Antike Kunst
in Gemälden, Plastik, Gobelins, Möbeln,
Antiquitäten
Ankauf Verkauf
DI AM ANTEN-REGIE
Alte Gemälde
Juwelen
BERLIN Wlö, KURFURSTENDAMM 2,3
Direktion: Dr. A.Breuer. Schriftleitung: Dr. Werner Richard Deusch. - Redaktions - Vertretungen für M ü n c h en: Ludwig F. Fuchs / Paris: SLL.Szecsi, 232 BJd. St. Germain. Tel.: Littrö 56-18 / Rom. G. Rem-
both / W i e n: Dr. St. Poglayen-Neuwall. — Verantwortlich filr Inhalt und Anzeigen: Theo Rose. Berlin. - Erscheint im Weltkunst-Verlag G. m. b. II., Berlin W 62. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W bi.
Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag heim Weltkunst-Verlag. Inseratentarif auf Verlangen. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellen-
angabe gestattet. Haftung filr unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht übernommen und jegliche Verantwortung, auch hinsichtlich des Veroffentlichungstermms und der Rücksendung, abgelehnt. Der Verlag übernimmt
durch Erwerbung eines Manuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. D. A. IV. Qu 33 1965. A. d. Nr. 2400. Druck H. S. Hermann tr. m. b. H.. Berlin SW 19.
DIE W E L T K U N S T
Jahrg. VIII, Nr. 7 vom 18. Februar 1934
Ausstellungen
k DER WOCHE
Nachrichten von Überall
Berlin:
Deutsches Museum: Die Anfänge der Ra-
dierung in Deutschland.
Kaiser -Friedrich-Museum : Deutsche
Kriegsmedaillen 1914—1918. Das Stadtbild bis
zur Renaissance auf Münzen.
Kupferstichkabinett: Die Kunst der
nordischen Stämme und Völker, II. Zyklus.
Museum für Völkerkunde: Chinesische
Lacke. Chinesen bei Scherz und Spiel.
Staatliche Kunstbibliothek: Alte
Lithographien. Deutsche Volkskunst. Presse-
zeichnungen der Gegenwart.
Galerie Gurlitt, W 35, Matthäikirchstr. 27:
Schlichter, Stutzer, Mode, Stieler.
Galerie v. d. H e y d e : W 35, Schöneberger
Ufer 41. Neue Arbeiten: Peter Fischer, Fritz
Lehmann-Köln, Karl Walther.
Galerie Ferdinand Möller: Lützowufer.
Zeitgenössische Kunst: Barlach, Heckel, Lehm-
bruck, Otto Müller, Nolde, Rohlfs und andere.
Galerie Nierendorf : Lützowufer 19 a. Fei-
ninger-Ausstellung.
Schöneberger Ufer 31: Dt. Kunst der Gegenwart.
Peri-Ming: W 9. Lennestr. 4. „Verkannte
Meister“. Berliner Malerei vor 100 Jahren.
Verein Berliner Künstler: Tiergarten-
straße 2 a. Block, Böcher, Gabler, Lejeune,
Linde-Walther.
Bremen:
Graphisches Kabinett: Rembertistr. 1 a,
Leitung Peter Voigt. Menzel-Ausstellung.
Chemnitz:
Kunsthütte zu Chemnitz: Febr./März:
Die Gemeinschaft, Berlin, 2. Reihe. Mahnke,
Dresden: Bühnenbilder.
Galerie Arnold: Aquarelle und Zeichnun-
gen der Dresdner Secession.
Düsseldorf:
Galerie Vömel: Handzeichnungen deutscher
Meister.
Essen:
Galerie Schaumann: Zeitgen. West- und
Ost-Deutsche Maler.
Frankfurt a. M.:
W. Schumann & Co.: Goetheplatz 11. Ge-
dächtnis-Ausstellung Otto Scholderer.
Hamburg:
Kunstverein : Italienische Fliegermalerei
(Aereopittura) 18. Februar bis 18. März.
Hannover:
Kestner-Gesellschaft: Carl Großberg.
Manessehandschrift.
Köln:
Museum für Kunsthandwerk: Warum
deutsche Schrift?
Galerie Abels: Prof. Ernst Böhm, Land-
schaften aus Hessen.
München:
Graphisches Kabinett, Brienner Str. 10.
Edgar-Ende-Ausstellung.
Osnabrück:
Dürerbund, Stadt. Museum: Worps-
weder Kunst und Kunsthandwerk.
Wiesbaden:
Nassauischer Kunstverein: 5 Künst-
ler aus Hessen und Nassau.
Wuppertal-Elberfeld:
Galerie Walter Westfeld: Mittelalter-
liche Plastik. Deutsche Romantiker, Barbizon-
meister.
Schweiz. Bern:
Gutekunst & Klipstein: Alte und mo-
derne Originalgraphik.
Amsterdam:
P. de Boer: Brueghel-Ausstellung.
Kunstzaal van Lier: W. Schuhmacher.
Wien:
Neumann & Salzer: Stallburggasse 2. Ru-
dolf Rapaport.
Teppichausstellung in Basel
„Der orientalische Teppich“ heißt
eine mit Stücken von internationalem Ruf aus-
gestattete große Schau, die soeben von Direk-
tor K i e n z 1 e , dem Leiter der Basler Kunst-
gewerbeschule und des Kunstgewerbemuseums,
eröffnet wurde. Die Anregungen zu dieser,
auch reich mit deutschem Privat- und Han-
delsbesitz beschickten Ausstellung ging von
der Kunsthalle-Mannheim aus, die im vorigen
Frühjahr unter Mitarbeit von Dr. Kurt Mar-
tin, Konservator am Badischen Landes-
museum-Karlsruhe, in sehr geschickter An-
ordnung „Schöne alte Sammlerstücke und
moderne Werkarbeit“ nebeneinander zeigte.
Auch bei der Basler Ausstellung, für die neben
den regulären Ausstellungsräumen noch Teile
des Museums leergeräumt werden mußten, war
Dr. Martin wieder als Experte und Katalog-
bearbeiter tätig. Am vollständigsten ist die
kleinasiatische und persische Abteilung mit
einer Reihe kostbarster Teppiche, die seiner-
zeit auch auf den Ausstellungen in Chikago,
London und München gezeigt wurden. Mit
solchen Leihgaben von höchstem Rang sind
u. a. vertreten: Nationalmuseum-München;
Baron Tücher-München; Musee des Arts et
Metiers-Paris; skandinavischer und schweize-
rischer Privatbesitz — zum Teil aus der be-
rühmten Sammlung Bardini-Florenz. M. S.
GALERIE
HABERSTOCK
BERLIN W9, BELLEVUESTRASSE 15
sucht zu kaufen:
Deutsche Meister des
17. u. 18. Jahrhunderts
Barock und Rokoko
Eine Schleiermacher-Medaille
Im Hinblick auf die 100jährige Wiederkehr
des Todestages von Schleiermacher
(12. Februar) bringt die Staatliche Por-
zellan-Manufaktur Berlin eine
Schleiermacher-Medaille in Porzellan heraus
Friedrich Schleiermacher
Medaille der Berliner Porzellanmanufaktur
nach Modell von J. K. Fischer, 1834
(s. Abb.), und zwar nach dem Modell von
Johann Karl Fischer, der dieses Werk im
Jahre 1834 geschaffen hat. Die Medaille hat
einen Durchmesser von 8 cm und stellt eine
neue Bereicherung der Sonderausstellung „Das
Bildnis in Porzellan“ dar, die seit ihrer Eröff-
nung in den Ausstellungsräumen der Manufak-
tur in der Leipziger Straße sich eines ständig
wachsenden Interesses bei allen Sammlern und
Kunstfreunden erfreut.
Ausstellung chinesischer Malerei
in Berlin
Die „Ausstellung chinesischer Malerei der
Gegenwart“ in der Preußischen Akademie der
Künste zu Berlin, die bisher einen so außer-
ordentlich starken Besuch fand, hat eine neue
Bereicherung erfahren. Es sind 20 Gemälde
von Prof. Liu Hai-su, dem Rektor der Kunst-
hochschule in Schanghai und Kommissar der
chinesischen Regierung in Berlin, dem größten
Maler Chinas, neu ausgestellt. Dieselben
haben ein bedeutend größeres Format als alle
bisher in der Akademie gezeigten Gemälde.
Gedächtnisausstellung
Paul von Schlippenbach
Unter dem Protektorat des italienischen
Botschafters und Frau C e r u 11 i wurde in dem
neuen Heim des Fascio di Berlino, Fasanen-
straße 25, eine Gedächtnis-Ausstellung für den
1933 verstorbenen Maler, Musiker und Archi-
tekten Paul Frh. von Schlippenbach eröffnet.
Die Ausstellung zeigt Ölgemälde, Aquarelle
und Radierungen, sämtlich aus Venedig. Der
Künstler, ein Schüler von Whistler, hat sich
monatelang in Venedig auf gehalten und sich
feinfühlig in die Atmosphäre dieser eigenarti-
gen Stadt vertieft.
Neubildung der
Berliner Secession
Die Berliner Secession hat sich neu geformt.
Ein Kern aus Malern und Bildhauern, welche
eine lebendige Tradition gegenwärtiger Kunst
darstellen, hat sich gebildet. Sie haben als
Gruppe der Obleute mit dem Ziel „Gesammelte
Bewegung“ die Verantwortung übernommen.
Ein neuer Name soll mit dem alten, der seiner-
zeit eine so glanzvolle und bedeutsame Epoche
deutscher Kunst bezeichnete, verbunden
werden. Es ist beabsichtigt, durch die erste
Ausstellung der Vereinigung die Erinnerung
daran zu wecken und Werke der großen Mit-
glieder, u. a. Leibis, Thomas, Munchs und
Hodlers, zu zeigen.
Neuerwerbungen des Wiener
Kunsthistorischen Museums
Zu den beiden mittelalterlichen Gold-
schmiedearbeiten aus dem Salzburger Dom-
schatz (über die in Heft 52/53, Jahrg. VII der
„Weltkunst“ berichtet wurde) sind in der
Zwischenzeit zwei weitere bemerkenswerte
Objekte von der Leitung der „Sammlungen für
Plastik und Kunstgewerbe“ (Dr. Planiscig) er-
worben worden. Aus dem Stift Kremsmünster
in Oberösterreich stammt ein Kristallpokal,
der in der Kristallschneidewerkstatt der
Saracchi zu Mailand unter Verwendung von
Plaketten Peter Flötners als Vorlagen für den
figuralen Schmuck um 1580 angefertigt wurde.
Aus dem italienischen Kunsthandel kommt die
bronzene Reiterstatuette Kaiser Leopolds I.
von Gabriel de Grupello, dem Hofbildhauer
Karls II. von Spanien. P.-N.
Ehrungen Wilhelm Dörpfelds
Prof. Wilhelm Dörpfeld hat anläßlich seines
80. Geburtstags, den er in seinem Hause auf
der Insel Leukas-Ithaka verbrachte, die ver-
schiedensten Ehrungen erfahren. Wegen seiner
besonderen Verdienste um diese Insel wurde
Prof. Dörpfeld schon vor längerer Zeit zum
Ehrenbürger der Stadt Leukas ernannt und an
seinem Geburtstag durch eine Festsitzung ge-
feiert; bei dieser Gelegenheit wurde ihm ange-
kündigt, daß seine aus pergamenischem Mar-
mor angefertigte Büste mit Zustimmung der
griechischen Regierung im Museum von
Olympia neben der Büste von Ernst Curtius
aufgestellt werden soll. Außer dieser Büste in
Olympia soll zur Erinnerung an die Ausgra-
bung des ersten homerischen Königspalastes
Dörpfelds Büste im Tiryns-Saale des Museums
in Nauplia aufgestellt werden. Der Saal des
Museums in Korfu, in welchem der Giebel des
Gorgo-Tempels aufgestellt wurde, um dessen
Ausgrabung sich Dörpfeld verdient gemacht
hat, soll in Zukunft den Namen „Dörpfeld-Saal“
tragen.
Irrtümlicher amerikanischer
Museumsankauf
Das Museum in Minneapolis hat vor
kurzem der Presse von dem Ankauf eines
Bronzegitter-Paares Mitteilung gemacht, das
aus einer österreichischen Kapelle stamme und
einem Bernini-Schüler zugeschrieben wird.
Wir haben die betreffende Nachricht in Nr. 6
wiedergegeben. Nunmehr teilt der Wiener
Forscher Dr. L. Planiscig der „Weltkunst“
mit, daß es sich bei dem von dem amerika-
nischen Museum erworbenen Stück um einen
modernen Abguß der bronzenen
Balustradentür im oberen Saale der Scuola di
San Rocco in Venedig, einer Arbeit des
Giuseppe F i 1 i b e r t i und seines Sohnes aus
dem Jahre 1756, handelt. Derartige moderne
Abgüsse können in Venedig erworben werden
und gelten als Kopie, nicht als Fälschung.
Verband für schwäbische Kultur-
und Heimatpflege
Dieser Verband wurde soeben als „Land-
schaft Ostschwaben“ des Reichsbundes Volks-
tum und Heimat gegründet. Der seit mehre-
ren Jahren mit großem Erfolg tätige Schwä-
bische Museumsverband, dem rund 60 Museen
angegliedert sind, hat sich demselben ein-
gegliedert. Sein Arbeitsgebiet ist Pflege des
Volkstums, des Heimatsinnes, der Kenntnis des
naturgegebenen Raumes und des geschicht-
lichen Werdeganges als Grundlage schwäbi-
scher Kultur. Ehrenvorsitzender ist Gauleiter
Karl Wahl, Vorsitzender und Landschafts-
führer für Ostschwaben Gaukulturwart Prof.
Z w i s 1 e r. Der Verband gibt in Fortführung
der Zeitschrift „Schwäbisches Museum“ ein
neues Organ unter dem Namen „Schwaben-
land“ heraus, dessen erstes Heft vorliegt. F.
Eine Gesellschaft für
vergleichende Kunstforschung
Hofrat Univ.-Prof. Dr. J. Strzygowski
in Wien hat eine „Gesellschaft für ver-
gleichende Kunstforschung“ begründet, welche
das nach seiner Pensionierung aufgelöste
I. Kunsthistorische Institut der Wiener Uni-
versität auf breiterer Grundlage ersetzen soll.
Schwedische
Silberschmiedekunst
Im Nationalmuseum, Stockholm, wurde am
17. Februar eine Ausstellung von Arbeiten
schwedischer Silberschmiede aus dem Ende des
17. und aus dem 18. Jahrhundert eröffnet. Die
schwedischen Silberschmiede hatten im
18. Jahrhundert in technischer Hinsicht wenige
Nebenbuhler außerhalb Frankreichs. Stilistisch
stehen sie wie die Kunsthandwerker Schwedens
im allgemeinen zu diesen Zeiten unter starkem
französischem Einfluß, obwohl ihre Form-
gebung derber und schwerer ist als die der
französischen Silberschmiede (s. Abb.). Merk-
würdig ist die hohe technische Stufe, auf
welcher die Silberschmiede aus den Zünften der
Kleinstädte Schwedens standen. Damit hängt
Henkelkrug aus Silber
Von Johann Nützel, Stockholm, 16. Jahrhundert
Ausstellung: Stockholm, Nationalmuseum
wohl auch die Tatsache zusammen, daß ein
ganz ungewöhnlicher Konservativismus in der
schwedischen Silberkunst herrscht, so daß man
z. B. am Ende des 18., ja sogar noch am An-
fang des 19. Jahrhunderts, reine Rokokoformen
vorfinden kann, die jedoch nichts mit Bauern-
kunst zu tun haben.
Personalien
Prof. Otto Bartning hat in dem Wettbewerb
für den Neubau der evangelischen Markuskirche
in Karlsruhe in Baden den ersten Preis erhalten.
J. Glückselig, der Nestor der Wiener Kunst-
händler und Begründer des größten österreichi-
schen Auktions- und Antiquitätenhauses, ist
89 Jahre alt, gestorben.
Me Daligny vom Hause H. B a u d o i n ist
gestorben. Es ist dies nach dem Tode der Mes
Lair-Dubreuil und Ader die dritte Lücke, die in
den Kreis der Pariser Commissaires-Priseurs ge-
rissen wird.
Vorträge
Die Graphik als Ausdruck deutschen Kunstgefühls
Einleitungsausführungen zu einem in den Frei-
tagsveranstaltungen des Vereins der Künst-
lerinnen zu Berlin (Schöneberger Ufer 38)
stattfindenden Vortragszyklus von Dr. Werner
R. D e u s c h zu diesem Thema charakterisierten
in dauernder, instruktiver Gegenüberstellung zu
südlichen, immer dem Gegenständlichen verhaftet
gebliebenen, mehr körperlich, plastisch bestimm-
ten Darstellungsarten das Helldunkel als
Strukturgrundlage des Kunstwerkes nordi-
scher Herkunft und gingen diesem Gegensatz Hell
und Dunkel auch in allen sonstigen Äußerungen
nordischen Kunstschaffens nach. Sowohl in alten
Holzschnittblättern, frühgermanischen Schmuck-
funden, Miniaturen, Schnitzaltären und schließlich
der architektonischen Gestaltung des Kirchen-
raumes, wie auch in den Schöpfungen der Bild-
malerei, wo dem südlichen Sfumato das nordische
Helldunkel gegenübergestellt wurde, fand dieses
lebensempfindungsvolle, bewegt Gegensätzliche
zu südlichem Formenwillen eine Deutung, die von
einem ausgewählten, wenig bekannten Lichtbild-
material aufs anschaulichste unterstützt wurde.
Zk.
KUNSTHAUS MALMEDE
Köln a. Rhein
Unter Sachsenhausen 33
Antike Kunst
in Gemälden, Plastik, Gobelins, Möbeln,
Antiquitäten
Ankauf Verkauf
DI AM ANTEN-REGIE
Alte Gemälde
Juwelen
BERLIN Wlö, KURFURSTENDAMM 2,3
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durch Erwerbung eines Manuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. D. A. IV. Qu 33 1965. A. d. Nr. 2400. Druck H. S. Hermann tr. m. b. H.. Berlin SW 19.